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Franz Hein 30 Juni 1892 in Grotzingen Karlsruhe 26 Marz 1976 1 in Jena war ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer an der Universitat Jena Er befasste sich mit Komplexchemie und gilt als Begrunder der Chemie der Metallaromatenkomplexe 2 Franz Hein links im Gesprach mit Erhard Kurras 1959 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Publikationen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Hein Sohn des gleichnamigen Malers studierte von 1912 bis 1917 Chemie Physik und Mathematik an der Universitat Leipzig 1917 erfolgte die Promotion bei Arthur Hantzsch und Konrad Schafer 3 1921 die Habilitation fur Chemie an der Universitat Leipzig Von 1921 bis 1923 war er Privatdozent fur Chemie an der Universitat Leipzig und von 1923 bis 1942 massgeblich gefordert von Hantzsch planmassiger ausserordentlicher Professor fur Anorganische Chemie in Leipzig die Stelle war damals neu eingerichtet worden Von 1942 bis 1946 war er ordentlicher Professor fur Anorganische Chemie an der Universitat Jena und dort erneut berufen als ordentlicher Professor fur Anorganische Chemie von 1946 bis 1956 zunachst als Vertretung des ausgeschiedenen Adolf Sieverts Die vier Direktoren der chemischen Institute waren 1945 von den Amerikanern in den Westen gebracht worden und Hein kehrte als Einziger von diesen 1946 zuruck nach Jena Er leitete dort danach den Wiederaufbau der chemischen Institute und war bis 1954 auch kommissarisch Direktor des Instituts fur Organische Chemie Er wurde 1957 emeritiert blieb aber noch bis 1959 kommissarisch Direktor des Instituts fur Anorganische Chemie Sein Nachfolger war Lothar Kolditz 1929 Bei Hein promovierten von 1946 bis 1972 siebzig Chemiker und vier habilitierten sich Von seinen Schulern wurden Professoren Gerhard Bahr 1919 1968 Prof in Greifswald Siegfried Herzog Prof in Greifswald der in Jena die Inertgastechnik nach Wilhelm Schlenk ausbaute Kurt Madeja 1924 2002 Professor in Greifswald Kurt Issleib Professor in Halle Saale Horst Muller 1921 Professor in Magdeburg Erhard Kurras promovierte 1959 und habilitierte sich 1970 bei Hein 4 Er war mit Paula Rassler verheiratet Werk BearbeitenEr befasste sich mit organischen Ubergangsmetallverbindungen und der Aufklarung von deren Struktur zuerst 1919 mit einer Arbeit uber organische Chrom Verbindungen Das war die erste Darstellung von Metallaromaten Komplexen Dibenzolchrom Derivate Heinsche Polyphenyl Chromverbindungen Er erkannte noch nicht dass dies Sandwichkomplexe waren Metallorganische Sandwichkomplexe wurden zuerst Anfang der 1950er Jahre von Ernst Otto Fischer Robert B Woodward und Geoffrey Wilkinson am Ferrocen entdeckt dafur erhielt Wilkinson und Fischer 1973 den Nobelpreis Hein standen damals noch nicht die von diesen verwendeten Verfahren Rontgenstrukturanalyse u a zur Verfugung Dass auch die von Hein untersuchten Chrom Salze Sandwich Komplexe waren erkannten bald darauf in den 1950er Jahren Harold Zeiss 1917 1995 und Minoru Tsutsui 1918 1981 Hein baute in Jena eine Schule der Komplexchemie auf 1956 bis 1968 leitete er die als Anerkennung seiner Leistungen eingerichtete Forschungsstelle fur Komplexchemie der Akademie der Wissenschaften der DDR die eng mit dem Institut fur Anorganische Chemie in Jena zusammenarbeitete Sein Buch uber Komplexverbindungen von 1950 war ein Standardwerk das er in Zusammenarbeit mit Bodo Heyn in den 1970er Jahren in zweiter Auflage stark erweiterte Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenEr war Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Klasse der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig 1951 1976 der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin ab 1953 und korrespondierendes Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften seit 1964 Hein war Mitglied im Reichsluftschutzbund seit 1934 in der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation 1933 im Nationalsozialistischen Lehrerbund 1933 bis 1939 in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt 1934 bis 1945 und im Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund 1939 bis 1945 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler 1952 erhielt er den Nationalpreis der DDR III Klasse fur Wissenschaft und Technik Publikationen Auswahl BearbeitenI Optische Untersuchungen uber die Konstitution von Wismutverbindungen II Untersuchungen uber Triphenylmethanderivate Dissertation Leipzig 1917 Uber die Polyphenylchrombasen und ihre Salze Habilitation Leipzig 1921 Chemische Koordinationslehre Leipzig S Hirzel 1950 Chemie der Komplexverbindungen 2 Bande Leipzig S Hirzel 1971 1978 die erweiterte Neuauflage seiner Chemische Koordinationslehre in Band 2 der spezielle Teil Literatur BearbeitenPeter Hallpap Prof Dr Franz Hein wurde vor 120 Jahren geboren und vor 70 Jahren nach Jena berufen Chemiehistorische Notiz 1 2012 Universitat Jena OnlineHarry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Peter Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 128 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Hein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sachsische Akademie der Wissenschaften Franz Hein Chemiker im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Literatur von und uber Franz Hein in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Einige Quellen geben als Datum des den 26 Februar an unter anderem Killy Vierhaus Deutsche Biografische Enzyklopadie Hallpap Chemiehistorische Notiz 1 2012 Universitat Jena Dieser zitiert Poggendorffs Biographisch literarisches Handworterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften Band 8 S 1491 Informationen zu und akademischer Stammbaum von Franz Hein bei academictree org abgerufen am 9 Februar 2018 Nach Werner Geschichte der Anorganischen Chemie Wiley VCH 2016 S 109 ist er ein Opfer politischer Diskriminierung in der DDR wegen seiner kritischen Haltung zur DDR Politik Ihm wurde die Habilitation in Jena verweigert war noch bis 1969 an der Forschungsstelle von Hein uber Komplexchemie ging dann nach Rostock wo man seine Arbeit aber auch behinderte so dass er sich um Ausreise in den Westen bemuhte 1988 blieb er nach einer Reise im Westen und nahm eine Stelle am MPI fur Kohlenforschung in Mulheim an worauf man ihm Geheimnisverrat in der DDR vorwarf und jeden Kontakt zu ihm unterband Seine Mitarbeiter Uwe Rosenthal wurde von der Stasi streng uberwacht Normdaten Person GND 116658525 lobid OGND AKS LCCN no2011165019 VIAF 85910168 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hein FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 30 Juni 1892GEBURTSORT Grotzingen Karlsruhe STERBEDATUM 26 Marz 1976STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Hein Chemiker amp oldid 227818161