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Franz Dehler 1 Juni 1888 in Coburg 5 Februar 1970 in ebenda war ein deutscher Verwaltungsjurist Landrat und Prasident der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen in der Zeit des Nationalsozialismus Leben BearbeitenDehler besuchte in Coburg das Gymnasium Casimirianum und bestand 1908 die Reifeprufung Zwischen 1908 und 1912 studierte er Rechtswissenschaften in Kiel Heidelberg wo er Mitglied der Burschenschaft Allemannia war und Jena Im Mai 1912 legte er die Erste Juristische Staatsprufung ab Der juristische Vorbereitungsdienst folgte ab Juli 1912 im Herzogtum Sachsen Coburg bei den Amtsgerichten Coburg und Neustadt 1 Ab dem 1 Oktober 1913 leistete Dehler seinen Militardienst als Einjahrig Freiwilliger Anschliessend nahm er am Ersten Weltkrieg teil sowohl an der Ostfront als auch an der Westfront Am 18 Dezember 1918 wurde er im Rang eines Leutnants der Reserve entlassen Danach setzte er den juristischen Vorbereitungsdienst fort und legte im Sommer 1920 die Grosse Staatsprufung in Wurzburg ab Am 17 September 1920 wurde er Regierungsassessor und kam in den Verwaltungsdienst Die Regierung von Oberfranken versetzte ihn an das Bezirksamt Coburg wo er ab dem 1 November 1920 Bezirksamtmann war 1 Von 1924 bis Juli 1932 war Dehler Mitglied der der DNVP Er bewarb sich in Coburg am 25 Mai 1924 bei der Wahl des Ersten Burgermeisters Die Volkische Bewegung unterstutzte ihn und er hatte nach Erich Unverfahr die zweitmeisten Stimmen 2 Am 7 September 1928 wahlte der Coburger Stadtrat Dehler zum Rechtsrat der Stadt Die Stelle als beamteter rechtskundiger Stadtrat ubernahm er zum 1 Oktober 1928 und war fur das Wohlfahrts Theater und Schuldezernat zustandig 1 Nach den Stadtratswahlen 23 Juni 1929 und 8 Dezember 1929 stellte die NSDAP jeweils 13 von 25 Stadtraten in Coburg Sie hatte somit zwar die absolute Mehrheit der Stadtratssitze aber nicht die absolute Mehrheit der Stadtratsstimmen da auch der Erste Burgermeister der parteilose Erich Unverfahr und der Zweite Burgermeister Ernst Altenstadter stimmberechtigt waren Zur Erlangung einer weiteren Stadtratsstimme stellte die NSDAP Fraktion mehrmals den Antrag auf Einrichtung einer dritten ehrenamtlichen Burgermeisterstelle Diese wollte Franz Schwede ubernehmen und fur ihn wurde ein weiterer Nationalsozialist in den Stadtrat nachrucken Bei vier Stadtratssitzungen im April und Mai 1930 fehlten beide Burgermeister krankheitsbedingt Dehler leitete die Sitzungen war stimmberechtigt und stimmte jeweils gegen den neu eingebrachten Antrag der NSDAP Fraktion Dadurch ergab sich bei der Abstimmung immer ein Stimmenverhaltnis von 13 13 und somit die Ablehnung Die 13 NSDAP Rate verliessen dann jeweils geschlossen die Sitzungen was die Beschlussunfahigkeit des Stadtrates zur Folge hatte Um die Handlungsfahigkeit des Stadtrats sicherzustellen kontaktierte Dehler die Regierung von Bayreuth mit dem Ziel das Quorum zu senken Die gestattete eine Herabsetzung der Mindestzahl anwesender stimmberechtigter Mitglieder auf 12 fur ausgewahlte Tagesordnungspunkte 3 S 120 121Am 23 Mai 1930 stellte Schwede auf der 8 ordentlichen Stadtratssitzung einen Misstrauensantrag gegen Dehler der aber bei Stimmengleichheit abgelehnt wurde Am 22 August 1930 kam dann die erforderliche Mehrheit fur die dritte Burgermeisterstelle zustande Mit den 13 Stadtraten der NSDAP stimmten die beiden Stahlhelm Mitglieder vom Burger und Wirtschaftsblock Karl Guntzel und Wilhelm Rehlein Da Ernst Altenstadter dauerhaft krank war besass damit die NSDAP die absolute Mehrheit der Stadtratsstimmen 3 S 123Ab 1930 war Dehler stellvertretender und von 1933 bis 1945 Vorsitzender der Coburger Landesstiftung Zum 1 November 1932 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 1 369 536 4 1 In seiner Spruchkammerakte sagte er dazu Schwede habe ihn zum Beitritt ersucht 3 S 146 Spater folgten die Mitgliedschaften in der SS der NSV und dem NS Rechtswahrerbund Ausserdem wurde er Kreisredner der NSDAP 1 Auf Empfehlung Schwedes kehrte Dehler im Mai 1933 in den bayerischen Staatsdienst an das Coburger Bezirksamt als Bezirksoberamtmann zuruck und nahm die Vorstandsgeschafte wahr Sein Vorganger Ernst Fritsch war aus politischen Grunden am 11 Marz 1933 des Amtes enthoben worden Am 1 November 1934 wurde Dehler zum Vorstand des Bezirksamts berufen und am 1 Dezember 1937 zum Oberregierungsrat befordert In dieser Zeit ubernahm er unter anderem die Leitung der SD Aussenstelle Coburg 1 Im Juli 1938 wurde Dehler an das bayerische Staatsministerium des Innern in Munchen zur Geschaftsaushilfe abgeordnet Er leitete dort das Referat fur das hohere Personal Die Versetzung folgte am 1 Januar 1939 die Beforderung zum Regierungsdirektor am 9 Oktober 1939 und zum Ministerialrat am 10 Dezember 1940 5 Am 20 April 1941 wurde er zum SS Standartenfuhrer befordert Am 1 Marz 1942 war die Ernennung zum Prasidenten der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen Krankheiten und anschliessende Kuren fuhrten wiederholt zu langeren Dienstverhinderungen 1 Am 26 Juni 1945 wurde Dehler durch die US Army vom Dienst enthoben Es folgte die Verhaftung auf Herrenchiemsee und eine Internierung die im Marz 1948 mit der Entlassung aus dem Lager Hammelburg endete Am 28 Juli 1948 wurde er im Spruchkammerverfahren in Coburg in die Gruppe II der Belasteten eingestuft Die Suhnemassnahme war durch die Internierung verbusst Am 18 Marz 1949 hob die Berufskammer Bamberg das Urteil auf und stufte ihn in die Gruppe IV Mitlaufer ein 5 Anschliessend kampfte er um die Wiedereinstellung in den Staatsdienst und die Gewahrung der vollen Pensionsanspruche 1955 wurden die Versorgungsbezuge als Ministerialrat festgesetzt Zeitweise war er in der Matratzenfabrik Gustav Dehler in Coburg beschaftigt 1 Weblinks BearbeitenJoachim Lilla Dehler Wilhelm In ders Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Franz Dehler 1888 1970 In Coburger Geschichtsblatter 28 Jahrgang Jahresband 2020 S 79 81 Coburger Zeitung 63 Jg Nr 131 5 Juni 1924 S 1 online in digitale sammlungen de abgerufen am 13 Oktober 2017 a b c Joachim Albrecht Die Avantgarde des Dritten Reiches Die Coburger NSDAP wahrend der Weimarer Republik 1922 1933 Peter Lang GmbH Europaischer Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 631 53751 4 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 5930035 a b Joachim Lilla Dehler Wilhelm In ders Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 Bezirksamtmanner und Landrate des Landkreises Coburg Adolf Freiherr von Wangenheim 1858 1865 Wilhelm Ewald 1865 1872 Reinhold Erhardt 1872 1885 Ernst Gruner 1885 1886 komm Ernst Schmidt 1886 1894 Albert Schmidt 1894 1912 Hermann Quarck 1912 1914 Ernst von Strenge 1914 1921 Ernst Fritsch 1921 1933 Franz Dehler 1933 1938 Gerhard Derks 1938 1943 Hermann Finck 1943 1945 Carl Escher 1945 Eduard Schmidt 1945 Karl Kokott 1945 Karl Bauer 1945 1946 Rudolf Kaemmerer 1946 1964 Klaus 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