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Dieser Artikel gibt einen Uberblick uber Flecktarn im Allgemeinen Zur Flecktarn Version der Bundeswehr siehe Flecktarn Bundeswehr Flecktarn ist ein heute international gebrauchliches Tarnmuster bei dem farbige unregelmassige Flecken oder Punkte auf einem Grundton angeordnet werden Das Prinzip wurde ab 1935 von Johann Georg Otto Schick im Auftrag der Waffen SS in verschiedenen Varianten entwickelt Daran angelehnte Muster sind bis heute weltweit im Einsatz Inhaltsverzeichnis 1 Wirkung 2 Flecktarn ab 1935 2 1 Herstellung 2 2 Falschungen 3 Flecktarn ab 1945 3 1 Ungarn 3 2 Tschechoslowakei 3 3 Bundesrepublik Deutschland 3 4 Schweiz 3 5 Osterreich 3 6 Deutsche Demokratische Republik 3 7 Spanien 3 8 Agypten 3 9 Danemark 3 10 Belgien 3 11 Russland 3 12 Rumanien 3 13 Polen 3 14 China 3 15 Japan 3 16 USA 3 17 Kanada 3 18 Ukraine 3 19 Frankreich 3 20 Grossbritannien 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWirkung BearbeitenFlecktarn wird fur Tarnkleidung und Tarnanstriche von Gerat Ausrustung und Gebauden verwendet Durch die Anordnung der Flecken soll ein optisches Verschwimmen der Umrisse des Korpers bewirkt werden wodurch es dem Feind erschwert wird das Gesehene als getarnte Person zu identifizieren Das Muster hat sich seit seiner Erstentwicklung 1935 fur bewaldetes Gelande in Mitteleuropa Mischwald bewahrt und konnte sich seither in immer neuen vielfaltigen Muster und Farbarrangements auch in fast allen anderen Regionen und Umweltzonen der Erde durchsetzen Flecktarn ab 1935 Bearbeiten nbsp Soldaten der Waffen SS Vordergrund mit der ab 1943 eingefuhrten Drillichtarnuniform im Erbsenmuster nbsp Das Platanenmuster Sommerseite in einer fruhen Version ab Dezember 1937 nbsp Das Platanenmuster Herbstseite in einer fruhen Version ab Dezember 1937Die Waffen SS war weltweit die erste Truppe die in grossem Rahmen mit Flecktarnmustern in verschiedensten Ausfuhrungen und Abwandlungen auf ihrer Bekleidung ausgestattet wurde Das erste dieser Tarnmuster Platanen war von dem Direktor der 1935 aufgebauten Abteilung T Tarnung dem Munchener Professor Johann Georg Otto Schick bis Dezember 1936 entwickelt worden 1 Wahrenddessen entwarf der am 1 Marz 1936 zum SS Hauptsturmfuhrer ernannte Doktor der Ingenieurswissenschaften Wim Brandt die Richtlinien zu den einzelnen Ausrustungs und Bekleidungsteilen 2 Nach der Entwicklungsphase erfolgten Probelaufe mit Musterbekleidungsstucken Ab Mitte des Jahres 1938 wurden dann die ersten Einheiten mit Tarnbekleidung ausgerustet 3 4 5 Die heutige Namensgebung der Waffen SS Muster stammt aus der Nachkriegszeit und wurde erstmals von den US Amerikanern so beschrieben Nur ein einziges deutsches Muster aus dieser Zeit ist unter seinem historischen deutschen Namen bekannt geworden Es ist das letzte wahrend des Krieges gefertigte Flecktarn das uber amerikanische Veroffentlichungen als Leibermuster 1945 bekannt wurde Dieses Leibermuster wurde ebenfalls von Johann Schick entwickelt und mit lichtschluckenden Farbmitteln gedruckt um Schutz gegen alliierte Nachtsichtgerate bieten zu konnen Die Herstellung der so erzeugten sechsfarbigen Stoffe war ausgesprochen aufwendig Daher gelangten kriegsbedingt nur noch sehr wenige Stucke des Leibermusters an die Truppe Es war vorgesehen dass dieses Tarnschema alle bisher eingefuhrten SS und Wehrmachtstarnstoffe ersetzen sollte Diese Uberlegungen standen jedoch im Widerspruch zur wehrmachtseigenen zeitgleichen Entwicklung dem Buntfarbenaufdruck 1945 Das Leibermuster besass einen lederfarbenen Hintergrund auf den weisse Flecken gedruckt wurden Daruber kam eine hellgrune Musterung sowie eine weitere Druckschicht aus mittlerem Grun in Form von Blattern Rotbraune Flecken folgten und zuletzt wurde schwarzes Astwerk darubergelegt Folgende Tarnmuster der Waffen SS sind bekannt 6 Platanenmuster 1937 bis 1942 Fruhling Sommer und Herbst Winter Variante Rauchtarnmuster 1939 bis 1944 Fruhling Sommer und Herbst Winter Variante Palmenmuster ab Ende 1943 Sommer Herbst Variante speziell fur Einheiten an der Ostfront 7 Beringtes Eichenlaubmuster 1942 bis 1945 auch Eichentarn Typ A genannt Eichenlaubmuster 1943 bis 1945 Fruhling Sommer und Herbst Winter Variante auch Eichentarn Typ B genannt Erbsenmuster 1943 bis 1945 eingefuhrt mit der Drillichtarnuniform M43 keine wendbare Musterung 8 Erbsenmuster Truppenversuch 1943 nach Felderprobung bei der Waffen SS verworfene und nach dem Krieg als Kampfanzug M57 ab 1957 in Osterreich eingefuhrte Variante des Erbsenmusters 9 Leibermuster 1945 nur sporadisch 1945 mit der Drillichtarnuniform M44 eingefuhrt Ein weiteres in der Literatur selten beschriebenes Muster ist das Blocktarn Von den meisten Mustern wurden vielfaltige Abwandlungen gedruckt zahlreiche seltene ungewohnliche aber originale Ausrustungsgegenstanden konnen auch aus kleinen Versuchsserien stammen die nicht in Serie gingen 10 Die ursprunglich der Waffen SS vorbehaltenen Flecktarnmuster wurden wahrend des Krieges auch von Verbanden der Wehrmacht und der Fallschirmjager verwandt So war die Division Hermann Goring seit Sommer 1942 standardmassig mit Helmtarnbezugen und Tarnuniformen der Waffen SS ausgerustet 11 Herstellung Bearbeiten Zur Herstellung der deutschen Stoffe wurden vollkommen neue Methoden entwickelt da der industrielle Funf und Sechsfarben Textildruck weltweit noch niemals in solch einem Umfang erprobt worden war Zwar war Deutschland schon seit dem 19 Jahrhundert der international bedeutendste Lieferant fur Stofffarben gewesen doch bedeutete der Mehrfarbensiebdruck der in zwei Varianten auf beiden Stoffseiten der Uniformen Wendekleidung erscheinen sollte eine besondere Herausforderung 12 Als Druckunterlage diente ein zumeist weisser dicht gewebter und atmungsaktiver Kunstfaserbaumwollstoff Zunachst wurden die Drucke noch mit Anthrasolfarbe im Siebdruckverfahren aufgebracht in einem weiterentwickelten Verfahren kombinierte man dann den Sieb mit dem Rollendruck Dabei wurden die Stoffe zunachst mit den Grundmustern durch die Druckmaschine gezogen Zur Farbung fanden hier Indanthrenfarben Verwendung Danach konnten im Siebdruckverfahren die restlichen Muster aber auch farbliche und gestalterische Variationen aufgebracht werden Farbverlaufe wurden durch Uberdrucken erzielt Das Drucken auf hochwertigem Leinenmaterial war sehr erfolgreich Allerdings wurde die Qualitat und Ware der Stoffe gegen Kriegsende immer minderwertiger so dass die Farben beim Auftrag entsprechend schlechter abgebildet wurden Zahlreiche Experimentalmuster verwendeten auch so ungewohnliche Farben wie gelb rosa violett und orange Viele Mustervarianten sind auf Schwierigkeiten wahrend des Farbeprozesses zuruckzufuhren wobei es auch fur die oft aufgedruckten Nummern keine wirklich schlussige Erklarung gibt 13 Falschungen Bearbeiten Historisches deutsches Flecktarn das heute relativ selten ist erzielt auf Markten und Auktionen seit Jahrzehnten Hochstpreise im Bereich neuzeitlicher Uniformen Dies hat schon fruh Falscher angelockt Das deutsche Platanen und Erbsenmuster sowie das Eichenlaubmuster zahlen noch heute zu den meistkopierten Tarnmustern weltweit Falschungen lassen sich unter anderem daran erkennen dass sie neben modernen Chemiefasern unhistorische und vielfach minderwertige Stoffe verwenden oder nicht den originalen Druckmustern und Farben folgen Unterschiede gibt es auch zwischen den damaligen und heutigen Webtechniken Auch bei den Schnittmustern finden sich zahlreiche falsche Interpretationen und Varianten die sich historisch nicht belegen lassen Zudem lasst sich echtes historisches deutsches Flecktarn daran erkennen dass der Stoff wasserabweisend ist Die Fasern sind sehr dicht gewebt und ziehen sich bei Kontakt mit Wasser zusammen was den Stoff zusatzlich auch steifer werden lasst Gerade Stahlhelmuberzuge sind bei Falschern sehr beliebt 14 15 Flecktarn ab 1945 BearbeitenUngarn Bearbeiten Das SS Platanenmuster in den beiden Varianten Fruhling Sommer sowie Herbst Winter wurde in Ungarn nach dem Zweiten Weltkrieg noch aufgetragen In den 1950er bis 1980er Jahren waren dann mehrere vom SS Eichenlaubmuster abgeleitete Tarnschemen in Gebrauch die sich hauptsachlich in der Farbung voneinander unterschieden Tschechoslowakei Bearbeiten 1954 wurde in der Tschechoslowakei das Leibermuster in einer farblich reduzierten 4 Farbvariante eingefuhrt Die Musterung welche ebenfalls vom Vorbild abweicht wird in der Literatur zumeist als eichenlaubartig beschrieben Das tschechoslowakische Leibermuster wird seit 1962 nicht mehr hergestellt Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Hauptartikel Flecktarn Bundeswehr nbsp Flecktarn B gross der Bundeswehr 1990 eingefuhrtSchon vor Grundung der Bundeswehr und der offentlichen Diskussion uber deren Fur und Wider hatte die Bundesregierung im Oktober 1950 die Dienststelle Blank unter dem Sonderbeauftragten des Kanzlers Staatssekretar Theodor Blank eingerichtet welche sich mit einer zeitgemassen Uniformierung zukunftiger deutscher Soldaten befasste Nach Aufstellung der Bundeswehr im Jahre 1955 wurde bei der Truppe sofort ein Kampfanzug in leicht abgewandeltem Splittertarn M31 der Reichswehr bzw Wehrmacht eingefuhrt doch bereits in den fruhen 1960er Jahren gegen eine den NATO Partnern angelehnte einfarbige Oliv Variante im Farbton RAL 6014 Gelboliv 16 ersetzt Zwischen 1955 und Anfang 1956 wurde bei der Bundeswehr kurzzeitig auch eine leicht abgewandelte Variante des 1945 fur SS und alle Heeresteile vorgesehenen Leibermusters in Truppenversuchen verwendet Ursprung dieser Entwicklung war die ab 1952 geplante Europaische Verteidigungsgemeinschaft EVG und die fur diesen Zusammenschluss vorgesehene Uniformierung gewesen Nachdem Frankreich aus Furcht vor Einschrankungen seiner Souveranitat den bereits von allen anderen teilnehmenden Staaten ratifizierten Vertrag platzen liess wurde auch die Weiterentwicklung eines einheitlichen europaischen Kampfanzuges eingestellt Der sechsfarbige Stoffdruck sowie die daraus hergestellten Uniformen stammen alle aus Belgien Die Versuche bei der Bundeswehr wurden ohne bekanntgewordene Ergebnisse beendet Ab 1976 wurde das Interesse an einem Tarnmuster wieder geweckt Daher fuhrte in der zweiten Jahreshalfte 1976 die Bundeswehr eine Reihe von Truppenversuchen durch mit denen die Wirksamkeit verschiedener neuer Tarnmuster getestet werden sollte Im Versuch befanden sich verschiedene Funffarb Muster darunter Flecktarn B gross das eine computergestutzte Neuentwicklung war die optisch an das SS Platanenmuster erinnerte Es konnte festgestellt werden dass dieses Muster in Mitteleuropa die beste Tarnwirkung erzielt Daher wurde es 1990 in der Bundeswehr eingefuhrt Auf der Grundlage des Flecktarn B gross entwickelte die Bundeswehr 1993 94 das sogenannte Tropentarn wobei der Funffarbendruck des Flecktarn B gross auf drei Farben verringert und farblich dem Wusten Halbwustengelande angepasst wurde Notig geworden war dieses Muster durch den inzwischen auf auslandische Kriegsschauplatze ausgeweiteten Einsatz der Bundeswehr Schweiz Bearbeiten nbsp Taz83 Alpenflage nbsp Taz 90 Tarnmuster1957 wurde in der Schweiz eine weitere Variante des Leibermusters M45 Buntfarbendruck 45 eingefuhrt Man ubernahm dabei den aufwendigen deutschen Sechsfarbendruck Das schweizerische Tarnmuster bestand aus einem starkeren Rotanteil bei dem sich die anderen Tarnfarben teilweise uberdeckten Auch hier wurde eine schwarze Karbonfarbe genutzt um ein Verschmelzen der Umrisse des Soldaten in ultraviolettem Licht zu gewahrleisten Das Tarnmuster wurde spater einheitlich als Taz83 bezeichnet und war bis 1995 in Gebrauch Uber die Jahrzehnte gab es einige farbliche Variationen wobei die ursprungliche Herkunft immer deutlich blieb Zum Teil findet sich fur die Schweizer Variante auch die Phantasiebezeichnung Alpenflage aus Alpen und Camouflage Das 1993 eingefuhrte Schweizer Woodland Leibermuster mit der Bezeichnung Taz90 ist eine neue Variante des Schweizer Leibermusters ohne Rotanteil Man behielt die bisherige Musterung bei orientierte sich aber in der Farbgebung am 1981 in der US Armee eingefuhrten Woodland Muster welches eine um ein sechstel maximierte Variante des 1948 entwickelten ERDL Tarnmusters darstellt Das ERDL Tarnmuster wiederum basierte auf dem Splittertarn M45 der Wehrmacht das jedoch nicht mehr zum Einsatz kam Das Schweizer Taz83 Leibermuster wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auch in Russland von Einheiten des Innenministeriums MWD getragen Osterreich Bearbeiten nbsp Das osterreichische Erbsentarnmuster hergestellt von 1957 bis 1978 nbsp NVA Kampfanzug 64 von 1965In Osterreich wurden bereits 1956 die besonderen Eigenschaften des Flecktarns hinsichtlich einer korperauflosenden Tarnwirkung wiederentdeckt und 1957 im Osterreichischen Bundesheer ein direkt vom SS Erbsentarnmuster abgeleiteter Stoffdruck der bei der Truppe den Namen Fleckerlteppich erhielt eingefuhrt Das Erbsentarnmuster ist eine erstmals 1943 hergestellte Variante des Flecktarns Die osterreichische Erbsentarn Produktion wurde 1978 nach Meinung von Fachbuchautoren aus politischen Grunden eingestellt als weltweit der Trend zum Flecktarn erst begann Mit dem Anzug 75 und Anzug 03 verfugt das Osterreichische Bundesheer uber keine offiziell eingefuhrte Flecktarnarnuniform fur die Masse der Soldaten Man tragt sowohl im Dienst zum Ausgang als auch im Felde diese grunen RAL 7013 Uniformen die lediglich durch das Anlegen des Kampfgeschirrs beziehungsweise der Kampfweste zum Kampfanzug werden 17 18 Eine beige Version des Anzuges 03 bezeichnet als Hot Weather Clothing ist ebenfalls in Einsatz 19 Durch das Bundesheer veroffentlichte Bilder von Soldaten des Jagdkommandos zeigen verschiedene Tarnanzuge in Verwendung 20 21 Im September 2017 gab das Osterreichische Bundesheer bekannt dass die Einfuhrung einer neuen Uniform geplant ist Das durch das Bundesheer selbst entwickelte Tarnmuster besteht aus sechs Farben wobei sich das Design aus klein und grossflachigen Flecken zusammensetzt 22 Deutsche Demokratische Republik Bearbeiten Bei der Nationalen Volksarmee NVA und dem Ministerium des Inneren MdI wurde 1958 ein neuinterpretiertes Flecktarnmuster Flachentarnmuster eingefuhrt welches an das historische Eichenlaubmuster erinnert Das DDR Flecktarn wurde bis 1967 hergestellt und nachweislich bis 1971 fur die Herstellung von Felddienstbekleidung verwendet Es wurde langsam vom Strichtarnmuster ersetzt das man seit 1965 hergestellt hat Im Soldatenjargon wurde das Tarnmuster auch als Blumentarn bezeichnet 1975 erfolgten geheime Erprobungen im Forschungsinstitut fur Textiltechnologie Karl Marx Stadt mit verschiedenen neuen Flachentarnmustern welche jedoch nicht zur Verwendung kamen 23 Die NVA blieb bis zur Auflosung 1990 beim Strichtarn Spanien Bearbeiten In Spanien war zwischen 1960 und 1982 ein Funffarben Ganzjahresmuster in Gebrauch das direkt vom SS Leibermuster abgeleitet worden war Die Spanier stellten fur verschiedene landschaftliche Hintergrunde sechs farblich abweichende Vorlagen her Agypten Bearbeiten 1973 war in Agypten eine Wendeflecktarnuniform in Gebrauch die auf der Felstarn Seite direkt aus dem SS Platanenmuster abgeleitet war Sogar die Farbgebung zeigte sehr deutliche Ahnlichkeiten Die andere Seite ist mit einem einfachen Wustentarn bedruckt Auf beigem Untergrund sind dunkelbraune einfache Flecken Kuhflecken aufgebracht Dieses Flecktarn wurde bis in die 1980er Jahre verwendet Danemark Bearbeiten Danemark verwendet seit 1978 ein vom Bundeswehr Flecktarn B kopiertes Tarnmuster fur Bekleidung und personliche Ausrustung bei dem die Farben der vorherrschenden Vegetation in skandinavischen Waldern angepasst wurden Das danische Muster besteht lediglich aus den drei Farben hellgrun bronzegrun und schwarz Fast unverandert von der deutschen Druckvorlage kopierten die danischen Streitkrafte mit ihrem danischen Wustentarn M99 das Bundeswehr Wustentarnmuster wobei noch ein mittelgruner Farbton eingesprenkelt wurde Belgien Bearbeiten Das Flecktarn B gross der Bundeswehr wurde in unveranderter Form auch von der belgischen Luftwaffe Belgische Luchtmacht Force Aerienne Belge bei Objektschutz und Flugabwehreinheiten von 1988 bis in das Jahr 2000 verwendet Mittlerweile ist es dort durch das allgemein gebrauchliche Tarnmuster des Heeres ersetzt worden sogenanntes Puzzletarn aufgrund der Ahnlichkeit der Flecken mit Puzzleteilen Bemerkenswert ist hier dass das in Deutschland entwickelte Muster bei der belgischen Luftwaffe knapp drei Jahre vor Einfuhrung in die Bundeswehr schon in allgemeine Verwendung gegeben wurde Die Belgische Luchtmacht Force Aerienne Belge verwendete auch einen modularen Tragesatz sowie einen zweiteiligen Rucksack im Flecktarnmuster zur Vervollstandigung der Uniform aus Feldhose bluse und parka Russland Bearbeiten Truppen des Innenministeriums Vnutrennie Vojska Ministerstva Vnutrennih Del der Russischen Foderation verwenden kommerziell beschaffte Uniformen in einem dem deutschen 5 Farb bzw dem danischen 3 Farb Flecktarnmuster sehr stark ahnelnden Tarndruck Da allerdings gerade bei diesen Truppenteilen personliche Vorlieben uber dienstliche Regularien zu dominieren scheinen werden hier Tarnmuster verschiedenster Provenienz verwendet so unter anderem auch nahezu unveranderte Kopien des Waffen SS Eichentarnmusters wie es auch auf diversen Fotos der Geiselnahme von Beslan zu sehen ist Rumanien Bearbeiten Das rumanische Heer verwendet ebenfalls ein vereinfachtes Flecktarnmuster welches jedoch aktuell durch ein Woodland Derivat ersetzt wird Polen Bearbeiten Von polnischen Polizeisonderkraften wird teils ein dem Flecktarn ahnliches in Grautonen gehaltenes Muster verwendet Das Muster wiederholt sich allerdings in verhaltnismassig geringen Abstanden regelmassig im Druck China Bearbeiten Die chinesische Volksbefreiungsarmee verwendet ein unverandert vom Bundeswehr Flecktarn B gross kopiertes Tarnmuster fur die Uniformen der im besetzten Tibet operierenden Gebirgstruppen Die Original Druckvorlagen sind nach Auskunft aus der Bekleidungsindustrie wohl dadurch beschafft worden dass eine norddeutsche Bekleidungsfabrik welche im Auftrag der Bundeswehr Uniformen herstellt einen Teil der Produktion zeitweilig durch einen chinesischen Subunternehmer fertigen liess Diese Variante entspricht in Form und Aufteilung der Flecken exakt dem deutschen Muster besteht jedoch aus folgenden Farben beige hellgrun mittelbraun dunkelbraun und schwarz Ebenfalls von der chinesischen Armee verwendet wird ein Flecktarnmuster mit der Farbkombination mittelgrun grunlich beige beige mittelbraun und schwarz Dieses Muster wird interessanterweise jedoch nur fur armellose Sporthemden verwendet und scheint somit eher dem Zweck der Identifizierung mit der Gruppe zu dienen als der Tarnung Japan Bearbeiten nbsp Japanischer Soldat in einer Variante des Flecktarn B gross Das Heer der japanischen Selbstverteidigungskrafte verwendet seit 1985 ein dem Bundeswehr Flecktarn B gross ahnliches Muster in Farben die denen des chinesischen Sporthemdes ahneln Dieses Muster ist vierfarbig hellgrun braun und schwarz auf beigem Hintergrund USA Bearbeiten nbsp Das seit 2015 von der US Army genutzte Operational Camouflage Pattern OCP Die Vereinigten Staaten von Amerika waren im Dezember 1941 nicht unvorbereitet in den Zweiten Weltkrieg eingetreten dennoch mussten Heer und Marineinfanterie in den ersten Monaten des Pazifikkrieges mit zum Teil veralteten oder unpassenden Ausrustungsgegenstanden zurechtkommen Wahrend dieser ersten Phase begannen die Entwickler in den USA auch uber moderne Tarnstoffe nachzudenken Als Ausgangsbasis diente das bekannte seit 1937 von der Waffen SS getragene Platanenmuster Die amerikanische Entwicklung unterschied sich aber konzeptionell in Formgebung und Verteilung der Flecken vom deutschen Vorbild Zudem arbeiteten die Amerikaner mit anderen Farben da dieses Muster fur den Einsatz im Pazifik vorgesehen war Trotz des aufwendigen Funffarbdruckes ist das US Muster in seiner Aufteilung wesentlich einfacher gestaltet als die SS Varianten In Amerika ubernahm man ausserdem die Idee des Wendemusters die erstmals 1931 bei der Reichswehr Zeltbahn mit dem Buntfarbenaufdruck 31 verwendet worden war Das heisst die Farbung der Muster war auf den beiden Stoffseiten verschieden Das ursprunglich nur fur den Pazifikeinsatz vorgesehene Tarnmuster sollte theoretisch bei Anlandeoperationen am Strand von der braun beigen und wahrend des Dschungelkampfes von der grun braunen Seite gezeigt werden In der Praxis war diese Theorie jedoch nicht zu halten zumal es von Seiten der Soldaten Vorbehalte gegen Tarnstoffe gab Historische Fotos zeigen amerikanische Soldaten auch in Frankreich mit dem US Flecktarn 24 Auf dem europaischen Kriegsschauplatz wurde das amerikanische Wendemuster als Fruhlings und Herbstmuster bezeichnet und in erster Linie an Einheiten des 41 motorisierten Infanterie Bataillons 2 motorisierte Division ausgegeben Es kam jedoch zu derart vielen todlich verlaufenden Verwechslungen mit deutschen Truppen dass das US Muster bereits 1944 wieder aus Europa zuruckgezogen wurde Im asiatischen Raum ist dieses Muster jedoch noch uber den Koreakrieg hinaus bis 1960 getragen worden nbsp Das ab 1981 allgemein beim US Militar genutzte M81 Woodland Tarnmuster nbsp Der 2004 bei der U S Army eingefuhrte Nachfolger das kurzlebige Digitaltarnmuster Universal Camouflage Pattern UCP Nach Kanada hatten die USA 2004 als zweites Land der Welt beim United States Marine Corps ein Digitaltarnmuster das MARPAT eingefuhrt wobei es wegen der nicht zu leugnenden Ahnlichkeit zum urheberrechtlich geschutzten kanadischen CADPAT Muster zu Konflikten zwischen den kanadischen Entwicklern und den Kopisten kam Letztere behaupten das Muster vollig eigenstandig entwickelt zu haben Bis zur endgultigen Auftragsvergabe an die Entwickler des ebenfalls als Digitaltarnmuster ausgefuhrten Universal Camouflage Pattern UCP hatte auch das Unternehmen Crye Precision in Zusammenarbeit mit dem United States Army Soldier Systems Center kurz Natick Labs bis 2002 ein Tarnschema unter dem Arbeitstitel Scorpion entwickelt das eine traditionellere Musterung aufnahm Nachdem sich das UCP als vollig unzureichend erwiesen hatte kam eine kommerzialisierte siebenfarbige Variante des Scorpion mit Namen MultiCam erstmals im Afghanistankrieg zum Einsatz 25 Im Jahr 2015 fuhrte die U S Army dann das leicht bearbeitete Scorpion unter der Bezeichnung Operational Camouflage Pattern OCP als allgemeines Tarnmuster ein Kanada Bearbeiten nbsp Das CADPAT in der Woodland Variante Hauptartikel CADPAT Das ab 2002 eingefuhrte kanadische CADPAT war das erste moderne Digitaltarnmuster auf Basis der bewahrten Flecktarnmuster CADPAT verwendet im Gegensatz zum amerikanischen MARPAT Muster Farbvarianten die auf die Flora der kanadischen Walder abgestimmt sind Eine Wustenvariante existiert ebenfalls und ist unter dem Namen CADPAT ebenfalls urheberrechtlich geschutzt Ukraine Bearbeiten Seit 2005 wird in der Ukraine von Spezialkraften ein ebenfalls vom Bundeswehr Flecktarn B abgeleitetes Funffarben Muster fur den ganzjahrigen Einsatz getragen Frankreich Bearbeiten Die franzosische Flecktarnung der Armee de terre francaise ist das Camouflage Centre Europe CCE Grossbritannien Bearbeiten Das Disruptive Pattern Material DPM war das Tarnmuster der Britischen Armee Das Multi Terrain Pattern MTP lost dieses ab Siehe auch BearbeitenTarnkleidung Splittertarn Sumpftarn StrichtarnLiteratur BearbeitenWade Krawczyk Peter V Lukacs Waffen SS Uniforms and Insignia Crowood Press Ltd Marlborough 2001 ISBN 1 86126 461 5 Laurent Mirouze Infanteristen des Zweiten Weltkriegs Karl Heinz Dissberger Dusseldorf 1990 ISBN 3 924753 27 X Europa Militaria 2 Daniel Peterson Waffen SS Camouflage Uniforms amp Post War Derivatives New Edition The Crowood Press Ltd Marlborough 2003 ISBN 1 86126 474 7 Andrew Steven Peter Amodio Uniformen der Waffen SS In Farbe 2 berichtigte Auflage Karl Heinz Dissberger Dusseldorf 1992 ISBN 3 924753 44 X Europa Militaria 6 Tim Newark Quentin Newark J F Borsarello Book of Camouflage Brassey s Ltd London 1996 ISBN 1 85753 164 7 Klaus Ulrich Keubke und Manfred Kunz Militarische Uniformen in der DDR 1949 1990 Hamburg Berlin Bonn 2005 ISBN 3 8132 0835 4 Michael Krauss Die getarnte Sommerfelddienstbekleidung der DDR 1956 1990 Band 1 bis 4 Norderstedt 2016 ISBN 978 3 7412 8223 2 ISBN 978 3 7412 8966 8 ISBN 978 3 7412 9083 1 ISBN 978 3 7412 9086 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Flecktarn Sammlung von Bildern Camopedia the camouflage encyclopedia Abgerufen am 12 August 2017Einzelnachweise Bearbeiten Tim Newark Quentin Newark J F Borsarello Brassey s Book of Camouflage Brassey s 2003 ISBN 1 85753 336 4 englischsprachig Andrew Steven Peter Amodio Uniformen der Waffen SS in Farbe Verlag Karl Heinz Dissberger 2 berichtigte Auflage Dusseldorf 1992 ISBN 3 924753 44 X S 4 Martin Pegler Out of Nowhere Osprey Publishing 2004 ISBN 1 84176 854 5 S 202 englischsprachig Tim Newark Quentin Newark J F Borsarello Brassey s Book of Camouflage Brassey s 2003 ISBN 1 85753 336 4 S 1943 englischsprachig Josef Henke Personlicher Stab Reichsfuhrer SS Deutsches Bundesarchiv 1997 ISBN 3 89192 062 8 S 648 Anstellung von Otto Schick als Referent fur Tarnfragen bei der Waffen SS Michael D Beaver J F Borsarello Camouflage Uniforms of the Waffen SS Schiffer Publishing Ltd 1995 ISBN 1 84176 854 5 S 202 englischsprachig Martin Pegler Out of Nowhere Osprey Publishing 2004 ISBN 1 84176 854 5 S 202 englischsprachig Andrew Steven Peter Amodio Uniformen der Waffen SS in Farbe Verlag Karl Heinz Dissberger 2 berichtigte Auflage Dusseldorf 1992 ISBN 3 924753 44 X S 48 https www outdoorfan de Tarnmuster Andrew Steven Peter Amodio Uniformen der Waffen SS in Farbe Verlag Karl Heinz Dissberger 2 berichtigte Auflage Dusseldorf 1992 ISBN 3 924753 44 X S 4f Nigel Thomas The German Army 1939 1945 5 Western Front 1943 1945 Men at Arms Band 336 Osprey Military Oxford 2000 ISBN 1 85532 797 X S 22 Andrew Steven Peter Amodio Uniformen der Waffen SS in Farbe Verlag Karl Heinz Dissberger 2 berichtigte Auflage Dusseldorf 1992 ISBN 3 924753 44 X S 22 Andrew Steven Peter Amodio Uniformen der Waffen SS in Farbe Verlag Karl Heinz Dissberger 2 berichtigte Auflage Dusseldorf 1992 ISBN 3 924753 44 X S 22 24 Andrew Steven Peter Amodio Uniformen der Waffen SS in Farbe Verlag Karl Heinz Dissberger 2 berichtigte Auflage Dusseldorf 1992 ISBN 3 924753 44 X S 5ff Martin Windrow Jeffrey Burn The Waffen SS Osprey Publishing 1992 ISBN 0 85045 425 5 S 3 Johannes Denecke Tarnanstriche des deutschen Heeres 1914 bis heute Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1999 ISBN 3 7637 5990 5 S 89 BMLVS Abteilung Kommunikation Referat 3 Bundesheer Uniformen und Abzeichen Uniformen seit 1957 Abgerufen am 17 Januar 2018 BMLVS Abteilung Kommunikation Referat 3 Bundesheer Uniformen und Abzeichen Der Anzug 03 Abgerufen am 17 Januar 2018 BMLVS Abteilung Kommunikation Referat 3 Dienstanzug Abgerufen am 17 Januar 2018 deutsch BMLVS Abteilung Kommunikation Referat 3 Geiselbefreiung Abgerufen am 17 Januar 2018 deutsch BMLVS Abteilung Kommunikation Referat 3 Gefechtsausbildung Abgerufen am 17 Januar 2018 deutsch BMLVS Abteilung Kommunikation Referat 3 Uniform neu In bundesheer at bundesheer at abgerufen am 17 Januar 2018 Flachentarn Krauss Abgerufen am 19 Juni 2022 Der II Weltkrieg Band 3 Der totale Krieg S 285 US Soldaten im US Flecktarn auf einem Halbkettenfahrzeug erhalten von einem Franzosen Wasser Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH Herrsching 1989 ISBN 3 88199 534 X Ned Smith New Army Camouflage Lets Soldiers Hide in Plain Sight TechMediaNetwork com 5 August 2010 auf wayback Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flecktarn amp oldid 235017002