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Feuerlilie war die Tarnbezeichnung einer deutschen Flugabwehrrakete die ab 1940 entwickelt wurde und deren Entwicklung wegen Problemen mit der Steuerung und der Antriebssektion Ende Januar 1945 zugunsten anderer Projekte eingestellt wurde Die Feuerlilie wurde bei Rheinmetall Borsig in zwei Ausfuhrungen gebaut und in der Raketenerprobungsstelle Rumbke erprobt die F 25 mit einem Durchmesser von 25 cm und die F 55 mit 55 cm Durchmesser Als Triebwerke dienten Feststofftriebwerke des Typs Rheinmetall 109 505 515 Forschungsrakete FeuerlilieRAF Museum Cosford Inhaltsverzeichnis 1 Feuerlilie F 25 2 Feuerlilie F 55 3 Technische Daten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFeuerlilie F 25 Bearbeiten1940 begann die Luftfahrtforschungsanstalt Hermann Goring LFA unter der Tarnbezeichnung Feuerlilie mit der Planung einer ferngelenkten Rakete Die dabei gewonnenen Forschungsergebnisse sollten beim Bau von Flugabwehrraketen zum Tragen kommen Zunachst wurde mit der Feuerlilie F 4 4 eine verkleinerte Ausfuhrung als Musterstuck erstellt um kurzfristig einen Eindruck vom spateren Flugverhalten der neuen Abwehrwaffe zu erhalten Der Auftrag des Reichsluftfahrtministeriums RLM uber 25 F 25 die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsanstalt fur Segelflug DFS sowie dem Reichspost Forschungsamt RPF praktisch erprobt werden sollten erfolgte einige Zeit spater Die Entwicklung der Fernsteuerungsanlage war bis zum Februar 1943 bereits weit fortgeschritten und auch die Hochgeschwindigkeitsversuche im Windkanal sowie die Fertigstellung eines Schiessgestells fur die F 25 waren nahezu abgeschlossen Die Herstellung der ersten F 25 der Vorserie die 24 Musterexemplare umfasste ging unerwartet gut voran und bis zum Juli 1943 gelang es weitere F 25 fertigzustellen alles dies jedoch bei fehlenden Antrieben Darum trafen die ersten F 25 erst Mitte Juli 1943 auf dem in Leba an der Ostsee gelegenen Erprobungsgelande ein Bis Mitte 1944 wurden mindestens vier F 25 gestartet allerdings konnten die bis dahin gewonnenen Testergebnisse die in die F 25 gesetzten Erwartungen nicht erfullen und so wurde die Entwicklung der bisherigen Ausfuhrungen der F 25 noch vor Ende 1944 eingestellt Feuerlilie F 55 BearbeitenNach der Einstellung der Entwicklung der F 25 galt das Hauptinteresse bei der LFA Hermann Goring der Ausfuhrung F 55 Hierbei handelte es sich um eine ferngelenkte Uberschallrakete die als Ebenflugler mit Zweistufenantrieb Startstufe Feststoff und Flugstufe Flussigkeit ausgelegt war 1 Gestartet wurde das Gerat von einer schragen Lafette aus spater wurden auch zur Startrampe modifizierte 88 mm Flak Lafetten genutzt Das erste Musterstuck der F 55 war bereits im April 1942 zur Halfte fertiggestellt Am 25 Januar 1943 erging an die Firma Ardelt in Breslau der offizielle Auftrag zum Bau von funf Versuchsmustern 2 deren Konstruktion bis zum 5 Februar 1943 fertiggestellt war Am 9 Marz gab Hermann Goring den Bau der Fla Rakete frei die Lieferung von inzwischen 30 bestellten Mustergeraten verzogerte sich aufgrund technischer Probleme unter anderem mit der Steuerung und der Antriebssektion Am 12 Mai 1944 kam es zum ersten Start einer F 55 A1 die in 69 s eine Strecke von 7500 m zurucklegte Ab dem 19 Oktober 1944 erfolgten auf der Greifswalder Oie weitere drei Starts mit der Ausfuhrung F 55 A2 die vor allem durch ihr instabiles Flugverhalten auffiel Der fur den 21 Oktober 1944 vorgesehene Start der verbesserten F 55 A3 wurde wegen technischer Probleme abgebrochen Am 22 November 1944 kurzte das Technische Amt des RLM die Anzahl der F 55 auf 25 Gerate deren Anzahl am 11 Dezember 1944 nochmals auf 20 Mustergerate der Ausfuhrungen A2 und A3 gekurzt wurde Der letzte dokumentierte Flugversuch einer F 55 A2 fand am 11 Dezember 1944 auf der Greifswalder Oie statt 2 Um die Weiterentwicklung zu beschleunigen und schneller zu verlasslichen Ergebnissen zu kommen wurde am 14 Januar 1945 beschlossen bei der F 55 A2 und A3 den unveranderten Antrieb der Gleitbombe Henschel Hs 293 einzubauen 2 und die F 55 fur eine hohere Flugstabilitat mit einem grosseren Leitwerk auszurusten Da die Entwicklung der Feuerlilie jedoch Ende Januar 1945 eingestellt wurde kamen diese Neuerungen nicht mehr zum Tragen Im Februar Marz 1945 gab es noch Uberlegungen zu Weiterentwicklungen 3 Technische Daten BearbeitenLange F 25 1896 mmF 55 4800 mm Durchmesser F 25 250 mmF 55 550 mm Spannweite F 25 k A F 55 4500 mm Vmax F 25 840 km hF 55 1260 km h Nennhohe F 25 nicht bekanntF 55 ca 10 000 m Gewicht F 25 nicht bekanntF 55 ca 600 kg bei einer Nutzlast von 100 kgSiehe auch BearbeitenHenschel Hs 117 Taifun Flugabwehrrakete Rheintochter Rakete Wasserfall Rakete Literatur BearbeitenManfred Griehl Luftwaffe 45 Letzte Fluge und Projekte Motorbuch Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 613 02474 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Feuerlilie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www luftarchiv de Bildmaterial zur FeuerlilieEinzelnachweise Bearbeiten Vgl RWWA Bestand 51 18 Planzeichnungen aus der Deutschen Forschungsanstalt fur Luftfahrt e V Braunschweig und der Luftfahrtforschungsanstalt Hermann Goring Braunschweig hinsichtlich dem Einbau Gerat G 20 in Flugkorper mit Durchmesser 550 mm und Lange 3440 mm Gemeint ist hier vermutlich das Projekt Feuerlilie in der Ausfuhrung F 55 a b c Manfred Griehl Deutsche Flakraketen bis 1945 ISBN 3 7909 0768 5 Vgl RWWA Bestand 51 17 Planzeichnungen aus der Deutschen Forschungsanstalt fur Luftfahrt e V Braunschweig und der Luftfahrtforschungsanstalt Hermann Goring Braunschweig Hier Unterlagen zum Modell Trager M61 2 der Luftfahrtforschungsanstalt Hermann Goring Braunschweig 23 3 1945 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feuerlilie Flugabwehrrakete amp oldid 238934996