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Die Kongregation der Franziskanerinnen vom hl Martyrer Georg zu Thuine 1 Ordenskurzel FSMG ist eine 1869 gegrundete katholische Ordensgemeinschaft die nach den Regeln des heiligen Franziskus lebt Das Generalmutterhaus der Gemeinschaft ist in Thuine im sudlichen Emsland Die Schwestern tragen einen schwarzen Habit und einen ebensolchen Schleier Als Franziskanerinnen sind sie am weissen Zingulum mit drei Knoten zu erkennen Die Thuiner Franziskanerinnen betatigen sich vor allem im Bildungs und Sozialwesen Sie unterhalten Schulen Internate Krankenhauser Alten und Behindertenheime Der in zehn Landern tatige Orden zahlt uber 1300 Mitglieder Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Das Mutterhaus 4 Einrichtungen in Deutschland 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeschichte Bearbeiten nbsp Anselma Bopp1857 bat der damalige Pfarrer an der Thuiner St Georgskirche Gerhard Dall um die Entsendung von Schwestern aus der Kongregation vom Heiligen Kreuz in Strassburg zur Arbeit in seiner Gemeinde Sie sollten vor allem in der Krankenpflege tatig sein Im Mai desselben Jahres traten zwei Schwestern darunter die spatere Ordensgrunderin Schwester Maria Anselma Bopp ihren Dienst in Thuine an Zur Krankenpflege kam bald die Sorge um verwaiste Kinder deren Eltern am damals noch haufigen Typhus gestorben waren Pfarrer Dall liess 1860 das St Georgsstift mit einer Kapelle errichten und ubergab es den zahlreicher gewordenen Kreuzschwestern als Kloster und Waisenhaus Von ihrer Generaloberin 1869 aufgefordert unverzuglich nach Strassburg zuruckzukehren entschieden sich Schwester Maria Anselma und ihre Mitstreiterinnen schliesslich dennoch in Thuine zu bleiben In diesem Entschluss wurden die Ordensschwestern vom Osnabrucker Bischof Johannes Heinrich Beckmann unterstutzt Am 25 November 1869 wurde die eigenstandige Kongregation der Thuiner Franziskanerinnen im St Georgsstift gegrundet und Maria Anselma Bopp von Bischof Beckmann zur ersten Generaloberin ernannt Die Schwestern der neuen Kongregation nahmen die Regel des Dritten Ordens des hl Franziskus an Der Orden breitete sich in den ersten Jahren vor allem im Bistum Osnabruck aus und hatte 1887 als die Grunderin Maria Anselma Bopp starb 146 Mitglieder in elf Niederlassungen Durch eine Konfrontation des preussischen Staats mit der katholischen Kirche wurden 1875 die sogenannten Maigesetze erlassen nach denen alle Orden oder ordensahnlichen Kongregationen verboten wurden abgesehen von solchen die sich der Krankenpflege widmeten Die Franziskanerinnen waren durch M Anselma Bopp 1887 am 2 Mai 1878 mit ihrer Ordensgemeinschaft im Gegensatz zu der Verweigerung der Borromaerinnen bereit bei Tatigkeiten die ausserhalb des Klosters stattfanden ihre Ordenstracht abzulegen und konnten deshalb das Waisenhaus St Johann in Osnabruck mit 50 Kindern ubernehmen 2 Die Thuiner Franziskanerinnen wurden 1909 von der romischen Kongregation fur die Ordensleute offiziell anerkannt und erhielten 1920 die papstliche Bestatigung ihrer Regeln Bereits 1875 wurde die erste Niederlassung in den Niederlanden gegrundet 1920 bzw 1923 siedelten sich Thuiner Franziskanerinnen in Japan und den USA an 1932 gingen hollandische Schwestern nach Indonesien Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1960 eine Niederlassung in Tansania und 1972 die erste in Brasilien gegrundet 2004 kam es zu einem internen Konflikt im Mutterhaus Thuine als eine grosse Zahl der Schwestern Sonderrechte fur sich verlangte Sie waren von der so genannten Christusgemeinschaft einer charismatischen sektenartigen Bewegung beeinflusst Dieser Anspruch wurde von der Ordensleitung und der romischen Kongregation fur die Ordensleute abgelehnt Daraufhin traten 70 Schwestern im folgenden Jahr aus der Kongregation aus 3 4 Organisation BearbeitenDie Thuiner Franziskanerinnen sind eine Ordensgemeinschaft papstlichen Rechts Sie wird von einer Generaloberin geleitet die die Schwestern alle sechs Jahre neu wahlen Die Generaloberin wird unterstutzt von der Generalvikarin und funf weiteren Ratsschwestern Seit den 1950er Jahren besteht die Kongregation aus dem Generalatsbereich in Thuine und mehreren Ordensprovinzen Derzeit 2010 sind dies die Deutsche Provinz Sitz in Schwagstorf bei Furstenau die Niederlandische Provinz die Japanische Provinz die Amerikanische Provinz USA mit der Region Herz Jesu in Brasilien die Indonesische Provinz mit Papua Neuguinea und OsttimorDes Weiteren unterhalten die Thuiner Franziskanerinnen seit 2007 eine kleine Niederlassung im italienischen Assisi dem Wirkungsort des hl Franziskus Dort konnen die Schwestern Urlaub machen und sich mit der Spiritualitat ihres Ordenspatrons auseinandersetzen Eine 2000 von Thuine aus gegrundete Niederlassung im albanischen Delvina untersteht wie die in Assisi direkt dem Muttherhaus Das Mutterhaus Bearbeiten nbsp Teilansicht Kloster nbsp Ehemalige Berufsfachschule in ThuineDas St Georgsstift als Mutterhaus der Kongregation ist seit dem letzten Drittel des 19 Jahrhunderts durch mehrere Gebaude erweitert und umgebaut worden Dort befinden sich heute das Kloster mit der Christus Konig Kirche die alte St Georgskapelle die Ordensleitung das Noviziat das Altersheim der Schwestern ein Gastehaus ein Tagungsgebaude die Antoniusschule mit Internat eine Berufsfachschule eine Turn und Schwimmhalle verschiedene Wirtschaftsgebaude und Werkstatten eine Gartnerei ein Bauernhof und Wohnhauser fur die weltlichen Mitarbeiter Die Christus Konig Kirche wurde als neue Klosterkirche 1928 29 erbaut und vom damaligen Nuntius Eugenio Pacelli geweiht Einrichtungen in Deutschland BearbeitenDie deutsche Provinz der Kongregation unterhalt im nordwestdeutschen Raum etwa ein Dutzend Schulen u a in Lingen Ems Berufsschule und Gymnasium Osnabruck Franz von Assisi Schule Schwagstorf bei Furstenau Realschule und Hauptschule Thuine Berufsschule Realschule und Hauptschule und Dingelstadt Forderschule Die Franziskanerinnen betreiben ein Krankenhaus in Berlin und sind mit 41 an der Krankenhausgesellschaft Niels Stensen Kliniken beteiligt Sie unterhalten ein Kurheim auf Borkum und die Fachklinik Maria Meeresstern in Niendorf Timmendorfer Strand ein Hospiz in Bad Pyrmont Altenheime in Bad Soden am Taunus und Schoneiche sowie Gastehauser fur Exerzitien Tagungen und Begegnungen in Bad Pyrmont Heede Schwagstorf und Thuine Literatur BearbeitenSixtina Eilers Die Kongregation der Franziskanerinnen vom heiligen Martyrer Georg zu Thuine Werl 1930 Marianne Rosenberger Schwester Anselma Bopp und das Werden der Kongregation der Franziskanerinnen von Thuine 1857 1869 Osnabruck 2008 ISBN 978 3 925164 42 2 Manfred Willeke Die Geschichte der Franziskanerinnen vom hl Martyrer Georg zu Thuine und ihre Pyrmonter Niederlassung seit 100 Jahren 1902 2002 Privatdruck herausgegeben von Krankenhaus St Georg Bad Pyrmont 2002 ohne ISBN Weblinks BearbeitenWebsite der Thuiner Franziskanerinnen Website der Amerikanischen Provinz Webseite des Deutschen ProvinzialatsFussnoten Bearbeiten Die Kongregation verwendet die alte Wortform Martyrer anstelle des heute ublichen Martyrer siehe die Website abgerufen am 8 Marz 2021 Don Bosco Kath Jugendhilfe Nonnen auf der Flucht in taz vom 2 Marz 2005 Franziskanerinnen von Thuine vor schwerwiegender Herausforderung 7 September 2004 im Archiv von kath netNormdaten Korperschaft GND 68080 1 lobid OGND AKS LCCN n2002135394 VIAF 136237630 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thuiner Franziskanerinnen amp oldid 238198129