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Dieser Artikel behandelt die verstreut uberlieferten Fragmente aus dem Satyricon des Titus Petronius genannt Arbiter Inhaltsverzeichnis 1 Uberlieferung 1 1 Fragmente der Antike und Spatantike 1 2 Die Gedichtsammlungen 1 3 Petronfragmente im Mittelalter 2 Altere Fragmentsammlungen 3 Moderne Fragmentsammlungen 4 LiteraturUberlieferung BearbeitenNeben den weitgehend zusammenhangend erhaltenen Teilen des Satyricon wurden separat einzelne Bruchstucke und Gedichte uberliefert Fragmente der Antike und Spatantike Bearbeiten Insbesondere Grammatiker fanden an den sprachlichen Besonderheiten des Arbiter Gefallen so dass immer wieder einzelne Worte oder ganze Satze uberliefert sind Die ersten die Petroniusfragmente zitieren sind die Grammatiker Terentianus Maurus und Caper Ende 2 Anfang 3 Jahrhundert Ihnen folgen C Marius Victorinus Diomedes Pompeius Priscian aus Mauretanien Servius Boethius Papst Damasus Mallius Prudentius sowie Sidonius Apollinaris Eine grossere Anzahl von Bruchstucken finden sich bei Fulgentius weitere bei Isidor von Sevilla Auch bei Augustinus von Hippo und bei Iulianus von Toledo finden sich Zitate aus dem Satyricon Einzelne Anklange an das Satyricon finden sich auch bei Ausonius Claudius Claudianus Dracontius Eugenius von Toledo und bei Fortunatus Die Gedichtsammlungen Bearbeiten Daneben wurde eine ganze Reihe von Petronius Gedichten wegen ihrer uberragenden Qualitat in Gedichtsammlungen ubertragen Neben dem alten Codex Salmasianus uberliefern vor allem der Codex Belovac ed Binet 1579 X heute verloren der Leid Vos lat F 111 Y und der Codex Leidensis Vossianus Lat Q 86 Z eine grossere Anzahl dieser Gedichte Petronfragmente im Mittelalter Bearbeiten Die Erwahnung oder Verwendung Petrons im Mittelalter ist beachtlich Petronius wird erwahnt bei Wulfhard von Bourges 866 876 Heiric von Auxerre um 876 Eugenius Vulgarius Anf 10 Jh Froumund von Tegernsee um 960 n 1000 Guido von Arezzo um 1030 Petrus Damiani 1007 1072 im Florilegium Gallicum Anf 12 Jh bei Osbern Pinnock of Gloucester Mitte 12 Jhs Theoderich von Chartres um 1140 Hildebert von Le Mans 1056 1134 William von Malmesbury um 1135 Theodoros Prodromos 1 H 12 Jh Johann von Salisbury 1159 u 1167 Alexander Nequam vor 1186 Giraldus Cambrensis 1191 im Pseudoquintilianischen Tribunus Marianis 12 13 Jh bei Guillelmus Brito 1214 17 Elias von Thriplow 13 Jh in einem Papias Hugutioglossar des fruhen 13 Jhs bei Vincent von Beauvais 1256 59 bei Conradus de Mure 1273 in den Gesta Romanorum um 1300 und bei Johannes Victorinus 1347 Keines dieser Zeugnisse geht jedoch uber den uns heute noch bekannten Umfang des Satyricon hinaus Nur in dem Papias Hugutioglossar finden sich zwei sonst nicht uberlieferte Worter Altere Fragmentsammlungen BearbeitenSchon Pierre Pithou fuhrte in seinen Petronius Ausgaben von 1577 und 1587 diverse dieser Bruchstucke auf Wesentlichen Zuwachs erfuhren die Petronius Gedichte durch den 1579 von Claudius Binetus herausgegebenen heute verlorenen Codex Isidoris Bellovacensis Nach der Wiederentdeckung der Cena Trimalchionis um 1650 und ihrer Herausgabe Padua 1664 kam es zu einer intensiven Suche nach weiteren Petronius Fragmenten Die Ausgabe von Hadrianides Amsterdam 1669 ist ein Produkt dieser Vollstandigkeits Manie und listet vollig unsystematisch eine grossere Anzahl Fragmente und Gedichte auf dabei grob fehlerhaft und voller willkurlicher Fehlzuschreibungen wie dies schon in der Ausgabe von Erhard M Goldast 1610 vorbereitet war Die im Internet kursierende Liste von 35 Fragmenten Fragmenta Petroniana FRAGMENTA PETRONII QVAE QVIBUS IN LOCIS REPONENDA SINT INCERTVM EST ist eine unkommentierte Wiedergabe dieser Liste Vor einer unkritischen Weiterverbreitung muss dringend gewarnt werden Die Sammlung bei Burman 2 Aufl 1743 ist zwar stark kommentiert folgt aber weitgehend Hadrianides und teilt dessen systematische Schwachen Moderne Fragmentsammlungen BearbeitenErst Franz Bucheler sondierte 1862 die Petron tatsachlich zugeschriebenen Fragmente Auf ihn geht die Nummerierung der ersten 25 Fragmente zuruck die sich ausser in Italien und Frankreich bis heute durchgesetzt hat Konrad Muller der bis 1995 nur 30 Fragmente als echt anerkannte nennt in seiner revidierten grossen Ausgabe 2003 immerhin 51 Fragmente Eine Konkordanz der Fragmentnummern von Muller Bucheler Riese und Shackleton Bailey findet sich bei Giulio Vannini Petronius 1975 2005 bilancio critico e nuove proposte Gottingen 2007 13f Allerdings ist auch die abweichende Zahlung von Ernout 63 Fragmente weiterhin verbreitet Literatur BearbeitenFranz Bucheler Berlin 1862 die grundlegende wissenschaftliche Ausgabe 6 Aufl von Heraeus Berlin 1922 Petronii Arbitri Satyricon Reliquiae Hrsg Konrad Muller Erweiterte und korrigierte Ausgabe der 4 Auflage von 1995 Munchen und Leipzig 2003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fragmente Petronius amp oldid 235375570