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Die Rheintochter war eine zweistufige Flugabwehrrakete die im Deutschen Reich wahrend des Zweiten Weltkriegs entwickelt wurde Sie sollte die deutsche Flak unterstutzen Die Versuche wurden jedoch mit dem Beginn des Jagernotprogramms weitestgehend eingestellt Gesteuert wurde die Rakete uber Funkimpulse vom Boden aus Rheintochter R1 auf Startrampe 1944Ausstellungsstuck im Steven F Udvar Hazy Center in Virgina USA Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn enger Zusammenarbeit zwischen Generalmajor von Renz und Heinrich Klein Rheinmetall Borsig sowie dem Direktor der Abteilung Funkortung bei Telefunken Leo Brandt entstanden im Herbst 1941 erste Studien und Entwurfe einer Fla Rakete Nachdem im Dezember 1941 erste Plane beim Reichsluftfahrtministerium eingereicht worden waren kam es einen Monat spater zu einer ausfuhrlichen Entwicklungsbesprechung woran auch Spezialisten fur Lenktechnik Raketenantrieb und Messtechnik teilnahmen 1 Im Marz 1942 einigte man sich auf folgende Entwicklungskriterien Die Unterschall Fla Rakete Rheintochter F P l war zweistufig ausgelegt wobei die Startstufe einen RhZ 61 2 Raketenantrieb aufwies Die Brenndauer betrug nur zwei Sekunden Die zweite Stufe war ebenfalls mit einem Feststoffmotor ausgerustet und lief bis zu zehn Sekunden Um eine gunstige Flugstabilitat zu erhalten wies die Rakete relativ grosse Flachen auf Wie fast alle Fla Raketen sollte die F P 1 mit einem Annaherungszunder dem Gerat Kugelblitz ausgestattet werden 1 Im November 1942 an Rheinmetall Borsig in Auftrag gegeben wurde die Rakete in zwei verschiedenen Varianten in der Raketenerprobungsstelle Rumbke bei Leba erprobt Grundmuster war die 6 3 m lange Rheintochter R1 Die zweite Stufe der eigentliche Flugkorper wies bei einem Durchmesser von 540 mm eine Lange von 2860 mm auf Sie trug den Gefechtskopf von 25 bis 150 kg und einen Zunder der entweder auf Annaherung reagierte oder vom Boden ausgelost werden konnte Der Raketenmotor verfugte uber einen 220 kg schweren Diglykoltreibsatz der einen Anfangsschub von 157 kN lieferte Die Brenndauer betrug 2 5 s wobei der Schub jedoch schnell nachliess Die Dusen ragten dabei durch die Verkleidung ins Freie Die Steuerung erfolgte durch vier kreuzformig angebrachte holzerne Leitflossen an der Flugkorperspitze Hinter der Mitte der zweiten Stufe waren vier ebenfalls kreuzformig angebrachte Tragflachen mit einer Spannweite von 2 75 m befestigt Die Elektronik fur die Flugkorperlenkung war im vorderen Drittel des Flugkorpers untergebracht Als Antenne diente dabei die Aluminiumverkleidung der Tragflachen Die erste Stufe mit einer Lange von 2300 mm und einem Durchmesser von 510 mm hatte einen 240 kg schweren Diglykol Dinitrat Treibsatz mit einem Schub 73 5 kN und einer Brenndauer von 0 6 s Es waren sieben Dusen angebracht von denen zwei mit einer Berstscheibe ausgerustet waren und nur durchstromt wurden wenn der Druck zu gross wurde An dieser Startstufe waren vier Stabilisierungsflachen mit einer Spannweite von 2660 mm befestigt Von dieser Variante die eine Brennschlussgeschwindigkeit von 360 m s erreichte wurden bis zum November 1944 51 Starts von einer umgebauten 8 8 cm Flak Lafette aus durchgefuhrt Die ab September 1944 im Versuch befindliche Variante Rheintochter R3 besass ein Flussigkeitstriebwerk als Oberstufe mit den hypergolen Komponenten Salpetersaure 336 kg und einem Visol als Brennstoff 81 kg Diese Kombination lieferte einen Schub von anfangs 21 4 kN der auf 17 6 kN absank Die Gesamtbrenndauer betrug dabei 53 s Zur Treibstoffforderung diente Druckluft Die beiden seitlich angebrachten Starthilfsraketen der R3 Variante 150 kg Diglykol erzeugten einen Schub von je 137 3 kN fur 0 9 s der durch abgewinkelte Dusen durch den Flugkorperschwerpunkt wirkte Die Ausfuhrung war ahnlich der R1 Variante wiederum wurden sieben Dusen verwendet von denen zwei mit Berstscheiben ausgerustet waren Die R3 Variante erreichte 400 m s und damit Uberschallgeschwindigkeit Mit der Rheintochter R1 soll es noch eine provisorische Truppenerprobung gegeben haben Von der R3 wurden nur wenige Versuchsmuster gestartet Originale bzw aus Originalteilen aufgebaute Rheintochter gibt es noch in drei Museen zu sehen Steven F Udvar Hazy Center Deutsches Museum Munchen Deutsches Technikmuseum BerlinSiehe auch BearbeitenRheinbote Rakete Henschel Hs 117 Feuerlilie Flugabwehrrakete Taifun Flugabwehrrakete Wasserfall Rakete Literatur BearbeitenManfred Griehl Rheintochter In Waffen Arsenal Sonderband S 67 Waffen und Fahrzeuge der Heere und Luftstreitkrafte Deutsche Flakraketen bis 1945 Podzun Pallas Verlag 2002 S 19 S 24Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rheintochter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rakete Rheintochter Nicht mehr online verfugbar In deutscheluftwaffe de Archiviert vom Original abgerufen am 3 November 2015 Rheintochter R1 2 stufige deutsche Flugabwehrrakete zur Flakunterstutzung In bredow web de Abgerufen am 3 November 2015 Missile Surface to Air Rheinmetall Borsig Rheintochter R I In airandspace si edu National Air and Space Museum abgerufen am 3 November 2015 englisch Rheintochter in der Encyclopedia Astronautica englisch Raketenflugplatz BerlinEinzelnachweise Bearbeiten a b Manfred Griehl S 19 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheintochter Rakete amp oldid 238934079