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Die Finnische Offensive an der Karelischen Landenge finnisch Karjalankannaksen valtaus russisch Finskoe nastuplenie na Karelskom pereshejke fand im Zweiten Weltkrieg vom 10 Juli 5 September 1941 an der nordlichen Ostfront statt und stellte den Beginn der Kampfhandlungen im sogenannten Fortsetzungskrieg dar Der Angriff folgte zwei Wochen nach dem Start der deutschen Invasion in der Sowjetunion Die finnische Offensive wurde in zwei Phasen durchgefuhrt dabei konnte die nach der Niederlage im Winterkrieg von 1940 verlorene Provinz Karelien mit der Hauptstadt Wyborg im Kampf mit den sowjetischen Truppen zuruckerobert werden Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Finnische Offensive 2 1 Beteiligte Einheiten 3 Erste Phase 10 bis 25 Juli 4 Zweite Phase 31 Juli bis 5 September 4 1 Uberschreitung des Vuoksi Abschnitts 4 2 Kampfe um Wyborg 23 bis 29 August 5 Ausklang der Operationen und Folgen 6 Literatur 7 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenNach der Niederlage gegen die Sowjetunion im Winterkrieg begann Finnland Ende 1940 ein enges Zusammenwirken mit dem Deutschen Reich Von Mai 1941 an wurde die finnische Militarfuhrung in die Vorbereitung des deutschen Uberfalls auf die Sowjetunion eingeweiht Die Operationen in Nordfinnland wurden in einer Vereinbarung vom 25 Mai 1941 dem deutschen Armeeoberkommando Norwegen ubertragen dem dazu auch finnische Truppen unterstellt wurden Entsprechende Operationen begannen am 5 Juni mit dem Unternehmen Blaufuchs Diese Aktion uberfuhrte bis 14 Juni annahernd 30 600 deutsche Soldaten nach Finnland Zugleich stellten die Finnen ihre defensiv ausgerichteten militarischen Vorbereitungen nach dem winterkrieg auf ein offensives Vorgehen gegen die Sowjetunion um Mitte Juni begann die Mobilmachung Die Armee wuchs auf 475 000 Mann an Davon waren neben den Truppen unter deutschem Kommando weitere 100 000 Mann fur Operationen nordlich des Ladogasees vorgesehen Die Hauptstreitmacht sollte jedoch sudlich des sees auf der Karelischen Landenge operieren Geplant war insgesamt ein kurzer Feldzug weshalb die Mobilmachung mit wenig Rucksicht auf die Anforderungen der Volkswirtschaft stattfand 1 Als zunachst wichtigstes Ziel sah die finnische Militarfuhrung einen Durchbruch zur Kuste des Ladogasees vor um die Verbindung zwischen der sowjetischen 7 und 23 Armee zu trennen Die an der Karelischen Landenge eingesetzte sowjetische Vorhut bestehend aus der 168 und 142 Schutzendivision zog sich vor der Ubermacht bereits seit 23 Juni auf bessere Verteidigungsstellungen zuruck Auf sowjetischer Seite verteidigte das 19 Schutzenkorps 115 und 142 Schutzendivision und das 50 Schutzenkorps 43 und 123 Schutzendivision sowie in der Reserve das 10 motorisierten Korps 21 und 24 Panzerdivision und 198 motorisierte Schutzendivision Das letztgenannte Korps wurde mit der 24 Panzerdivision bereits Ende Juni aus Karelien abgezogen und sudwestlich von Leningrad verlegt um dort gegen die zu erwartenden deutschen Truppen eingesetzt zu werden Nur die 198 motorisierte Schutzendivision verblieb der sowjetischen 23 Armee als mobile Reserve Die Bombardierung finnischer Stutzpunkte durch die Sowjets am 25 Juni diente den Finnen als willkommener Grund fur die Kriegserklarung an die Sowjetunion Am Morgen des 25 Juni 1941 sicherten die Einheiten der 198 motorisierten Schutzendivision das Grenzgebiet im Waldgebiet bei Juskjoarvi Im Gebiet von Imatra bestand auf finnischem Territorium eine enge Landverbindung zwischen dem grossen Saimaa See und der sowjetischen Grenze Die relative Schwache der dortigen finnischen Grenztruppen ermoglichte der sowjetischen Fuhrung einen Gegenangriff Am 1 Juli entschied das sowjetische Kommando dass die noch verfugbaren Teile der 21 Panzerdivision mit dem 19 Schutzenkorps die rechte Flanke der finnischen Truppen angreifen sollten Nur ein Bataillon vier Artilleriebataillone der 115 Schutzendivision und ein verstarktes Aufklarungsbataillon der 21 Panzerdivision waren aber zur Verfugung gestellt worden und sollten den Raum von Imatra sichern Der Angriff am Morgen des 2 Juli wurde von Einheiten der 21 Panzerdivision durchgefuhrt die Hindernisse der finnischen Grenzschutztruppen wurden durchbrochen und ein 4 Kilometer tiefer Einbruch im finnischen Hoheitsgebiet erreicht die angesetzten Krafte erwiesen sich aber bald als zu schwach um die Offensive weiterzufuhren Als die sowjetischen Truppen auf gut organisierten Widerstand auf den Hohen sudlich von Imatra trafen zog sich die sowjetische Angriffsspitze wieder auf das eigene Territorium zuruck Die Finnische Offensive BearbeitenAm Anfang der Operation Barbarossa verblieb die finnische Armee in einer defensiven Position erst am 29 Juni gab der Oberbefehlshaber der finnischen Streitkrafte Marschall Mannerheim Befehl die Armee von Karelien unter Generalleutnant Erik Heinrichs zum Angriff auf Westkarelien und zum Vorstoss zum Ladogasee vorzubereiten Die Karelien Armee bestand anfangs aus dem fur den Hauptangriff bestimmten 6 Korps 5 und 11 Division dem 7 Korps 7 und 19 Division und der Gruppe Oinonen mit 1 Kavallerie Brigade Oberst Oinonen 1 Jager Brigade Oberst Lagus und 2 Jager Brigade Oberst Sundman Das 4 Korps 8 10 und 12 Division sollte am rechten Flugel den Vormarsch auf Wyborg fuhren Beteiligte Einheiten Bearbeiten nbsp Marschall MannerheimFinnische Karelienarmee Generalleutnant Axel Erik Heinrichs 4 Korps Generalleutnant Karl Lennart Oesch mit 8 10 und 12 Division 6 Korps Generalmajor Paavo Talvela mit 5 und 11 Division 7 Korps Generalmajor Woldemar Hagglund mit 7 und 19 Division Kampfgruppe Oinomen Oberst Woldemar Oinomen mit 1 Kavallerie Brigade sowie 1 und 2 Jager BrigadeReserve finnische 1 und 17 Division deutsche 163 Infanterie Division 1 Korps General Einar Makinen mit 2 und 4 Division 2 Korps Generalmajor Taavetti Laatikainen mit 15 und 18 DivisionRote 23 Armee Generalleutnant P S Pschennikow Grenzschutz mit 71 168 und 142 Schutzendivision 27 und 28 Befestigter Raum 19 Schutzenkorps General Gerasimow ab 6 August Generalmajor F N Starikow mit 142 und 115 Schutzendivision 50 Schutzenkorps Generalmajor W I Schtscherbakow mit 43 70 und 123 Schutzendivision 10 Mechanisiertes Korps Generalmajor I G Lasarew mit 21 und 24 Panzer Division und 198 motorisierte Schutzendivision Gruppe Astanin General A N Astanin mit 177 und 191 Schutzendivision sowie 8 SchutzenbrigadeDie unerwartete Schwache der Roten Armee bewegte Mannerheim zur Uberarbeitung seiner defensiv ausgelegten Strategie Er befahl nun das zuvor vermiedene tiefe Vorgehen in sowjetisches Gebiet hinein Die Offensive an der Karelischen Landenge war der sudliche Zweig dieser Operation wahrend die Finnische Invasion in Ostkarelien den mittleren und das unabhangige Vorgehen der 14 Division den nordlichen darstellte 2 Erste Phase 10 bis 25 Juli BearbeitenDie finnische Offensive begann am 10 Juli auf breiter Front zwischen Pyhajarvi uber Korpiselka nach Imatra der Hauptangriff des 6 Korps richtete sich auf Janisjarvi die sowjetische Verteidigung brach vor der finnischen 5 Division schnell zusammen Die Sowjets hatten Feldbefestigungen entlang der Grenze nach Sortavala und an den wichtigen Strassenkreuzungen in Vartsila und Korpiselka vorbereitet Bis zum 12 Juli nahmen die Finnen die Orte Tolvajarvi und Kokari wahrend die 1 Jagerbrigade Oberst Lagus bis 14 Juli weiter auf Vuksu und Muvanto vordrang Der linke Flugel der Finnen die 11 Division an der Linie Vartsila Manervaara stiess bei Soanlakti am Ostufer des Janisjarvi See auf starken sowjetischen Widerstand Starke sowjetische Verteidigungsmassnahmen stoppten zeitweilig die Offensive Es dauerte bis zum 15 Juli bis die Finnen die wichtigste sowjetische Verteidigungslinie durchbrechen konnten Nachdem die 11 Division den Gegner bezwungen hatte ruckte auch sie weiter vor umging das sudliche Ende des Janisjarvi See und stiess entlang des Flusses Janisjoki in sudwestlicher Richtung vor Gleichzeitig hatte das finnische 7 Korps an der Westseite des Janisjarvi See mit der 7 Division nach Suden angegriffen Auf sowjetischer Seite verteidigte die 168 Schutzendivision im Raum nordlich von Sortavala und die 71 Schutzendivision sudlich und am Janisjarvi See Der Vorstoss auf der linken Flanke des 6 Korps verlangsamte sich zunachst die zwei Brigaden der Kampfgruppe Oinonen kamen fast zum Stillstand General Talvela bewertete den Vorstoss der Gruppe des Generals Oinonen zunachst als Misserfolg und kritisierte den Befehl von General Heinrichs leichte Truppen gegen starke sowjetische Stellungen einzusetzen Der Vormarsch in der Mitte des 6 Korps in Richtung auf Loimola ging nach der Brechung des sowjetischen Widerstandes bei Soanlakti aber erfolgreich weiter Loimola konnte am 15 Juli von Streitkraften des 6 Korps besetzt werden und die dort durchgehende Eisenbahnlinie zwischen Sortavala und Petrosawodsk abgeschnitten werden General Talvela drangte seine Streitkrafte weiter vor Die 1 Jager Brigade beendete ihren 110 km langen Vormarsch als sie am nachsten Tag das Ufer des Ladogasees in Koirinoja erreichte Wahrend Talvela seinen Vormarsch weiter ostlich am Ufer des Ladogasees entlang als auch landeinwarts fortsetzte hatten die Sowjets einen Teil ihrer Streitkrafte neu organisiert und verstarkten die neue Verteidigungslinie am Ostufer des Ladogasees Das motorisierte Schutzen Regiment 452 richtete Verteidigungsstellungen in der Nahe von Salmi ein Die vorruckenden finnischen Streitkrafte umzingelten die Verteidiger und konnten Salmi am 21 Juli besetzen Am 16 Juli unterbrach das 6 Korps mit Flankenangriffen bei Leppasnarvi Kitela und Kasmaselka die Verbindung zwischen der sowjetischen 23 und der ostlicher stehenden 7 Armee Die Stawka rang gleichzeitig um die Eindammung des gefahrlicheren deutschen Angriffs im Baltikum und zog alle verfugbaren Einheiten aus Karelien ab Der Abzug der Reste der 21 Panzerdivision beraubte die 23 Armee ihrer mobilen Reserve an Verstarkung wurde dafur die 237 Schutzendivision herangefuhrt Am 17 Juli wurde die 5 und 11 Division am Janisjoki nach Westen gestaffelt um weiter gegen die Linie Salmi und Tulenjarvi vorzugehen Am gleichen Tag erreichte auch das finnische 7 Korps den Janisjoki Abschnitt die Ausraumung eines dabei entstanden Kessels um sowjetischen Streitkrafte band die 7 Division noch bis zum 21 Juli Da der finnische Vormarsch die Front verlangert hatte mussten die finnische Streitkrafte neu organisiert werden Am 16 Juli wurde die aus der Reserve gezogene finnische 1 Division angewiesen die Ostflanke des Vormarsches zu decken wahrend die finnische 17 Division die die Beobachtung der sowjetische Marinebasis bei Hanko den ortlichen Truppen uberlassen hatte in das Gebiet von Vartsila beordert wurde um die 11 Division freizumachen die ihrerseits gegen Sortavala angesetzt wurde Der von Tohmajarvi zum See Suojarvi vorgezogenen nur aus zwei Regimentern bestehende deutsche 163 Infanterie Division General Erwin Engelbrecht wurde befohlen den Stadt und Eisenbahnknotenpunkt Suvilahti in Ostkarelien einzunehmen Am 17 Juli ruckte die 17 Division uber Kasnasjarvi nach Tulemajarvi vor und besetzte bis 20 Juli Palalohti am Sudufer des Tulemajarvi See Nachdem das 6 Korps Manssila und am 23 Juli die alte Grenze erreicht hatte befahl Mannerheim am nachsten Tag einen Stopp um weiter nach Osten vorzustossen und die Streitkrafte auf die Verteidigung entlang des Flusses Tulema vorzubereiten Das Uberqueren der Grenze von 1939 war vielen Finnen nicht recht und mehr als 2000 Soldaten weigerten sich zunachst die alte Landesgrenze zu uberschreiten Am 24 Juli wurde Vitelle Wiolliza erreicht worauf sich die die sowjetischen Truppen am Ladogasee zum Tuulosjoki Abschnitt zuruckzogen Die finnische 7 Division Oberst Antero Svensson griff zusammen mit der 19 Division Oberst Esa Hannuksela von Osten aus an und eroberte am 25 Juli Ruskeala wodurch die Finnen eine einheitliche Front gegen die sowjetischen Verteidiger von Sortavala zustande brachten Die Sowjets hatten die Verteidigung dieser Region der 168 Schutzendivision anvertraut die mit der 198 motorisierten Division verstarkt wurde und einen Gegenangriff am Fluss Janisjoki vorbereiteten Die Finnen brachten die sowjetischen Plane fruh genug in Erfahrung und dammten den sowjetischen Gegenangriff schnell ein Beide Seiten hielten sich darauf in der Defensive nur kleine Einheiten fuhrten kleine Angriffe durch um die erreichten Positionen zu verbessern Die sowjetische Verteidigung konzentrierte sich darauf am Fluss Vuoksi und entlang der dortigen Strassen die Finnen konzentrierten ihre Streitkrafte gegenuber auf uber strassenlosem Gelande unterstutzt von Pionier Einheiten welche zur Sicherung der Versorgung neue Wege durch Walder und Sumpfe anlegten Zweite Phase 31 Juli bis 5 September BearbeitenEine vorlaufige Waffenruhe dauerte bis zum 31 Juli als der Angriff des 2 Korps unter General Laatikainen eine neue Offensive der Finnen einleitete Zwischen dem Ladogasee und dem Finnischen Meerbusen griffen drei neu organisierte finnische Korps an Dem 2 Korps bestehend aus der 2 15 und 18 Division stand nordlich des Flusses Vuoksi und dem 4 Korps bestehend aus der 4 8 und 12 Division Das finnische 5 Korps war aufgelost worden und die zugehorige 10 Division dem 4 Korps Generalleutnant Oesch zugefuhrt dann Ende Juli dem 2 Korps Generalmajor Laatikainen als Reserve uberstellt Als neuer Fuhrer der sowjetischen 23 Armee wurde Anfang August Generalleutnant M N Gerasimow ernannt Der Verlust der Reserven zwang die sowjetischen Streitkrafte sich auf Linien zuruckzuziehen die im nordlichsten Teil der Front leichter zu verteidigen waren Es wurden Verteidigungslinien mit Bunkern aus Holz angelegt und aufgeworfene Graben mit Minenfelder gesichert Die finnische 18 Division Oberst Aaro Pajari ruckte durch die Walder vor und griff gegen die nordliche Flanke der sowjetischen 115 Schutzendivision an deren Einheiten sich durch das Geholz zuruckzogen Die Finnen ruckten nach um mit dem Feind Kontakt zu halten Die wichtigsten Verbindungspunkte wurde von starken Einheiten besetzt die sich gegen mehrere von Panzern unterstutzte sowjetische Gegenangriffe erfolgreich verteidigen konnten Generalleutnant Gerasimow befahl fur 4 August der 198 Schutzendivision einen Gegenangriff im Raum Sortavala anzusetzen um die wieder vorruckende 2 und 142 Schutzendivision zu unterstutzen Gleichzeitig sollte die 43 und 115 Schutzendivision die finnischen Reserven binden Letzte Absicht scheiterte fruhzeitig die 115 Division musste sich in Richtung Helisevanjoki zuruckziehen wo ein Fluss gute Verteidigungspositionen gegen die angreifende finnische 18 Division bot Die Finnen konnten die sowjetischen Truppen bis 4 August bei Ilmee umgehen wodurch die sowjetischen Streitkrafte gezwungen wurden auch ihre vorbereiteten Positionen zwischen Ilmee und der Grenze zu raumen Die finnische 2 Division Oberst Aarne Blick sandte zwei Bataillone des 7 Infanterie Regiment ab um die Einkreisung des beim Dorf Tyrja verschanzten sowjetischen Schutzen Regiment 461 zu erreichen und zwang die Verteidiger zum Ruckzug in Richtung des Tyrjanjarvi See wahrend das 28 Infanterie Regiment das besetzte Dorf durchquerte und weiter nach Suden vorruckte Mit Unterstutzung der Artillerie gelang es die in einem Kessel eingeschlossenen sowjetischen Truppen vier Tage lang stand zuhalten Einige Truppenteile entkamen durch die Walder die Masse und ihre gesamte Ausrustung fiel aber in finnische Hande Die Besetzung von Tyrja offnete die Strasse zum Bahnknotenpunkt Elisenvaara und am 5 August erreichten die ersten finnischen Einheiten die Bahnlinie Wyborg Sortavala Inzwischen hatte das 28 Infanterie Regiment der finnischen 2 Division am 9 August Elisenvaara besetzt und damit eine Versorgungslinie fur den Nachschub eroffnet Nach den Kampfen bei Tyrja erhielt das 7 Infanterie Regiment zwei Tage Ruhe bevor es am Angriff entlang der Bahnstrecke nach Lahdenpohja teilnahm die bis zum 8 August gesichert werden konnte Die finnische 15 Division Oberst Nilo Hersalo griff ab 31 Juli die 142 Schutzendivision an und konzentrierte den Angriff gegen den einen nur 2 Kilometer breiten Abschnitt des Schutzen Regiment 588 an dem der grosste Teil der eigenen Artillerie eingesetzt werden konnte Nachdem sie die Grenzposten durchbrochen hatten drangen die Finnen 5 km in die Walder ein bevor sie die Strasse erreichten und umgingen die sowjetischen Verteidigungsanlagen die nacheinander mit Truppen umzingelt wurden Nach 6 tagigem Angriff stand die 15 Division nur noch 3 km von der Eisenbahnstrecke zwischen Wyborg und Sortavala und 15 km von der westlichen Ecke des Ladogasee entfernt und bedrohte zudem die linken Flanke der sowjetischen Streitkrafte Die finnische 10 Division Oberst Jussi Sihvo ruckte zusammen mit der 15 Division vor und erreichte am 6 August die Eisenbahnlinie von Wyborg nach Sortavala die 18 Division schloss am 8 August bei Inkila ebenfalls gegen die Bahnlinie auf Die 10 Division setzte den Angriff gegen die Bahnlinie Kakisalmi Hiitola fort die sowjetischen Truppen konnte die Bahnlinie noch bis 8 August offen halten und mussten dann das Dorf Hiitola raumen Als die 10 Division am folgenden Tag den Ladogasee erreichte wurde die letzte Anlandung sowjetischer Verstarkungen die das nordwestliche Ufer des Sees verteidigten unterbrochen Die sowjetischen Streitkrafte versuchten am 10 und 11 August vergeblich die Verbindung mit Gegenangriffen wieder herzustellen Am selben Tag wurde die 2 Division zu dem aus der Reserve herangezogenen 1 Korps General Makinen versetzt um den nordlichen sowjetischen Bruckenkopf am Ladogasee zu saubern Es wurde der finnischen 10 und 15 Division uberlassen den sowjetischen Bruckenkopf auszuraumen wo die Einheiten der 142 und 198 Schutzendivision angewiesen wurden sich auf die Insel Kilpolansaari zuruckzuziehen um dort von der Marine evakuiert zu werden Dieser Ruckzug erfolgte in geordneter Weise und die Finnen konnten dabei keine grosseren Einheiten umzingeln Am 11 August konnte die finnische 15 Division den Bahnknotenpunkt von Hiitola besetzen und bis zum 13 August mussten sich alle sowjetischen Truppen auf die Inseln Huiskonniemi Halvoen und Kilpolansaari zuruckziehen Mit Hilfe der eigenen Luftuberlegenheit gelang es den sowjetischen Streitkraften aber fast alle Truppen und Vorrate aus dem Bruckenkopf abzuziehen Die finnische 15 Division drangte noch uber eine Woche nach um alle Widerstandsnester auf der Insel niederzukampfen Am 13 August ubernahm das 1 Korps General Einar Makinen mit der 2 7 und 19 Division die Stellungen des 7 Korps an der Linie Janisjarvi Sortavala Das 7 Korps wurde dagegen nach Hyrsyla und Viljarvi verlegt und zwischen dem 6 Korps und der deutschen 163 Infanterie Division eingeschoben um die sowjetische Verteidigung zwischen Aitojoki und Suvilahti einzurennen Im ostlichen Abschnitt kamen die Finnen und Deutschen nur sehr langsam voran erst Ende August konnte die Frontlinie von Kuolisma nach Porajarvi vorgeschoben werden Uberschreitung des Vuoksi Abschnitts Bearbeiten Die Rote Armee plante am 10 August eine neue Gegenoffensive dazu war der 23 Armee die 265 Schutzendivision als Verstarkung nach Raisala gesandt worden Die Offensive sollte in Richtung der vorgehenden finnischen 10 und 18 Division gefuhrt werden um die Verbindung zu den eingekreisten Streitkraften am nordwestlichen Ufer des Ladogasees wieder herzustellen Der sowjetische Gegenangriff gegen die finnischen 10 Division begann am 14 August und die Finnen konnten dabei kurzfristig 2 km nach Norden zuruckgeworfen werden bis eintreffende finnische Verstarkungen die Lage wieder herstellten Die 10 Division verliess das Ufer des Ladogasees nachdem sie vom 36 Infanterieregiment der 15 Division freigemacht worden war und konzentrierte ihre Streitkrafte bei Raisala heute Melnikowo gegen die 265 Schutzendivision Am 15 August begann der Angriff der finnischen 10 Division welcher die sowjetischen Verteidiger in Raisala bis 17 August bezwangen und die Stadt am nachsten Tag besetzten von hier aus sauberten die Finnen das linke Ufer des Vuoksi Flusses Die finnische 18 Division hatte Befehl den Vormarsch am selben Tag fortzusetzen Als der sowjetische Angriff bei Inkila startete begannen auch die Finnen nur 5 km weiter westlich mit dem eigenen Vorstoss Wahrend der sowjetische Angriff nicht durchdrang gelang es den Finnen die sowjetischen Streitkrafte nach Suden abzudrangen die ersten finnischen Truppen erreichten am 14 August bei Antrea heute Kamennogorsk den Fluss Vuoksi Die sowjetischen Truppen begannen ihre Krafte aus den sudwestlichen Vorfeld von Wyborg heranzubringen um Enso Swetogorsk zu verteidigen und am 16 August einen Gegenangriff gegen Antrea zu starten Als der Angriff jedoch scheiterte mussten die sowjetischen Streitkrafte den gehaltenen Bruckenkopf am Nordufer des Vuoksi am 21 August vollstandig raumen An der Ostseite ruckten die Finnen weiter nach Suden vor und erreichten am 17 August Vuosalmi und am 18 August den nordlichen Zulauf zum Vuoksi Die finnischen Truppen uberquerten den Fluss Vuoksi ohne bei Vuosalmi auf Widerstand zu stossen und konnten bis am 20 August einen sudlichen Bruckenkopf errichten Am 19 August setzte das 43 Infanterie Regiment der finnischen 10 Division den Vormarsch nach Suden fort und erreichte am 21 August den See Suvanto Von dort ging es zusammen mit dem 1 Infanterie Regiment weiter nach Osten Dieser Vorstoss bedrohte alle sowjetischen Streitkrafte nordlich von Vuoksi mit der Einkreisung Die Rote Armee begann sich aus Kakisalmi zuruckzuziehen das am 21 August von den Finnen erobert wurde Der finnische Angriff wurde nach Suden fortgesetzt der Taipalenjoki Fluss und das Ufer des Ladogasees wurden am 23 August erreicht aber noch nicht uberquert Das sowjetische Oberkommando erkannte den Ernst der Lage und ordnete am 20 August den allgemeinen Ruckzug vom Vuoksi Abschnitt auf die neue vorbereitete Verteidigungslinie die von Wyborg nordwarts zum Suvanto See und dort durch den Fluss Taipalenjoki zum Ladogasee verlief Diese Entscheidung verkurzte die Front zwar wesentlich bedeutete aber auch die Aufgabe der Verteidigungspositionen die in den letzten Monaten entlang der Grenze vorbereitet worden waren Als die Finnen feststellten dass die sowjetischen Streitkrafte ihre Positionen am 21 August raumten wurde die Verfolgung aufgenommen Obwohl die sowjetische 43 Schutzendivision Generalmajor V Kirpitsnikow bereits neue Positionen besetzt hatte konnte sie nicht verhindern das im nordlichen und westlichen Vorfeld von Wyborg die finnische 12 Division Oberst Vihma nach der Vereinigung mit der 18 Division uber das rechten Ufer des Flusses Vuoksi weiter vorruckten Am 20 August kundigte General Erfurth beim Marschall Mannerheim an dass der Chef des OKW Feldmarschall Keitel ein Schreiben ubermittelte in dem die Finnen aufgefordert wurden Leningrad vom Norden her anzugreifen Als Keitels Aufforderung bekannt wurde bereiteten Staatsprasident Ryti und Mannerheim gemeinsam eine Ablehnung vor Mannerheim verwies auf praktische Schwierigkeiten und gestand dass die Opposition sowohl der politischen als auch der militarischen Fuhrung diesen Angriff ablehnte Insbesondere die Sozialdemokraten sprachen sich gegen das Uberschreiten der alten finnischen Grenze aus Kampfe um Wyborg 23 bis 29 August Bearbeiten nbsp General Karl Lennart Oesch rechts im wiedereroberten Wyborg 1941Die finnische 12 Division vergrosserte bei Vuosalmi ihren sudlichen Bruckenkopf uber den Vuoksi am Abend des 22 August befand sich das rechte Ufer fast vollstandig in der Hand des 4 Korps Generalleutnant Oesch Die finnische 4 Division Oberst Viljanen ruckte entlang des Saimaa Kanals vor und ubte vom Norden starken Druck auf die sowjetische 43 Schutzendivision aus Die 115 Schutzendivision Generalmajor Konjkow die sich uber den Vuoksi zuruckgezogen hatte war aufgrund des raschen Ruckzugs in ihren neuen Positionen noch nicht ausreichend abwehrfahig Die sowjetische 123 Schutzendivision Generalmajor F Aljabusew verteidigte auch das sudwestliche Vorfeld von Wyborg Wahrend des 23 August war auch das finnische 2 Korps vom Osten her 8 km an Wyborg herangeruckt Auf dem linken Flugel des 4 Korps 12 Division leitete die finnische 18 Division ab dem 23 August einen Angriff nach Sudosten zwischen dem Muolaanjarvi See und Vuoksi ein Am Morgen des 24 August startete die 115 und die 123 Schutzendivision ostlich von Wyborg einen Versuch mit dem Ziel die Finnen auf die Nordseite des Flusses Vuoksi zuruckzuwerfen Mit schwerer Artillerie gelang es den sowjetischen Streitkraften die Finnen an einigen Stellen uber 5 km zuruckzudrangen aber es gelang nicht Lucken in die gegnerischen Linien zu schlagen Als die Reserve der finnischen 12 Division das 26 Infanterie Regiment als Verstarkung eintraf wurden die sowjetischen Streitkrafte am nachsten Tag auf ihre Ausgangspunkte zuruckgedrangt Der sowjetische Gegenangriff hatte keine Auswirkungen auf den bereits befohlenen Angriff der 12 Division der am 25 August die wichtige Eisenbahnverbindung zwischen Wyborg und Leningrad unterbrechen konnte Die sudlicher operierende finnische 8 Division Oberst Winell sauberte bereits die Kuste der Bucht von Wyborg bis zum Fluss Jakspaanjoki und bereitete sich auf die Uberquerung der dortigen Bucht vor Am Morgen des 24 August leitete die finnische 8 Division den Ubergang der Bucht von Wyborg mit Truppen des 45 Infanterieregiments auf die Lihaniemi Halbinsel ein die sie am selben Tag sichern konnte Am nachsten Tag setzte sie ihre Angriffe fort und schaffte es am Nachmittag die letzte Eisenbahnverbindung nach Wyborg zu unterbrechen In der Zwischenzeit ersetzten am 26 August Einheiten der aus der Reserve eingefuhrten 2 Division die 18 Division zwischen dem Kirkkojarvi See und dem Punnusjarvi See und anschliessend die 10 Division bis zum Vuoksi Fluss Nachdem die letzten Widerstandskessel am nordwestlichen Ufer des Ladogasees ausgeraumt waren verlegte das 1 Korps zum Vuoksi wo es die Fuhrung der 10 und 15 Division ubernahm Die 18 Division erreichte am 27 August die Halbinsel am Punnusjarvi See und ruhte sich einen Tag aus bevor sie am 29 August den Strassenknoten Kivennapa Pervomaiskoje besetzte Auch die 12 Division setzte ihre Offensive nach Sudwesten fort und schnitt am 27 August die Hauptstrasse zwischen Wyborg und Leningrad ab Am 28 August gab die Stavka der 23 Arme die Erlaubnis sich aus Wyborg zuruckzuziehen und eine neue Verteidigungslinie an der alten Mannerheim Linie zu schaffen Wahrend der nachsten zwei Tage versuchten die sowjetischen Streitkrafte wiederholt die Eisenbahnverbindung entlang der Bucht von Wyborg wieder zu offnen doch am spaten Abend des 30 August erreichte das 3 Infanterie Regiment der 12 Division die Positionen der 8 Division Ein grosser Kessel Motti konnte bei Porlampi geschlossen werden Wahrend die sowjetischen Truppen am nachsten Tag versuchten auszubrechen und die finnische Umzingelung immer enger wurde versuchten die Soldaten zu Fuss durch die Walder zu fliehen Fast 12 000 Mann konnten entkommen bevor sich der Ring vollstandig geschlossen hatte Die Einkreisung war bereits zu eng und nur kleine Gruppen konnten in der letzten Nacht aus der Umzingelung durchsickern Am Morgen begannen sich demoralisierte Truppen zu ergeben 9000 Mann kapitulierten und 7000 Soldaten waren dort zu begraben Es wurden grosse Mengen an Material erbeutet 306 Kanonen 55 Panzer 673 Lastwagen fast 300 Traktoren und etwa 4500 Pferde Ausklang der Operationen und Folgen BearbeitenEntlang die Hauptstrasse und der Eisenbahnlinie zwischen Wyborg und Leningrad kam wieder Ordnung in den sowjetischen Ruckzug eine neue Verteidigungslinie an der alten Mannerheim Linie wurde eingenommen Die finnische 12 Division besetzte Ende August Leipasuo und ruckte weiter nach Sudwesten in Richtung Kuolemanjarvi See vor Die sowjetischen Stellungen an der Hauptstrasse von Summa wurden von den Finnen umzingelt indem sie die sowjetischen Stellungen bei Munasuo durchbrachen Die verteidigenden Uberreste der sowjetischen 123 Division konnten den finnischen Vormarsch nur an wenigen Platzen standhalten und zog sich weiter in Richtung auf Leningrad zuruck Am Morgen des 30 August uberschritt die finnische 12 Division bei Kuolemanjarvi die Bahnlinie Primosk Koivisto nach Leningrad und erreichte am selben Tag den Finnischen Meerbusen Auch bei Vammelsuu unterbrach die 12 Division an diesem Abend die Bahnlinie konnte aber die Hauptstrasse wegen sowjetischen Widerstandes nicht uberqueren Auch hier wurde am folgenden Morgen der Finnische Meerbusen erreicht und der Angriff nach Osten bis nach Terijoki fortgesetzt Die Endstation der Bahnlinie nach Valkjarvi wurde am 31 August eingenommen und die sowjetischen Truppen wurden angewiesen sich vom sudlichen Ufer des Flusses Vuoksi hinter die alte Grenze zuruckzuziehen Am 31 August wurde Terijoki besetzt und am nachsten Tag die alte Grenze am Rajajoki erreicht Die umzingelten sowjetischen Truppen in Koivisto zogen sich auf die Inseln zuruck und die sowjetische Flotte uberfuhrte diese Verbande nach Leningrad Am 31 August wandte sich der Militarattache General Erfurth nochmalig an Marschall Mannerheim und schlug den Finnen vor den fur 4 September geplanten Angriff auf Ostkarelien nicht zu fuhren und stattdessen Leningrad anzugreifen Prasident Ryti und Mannerheim lehnten erneut ab Am 31 August befahl Mannerheim den Vormarsch nach Sicherung des Rajajoki Flusses und der Grenze Ohta einzustellen In dieser letzten Phase hatte die Rote 23 Armee sechs Schutzendivisionen und eine Reihe unabhangiger Einheiten versammelt die Leningrad gegen den Norden verteidigten aber diese Verbande waren wegen der heftigen Kampfe mit den Finnen nicht mehr voll schlagkraftig Die 15 Division verfolgte die sich zuruckziehenden sowjetischen Streitkrafte und am 2 September wurde die alte Grenze auf ganzer Linie erreicht Die 12 Division hatte das Ziel bereits am 1 September erreicht Die 18 Division eroberte Mainila am 2 September und Valkeasaari Beloostrow am nachsten Tag Am 5 September hatten sowohl die 2 als auch die 18 Division ihre Ziele zwischen dem Fluss Rajajoki und Ohta erreicht Der Kommandeur des 1 Korps Oberst Makinen befahl seinen Truppen zur alten Grenze des Ohta Lempaalanjarvi See vorzurucken mit dem Zusatz dass die Offensive gestoppt werden sollte wenn sie auf zu starken Widerstand stiessen Die Ostkarelien Armee begann am 4 September die Finnische Invasion in Ostkarelien mit Schwerpunkt entlang des Onegasees und gegen Petrosawodsk mit dem Ziel den Fluss Swir zu erreichen Anfang Dezember wurde der Swir Abschnitt auf ganzer Lange erreicht und die finnischen Streitkrafte gingen in die Defensive uber Literatur BearbeitenWaldemar Erfurth Der Finnische Krieg 1941 1944 Limes Verlag Wiesbaden 1977 Vesa Nenye Peter Munter Tony Wirtanen Chris Birks Finland at War The Continuation and Lapland Wars 1941 45 Osprey Publishing 2016 Henrik O Lunde Finland s War of Choice The Troubled German Finnish Alliance in World War II Newbury Casemate Publishers 2011 Ari Raunio Sotatoimet Suomen sotien 1939 45 kulku kartoin Genimap 2005 Olavi Antila Suomi Suursodassa Finland i storkriget Gummerus 1984 Paivi Tapola Ajan paino Jalkavaenkenraali K A Tapolan elama Tammi 2004 Anmerkungen Bearbeiten Pasi Tuunainen The Finnish Army at War Operations and Soldiers 1939 45 In Finland in World War II Brill Leiden 2011 ISBN 978 90 04 21433 0 S 152 154 Pasi Tuunainen The Finnish Army at War Operations and Soldiers 1939 45 In Finland in World War II Brill Leiden 2011 ISBN 978 90 04 21433 0 S 154 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Finnische Offensive an der Karelischen Landenge amp oldid 236587216