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Franz Paul Schneider 30 Juni 1902 in Poing 23 Juni 1970 in Wurzburg war ein deutscher Staatswissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Konflikte mit dem bayerischen Kultusministerium 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenSchneider studierte Staats und Rechtswissenschaften an der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen Mit seiner Promotion uber das Thema Kapital und Konjunktur erwarb er den Grad eines Doktors der Staats und Wirtschaftswissenschaften Dr oec publ und habilitierte sich anschliessend in Berlin wo er mit Max Sering zusammenarbeitete Noch kurz vor Kriegsende zum Volkssturm eingezogen geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft aus der er 1946 nach Bayern zuruckkehrte Am 1 Januar 1947 wurde Schneider ausserordentlicher Professor fur Volkswirtschaftslehre Statistik und Finanzwissenschaft 1948 ordentlicher Professor fur Staatswissenschaften an der Universitat Wurzburg 1 Diesen Lehrstuhl hatte er bis zu seinem Tod inne Als Mitglied der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat gehorte er 1948 dem Akademischen Senat der Universitat Wurzburg an 2 Offentlich trat er als entschiedener Gegner der Wiederbewaffnung und der Westintegration auf Er beteiligte sich an der Kampagne gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr Kampf dem Atomtod und pladierte fur ein wiedervereinigtes neutrales Deutschland Schneider sprach sich dafur aus Moglichkeiten einer deutschen Konfoderation wie sie unter anderem aus der DDR ins Spiel gebracht wurden ernsthaft zu prufen In diesem Sinne zahlte er 1953 zu den Grundern des Frankischen Kreises einer politischen Vereinigung die sich gegen die Europaische Verteidigungsgemeinschaft richtete ab 1956 zu den Herausgebern der Zeitschrift Blatter fur deutsche und internationale Politik und 1960 zu den Initiatoren der Deutschen Friedens Union deren Bundesvorstand er angehorte und deren bayerischen Landesverband er leitete Bei der Bundestagswahl 1969 war er Spitzenkandidat der Aktion Demokratischer Fortschritt fur das Bundesland Bayern 3 Konflikte mit dem bayerischen Kultusministerium BearbeitenOffentliche Ausserungen Schneiders und des Romanisten Franz Rauhut bei einer Veranstaltung im Wurzburger Studentenhaus am 4 Marz 1956 bewogen das damals von dem parteilosen August Rucker geleitete bayerische Kultusministerium einen dienstlichen Brief an den Rektor der Wurzburger Universitat Richard Dietzel zu schreiben Rucker beauftragte Dietzel eine schriftliche Stellungnahme der beiden Professoren einzuholen Schneider hatte die Aufrustung der Bundeswehr heftig kritisiert und dabei Konrad Adenauer mit Philipp II von Spanien verglichen Ihnen sei ein scharfer aber beschrankter Verstand gemeinsam und wie Philipp II geglaubt habe der Zorn Gottes musse den Protestantismus hinwegfegen sei Adenauer davon uberzeugt die Weltgeschichte habe ihren Sinn verloren wenn sich das kommunistische System halte Schneider und Rauhut protestierten gegen dieses Ansinnen und beriefen sich auf das Grundrecht der Meinungsfreiheit der bayerische Ministerprasident Wilhelm Hoegner SPD erklarte jedoch es konne sich hier um eine Beleidigung Adenauers handeln die durch die Verfassung nicht gedeckt sei 4 Der Kultusminister gab spater bekannt er sei mit den Stellungnahmen von Schneider und Rauhut zufrieden und werde wahrscheinlich keine weiteren Massnahmen ergreifen 5 Im Dezember 1959 gab Theodor Maunz CSU der mittlerweile bayerischer Kultusminister geworden war in einer Pressemitteilung bekannt dass er ein Dienststrafverfahren Disziplinarverfahren gegen Schneider eroffnet habe Er warf ihm Mitgliedschaft in seiner Ansicht nach verfassungs oder staatsfeindlichen Organisationen vor darunter dem Deutschen Klub 1954 ausserdem seine Unterstutzung der Zeitschrift elan Karl von Westphalen verwahrte sich fur den Deutschen Klub 1954 energisch gegen die Behauptung dieser sei als staatsfeindlich einzuordnen Uber den Ausgang des Disziplinarverfahrens ist nichts bekannt Schriften BearbeitenKapital und Konjunktur Diss Munchen 1930 gedruckt Munchen 1937 Zur Theorie der Goldwahrung Habil Munchen 1937 gedruckt bei Fischer Jena 1939 Adolph Wagner als Finanztheoretiker In Alfred Kruse Hg Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik Eine Sammlung von Abhandlungen Duncker amp Humblot Berlin 1951 S 293 308 Hg mit Werner Mahr Aufsatze und Abhandlungen zur Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik Band 1 Otto von Zwiedineck Sudhorst Mensch und Wirtschaft Duncker amp Humblot Berlin 1955 Dokumente zum Gottinger Manifest Schriftenreihe des Frankischen Kreises 1957 1 Fuldaer Verlagsanstalt Fulda 1957 Freiheit und gesellschaftlicher Fortschritt In Paul Mikat Hg Festschrift der rechts und staatswissenschaftlichen Fakultat der Julius Maximilians Universitat Wurzburg zum 75 Geburtstag von Hermann Nottarp Muller Karlsruhe 1961 Literatur BearbeitenFranz Paul Schneider in Internationales Biographisches Archiv 41 1970 vom 28 September 1970 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenNachlass Schneiders beim Bundesarchiv Beschreibung archivierte Fassung vom 9 November 2013 im Internet Archive invenio bundesarchiv deEinzelnachweise Bearbeiten Franz Paul Schneider in Internationales Biographisches Archiv 41 1970 vom 28 September 1970 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Julius Maximilians Universitat Wurzburg Vorlesungs Verzeichnis fur das Sommer Halbjahr 1948 Universitatsdruckerei H Sturtz Wurzburg 1948 S 6 f und 9 So arm In Der Spiegel Nr 41 6 Oktober 1969 S 114 f Online Scharf aber beschrankt In Der Spiegel Nr 27 4 Juli 1956 S 42f Online Ruckspiegel In Der Spiegel Nr 34 22 August 1956 S 46 Online Normdaten Person GND 116824735 lobid OGND AKS VIAF 278381266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schneider Franz PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher StaatswissenschaftlerGEBURTSDATUM 30 Juni 1902GEBURTSORT PoingSTERBEDATUM 23 Juni 1970STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Paul Schneider amp oldid 213241240