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Franz Kroner 12 Dezember 1889 in Schonwald Nordmahren 24 April 1958 in Zurich war ein osterreichischer Philosoph Als ein zu Lebzeiten wenig bekannter Philosophiehistoriker mit systematischer Absicht begrundete er die Systematologie 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Schonwalder Oberlehrers und Organisten besuchte das Gymnasium in Friedeck und wohnte in einem katholischen Ordensheim Er studierte von 1908 bis 1914 und von 1919 bis 1922 zunachst Mathematik und dann Physik an der Universitat Wien unterbrochen vom Einsatz beim Landsturm im Ersten Weltkrieg von 1916 bis 1918 Anschliessend folgte die Ausdehnung des Studiums auf weitere Naturwissenschaften Astronomie biologische Evolutionstheorie und Hirnphysiologie und die Philosophie Hierbei befasste er sich insbesondere mit den grossen philosophischen Systemen und Problemen der Erkenntnistheorie 1922 promovierte er bei Robert Reininger mit der Dissertation Uber Transzendenz und Irrationalitat Anschliessend war er als Hauslehrer bei einer osterreichischen Adelsfamilie tatig 1929 heiratete er Ottilie Mayr Im selben Jahr trat Kroner durch sein im Meiner Verlag erschienenes Hauptwerk Die Anarchie der philosophischen Systeme hervor Mit der philosophisch logischen Untersuchung der systematischen wechselseitigen Beziehungen der philosophischen Systeme untereinander setzte er darin zur Begrundung einer besonderen philosophischen Hilfsdisziplin an die er Systematologie nennt Ein 1930 erfolgter Versuch der Habilitation in Wien scheiterte Am 1 Mai 1933 trat Kroner der auch forderndes Mitglied der SS war der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 622 824 2 Ab 1935 lebte er in Munchen wo er durch ein Stipendium der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft finanziert wurde 1939 habilitierte Kroner sich in Munchen mit dem Versuch einer Logik der Philosophie Die Schrift vertrat den Anspruch Webers These der Wertfreiheit der Wissenschaften zu widerlegen und wurde von den damaligen Kommissions Mitgliedern Kurt Schilling Robert Spindler Hans Grunsky Fritz Joachim von Rintelen Oswald Kroh und Karl Alexander von Muller in erster Linie weltanschaulich und als Beitrag im Kampf gegen den Neopositivismus rezipiert insbesondere Grunsky und Kroh ausserten im Laufe des Verfahrens ideologische Kritik die im Grunde Kroner seine eigenen Positionen aus Die Anarchie der philosophischen Systeme und eine nicht weit genug gehende auch politische Abgrenzung zu den Neopositivisten vorwarf 1940 ernannte ihn das Reichserziehungsministerium zum Dozenten neuer Ordnung in dieser Eigenschaft lehrte er in Graz bis 1945 Nach dem Krieg war er zunachst als Padagogischer Leiter der Grazer Volkshochschule tatig Im Herbst 1951 kam Kroner auf Vermittlung von Gert Heinz Muller als Dozent fur Philosophie der Wissenschaften zu Ferdinand Gonseth an die ETH Zurich 1955 erhielt er einen Forschungskredit des Schweizerischen Nationalfonds fur Untersuchungen uber die wechselseitigen Beziehungen von Philosophie und Physik Doch Kroner verstarb noch bevor er dieses Projekt abschliessen konnte Trotz seiner Kritik an Ideen des Wiener Kreises wie sie von Ernst Mach entwickelt und von Rudolf Carnap vertreten wurden stand Kroner in regem Austausch mit Vertretern des logischen Empirismus und des Neopositivismus vor allen mit Heinrich Gomperz Literatur BearbeitenKarl Acham Franz Kroners Systematologie Zum Versuch einer Topologie philosophischer Systeme in Thomas Binder Hrsg Bausteine zu einer Geschichte der Philosophie an der Universitat Graz Rodopi Amsterdam und New York 2001 S 373 410 ISBN 90 420 1151 3 Christian Tilitzki Die deutsche Universitatsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich Teil 1 Akademie Verlag Berlin 2002 S 729 ff ISBN 3 05 003647 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Kroner im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Heinrichs Die Logik der Vernunftkritik Kants Kategorienlehre in ihrer aktuellen Bedeutung Eine Einfuhrung UTB Band 1412 Francke Verlag Tubingen 1986 ISBN 3 7720 1726 6 S 10 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 23410135Normdaten Person GND 101675895 lobid OGND AKS VIAF 42213318 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kroner FranzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PhilosophGEBURTSDATUM 12 Dezember 1889GEBURTSORT Schonwald NordmahrenSTERBEDATUM 24 April 1958STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Kroner amp oldid 218611005