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Francesco Bandini Piccolomini 1500 in Siena 1588 in Tivoli war ein katholischer Erzbischof und gehorte zur Adelsfamilie Piccolomini Francesco Bandini Piccolomini Miniatur Erzbischofswappen von Francesco Bandini Piccolomini Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenBandini der Sohn von Sallustio und Montanina Piccolomini Todeschini stammte aus einer bedeutenden sienesischen Familie Unter seinen engen Verwandten gab es neben den Piccolomini Papsten Pius II und Pius III auch Papst Paul III Farnese Von Kindheit an war er durch das Prestige der Familie seiner Mutter und durch den Einfluss seines Onkels Kardinal Giovanni Piccolomini Bruder seiner Mutter und Erzbischof von Siena gepragt Diese unlosbaren Verbindungen fuhrten dazu dass er zusammen mit seinen Brudern in die consorteria Piccolomini eintrat 1 Er hatte eine gute literarische Ausbildung absolvierte aber keinen echten akademischen Unterricht 1525 beteiligte er sich an der Grundung der Accademia degli Intronati in Siena und erhielt das Pseudonym Scaltrito Im Alter von dreizehn Jahren geriet er unter den Einfluss seines Onkels Kardinal Giovanni der ihm die Moglichkeit gab den Nachnamen Piccolomini hinzuzufugen den Francesco fur sich und seine Familie annahm Da die Verbundenheit mit seiner Familie sehr stark war wollte er das Familienwappen nicht aufgeben Der Kardinal gab ihm die Moglichkeit sich piccolomineo zu nennen 2 Er war hin und hergerissen zwischen der Wahl eines weltlichen Lebens zu dem er sich mehr hingezogen fuhlte und eines klerikalen Lebens in das ihn sein Onkel einfuhren wollte 1529 nach den verheerenden Turbulenzen des Sacco di Roma beschloss der Kardinal seine Anwesenheit zu reduzieren und ubergab durch seinen Rucktritt seine Erzdiozese Siena an seinen Neffen den er hastig zum Priester weihte Francesco der sich seiner Lebensw noch nicht sicher war nahm die Bischofsweihe erst zehn Jahre spater 1538 nach dem Tod seines Onkels und nach dem Erhalt des vollen Besitzes der Diozese an Wahrend dieser Zeit verzichtete er nicht auf politische Aktivitaten zum Erhalt der freien Republik Siena die im internationalen Gleichgewicht der damaligen Zeit immer prekarer wurde Obwohl er Botschafter Karls V war geriet er allmahlich in den Konflikt mit den kaiserlichen Interessen Diese Ablehnung wurde deutlich als ihn der Kaiser 1546 in einer Mission zugunsten von Siena nicht empfangen wollte Solche irreparabel gebrochenen Beziehungen kosteten ihn im Konsistorium von 1551 das Purpurrot des Kardinals 2 nbsp Das Konzil von Trient 1545 1564 an dem Erzbischof Bandini Piccolomini teilnahm nbsp Park der Villa d Este Carl Blechen lange Zeit Residenz des Erzbischofs Bandini PiccolominiNachdem er jede Storung beseitigt hatte beteiligte er sich aktiv an den Kriegen gegen die Spanier unterstutzt von den Altesten der Republik die sich mit den Streitkraften fur die Sache Sienas einsetzten 3 Wegen seiner entschlossenen Teilnahme am politischen Leben der Republik beschaftigte er sich nur am Rande mit seinem erzbischoflichen und kirchlichen Wirken Dennoch nahm er auf Drangen von Kardinal Cervini Sieneser und zukunftiger Papst Marcellus II am Konzil von Trient teil Mehr als einmal versaumte er eine Sitzung um sich zu Hause um seine Interessen zu kummern und verpasste damit eine klare Gelegenheit fur einen Neuanfang im kirchlichen Leben den ihm der zukunftige Papst bot Nach Kriegsende verteidigte er die Republik Siena die sich zusammen mit seinen Kampfgefahrten und engsten Verbundeten nach Montalcino zuruckgezogen hatte Mit dem Tod seines Bruders Mario verliess er seine verlorene Heimat fur immer und kehrte nur fur kurze Periode zuruck Dann zog er nach Rom wo er fast dreissig Jahre lang lebte Lange Zeit war er Gast der Kardinale von Este Ippolito und Luigi und richtete seine Residenz in der Villa von Montecavallo in Rom heute Quirinalspalast ein Spater noch zu Gast der Kardinale etablierte er seine Residenz in der Villa d Este in Tivoli 4 5 Mittlerweile gut in die Lebenswelt der romischen Gesellschaft eingefuhrt liess er in Tivoli einen Palast mit einem grossen italienischen Garten und einem monumentalen Portal bauen das Sebastiano Serlio zugeschrieben wird 6 Er erhielt das Gouvernement von Rom und nahm verschiedene Amter in der Romischen Kurie und der Kirche ein 1575 versuchte er resigniert und erschopft von den Ereignissen sich mit den Medici versohnen und Johanna von Osterreich zur Grossherzogin der Toskana kronen In den folgenden Jahren hielt er mit der Ernennung von Papst Paul IV und mit Unterstutzung seiner Neffen Ascanio und Alessandro Piccolomini eine ununterbrochene Reihe von Diozesansynoden zur Anwendung der Ratserlasse bis zu seinem Tod im Jahr 1588 ab Aus bibliographischer Sicht hinterliess er jedoch keine sichtbare Spur seiner Arbeit Aus kultureller Sicht versaumte er es jedoch nicht sein kluges Andenken zu bewahren Im Jahr 1571 grundete er nach dem Vorbild seiner alten sienesischen Akademie die Accademia degli Agevoli die bald zu einer Ausbildungsstatte fur Ideen Studien und Wissen wurde Sie besteht noch immer obwohl sich der Name geandert hat 7 Er wurde im Petersdom in der Nahe des Grabes der beiden Piccolomini Papste begraben Literatur BearbeitenCarla Zarrilli Agnese Farnese In Istituto della Enciclopedia Italiana fondato da Giovanni Treccani Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani Rom 1995 italienisch Archivio di Stato di Firenze Raccolta Ceramelli Papiani Hrsg Famiglia Bandini italienisch fasc 5058 D Addario Il Problema Senese nella Storia Italiana della prima meta del cinquecento La guerra di Siena Florenz Empoli 1958 italienisch Giuseppe Alberigo Francesco Bandini Piccolomini In Istituto della Enciclopedia Italiana fondato da Giovanni Treccani Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani Rom 1963 italienisch treccani it Camillo Pierattini Tivoli dall Accademia degli Agevoli alla Societa Tiburtina passando per gli Arcadi Sibillini sec XVI XX italienisch Articolo on line su Societa Tiburtina di Storia ed Arte Ferruti F I rapporti artistici e culturali tra Roma e Tivoli nella seconda meta del Cinquecento In academia edu Hrsg Atti e Memorie della Societa Tiburtina di Storia e d Arte 3 Mai 2008 italienisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Piccolomini Sammlung von Bildern ASF Raccolta Ceramelli Papiani Abgerufen im 1 Januar 1 Societa tiburtina di Storia e d Arte Abgerufen im 1 Januar 1 Einzelnachweise Bearbeiten Archivio di Stato di Firenze Raccolta Ceramelli Papiani Blasoni delle famiglie toscane a b Giuseppe Alberigo Bandini Piccolomini Francesco In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 5 Bacca Baratta Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1963 Alessandro Sozzini Diario delle cose avvenute in Siena dai 20 luglio 1550 ai 28 giugno 1555 Ferruti F I rapporti artistici e culturali tra Roma e Tivoli nella seconda meta del Cinquecento Camillo Pierattini A Tivoli dall Accademia degli Agevoli agli Arcadi Sibillini In Eruditi e letterati del Lazio Lunario Romano 1989 Band 18 Fratelli Palombi Editori Rom 1988 S 63 81 66 italienisch Renato Gentili Breuissima et vtilissima istruttione del modo che ha da tener il cortegiano o cittadino per sapersi rettamente amp conuenientemente gouernare nelle corti o nella sua Citta Societa Tiburtina di Storia e d Arte Abgerufen im 1 Januar 1 VorgangerAmtNachfolgerGiovanni Kardinal Piccolomini 1503 1529 Erzbischof von Siena 1529 1588Ascanio I Piccolomini 1588 1597 Normdaten Person GND 128478330 lobid OGND AKS VIAF 85055027 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bandini Piccolomini FrancescoALTERNATIVNAMEN Bandini FrancescoKURZBESCHREIBUNG ErzbischofGEBURTSDATUM 1500GEBURTSORT SienaSTERBEDATUM 1588STERBEORT Tivoli Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francesco Bandini Piccolomini amp oldid 229665128