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Tarndruck ist das seit 1991 1 eingefuhrte Tarnmuster der Bundeswehr und wird sowohl von Soldaten des Heeres der Luftwaffe als auch der Marine 2 in Dienst und Gefecht getragen Wahrend der Entwicklung wurde der Tarndruck als das Flecktarn B gross bezeichnet Die Ursprunge des Tarnmusters Flecktarn reichen bis in die 1930er Jahre zuruck und basieren auf Tarnmustern der Waffen SS 3 Bundeswehrsoldaten im Feldanzug Tarndruck Bei der Bundeswehr wird mit dem Begriff Flecktarn in Anlehnung an die Motivgebung auch der Feldanzug bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Varianten 3 Kritik und Ausblick 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie in der Fruhzeit der Bundeswehr fur deren Ausrustung zustandige Dienststelle Blank experimentierte ab 1955 auch mit einer leicht abgewandelten Ausfuhrung des SS Leibermusters Dieses Tarnmuster wurde in Zusammenhang mit der geplanten Europaischen Verteidigungsgemeinschaft EVG neu erprobt und sollte als gemeinsame EVG Uniform eingefuhrt werden Die sechsfarbig bedruckten Stoffe und Uniformen stammten aus Belgien Nachdem sich Frankreich kurzfristig von dem bereits weit fortgeschrittenen EVG Projekt distanziert hatte wurde die bereits begonnenen Ausgabe des Leibermusters an die Bundeswehr Anfang 1956 eingestellt Noch 1956 wurde bei der Truppe ein Kampfanzug in leicht abgewandeltem Splittertarn M31 der Reichswehr bzw Wehrmacht eingefuhrt Dieses existierte in drei verschiedenen Varianten Bereits in den fruhen 1960er Jahren wurde der Kampfanzug in Splittertarn gegen einen bei den NATO Partnern entlehnte einfarbige Oliv Variante im Farbton RAL 6014 Gelboliv ersetzt Ab 1976 wurde das Interesse an einem Tarnmuster wieder geweckt Daher fuhrte die Bundeswehr in der zweiten Jahreshalfte 1976 eine Reihe von Truppenversuchen durch mit denen die Wirksamkeit verschiedener neuer teilweise in Zusammenarbeit mit der franzosischen Armee entwickelter Tarnmuster getestet werden sollte Im Versuch befanden sich 1976 verschiedene Funffarb Muster das Sagezahnmuster das Sequenzen aus dem SS Palmenmuster wiederaufnahm das Punkttarnmuster das kleine eng gedruckte Gruppen von Punkten in drei Farben darstellt wie sie erstmals beim Erbsenmuster M44 zu sehen war Flecktarn A eine Neuentwicklung die optisch an das historische SS Platanenmuster erinnerte Flecktarn A klein eine Ton in Ton Variante des Flecktarns A dessen Farbkontrast sehr gering war Flecktarn B gross ebenfalls eine computergestutzte Neuentwicklung die optisch auch an das Platanenmuster erinnerte und damit die historischen Untersuchungen der 1930er Jahre bestatigte Ein funftes Versuchsmuster war ein 1988 erprobtes Dreifarben Muster Flecktarn C Schattentarn optisch ebenfalls eine Variante des Platanenmusters mit Flecken und Umrissen in kontrastarmen graugrunen Farben nbsp Flecktarn B gross der Bundeswehr 1991 eingefuhrtDas als Ergebnis des Truppenversuchs 1976 ausgesuchte Tarnmuster Flecktarn B wurde nicht direkt in Truppenverwendung gegeben sondern verschwand aus finanziellen und politischen Grunden zunachst wieder in den Schubladen Erst bei der Erprobung 88 tauchte es in den Jahren 1987 bis 1990 als Teil der Versuchsreihe Kampfanzug 90 wieder auf Ebenso wurde in den Jahren 1986 bis 1987 kurzzeitig ein Flecktarnmuster erprobt das etwas kleinere enger gestellte dafur aber insgesamt farblich hellere Flecken aufwies Dieses Muster ist in der Uniformsammlung des Panzermuseums in Munster zu besichtigen Flecktarn B gross wurde schliesslich am 20 Februar 1991 verbandsweise in der Bundeswehr eingefuhrt 1 Das deutsche Flecktarn B gross wurde auch in folgenden Landern eingefuhrt Belgien Osterreich lediglich in Deutschland beschaffte Helme der Polizeispezialeinheiten Niederlande hier aus politischen Grunden niemals eingefuhrt sondern lediglich kurzzeitig begutachtet Belarus hier auch nur bei einigen Polizei und Milizeinheiten China als Plagiat von Soldaten der Volksbefreiungsarmee im besetzten Tibet siehe Artikel Flecktarn Varianten BearbeitenAuf der Grundlage dieses Tarnmusters entwickelte die Bundeswehr zunachst fur Truppenversuche bei dem Einsatz in Somalia 1993 94 das falschlicherweise als Wustentarn bezeichnete Drei Farben Muster dunkelgrun dunkelbraun beige fur Trockengebiete mit Restbewuchs bzw Steppengebiete Derzeit in der Entwicklung befinden sich ein echtes Wustentarnmuster fur vegetationslose Wusten bestehend aus Grau und Rosafarbtonen sowie ein Gebirgsflecktarn fur Fels und Hochgebirge Eine weitere Flecktarnvariante die gerade verschiedene Tests durchlauft ist eine Ausfuhrung fur kiesige Ufergebiete Diese Variante ist jedoch nur fur die Abdeckung von z B kleinen Booten gedacht Das Wintertarnmuster hingegen ist keine Flecktarn Variante sondern besteht aus wenigen grossen ausgefransten grunen Flecken auf weissem Grund Dieses Tarnmuster wurde ursprunglich Anfang der 1960er Jahre nur fur die Gebirgsjagertruppe eingefuhrt jedoch spater wegen seiner guten Wirkung fur die ganze Truppe ubernommen Bislang gilt dieses Tarnmuster als eines der effektivsten in Winterregionen und gehort zu den meistkopierten Tarnmustern der Welt Haufig verwendet aber falsch ist die Bezeichnung Tarnfleck Kritik und Ausblick BearbeitenSeit seiner Einfuhrung fand das Flecktarn B gross der Bundeswehr in Militarkreisen grosse Zustimmung So war es bis zum Jahrtausendwechsel unangefochtener Vergleichssieger der Nato Partner in puncto Tarnwirkung im bewaldeten Gelande Mittlerweile steht das Muster jedoch in der Kritik Ziel ist die Entwicklung wandelbarer langlebiger Tarnung die dem Gelandehintergrund und der Lichtsituation angepasst werden kann und Warmeabstrahlung fast vollig unterdruckt Derzeit entwickelt das Wehrwissenschaftliche Institut fur Werk und Betriebsstoffe neben neuen Flecktarnvarianten noch ganz neue Tarnmuster fur das Meer felsige Umgebung 4 sowie fur bebautes Gelande Inwieweit solche sehr spezifischen Muster tatsachlich eingefuhrt werden steht aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen der Bundeswehr dahin Querschnittliche Ausrustung durften solche Muster ohnehin nicht werden Im Februar 2016 gab die Bundeswehr bekannt dass das Wehrwissenschaftliche Institut fur Werk und Betriebsstoffe in Erding zwei neue Tarnmuster entwickelt hat 5 Einen Multitarndruck fur Regionen mit geringem bis massigem Grunanteil 6 sowie einen neuen Schneetarndruck 7 Siehe auch Bearbeiten nbsp Offiziere in Breitenburg 2003 Tarnkleidung Feldanzug Uniform Bundeswehr Weblinks BearbeitenCamopedia Wiki mit Bundeswehr und Bundesgrenzschutz Tarnmustern TL 8305 0290 5 Farben Tarndruck der Bundeswehr PDF 509 kB TL 8305 0297 3 Farben Tarndruck der Bundeswehr PDF 467 kB Einzelnachweise Bearbeiten a b Heinrich Muller Rolf Wirtgen Hrsg Geharnischte Zeiten 2000 Jahre Korperschutz des Soldaten vom antiken Muskelpanzer zur kugelsicheren Weste Bundesamt fur Wehrtechnik und Beschaffung 1995 ISBN 3 927038 60 1 S 235 Im Borddienst wird der Bord und Gefechtsanzug getragen nicht Flecktarn Martin Pegler Out of Nowhere Osprey Publishing 2004 ISBN 1 84176 854 5 S 202 englisch Tim Newark Quentin Newark J F Borsarello Brassey s Book of Camouflage Brassey s 2003 ISBN 1 85753 336 4 S 1943 englisch Josef Henke Personlicher Stab Reichsfuhrer SS Deutsches Bundesarchiv 1997 ISBN 3 89192 062 8 S 648 Anstellung von Otto Schick als Referent fur Tarnfragen bei der Waffen SS Bildliche Darstellung des Musters Felswand von L Sendrowski DPMA Design Nr 402017000878 0001 2017 1 Bei jedem Wetter zu jeder Zeit Neue Tarnung fur die Truppe bei bundeswehr de abgerufen am 11 Februar 2016 Bildliche Darstellung des Musters Mulitarn von A Dietel G Hubner U Kraemer DPMA Design Nr 402015000170 0001 2015 2 Bildliche Darstellung des Musters Schneetarn A Dietel G Hubner DPMA Design Nr 402014001621 0001 2014 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flecktarn Bundeswehr amp oldid 236737657