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Pater Franz Bansch OMI 21 Marz 1899 in Grossenhain 8 April 1961 in Dresden war ein Oblate der Makellosen Jungfrau Maria Pater Franz Bansch OMI Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Gefangenenseelsorger in der NS Diktatur 1 2 Nachkriegszeit 2 Ehrungen und Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabanlage von Pater Bansch auf dem Neuen Katholischen Friedhof in Dresden neugestaltet seit April 2021 Franz Bansch besuchte von 1913 bis 1917 die Klosterschule St Karl der Oblaten in Valkenburg aan de Geul Niederlande So lernte er diese Ordensgemeinschaft kennen Nach dem Abitur wurde er 1917 als Soldat im Ersten Weltkrieg eingezogen 1 1920 trat er der Gemeinschaft der Oblaten bei und durchlief das Noviziat 1923 legte er in Dresden die Ewigen Gelubde ab Bis 1928 studierte er Theologie 1925 wurde er in Hunfeld zum Priester geweiht Von 1928 bis 1934 wirkte er als Volksmissionar in Breslau 1 Gefangenenseelsorger in der NS Diktatur Bearbeiten Von 1935 bis 1957 war Franz Bansch als Pfarrer von St Paulus in Dresden Sudvorstadt tatig Zu seiner Aufgabe gehorte auch die Seelsorge im Gefangnis wo er wahrend des Zweiten Weltkriegs vor allem unter den Todeskandidaten der Richtstatte am Munchner Platz wirkte An den Gottesdiensten die Pater Bansch in der Gefangniskirche feierte durften nicht alle Gefangenen teilnehmen Die Gefangnisleitung erlaubte es nicht dass Polen Untersuchungsgefangene die einen Mittater hatten zum Tode Verurteilte und Haftlinge die zu einer mehr als 6 jahrigen Zuchthausstrafe verurteilt worden waren die Gottesdienste besuchten Der Seelsorger durfte die Gefangenen aber in ihren Zellen besuchen Gefangene empfingen die Sakramente in ihrer Zelle und Pater Bansch stellte auch Kontakte besonders fur tschechische und polnische Gefangene mit ihren Angehorigen her indem er Briefe und Pakete weiterbeforderte und in ihren Auftrag auch Briefe selbst schrieb Zur schwierigsten Aufgabe von Pater Bansch gehorte es die Todeskandidaten auf ihre Hinrichtung vorzubereiten 2 Bis ins Jahr 1941 bedeutet das dass er die Delinquenten bis zum Fallbeil begleitete Nach 1941 gab er den Todeskandidaten in ihren Zellen Beistand fur den letzten Weg Pater Bansch gab diesen Beistand ohne Ausnahme allen die ihn wunschten Katholiken Protestanten Menschen anderen Glaubens und Glaubenslosen Manche Todeskandidaten nahm er vor ihrem Tod in die katholische Kirche auf Insgesamt begleitete er uber 1000 Menschen auf dem Weg zur Hinrichtung Pater Bansch erkannte den Unrechtscharakter der NS Justiz Er fuhrte heimlich Listen der Ermordeten die genaue Geburts und Hinrichtungsdaten enthielten Von den uber 1300 Menschen die wahrend der Nazizeit in Dresden mit dem Fallbeil hingerichtet worden waren waren nur 96 Gewaltverbrecher Bei allen anderen handelte es sich um Menschen die in die Rader einer unbarmherzigen Justizmaschinerie gerieten die fur kleinste Vergehen hohe Zuchthausstrafen bzw die Todesstrafe aussprach Oft ermoglichte Pater Bansch es den Todeskandidaten Grusse an die Angehorigen zu entrichten Hastig auf kleine Gebetszettel geschriebene Briefe schmuggelte er aus der Haftanstalt hinaus Sie halfen ihm nach 1945 den Hinterbliebenen einen kleinen Trost zu spenden Er schrieb an sie bzw beantwortete die zahllosen Briefe die ihn bis 1956 erreichten und berichtete vom Schicksal der Hingerichteten von denen die meisten auf verschiedenen Dresdner Friedhofen beigesetzt wurden Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Kriegsende ubergab Pater Bansch die von ihm erstellten Listen der Hingerichteten den sowjetischen Militarbehorden Er blieb Pfarrer der Gemeinde St Paulus was unter den neuen Bedingungen der DDR mit Schwierigkeiten verbunden war Am 14 Juni 1949 wurde ihm der Zutritt zum Dresdner Polizeigefangnis verwehrt Der Versuch des Bischoflichen Ordinariates die Angelegenheit zu klaren fuhrte zu keiner Losung Am 23 September 1952 folgte ein generelles Zutrittsverbot fur alle Haftanstalten 1954 1955 liess Pater Bansch in Kleinnaundorf die Maria Hilf Kapelle errichten zum Gedenken an die Opfer des NS Regimes die er auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung begleitet hatte Sie wurde 1992 wieder aufgegeben und abgerissen 3 Von 1957 bis 1961 war er Diozesanmannerseelsorger im Bistum Meissen 1 Pater Bansch starb im Alter von 62 Jahren am 8 April 1961 nach einem schweren Herzinfarkt Er wurde auf dem Neuen Katholischen Friedhof in Dresden beigesetzt Ehrungen und Gedenken BearbeitenIn Dresden sind heute ein Kindergarten und eine Strasse nach ihm benannt 4 Jedes Jahr am 13 Februar und am 23 Juni gedenken polnische und deutsche katholische und evangelische Freunde der am Munchener Platz 1942 hingerichteten 12 jungen Burger aus der Stadt Gostyn und ihres Seelsorgers Pater Bansch Die Oblatenmissionare des Bonifatiusklosters Hunfeld haben eine mehrsprachige Wanderausstellung zu Pater Franz Bansch gestaltet die ausleihbar ist Literatur BearbeitenChrista Herkt Die Ungewissheit ist schlimmer als die traurigste Wahrheit Zum 100 Geburtstag von Pater OMI Franz Bansch Hille Dresden 1999 ISBN 3 932858 12 3 Birgit Sack Die Kreuztrager sind die Lieblinge Gottes Der katholische Gefangnisseelsorger Pater Franz Bansch OMI 1899 1961 In Norbert Haase Birgit Sack Hrsg Munchner Platz Dresden Die Strafjustiz der Diktaturen und der historische Ort Herausgegeben von der Stiftung Sachsische Gedenkstatten zur Erinnerung an die Opfer Politischer Gewaltherrschaft Kiepenheuer Leipzig 2001 ISBN 3 378 01049 5 S 117 135 Thomas Klosterkamp Pater Franz Bansch OMI Ein Lebensbild Provinzialat der Oblaten M I Mainz 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Bansch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzer Lebenslauf und Erinnerungen von Pater Bansch Stiftung Sachsische Gedenkstatten Es gab solche und solche Zum sechzigsten Todestag von Pater Franz Bansch am 8 April 2021 7 April 2021 Mehrsprachige Seite der Oblatenmissionare uber Pater Bansch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Bansch Franz 1899 1961 im Kalliope Verbund abgerufen am 21 September 2023 Birgit 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