www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Stephan Rautenstrauch OSB spater Franz Stephan von Rautenstrauch 26 Juli 1734 in Platten Bohmen 30 September 1785 in Erlau Ungarn war ein osterreichischer Benediktinerabt und katholischer Theologe Franz Stephan Rautenstrauch Johann Ernst Mansfeld 1775 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theologische Positionen 3 Leistungen 4 Schriften 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn seiner Jugend war er Sangerknabe im Benediktinerstift Emaus in Prag 1 Nach dem Besuch des Gymnasiums trat Franz Stephan Rautenstrauch im Stift Brevnov bei Prag das mit dem Kloster in Braunau unter einem gemeinsamen Abt verbunden war in den Benediktinerorden ein Er studierte Theologie an der Universitat Prag empfing dort die Priesterweihe und war danach mehrere Jahre Lektor der Theologie und des kanonischen Rechts im Kloster In dieser Zeit schrieb er seine Prolegomena in jus ecclesiasticum die das Missfallen des Prager Erzbischofs Anton Peter Graf Prichovsky erregten Der Erzbischof beantragte Rautenstrauchs Schrift in den habsburgischen Erblanden zu verbieten Hiergegen wandte sich der Direktor der Prager juristischen Fakultat Wenzel Stephan von Kronenfels mit dem Ergebnis dass Konigin Maria Theresia von Bohmen statt dem Antrag stattzugeben Franz Stephan Rautenstrauch die goldene Medaille fur Wissenschaft verlieh und den Erzbischof beauftragte ihm diese mit der Bemerkung zu uberreichen dass Ihre Majestat gerne sahen wenn R die ganze Zustandebringung seines Werkes sich nach Moglichkeit angelegen sein liesse 2 Franz Stephan Rautenstrauch wurde am 13 Marz 1773 zum Abt der beiden Stifte in Brevnov und Broumov gewahlt Die Konigin erliess daraufhin den beiden Stiften die Abtswahltaxe von 12 000 fl Kurz darauf beauftragte sie Rautenstrauch mit dem Entwurf eines theologischen Lehrplans Dieser wurde 1774 eingefuhrt und blieb im Wesentlichen bis 1857 in Geltung Mit diesem Lehrplan wurde zum ersten Mal die Pastoraltheologie als theologisches Studienfach vorgeschrieben Im selben Jahr 1774 wurde Rautenstrauch zum Direktor der Prager theologischen Fakultat ernannt und erhielt ein Ehrendoktorat dieser Fakultat 1775 wurde er Prasident der theologischen Fakultat der Universitat Wien Hofrat und Vorsitzender der Hofcommission in Cultusangelegenheiten 2 Er starb auf einer Reise nach Ungarn die er im Auftrag des Benediktinerordens und zur Organisation des theologischen Studiums unternahm Theologische Positionen BearbeitenFranz Stephan Rautenstrauch galt als Vertreter des gemassigten Staatskirchensystems jener Zeit des Febronianismus wie er sich in der staatskirchenrechtlichen Haltung Maria Theresias und ihres Sohnes Josefs II darstellte Leistungen BearbeitenDie von ihm geleiteten Kloster wurden wie Johann Friedrich von Schulte vermutet aufgrund von Rautenstrauchs Ansehen von der Sakularisation in Osterreich nicht betroffen Seine Vorschlage uber das fur den Eintritt in geistliche Orden erforderliche Alter wurden von Papst Pius IX sowohl in Osterreich als auch in anderen Gebieten kirchengesetzlich festgeschrieben Keine einzige seiner Schriften ist auf den Index gesetzt worden Schriften BearbeitenProlegomena in jus ecclesiasticum Prag 1769 Neuausgabe 1774 Institutiones juris ecclesiastici cum publici tum privati usibus Germaniae accommodatae Prag 1769 1774 1772 erweitert Synopsis juris ecclesiastici publici et privati quod per terras hereditarias augustissimae Imperatricis Mariae Theresiae obtinet Wien 1776 mehrfach nachgedruckt Dieses Verzeichnis enthalt in 253 Satzen die in Osterreich fur das Kirchenrecht massgebenden Satze Das Hofdekret vom 5 Oktober 1776 erlaubte nur aus ihm behufs der offentlichen Disputation bei Promotionen Thesen auszusetzen und zu verteidigen Hierin liegt ein grosser Einfluss desselben Obwohl faktisch vielfach ignoriert galt die Vorschrift eigentlich bis zum Jahre 1849 Der papstliche Nuntius beklagte sich noch bei der Kronung des Kaisers Ferdinand in Prag 7 Sept 1835 bitter daruber dass ein solches Buch im amtlichen Gebrauche sei 2 De jure principiis praefigendi maturiorem professioni monasticae solemni aetatem diatribe Prag 1773 1775 Anleitung und Grundriss der systematischen dogmatischen Theologie 4 Auflage 1774 Institutionum hermeneuticarum veteris testamenti sciographia 4 Auflage 1775 Sciographia institutionum hermeneuticarum veteris et novi testamenti Prag 1776 Patrologiae et historiae literariae theologiae conspectus Prag 1776 Institutum theologiae Wien 1778 Theologiae dogmaticae tradendae methodus et ordo 1778 Theologiae pastoralis et polemicae delineatio tabellis proposita 1778 Tabellarischer Grundriss der in deutscher Sprache vorzutragenden Pastoraltheologie Wien 1777 Entwurf zur Einrichtung der theologischen Schulen in den k k Erblanden Wien 1782 Entwurf zur Einrichtung der Generalseminarien in den k k Erblanden Wien 1784 Literatur BearbeitenJohann Friedrich von Schulte Rautenstrauch Franz Stephan In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 459 f Constantin von Wurzbach Rautenstrauch Franz Stephan In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 25 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1873 S 67 69 Digitalisat Franz Menzel Abt Franz Stephan Rautenstrauch von Brevnov Braunau Herkunft Umwelt und Wirkungskreis Konigsteiner Institut fur Kirchen und Geistesgeschichte des Sudetenlander 1969 Einzelnachweise Bearbeiten Uwe Harten Rautenstrauch Franz Stephan OSB In Oesterreichisches Musiklexikon online Abgerufen am 10 Januar 2020 a b c Johann Friedrich von Schulte Rautenstrauch Franz Stephan In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 459 f Normdaten Person GND 118598643 lobid OGND AKS LCCN no2009069361 VIAF 804639 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rautenstrauch Franz StephanALTERNATIVNAMEN Rautenstrauch Franz Stephan vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Benediktinerabt und katholischer TheologeGEBURTSDATUM 26 Juli 1734GEBURTSORT Platten BohmenSTERBEDATUM 30 September 1785STERBEORT Erlau Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Stephan Rautenstrauch amp oldid 226470515