www.wikidata.de-de.nina.az
Die romisch katholische Filialkirche Harmannstein auch als Johannesbergkirche bezeichnet 1 ist eine ehemalige Burgkapelle in der gleichnamigen Katastralgemeinde in der Marktgemeinde Grossschonau im Bezirk Gmund in Niederosterreich Die dem Patrozinium hl Johannes der Taufer unterstellte Filialkirche der Pfarre Grossschonau gehort zum Dekanat Gmund in der Diozese St Polten Der Sakralbau sowie die Grabungsreste der Burg Harmannstein stehen unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Filialkirche hl Johannes der Taufer in Harmannstein Inhaltsverzeichnis 1 Lagebeschreibung 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLagebeschreibung BearbeitenDas Gotteshaus im Westen der Katastralgemeinde Harmannstein steht auf der dicht bewaldeten Spitze des Johannisberges und damit direkt auf der Europaischen Hauptwasserscheide in 839 m u A 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Kupferstich von Georg Matthaus Vischer aus dem Jahr 1629 Burg ENGELSTAIN Engelstein das Kirchlein S JOHANNS AM PERG Die heutige Kirche steht an der Stelle der Burgkapelle der ehemaligen Burg Harmannstein Hadmar II von Kuenrings novum castrum Hadmarstain die vermutlich zwischen 1150 und 1160 errichtet 2 und 1162 erstmals urkundlich genannt wird Anfang des 13 Jahrhunderts verlor die Burg an Bedeutung Die Kuenringer verlegten ihren Sitz von Hadmarstain nach Weitra einer befestigten Stadt 2 Bereits 1319 durfte die Johanneskapelle nicht mehr benutzt und an das Stift Zwettl ubertragen bzw verkauft worden sein Der erste Kirchenbau wird 1381 erstmals urkundlich erwahnt damals war er eine Filiale der Pfarre Grossschonau Mit dem Plan die Kirche zu einer Pfarrkirche zu erheben wurde die Kirche in der Mitte des 15 Jahrhunderts neu errichtet Nach der Zerstorung wahrend des Hussitensturms in den 1430er Jahren wurde die Kirche 1452 neu geweiht 1663 erfolgte eine bauliche Veranderung 1956 restaurierte man das Bauwerk 3 Architektur Bearbeiten nbsp InnenansichtKirchenausseresDie Kirche ist ein spatgotischer Bau mit barockisiertem Langhaus und einem Dachreiter Im Nordwesten sind Reste des Burgwalls und des Burggrabens erhalten Der Chor stammt im Kern aus dem 14 Jahrhundert Er schliesst in einem 5 8 Schluss und wurde uber Substruktionen errichtet die uber die naturliche Kante des Johannesberges hinausragen Die Strebepfeiler sind abgetreppt Der Chor hat im Osten und Suden drei zweibahnige Masswerkfenster Nordseitig schliesst ein Sakristeianbau an den Chor an Das Langhaus ist schlicht ausgefuhrt und stammt aus dem 15 Jahrhundert Die Portale zum Langhaus sind barock das sudliche Portal gotisch 3 KircheninneresDie Kirche hat einen gotischen Chor mit Funfachtelschluss Uber dem Chorjoch ist ein Netzrippengewolbe aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Dieses ruht auf bis zum Kaffgesims verlaufenden Runddiensten Nordseitig gelangt man durch ein Schulterbogenportal in die Sakristei Im Chorraum befindet sich eine Sitznische und eine rechteckige verstabte Sakramentsnische mit einer Gittertur aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Die Sakramentsnische wird nach oben hin in gemalter Form fortgesetzt Das Langhaus ist schlicht ausgefuhrt Daruber ist eine flache barocke Holzdecke Ein eingezogener gekehlter Triumphbogen trennt den Chorraum vom Langhaus Im Altarraum sind spatgotische Freskenreste vom Ende des 15 Jahrhunderts zu sehen 3 Diese stellen das Himmlische Jerusalem der Apokalypse und Christophorus den Christustrager dar Er wird von einem roten Skorpion bedroht Hinter dem Christophorus ist eine Darstellung des Kirchleins zur Entstehungszeit zu sehen Das Kirchlein wird in den Fresken von einer uberdachten Mauer mit Tor umgeben 2 Die Fresken wurden bei der Restaurierung im Jahr 1957 freigelegt Die Westempore ist aus Holz 3 Ausstattung BearbeitenDer Hochaltar wurde von einem Tischler aus Gross Gerungs vermutlich 1727 geschaffen 2 Im Mittelschrein stellt eine buhnenhaft dargestellte rustikale Figurengruppe die Taufe Jesu durch Johannes den Taufer dar Die Szene wird von Wolken und zwei grossen knienden Engeln flankiert 2 Im Auszug ist Gottvater in einer Wolkenglorie dargestellt 3 Der sudliche Seitenaltar stammt aus der Zeit zwischen 1660 und 1670 und ist allen Heiligen geweiht Der nordliche Seitenaltar von ca 1700 ist der Gottesmutter geweiht Die originale gotische Madonna aus der Zeit um 1400 wurde 1961 in die Kapelle des Bildungshauses St Hippolyt ubertragen und durch eine Kopie ersetzt 4 Beide Seitenaltare wurden um 1800 klassizistisch verandert und mit Tabernakeln versehen 3 Literatur BearbeitenDEHIO Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs DEHIO Niederosterreich Nordlich der Donau Harmannstein Filialkirche hl Johannes d T Bundesdenkmalamt Hrsg Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0585 2 S 396 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanneskirche Harmannstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Johannesbergkirche bei Harmannstein auf zwalk at Der Johannisberg von Karl HoferEinzelnachweise Bearbeiten Grossschonauer Gemeindenachrichten Folge 146 Dezember 2017 Online a b c d e f Johannesbergkirche auf zwalk at a b c d e f DEHIO Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich Nordlich der Donau Harmannstein Filialkirche hl Johannes d T Bundesdenkmalamt Hrsg Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0585 2 S 396 Gottfried Auer Franz Moser Hildegard Wesp Marcus Hufnagl Bildungshaus St Hippolyt Geschichte und Kunst Broschure Bildungshaus St Hippolyt St Polten 2017 34 Seiten 48 6435 14 8947 Koordinaten 48 38 36 6 N 14 53 40 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filialkirche Harmannstein amp oldid 223500451