www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Steinbach 10 Oktober 1895 in Engelskirchen 7 November 1964 in Bonn war ein deutscher Historiker Steinbach war einer der fuhrenden rheinischen Landeshistoriker des 20 Jahrhunderts Grab des Historikers Franz Steinbach auf dem Friedhof Poppelsdorf in Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenFranz Steinbach war das zehnte von zwolf Kindern einer kleinbauerlichen Familie Im Jahr 1915 bestand er am humanistischen Gymnasium in Neuss das Kriegsabitur Im Ersten Weltkrieg nahm er aktiv teil und kehrte als Offizier zuruck Von 1918 bis 1922 studierte er an der Universitat Bonn die Facher Geschichte Germanistik Geographie und Wirtschaftswissenschaften Dort wurde er 1922 bei Hermann Aubin promoviert mit der Arbeit Vererbung und Mobilisierung des landlichen Grundbesitzes im Bergischen Hugelland Im Jahr 1925 habilitierte er sich in Bonn mit seinen Studien zur westdeutschen Stammes und Volksgeschichte Von 1926 bis 1961 leitete er in der Nachfolge der beiden Grundungsvater Hermann Aubin und Theodor Frings das Institut fur geschichtliche Landeskunde der Rheinlande das der Universitat Bonn angegliedert war 1928 erhielt Steinbach in Bonn einen Lehrstuhl und wurde Direktor des Instituts fur Landesgeschichte In Bonn trieb er mit seinem Vorganger Hermann Aubin und seinem Nachfolger Franz Petri massiv politisch motivierte Forschungsaktivitaten voran die auf Subversion und Irredentismus in den Gebieten westlich des Reichs zielten die so genannte Westforschung 1930 wurde er Mitglied der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Ebenfalls 1930 begrundete er die Rheinischen Vierteljahrsblatter die sich zu einer der fuhrenden landesgeschichtlichen Zeitschriften entwickelten In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er zwar nicht Mitglied der NSDAP trat aber 1934 dem NS Lehrerbund und 1937 dem NS Dozentenbund bei 1 Steinbach wurde Mitherausgeber der NS Zeitschrift Rasse und Volk 2 1937 publizierte er die Abhandlung Die westdeutsche Volksgrenze als Frage und Forschungsaufgabe der politischen Geschichte 3 1938 wurde er Ehrenmitglied der Section historique de l Institut Grand Ducal de Luxembourg Im Winter 1940 1941 war er Gastprofessor an der Universitat Gent im besetzten Belgien Von 1941 bis 1945 leistete Steinbach Kriegsdienst in Norwegen Von 1948 bis 1950 war Steinbach Professor fur Rheinische Geschichte und allgemeine Wirtschaftsgeschichte in Bonn Von 1950 bis 1960 war er dort Professor fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte 1960 wurde er emeritiert 4 Im Wintersemester 1960 61 vertrat er seinen eigenen Lehrstuhl In der DDR wurde 1953 Steinbachs Buch Der geschichtliche Sinn des Waffenstillstandes mit Frankreich Bonner Universitatsbuchdruck Bonn 1940 in die Liste der auszusondernden Literatur aufgenommen 5 Noch 1963 behauptete Steinbach Kein Historiker und kein Bussprediger wird uns davon uberzeugen dass wir eine unbewaltigte Vergangenheit hinter uns hatten 6 Mit dem Begriff Bussprediger verdeutlichte Steinbach wie er Personen beurteilte die auf Vergangenheitsbewaltigung insistierten 7 Steinbach zahlte zur Stromung die eine eigene Kulturleistung der Germanen zu betonen und den Einfluss der Antike zu verdrangen versuchte 8 Seine Forschungsschwerpunkte waren die geschichtliche Landeskunde insbesondere des Rheinlandes und des Saargebietes Besondere Berucksichtigung fanden dabei die Agrar Wirtschafts und Sozialgeschichte Steinbach war seit 1929 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Ripuaria Bonn im CV Er war Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte 1960 wurde ihm das Grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen 1961 wurde er Mitglied der Koniglich Belgischen Akademie 1963 erhielt er die Ehrendoktorwurde der Katholischen Universitat Lowen Schriften Auswahl BearbeitenAufsatzsammlung Collectanea Franz Steinbach Aufsatze und Abhandlungen zur Verfassungs Sozial und Wirtschaftsgeschichte geschichtlichen Landeskunde und Kulturraumforschung Rohrscheid Bonn 1967 Monographien Studien zur westdeutschen Stammes und Volksgeschichte Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Unveranderter fotomechanischer Nachdruck der 1 Auflage Jena 1926 Aus Geschichte und Landeskunde Rohrscheid Bonn 1960 Ursprung und Wesen der Landgemeinde nach rheinischen Quellen Westdeutscher Verlag Koln 1960 Das Frankenreich Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Konstanz 1958 Der Ursprung der Kolner Stadtgemeinde Hanstein Bonn 1955 Der geschichtliche Weg des wirtschaftenden Menschen in die soziale Freiheit und politische Verantwortung Westdeutscher Verlag Koln 1954 Festgabe Hermann Aubin zum 65 Geburtstag Rohrscheid Bonn 1951 Frechen Zur Geschichte einer rheinischen Gemeinde Verlag der Lowe Koln 1951 Der geschichtliche Sinn des Waffenstillstandes mit Frankreich Bonner Universitats Buchdruckerei Bonn 1940 Zur Grundlegung der europaischen Einheit durch die Franken Hirzel Leipzig 1939 Geschichtliche Grundlagen der kommunalen Selbstverwaltung in Deutschland Rohrscheid Bonn 1932 Studien zur westdeutschen Stammen und Volksgeschichte Fischer Jena 1926 Beitrage zur bergischen Agrargeschichte K Schroeder Bonn 1922 Literatur BearbeitenFranz Steinbach In Jorg Schwarz Der Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte 1951 2001 Die Mitglieder und ihr Werk Eine bio bibliographische Dokumentation Veroffentlichungen des Konstanzer Arbeitskreises fur Mittelalterliche Geschichte aus Anlass seines funfzigjahrigen Bestehens 1951 2001 Bd 2 Herausgegeben von Jurgen Petersohn Thorbecke Stuttgart 2001 ISBN 3 7995 6906 5 S 417 424 Digitalisat Marlene Nikolay Panter Steinbach Franz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 162 Digitalisat Franz Petri Franz Steinbach zum Gedachtnis In Rheinische Vierteljahrsblatter Bd 29 1964 S 1 27 Franz Petri Franz Steinbach In Historische Zeitschrift Bd 201 1965 S 524 526 Franz Petri Franz Steinbach In Bonner Gelehrte Beitrage zur Geschichte der Wissenschaften Geschichtswissenschaften 150 Jahre Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat zu Bonn 1818 1968 Bouvier Bonn 1968 S 376 384 Wolfgang Schmid Franz Petri Matthias Zender In memoriam Franz Steinbach Reden gehalten am 17 Februar 1965 bei der Gedachtnisfeier der Philosophischen Fakultat der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn Alma mater Beitrage zur Geschichte der Universitat Bonn Bd 18 Hanstein Bonn 1965 Ulrich Tiedau Franz Steinbach In Ingo Haar Michael Fahlbusch Hrsg Handbuch der volkischen Wissenschaften Personen Institutionen Forschungsprogramme Stiftungen Saur Munchen 2008 ISBN 978 3 598 11778 7 S 661 666 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Steinbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Steinbach Franz in der Datenbank Saarland Biografien Veroffentlichungen von Franz Steinbach im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Alexander Pinwinkler Historische Bevolkerungsforschungen Deutschland und Osterreich im 20 Jahrhundert Gottingen 2014 S 459 Michael Fahlbusch Deutschtumspolitik und Westdeutsche Forschungsgemeinschaft In Burkhard Dietz Helmut Gabel und Uwe Tiedau Hrsg Griff nach Westen Die Westforschung der volkisch nationalen Wissenschaften zum nordwesteuropaischen Raum 1919 1960 Teilbd II Munster 2003 S 569 648 hier S 596 Franz Steinbach Die westdeutsche Volksgrenze als Frage und Forschungsaufgabe der politischen Geschichte In Deutsches Archiv fur Landes und Volksforschung 1 1937 S 25 36 wieder in Franz Petri Georg Droege Hrsg Collectanea Franz Steinbach Aufsatze und Abhandlungen zur Verfassungs Sozial und Wirtschaftsgeschichte geschichtlichen Landeskunde und Kulturraumforschung Bonn 1967 S 180 189 Wilhelm Janssen Das Institut fur Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universitat Bonn nach der Ara Steinbach seit 1961 In Werner Buchholz Hrsg Landesgeschichte in Deutschland Bestandsaufnahme Analyse Perspektiven Paderborn u a 1998 S 315 323 hier S 315 Liste der auszusondernden Literatur Dritter Nachtrag 1953 Franz Steinbach Burger und Bauern im Zeitalter der Industrie Studien zur Geschichte des Burgertums III In Rheinische Vierteljahrsblatter 28 1963 S 1 36 hier S 3 online Vgl dazu Peter Schottler Von der rheinischen Landesgeschichte zur nazistischen Volksgeschichte oder Die unhorbare Stimme des Blutes In Winfried Schulze Otto Gerhard Oexle Hrsg Deutsche Historiker im Nationalsozialismus Frankfurt am Main 1999 S 89 113 hier S 95 Bernd A Rusinek Westforschungs Traditionen nach 1945 Ein Versuch uber Kontinuitat In Burkhard Dietz Helmut Gabel und Uwe Tiedau Hrsg Griff nach Westen Die Westforschung der volkisch nationalen Wissenschaften zum nordwesteuropaischen Raum 1919 1960 Teilbd II Munster 2003 S 1141 1201 hier S 1145 Siehe Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Sebastian Brather Normdaten Person GND 118753118 lobid OGND AKS LCCN no2010090846 VIAF 10641444 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinbach FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 10 Oktober 1895GEBURTSORT EngelskirchenSTERBEDATUM 7 November 1964STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Steinbach amp oldid 232518066