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Forstenried ist ein Stadtteil im Suden der bayerischen Landeshauptstadt Munchen im Stadtbezirk 19 Thalkirchen Obersendling Forstenried Furstenried Solln Der 1166 erstmals urkundlich erwahnte Ort wurde im Mittelalter durch ein in der Dorfkirche aufgestelltes romanisches Kruzifix zu einem Heilig Kreuz Wallfahrtsort Durch die Gemeindeedikte von 1808 und 1818 wurde die Gemeinde Forstenried errichtet die neben dem namensgebenden Dorf auch die Ortsteile Furstenried Maxhof Oberdilljager und Unterdilljager umfasste Ab 1907 entstand im Norden der Gemeinde die Siedlung Kreuzhof 1912 wurde Forstenried nach Munchen eingemeindet Historischer Ortskern von ForstenriedMit dem Namen Forstenried werden auch bezeichnet die Gemarkung Forstenried die das ehemalige Gemeindegebiet Forstenrieds umfasst also die heutigen Stadtteile Forstenried und Furstenried und der Stadtbezirksteil 19 3 der das ganze Gebiet der Gemarkung Forstenried ostlich der A95 umfasst also neben dem Stadtteil Forstenried auch die Siedlungen Furstenried Ost und Kreuzhof Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenForstenried liegt im Westen des Stadtbezirks 19 Der Stadtteil grenzt im Westen und Norden an den Stadtteil Furstenried im Osten an die Stadtteile Obersendling und Solln und im Suden an den Forstenrieder Park Das Gelande Forstenrieds ist nahezu eben und liegt auf einer Hohe von etwa 555 m u NHN im Norden bis 570 m u NHN im Suden Der Ort verlauft als Strassendorf entlang der Forstenrieder Allee die den Stadtteil ungefahr von Nord nach Sud durchzieht und ursprunglich ein Teil der Verbindungsstrasse zwischen Munchen und Starnberg war Der historische Ortskern Forstenrieds mit der Kirche Heilig Kreuz liegt an der Kreuzung der Forstenrieder Allee mit der der ungefahr in Ost West Richtung verlaufenden Verbindungsstrasse zwischen Solln und Neuried Strassenzug Herterichstrasse Liesl Karlstadt Strasse Er ist als Ensemble Ehemaliger Ortskern Forstenried in die Bayerische Denkmalliste eingetragen 1 Grossere Grunflachen gibt es nur an der Ostgrenze Forstenrieds entlang der Drygalski Allee Nordlich der Stablistrasse liegt die Kleingartenanlage Sud West 58 zwischen der Filchnerstrasse und der Drygalski Allee Die Grunflachen sudlich der Stablistrasse sind landwirtschaftlich genutzt Dort liegt auch das Hallenbad Forstenrieder Park umgangssprachlich Stablibad genannt Nicht zu Forstenried gehort der nahegelegene Forstenrieder Park Geschichte Bearbeiten nbsp Forstenried um 1700 auf einem Stich von Michael Wening nbsp Karte Forstenrieds von 1898In einer Urkunde des Klosters Polling von 1166 wird ein predium Uuorstersried Gut oder Besitz Forstenried genannt das ursprunglich dem Kloster Polling gehorte aber als Lehen in fremden Besitz gelangt war Dabei lasst die Quelle offen ob dieses Gut nur einen oder mehrere Hofe oder die gesamte Siedlung erfasste Dieses Gut sollte nach dem Willen des Kaisers Friedrich Barbarossa dem Kloster zuruckgegeben werden Die tatsachliche Ruckgabe erfolgte jedoch erst 1169 2 Der Ortsname Uuorstersried ist zusammengesetzt aus Uuorsters und Ried Uuorster ist der Forster die Siedlung liegt also nicht einfach nur an einem Forst sondern sie ist der Dienstsitz des Forsters Forst bedeutete im Hochmittelalter nicht jeden Wald sondern Wald im koniglichen Sonderbesitz eingezaunt oder anderweitig abmarkiert und der Nutzung durch die allgemeinen Bewohner der Region entzogen Forster waren die Feldhuter 3 Gemeint ist hier der heutige Forstenrieder Park im Mittelalter als Baierbrunner Forst bezeichnet und Teil Waldgurtels der etwa von der Amper im Westen bis zum Inn im Osten reichte und so eine Ausdehnung von etwa 60 km in der Lange und bis zu 20 km in der Breite aufwies Ried steht fur Rodung Die Lage an den alten Romerstrassen Augsburg Salzburg und Bregenz Salzburg nahe dem Kreuzungspunkt in Gauting Bratananium sowie die Siedlungsform als Strassendorf lasst vermuten dass die Altstrassen auch im Hochmittelalter weiterhin genutzt wurden und es an ihnen Fiskalguter der Landesherrschaft gab Aus diesen Gutern erfolgten dann Schenkungen an Kirche und Kloster Diese sollten neben der frommen Absicht auch Stutzpunkte fur Handel und Kriegsfuhrung sowie Lebensmittelerzeugung und handwerkliche Lieferungen bereitstellen 4 Ein Grundungsdatum lasst sich aus dieser Vorgeschichte nur ungenau bestimmen In Frage kommen Rodungen schon vor der Jahrtausendwende etwa im Zusammenhang mit den Klostergrundungen von Schaftlarn Polling und Wessobrunn und dem seit 739 bestehenden Bischofssitz in Freising dann kame eine Wegstation an den Verbindungsstrassen beziehungsweise den Abzweigungen von der alten Romerstrasse in Betracht Dies auch weil die Boden zu schlecht waren um an dieser Stelle eine Grundung als Landwirtschaft anzunehmen 5 Als Hofmark kam der Ort gemeinsam mit dem benachbarten Poschetsried 1593 an die Familie von Horwarth Literatur BearbeitenGertrud Thoma Hrsg Forstenried Acht Jahrhunderte Siedlung und kirchliches Leben im Suden von Munchen EOS Verlag St Ottilien 1994 ISBN 3 88096 736 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Forstenried Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Forstenried Alle Infos zum Munchner Stadtteil In muenchen de Abgerufen am 25 September 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste fur Munchen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege abgerufen am 25 September 2021 Denkmalnummer E 1 62 000 15 Friedrich Helmer Stift Polling und das Gut Forstenried im 12 Jahrhundert In Gertrud Thoma Hrsg Forstenried Acht Jahrhunderte Siedlung und kirchliches Leben im Suden von Munchen EOS Verlag St Ottilien 1994 S 15 31 Karl Bosl Forsthoheit als Grundlage der Landeshoheit in Bayern In Karl Bosl Hrsg Zur Geschichte des Bayern Darmstadt 1965 S 435 f zitiert nach Hans H Schmidt Siedlungsgeschichte im Umfeld von Hl Kreuz Forstenried Ein Querschnitt um 1800 mit einem Exkurs Ortsnamen Forstenried und Furstenried Parschalkesriet In Gertrud Thoma Hrsg Forstenried Acht Jahrhunderte Siedlung und kirchliches Leben im Suden von Munchen EOS Verlag St Ottilien 1994 ISBN 3 88096 736 9 S 177 216 211 ff Hans H Schmidt Siedlungsgeschichte im Umfeld von Hl Kreuz Forstenried Ein Querschnitt um 1800 mit einem Exkurs Ortsnamen Forstenried und Furstenried Parschalkesriet In Gertrud Thoma Hrsg Forstenried Acht Jahrhunderte Siedlung und kirchliches Leben im Suden von Munchen EOS Verlag St Ottilien 1994 ISBN 3 88096 736 9 S 177 216 213 Hans H Schmidt Siedlungsgeschichte im Umfeld von Hl Kreuz Forstenried Ein Querschnitt um 1800 mit einem Exkurs Ortsnamen Forstenried und Furstenried Parschalkesriet In Gertrud Thoma Hrsg Forstenried Acht Jahrhunderte Siedlung und kirchliches Leben im Suden von Munchen EOS Verlag St Ottilien 1994 ISBN 3 88096 736 9 S 177 216 215 48 084319444444 11 494630555556 Koordinaten 48 5 4 N 11 29 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Forstenried amp oldid 238093792