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Ferdinand August Maria Franz von Ritgen 1 11 Oktober 1787 in Wulfen bei Dorsten in Westfalen 14 April 1867 in Giessen war ein deutscher Medizinprofessor Amtsarzt Chirurg Gynakologe Geburtshelfer und Begrunder einer der ersten neun deutschen Geburtshelferschulen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenEr wurde 1787 als Sohn des graflich von merfeld schen Rentmeisters Johann Philipp Ritgen 1760 1831 und Marie Louise D Arton de Varenne 1765 1848 geboren Er hatte noch vier Bruder und vier Schwestern Ritgen heiratete am 11 November 1809 in Munster Clara Herold 19 April 1783 22 Dezember 1852 eine Tochter des Garnisonsapothekers Balthasar Felix Herold 1755 1800 und Schwester des Franz Joseph Herold Zwei Jahre spater wurde sein Sohn der spatere Architekturprofessor Hugo geboren Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 21 Dezember 1853 in Bonn Ferdinande Wilhelmine geborene Stein verwitwete Wenckebach 9 April 1813 20 Juni 1906 eine Tochter des Professors Georg Wilhelm Stein 1773 1870 Diese Ehe blieb kinderlos Leben BearbeitenEr studierte in Munchen Medizin 1808 ist er als Wundarzt zu Belecke genannt 1811 wurde er Amtsarzt zu Meschede und Physikatsrat in Stadtberge 1814 habilitierte sich Ritgen und wurde als Professor der Medizin an die Universitat Giessen gerufen Bei seiner Berufung erhielt Ritgen eine freie Dienstwohnung Dafur wurde er verpflichtet den Hebammen unentgeltlich Unterricht zu erteilen Nach 1816 nahm er den Hebammenunterricht auf und setzte die Grundung einer eigenen Hebammenschule durch Als Personal dafur standen ihm im Entbindungshaus nur eine Oberhebamme ein Rechner und eine Warterin zur Verfugung Trotz der schlechten Unterstutzung leistete er eine fur damalige Verhaltnisse vorbildliche Organisation des Unterrichts fur die Hebammen und die Studierenden der Medizin Fur den Unterricht der Hebammen waren jeweils zwei Monate die Monate April bis Mai und Oktober bis November als Ausbildungszeit vorgesehen Diese Zeit gliederte sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil Ritgen war der Meinung dass auch Damen von Bildung sich mit diesem Fach beschaftigen konnen Er verlieh am 6 September 1815 der Geburtshelferin Josepha von Siebold die Ehrendoktorwurde der Entbindungskunst Zwei Jahre spater am 26 Marz 1817 promovierte die Tochter Charlotte von Siebold in Giessen bei Ritgen zur Doktorin artis obstetriciae 1825 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt 2 Ritgen hielt 1836 erste Vorlesungen in denen er ganz im Gegensatz zum damaligen Zeitgeist die Therapierbarkeit von Geisteskrankheiten nicht von der Hand wies Er entwickelte den sogenannten Ritgen Hinterdammgriff der mittels einer bestimmten Technik die Geburt des kindlichen Kopfes beschleunigt sowie die Laparelytrotomie Von 1835 bis 1841 gehorte er der Zweiten Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen an Er wurde fur den Wahlbezirk der Stadt Giessen gewahlt Neben seinen Tatigkeiten war er Mitherausgeber der Zeitschriften Gemeinsame deutsche Zeitschrift fur Geburtskunde und Monatsschrift fur Geburtskunde und Frauenkrankheiten sowie Neue Zeitschrift fur Geburtskunde Sein Landesherr der Grossherzog Ludwig II von Hessen erwies ihm ganz besondere Anerkennung dadurch dass er ihn am 16 Dezember 1839 in den erblichen Adelsstand erhob Schriften BearbeitenJahrbucher der Entbindungsanstalt zu Giessen 1820 1858 Handbuch der Geburtshulfe 1824 Versuchte Herstellung einiger Becken urweltlicher Thiere 1826 Versuch einer naturlichen Eintheilung der Vogel 1826 Die hochsten Angelegenheiten der Seele nach dem Gesetze des Fortschritts Darmstadt 1835 Das Medicinalwesen des Grossherzogthums Hessen in seinen gesetzlichen Bestimmungen Leske Darmstadt 1840 1842 Lehr und Handbuch der Geburtshulfe fur Hebammen 1848 Literatur BearbeitenJost Benedum Ritgen Ferdinand August Maria Franz von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 647 f Digitalisat Jost Benedum Ritgen Ferdinand August Maria Franz von In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1253 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser 1908 S 779f Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 312 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nr 718 Hans Georg Ruppel Birgit Gross Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biographische Nachweise fur die Landstande des Grossherzogtums Hessen 2 Kammer und den Landtag des Volksstaates Hessen Darmstadter Archivschriften Bd 5 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1980 ISBN 3 922316 14 X S 218 Weblinks BearbeitenRitgen Ferdinand August Maria Franz von Hessische Biografie Stand 8 Mai 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Ruppel Gross nennt August als Rufnamen Mitgliedseintrag von Ferdinand Franz Frhr von Ritgen bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 23 Juni 2016 Landtagsabgeordnete des Wahlbezirks Giessen Stadt Wilhelm Balser 1820 1824 Georg Haberkorn 1826 1830 Georg Wilhelm Friedrich Heyer 1832 1833 Karl Hess 1834 August Ritgen 1835 1841 Friedrich Jakob Schmitthenner 1841 1845 Joseph Hillebrand 1847 1849 Carl Vogt 1849 1850 Reinhard Frank 1850 Friedrich Ludwig Klipstein 1851 1862 Ferdinand Gail 1862 1865 August Hess 1865 1873 Wilhelm Oncken 1873 1875 Rudolf Hirschhorn 1875 1878 Karl Muhl 1878 1884 August Metz 1884 1899 Egidius Gutfleisch 1899 1911 Wilhelm Grunewald 1911 1918 Normdaten Person GND 116570008 lobid OGND AKS LCCN no2018045613 VIAF 32751804 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ritgen Ferdinand vonALTERNATIVNAMEN Ritgen Ferdinand August Maria Franz vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Medizinprofessor Gynakologe und Begrunder einer der neun deutschen GeburtshelferschulenGEBURTSDATUM 11 Oktober 1787GEBURTSORT Wulfen bei DorstenSTERBEDATUM 14 April 1867STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand von Ritgen amp oldid 231568885