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Die Francesco Caracciolo Klasse war eine Klasse von vier Schlachtschiffen der Regia Marina deren Bau zwischen 1914 und 1915 begonnen wurde die aber wegen des Ersten Weltkriegs nicht fertiggestellt wurden Die Schiffe sollten nach bedeutenden Personen der italienischen Seefahrtsgeschichte benannt werden Francesco Caracciolo Klasse Die Francesco Caracciolo beim Stapellauf am 12 Mai 1920 Die Francesco Caracciolo beim Stapellauf am 12 Mai 1920SchiffsdatenLand Italien Konigreich ItalienSchiffsart SchlachtschiffEntwurf Edgardo FerratiBauwerft Marinearsenal Castellammare di StabiaAnsaldo Sestri Ponente Orlando Livorno Odero Sestri PonenteBauzeitraum 1914 bis 1920Stapellauf des Typschiffes 12 Mai 1920Gebaute Einheiten 4 geplantSchiffsmasse und BesatzungLange 212 1 m Lua 201 6 m KWL Breite 29 6 mTiefgang max 9 5 mVerdrangung Standard 29 260 tsEinsatz 34 000 ts Besatzung 1935 MannMaschinenanlageMaschine 20 Dampfkessel 4 GetriebeturbinensatzeMaschinen leistung 70 000 PS 51 485 kW Hochst geschwindigkeit 25 kn 46 km h Propeller 4Bewaffnung8 Sk 38 cm L 40 12 Sk 15 2 cm L 45 24 Sk 7 62 cm 12 Mk 4 cm L 39PanzerungGurtelpanzer 150 300 mm Panzerdeck 16 35 mm Torpedoschot 10 25 mm Zitadelle 180 mm Kommandoturm 300 340 mm schwere ArtillerieTurme 150 400 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung 1 2 Bau 2 Technische Beschreibung 2 1 Masse 2 2 Antrieb 2 3 Bewaffnung 2 3 1 Hauptbewaffnung 2 3 2 Mittelartillerie 2 3 3 Torpedobootabwehr 2 3 4 Flugabwehr 2 3 5 Feuerleiteinrichtungen Entfernungsmesser etc 2 4 Panzerschutz 2 5 Schutzsysteme 2 6 Besatzung 3 Einzelne Schiffe und Verbleib 3 1 Francesco Caracciolo 3 2 Francesco Morosini 3 3 Cristoforo Colombo 3 4 Marcantonio Colonna 4 Vergleich und Bewertung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten Die Planungen fur die Klasse begannen 1912 Als Anforderungen wurde eine Bewaffnung von zwolf 38 1 cm Geschutzen in vier Drillingsturmen zu dieser Zeit die starkste der Welt eine starke Panzerung und hohe Geschwindigkeit festgesetzt Das Kaliber diente zur Uberflugelung des fur die Osterreichische Marine entwickelten 35 5 cm Geschutzes das auf der Ersatz Monarch Klasse zum Einsatz kommen sollte Fur die Durchfuhrung der Entwurfe war General und Marineingenieur Edgardo Ferrati zustandig 1 Anfang 1913 lagen zwei Entwurfe mit einer Bewaffnung von neun bzw zwolf 38 1 cm Geschutzen und 29 000 ts bzw 35 000 ts Deplacement zur Entscheidung vor Man entschloss sich letztlich zu einem uberarbeiteten Entwurf mit vier Zwillingsturmen der Ahnlichkeiten mit der britischen Queen Elizabeth Klasse aufwies Vier Einheiten wurden bewilligt 2 Bau Bearbeiten Die Schiffe wurden 1914 und 1915 auf Kiel gelegt Der Bau der letzten drei Schiffe wurde Anfang 1916 in noch dem Anfangsstadium wegen des Ersten Weltkriegs gestoppt das Material abgebrochen Der Bau des Typschiffs Francesco Caracciolo wurde Anfang 1916 ebenfalls gestoppt und 1919 wieder aufgenommen Es lief am 12 Mai 1920 vom Stapel wurde aber bereits im Oktober des gleichen Jahres aus dem Schiffsregister gestrichen 3 Anschliessende Planungen sie in einen Flugzeugtrager oder ein Schnellfrachtschiff umzubauen wurden fallen gelassen und der unfertige Rumpf wurde 1921 abgewrackt 2 Technische Beschreibung BearbeitenMasse Bearbeiten Lange uber alles 212 1 m Lange an der Wasserlinie 201 6 m Breite 29 6 m Schlankheitsgrad etwa 6 8 Tiefgang maximal 9 5 m Verdrangung Standard 29 260 ts Konstruktion 32 800 ts maximal 34 000 ts Antriebsleistung normal 70 000 WPS forciert 105 000 WPS Geschwindigkeit normal 25 kn forciert 28 kn Treibstoffvorrat normal 1 800 ts Ol maximal 3 500 ts Ol Aktionsradius 8 000 sm bei 10 kn Besatzung 1935 MannQuellen 2 3 Antrieb Bearbeiten Als Antrieb waren 4 Parsons Turbinen die uber 4 Wellen 4 Propeller antreiben vorgesehen Der Dampf sollte von 20 olgefeuerten Yarrow Kesseln erzeugt werden Mit dieser Antriebsanlage sollte eine Antriebsleistung von 70 000 WPS und 25 kn erreicht werden sie sollte auf bis zu 105 000 WPS und 28 kn forcierbar sein Fur den Rauchabzug waren 2 Schornsteine vorgesehen Die Steuerung sollte uber 2 hintereinander angeordnete Ruder erfolgen 2 Bewaffnung Bearbeiten nbsp Zeichnung der KlasseHauptbewaffnung Bearbeiten Als Schwere Artillerie waren acht 38 1 cm SK L 40 vorgesehen Diese sollten 875 kg schwere Granaten etwa so schwer wie die der Queen Elizabeth Klasse und fast 100 kg schwerer als die der deutschen Bayern Klasse verschiessen Sie sollten in vier Zwillingsturmen in uberfeuernder Endaufstellung d h je ein Turm auf Vor und Achterdeck sowie je ein Turm mittschiffs uberhoht sodass er den ausseren Turm uberfeuern kann angeordnet werden Dieses Schema weicht von denen der vorangegangenen italienischen Schlachtschiffklassen ab bei denen es sich entweder um das Cuniberti System mit vier hintereinander angeordneten Turmen in der Symmetrieachse einer auf dem Vorder einer auf dem Achterdeck und zwei mittschiffs oder eine uberfeuernde Endaufstellung mit zusatzlichem Mittelturm handelte Gegenuber diesen hat sie den Vorteil dass sowohl alle Turme Breitseitfeuer als auch je zwei Turme mit der Halfte der Feuerkraft Beschuss uber Bug oder Heck abgeben konnen Es besteht also kein Bereich in dem der Feind vor dem Grossteil des Beschusses geschutzt ist was in der Schlacht von Vorteil ist Bei den vorangegangenen Klassen sind uber Bug oder Heck nur vier von zwolf oder funf von 13 Geschutze einsetzbar womit der Feind wenn er vor oder hinter dem italienischen Schiff ist dieses entweder zwingen kann beizudrehen um mehr Geschutze einzusetzen oder nur einen kleinen Teil der eigenen Feuerkraft zu nutzen Die Geschutze wurden nachdem sie nicht in den Schlachtschiffen eingesetzt wurden fur mehrere Monitore verwendet Mittelartillerie Bearbeiten Fur die Mittelartillerie waren zwolf ursprunglich 18 15 2 cm SK L 45 vorgesehen Diese konnten pro Minute sechs 48 kg schwere Granaten verschiessen Sie sollten in Kasematten zwischen den inneren Turmen postiert werden Torpedobootabwehr Bearbeiten Zur Abwehr von Torpedobooten waren 24 7 6 cm SK vorgesehen auf deren Einbau spater jedoch verzichtet werden sollte Flugabwehr Bearbeiten Die Flugabwehr sollte aus zwolf 4 cm Geschutzen L 39 bestehen Diese konnten 80 0 9 kg schwere Geschosse pro Minute 4 km weit verschiessen Sie sollten wohl auf den Turmen der Schweren Artillerie offen postiert werden Feuerleiteinrichtungen Entfernungsmesser etc Bearbeiten Zur Beobachtung sollten zwei Masten der erste hinter dem Bruckenturm der zweite zwischen den Schornsteinen genutzt werden Uber die geplanten Entfernungsmesser und Feuerleiteinrichtungen ist nichts bekannt Quelle 2 Panzerschutz Bearbeiten Als Panzerschutz war ein Vertikalpanzer ein Horizontalpanzer zwei Torpedoschotte und gesonderte Panzerung fur die Turme der Schweren Artillerie die Kasematten der Mittelartillerie und den Kommandoturm vorgesehen 2 Der Vertikalpanzer zum Schutz vor flach einschlagenden Geschossen sollte aus einem Seitenpanzer der im Bereich der lebenswichtigen Einrichtungen der Kessel und Maschinenraume sowie der Munitionskammern der Schweren Artillerie der sog Vitalia starker als an Bug und Heck sein sollte Panzerquerschotten die ihn nach vorne und achtern abschliessen und einem auf dem Seitenpanzer aufsetzendem Zitadellpanzer bestehen 2 Der Horizontalpanzer gegen steil einfallende Geschosse sollte aus einem gepanzerten Oberdeck das auch die Kasematten schutzt und einem Panzerdeck mit Boschungen die es mit dem Seitenpanzer verbinden bestehen 2 Die einzelnen Panzerstarken sollten betragen 2 Vertikalpanzer am Bug 150 mm im Bereich der lebenswichtigen Einrichtungen 300 mm am Heck 150 mm Panzerquerschotten unbekannt Zitadellpanzer 230 mm Horizontalpanzer Oberdeck 16 mm Panzerdeck 30 mm Boschungen 35 mm Torpedoschotte ausseres Torpedoschott 25 mm inneres Torpedoschott 10 mm Geschutzturme der Schweren Artillerie Stirnseite 400 mm Seiten 150 mm Decke unbekannt Kasematten 150 mm Kommandoturm Vorderseite 340 mm Seiten unbekannt Ruckseite 300 mm Schacht der ihn mit dem Panzerdeck verbindet unbekanntSchutzsysteme Bearbeiten Der Unterwasserschutz sollte durch den Expansionsraum den die beiden Torpedoschotte den Explosionsgasen von Torpedo oder Minentreffern boten und einen Doppelboden gewahrleistet werden Im Falle eines solchen Treffers sollten die Explosionsgase im Bereich zwischen der Aussenhulle und dem ausseren starkeren Torpedoschott an Druck verlieren und von diesem aufgehalten werden Wenn es dennoch bricht sollte der dahinter liegende Expansionsraum und das innere Torpedoschott sie endgultig aufhalten ohne dass sie die Munitionskammern oder Kessel und Maschinenraume erreichen wo sie durch Wassereinbruche oder die Explosion der Munitionsvorrate die Versenkung des Schiffs auslosen konnen Torpedowulste waren nicht vorhanden Somit war der Unterwasserschutz weiter entwickelt als bei den vorhergegangenen Klassen die uber keine Torpedoschotte verfugten 2 Besatzung Bearbeiten Vorgesehen war eine Besatzung von 1935 Mann davon 420 Offiziere Unteroffiziere und Mannschaften auf Zeit 3 Einzelne Schiffe und Verbleib BearbeitenFrancesco Caracciolo Bearbeiten Namensgeber Francesco Caracciolo evtl vorgesehener Name Enrico Dandolo Kiellegung am 12 Oktober 1914 im Marinearsenal in Castellammare di Stabia Unterbrechung der Bauarbeiten im Marz 1916 wegen des Ersten Weltkriegs Fortfuhrung der Bauarbeiten ab Oktober 1919 Stapellauf am 12 Mai 1920 Planungen zum Umbau zum Flugzeugtrager so z B bei Lexington Saratoga und Bearn Verkauf am 25 Oktober 1920 zum umbau zum Schnellfrachter Umbau nicht erfolgt wegen fehlender Rentabilitat 1921 abgewracktFrancesco Morosini Bearbeiten Namensgeber Francesco Morosini Kiellegung am 27 Juni 1915 nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg bei Cantieri Navali Fratelli Orlando in Livorno Baustopp 1916 in fruhem Bauzustand danach Abbruch des MaterialsCristoforo Colombo Bearbeiten Namensgeber Cristoforo Colombo evtl vorgesehener Name Goffredo Mameli Kiellegung am 14 Marz 1915 bei Cantieri Navali Ansaldo Sestri Ponente Baustopp 1916 in fruhem Bauzustand danach Abbruch des Materials Verwendung der Geschutze als EisenbahngeschutzeMarcantonio Colonna Bearbeiten Namensgeber Marcantonio Colonna evtl vorgesehener Name Giuseppe Mazzini Kiellegung am 3 Marz 1915 bei Cantieri Navali Odero Sestri Ponente Baustopp 1916 in fruhem Bauzustand danach Abbruch des MaterialsQuelle 2 Vergleich und Bewertung BearbeitenIm Vergleich zu den Schlachtschiffen der anderen Seemachte die um 1914 auf Kiel gelegt wurden sind vier Eigenschaften auffallig Die Bewaffnung ist vergleichbar mit der britischen Queen Elizabeth und Revenge sowie der deutschen Bayern Klasse sehr stark Die Geschwindigkeit ist die weltweit hochste hoher als die der Queen Elizabeth Klasse Sie ware forciert etwa auf dem Niveau der eines Schlachtkreuzers gewesen Die Verdrangung ist sehr gross vergleichbar mit der der US amerikanischen Pennsylvania und der japanischen Fusō Klasse Der Fahrbereich ist sehr hoch ebenfalls nur von der Fusō Klasse erreicht 2 Zudem ist bemerkenswert dass sich die italienische Marine auf einen reinen Olantrieb festlegte 2 Somit stellt sich die nicht fertiggestellte Klasse mit ihrer Kombination aus gutem Panzer und Unterwasserschutz sehr starker Bewaffnung und sehr hoher Geschwindigkeit als starkste Klasse im Mittelmeerraum und Super Dreadnought dar 1 Literatur BearbeitenSiegfried Beyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 J F Lehmanns Verlag Munchen 1970 ISBN 3 88199 474 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francesco Caracciolo Klasse Sammlung von Bildern Francesco Caracciolo Nave da battaglia In marina difesa it Abgerufen am 23 August 2023 italienisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Siegfried Breyer Schlachtschiffe 1905 1992 Band 1 Von der Dreadnought bis zum Washington Vertrag Podzun Pallas Verlag GmbH Friedberg 1992 ISBN 3 7909 0465 1 S 110 111 a b c d e f g h i j k l m Siegfried Breyer Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1095 1970 Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH Herrsching 1970 ISBN 3 88199 474 2 S 393 395 405 405 a b c Archivio navi da guerra Francesco Caracciolo In agenziabozzo it Abgerufen am 23 August 2023 italienisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francesco Caracciolo Klasse amp oldid 236667539