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Franz von Gaisberg 1465 in Konstanz 23 Marz 1529 in Rorschach war von 1491 bis ca 1496 Bibliothekar und von 1504 bis 1529 Abt des Klosters St Gallen Wappenscheibe von Franz von Gaisberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz von Gaisbergs Vater Anton stand zunachst in osterreichischen dann in franzosischen Diensten Seine Mutter Verena Hux war die Tochter eines reichen St Galler Webers Fur seine Eltern liess Franz von Gaisberg spater eine Grabkapelle im Kloster St Gallen errichten die sogenannte Gaisbergkapelle Zwischen 1477 und 1482 legte er die Profess ab Am 20 August 1488 erscheint er erstmals als Priester Wohl ab 1491 war er Custos ab dem 11 Juni 1496 ist er als Subprior bezeugt Am 19 April 1504 wurde er als amtierender Subdekan zum Abt gewahlt Wie sein Vorganger Gotthard Giel von Glattburg reiste er fur die papstliche Konfirmation nach Rom Er erhielt diese am 12 Juni 1504 die entsprechende Weihe empfing er am 16 Juni in der Kirche Santa Maria dell Anima 1 von Bischof Titus Veltri von Castro Wirken BearbeitenIn den ersten Monaten seiner Amtszeit musste sich Abt Franz mit einem Streit 2 zwischen der Furstabtei und der Stadt Wil auseinandersetzen Papst Julius II schlichtete diesen am 3 Juni 1505 wobei die Rechte der beiden Parteien genau geregelt wurden Abt Franz war um eine aktive Erwerbspolitik bemuht 1505 kaufte er von Gallus Muntprat die Burg auf dem Rosenberg bei Berneck samt dazugehorendem Besitz fur 5350 Gulden 1510 erwarb er von der Abtissin Amalia von Lindau die Gerichtsrechte zu Balgach Von Jakob Blarer von Wartensee kaufte er 1520 die Zehnten von Buchen und Staad Seine Politik der Sparsamkeit stellte die Abtei auf ein solides okonomisches Fundament In kultureller und religioser Hinsicht machte er sich verdient um die Kanonisation von Notker dem Stammler sowie die Ausstattung des Munsters Er liess die Orgel restaurieren Gemalde anfertigen ein neues Chorgestuhl errichten und erwarb kostbare Messtextilien 3 Als Verbundeter der Eidgenossenschaft war der Furstabt von St Gallen in deren Kriegs und Bundnispolitik verwickelt Im Kontext der Italienkriege erhielt die Furstabtei zunachst papstliche Pensionen sowie durch den Papst ausgestellte Privilegienbestatigungen So bestatigte Leo X 1512 die Inkorporation von Rorschach St Margrethen Hochst und Bernang in die furstabtliche Jurisdiktion Nach der Niederlage bei Marignano 1515 trat Abt Franz als franzosischer Parteiganger in Erscheinung Er erhielt eine franzosische Pension in der Hohe von 4000 Franken 4 Angetrieben von den reformatorischen Ideen kam es ab 1520 zu mehreren Unruhen im Territorium der Furstabtei Im Zuge der Bauernkriege formulierten die Untertanen des Oberen Amtes am 1 Mai 1525 in Lommerschwil ihre Anliegen in Artikeln Im Rapperswiler Vertrag vom 17 Juli 1525 setzte sich zwar der Standpunkt der Abtei weitgehend durch Doch bald darauf nahmen die Unruhen in Verbindung mit dem reformatorischen Gedankengut eine kaum mehr zu kontrollierende Dynamik an Im Spatsommer 1527 verliess der Abt St Gallen und floh zunachst nach Wil wo der neue Glaube noch nicht Fuss fassen konnte Die zunehmenden Unruhen zwangen ihn schliesslich zum Ruckzug ins Kloster Rorschach spater in das St Annaschloss in Rorschach wo er von aufstandischen Untertanen belagert wurde In St Gallen setzten Joachim Vadian und Dominik Zili unterdessen die Reformation durch Am 23 Februar 1529 kam es dort zu einem Bildersturm Abt Franz starb am 23 Marz 1529 in Rorschach Weblinks BearbeitenFranz Gaisberg auf der Website des Stiftsarchivs St Gallen Franz Gaisberg im Stadtlexikon Wil nach Johannes Duft Die Abtei St Gallen Werner Vogler Gaisberg Franz In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Carl Janig Hrsg Liber confraternitatis B Marie de Anima Teutonicorum de urbe quem rerum Germanicarum cultoribus offerunt sacerdotes aedis Teutonicae B M de Anima urbis in anni sacri exeuntis memoriam Typographia Polyglotta Rom 1875 S 33 Google Books Carl Wegelin Die Pfarrkirche St Laurenzen von ihrem Ursprunge an bis auf unsere Zeiten Ein dokumentirter Beitrag zur Beleuchtung der Kirchen und Reformationsgeschichte der Stadt St Gallen Wegelin St Gallen 1832 S 50 Werner Vogler St Gallen Abte Franz Gaisberg 1504 1529 In Helvetia Sacra Abt III Die Orden mit Benediktinerregel 2 1 Fruhe Kloster die Benediktiner und Benediktinerinnen in der Schweiz Francke Verlag Bern 1986 S 1323 1325 Franz von Gaisberg auf der Website des Kantons St Gallen VorgangerAmtNachfolgerGotthard Giel von GlattburgAbt von St Gallen 1505 1529Kilian GermannJohannes StoferBibliothekar von St Gallen 1491 1496 CustosUlrich HeerNormdaten Person GND 143883194 lobid OGND AKS VIAF 169754630 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gaisberg Franz vonKURZBESCHREIBUNG Abt und Bibliothekar des Klosters St GallenGEBURTSDATUM 1465GEBURTSORT KonstanzSTERBEDATUM 23 Marz 1529STERBEORT Rorschach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz von Gaisberg amp oldid 233907509