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Ursprunglich bei der Erfindung der Lithografie hatte Alois Senefelder eine wassrige Losung von Gummiarabikum verwendet um eine Kalkoberflache zu einer Hochdruckform herunter zu atzen Bei seinen Versuchen merkte er dass er nur kurz anatzen musste damit an diesen Stellen keine Farbe angenommen wurde Damit war das Flachdruckverfahren mit Feuchtmittel Steindruck Lithografie erfunden Bis heute ist Gummiarabikum ein naturliches Polysaccharid die am besten geeignete Schutzsubstanz fur die nichtdruckenden Partien Sie kann sich sehr fest auf die moderne Plattenoberflache aus Aluminiumoxid setzen und dort begierig Wasser anziehen Eine einfache Losung von Gummiarabikum und Saure in Wasser wurde allerdings heute im modernen Offsetdruck nicht mehr genugen um den sensiblen Druckprozess uber eine Auflage oder gar eine ganze Arbeitsschicht aufrechtzuerhalten Feuchtmittel sind heute fein abgestimmte wassrige Losungen die im Offset zusammen mit der Farbe verdruckt werden Inhaltsverzeichnis 1 Aufbereitung des Brauchwassers 2 Funktionen des Feuchtmittels 2 1 Verdruckbare Emulsion stabilisieren 2 2 Stabiler pH Wert 2 3 Erniedrigte Oberflachenspannung 2 4 Viskositat des Feuchtmittels 2 5 Schaumarmut 2 6 Keine Schlammbildung 2 7 Keine Korrosionsneigung 2 8 Weitere Anspruche 3 LiteraturAufbereitung des Brauchwassers BearbeitenLeitungswasser ist in einigen Gegenden direkt verwendbar wenn Wasserharte und Verunreinigungen innerhalb bestimmter Grenzen liegen Muss es erst aufbereitet werden geschieht das durch Ionenaustauscher oder Umkehrosmose Anschliessend wird es konditioniert also durch kontrollierte Zusatze auf eine Wasserharte zwischen 8 und 12 dH eingestellt Funktionen des Feuchtmittels BearbeitenAusser dem Freihalten der druckfreien Plattenpartien werden weitere Forderungen gestellt Verdruckbare Emulsion stabilisieren Bearbeiten nbsp Schema eines Offsetdruckwerkes Modell Roland Feuchtwerk blau Farbwerk rotDie Emulsionsbildung mit der Farbe soll eine stabile verdruckbare Emulsion garantieren ob es eine geringe Farbabnahme oder eine starke gibt Diese Emulsion muss aus Wassertropfchen bestehen die in Farbe verteilt sind Wasser in Farbe Emulsion Sie muss sich dazu fortwahrend und dynamisch standig neu bilden und zerfallen dynamisch sein um sich den zeitlich und ortlich wechselnden Bedingungen anzupassen Das Gegenteil eine Farbe in Wasser Emulsion wurde sich in puddingartiger Konsistenz auf Walzen oder anderen Maschinenteilen ansammeln den Farbtransport unterbrechen und spritzen indem sie weggeschleudert wird Und vor allem verhalt sie sich nach aussen wie Farbe Das bedeutet dass sie in den druckfreien Zonen der Platte gefangen und von ihr ubertragen wird Sie bringt eine Vielfalt von Tonerscheinungen und kann sogar das Feuchtwerk mit Farbschlamm verschmutzen Eine reine Farbe nicht als Emulsion wurde zum Tonen neigen sich schlechter uber die Walzen verteilen griessiger fleckiger ausdrucken und am Papier oder Karton rupfen All diese Probleme sind typisch fur die Anfahrphase der Maschine in der Anfahrmakulatur gedruckt wird bis sich das Emulgier Gleichgewicht gebildet hat Das sind im Extremfall Zeitungsdruck schon mal 200 300 Exemplare die im Mull landen Stabiler pH Wert Bearbeiten Der gunstige pH Bereich liegt zwischen 4 7 und 5 3 Er muss dazwischen gepuffert werden weil Verunreinigungen aus dem Bedruckstoff ihn in der Regel nach oben verschieben Niedrigere pH Werte bringen Risiken durch Anlosen von Partikeln aus dem Papierstrich Verzogerungen der oxidativen Verfilmung der Farben bis zur volligen Blockade Korrosion an Maschinenteilen aus Metall wie Zylindern und Walzen und manche andere spezielle Druckstorungen Hohere pH Werte verschlechtern dagegen das Freilaufen der Platten Sie bringen Tonerscheinungen wie Zulaufen von Rasterflachen und Emulgier Probleme da auch die Emulsionsbildung vom pH Wert abhangt Falle in denen absichtlich ausserhalb des klassischen pH Bereichs gedruckt wird sind zwar bekannt sie brauchen aber Abhilfen in anderer Weise gegen diese zu erwartenden Risiken Und auch solche Medizinen haben wieder Nebenwirkungen Erniedrigte Oberflachenspannung Bearbeiten Die Oberflachenspannung von Wasser liegt bei 72 mN m was fur eine dynamische Emulsionsbildung auf komplexe Weise ungunstig ist Oft behilft man sich hierzu noch mit 5 25 Isopropanol Eine ausreichende Isopropanolkonzentration IPA ist wichtig fur die Druckeigenschaften Aus Gesundheits und Umweltschutzgrunden ist jedoch ein moglichst geringer Verbrauch an IPA anzustreben Ein bis zweimal wochentlich sollte daher die IPA Konzentration kontrolliert werden was mit einem analogen oder digitalen Refraktometer einfach durchgefuhrt werden kann Wegen der mit der Verwendung von IPA verbundenen Emissions und physiologischen Probleme ersetzt man es zunehmend durch nicht fluchtige hoherer Dampfdruck oberflachenaktive Stoffe Tenside Netzmittel z B Glykole Die Glykol Konzentration kann ebenfalls mit einem analogen oder digitalen Hand Refraktometer einfach uberpruft werden Viskositat des Feuchtmittels Bearbeiten Viskositatsregler Verdicker stellen einen angemessenen starken Feuchtmittelfilm ein Dabei ist den einzelnen Anforderungen je nach Feuchtwerkskonstruktion Walzenmaterial usw Genuge zu leisten Schaumarmut Bearbeiten Alle wassrigen Losungen und Suspensionen die mechanisch bewegt werden konnen zur Schaumbildung neigen Hier helfen fein abgestimmte Tenside als Entschaumer Keine Schlammbildung Bearbeiten Alle technischen Anlagen in denen wassrige Losungen arbeiten konnen von Mikroorganismen Algen Schleimen Schimmelpilzen usw zugesetzt werden Hier sind entsprechende Gegenmittel Biozide notig besonders in Grossanlagen die taglich eine oder mehrere Schichten betrieben werden Keine Korrosionsneigung Bearbeiten Leicht saure wassrige Losungen sind dafur pradestiniert Metallteile anzugreifen wenn diese nicht komplett geschutzt sind In Druckmaschinen betrifft dies hauptsachlich Komponenten aus Stahl wie Walzen und Zylinder aber auch andere Teile wie Schmitzringe eine Art Abstandshalter am Walzenrand Besonders halogenhaltige z B Chlorid Ionen Losungen konnen korrosiv wirken Es gibt Zusatze so genannte Korrosions Inhibitoren die hier Standzeiten von Stahlteilen entschieden erhohen konnen Dafur werden z B bestimmte Phosphate verwendet Korrosion tritt unter mechanischer Belastung starker auf als im Ruhezustand Damit wird verstandlich dass vor allem Zeitungsdruckmaschinen und Heatset Rotationen betroffen sind Maschinenhersteller prufen dort einsetzbare Feuchtmittelkonzentrate mit ausgeklugelten Analysen und verlangen nach der Freigabe strikte Konstanthaltung der Rezeptur Aber auch im Bogenoffset tritt gelegentlich Korrosion auf Weitere Anspruche Bearbeiten Je nach Maschinen und Auflagenbedingungen konnen noch weiter Zusatze notig sein beispielsweise Entkalker Mineralienzusatze oder Entkleber fur die Gummitucher Literatur BearbeitenHelmut Kipphan Handbuch der Printmedien 1 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2000 ISBN 3 540 66941 8 S 220 Helmut Teschner Druck und Medientechnik Dr Ing Paul Christiani GmbH amp Co KG Konstanz 2010 ISBN 978 3 86522 629 7 S 718 R H Leach R J Pierce The Printing Ink Manual 5 Auflage Blueprint London 1993 ISBN 978 0 948905 81 0 S 19 Firmenpublikation Profi Tipp 1 Feuchtmittel im Offsetdruck 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feuchtmittel amp oldid 224617910