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Ferdinand Wiethold 24 Dezember 1893 in Bocholt 17 April 1961 in Frankfurt am Main war ein deutscher Rechtsmediziner und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerdinand Wiethold absolvierte nach der Reifeprufung an den Universitaten Berlin Bonn Kiel Munster und Munchen ein Medizinstudium das er 1918 mit Staatsexamen abschloss 1 An der Universitat Frankfurt am Main wurde er 1920 zum Dr med promoviert Seine Assistenzarztzeit verbrachte er nacheinander am Pathologischen Institut der Universitat Frankfurt am Preussischen Hygienischen Institut in Landsberg an der Warthe sowie an der Universitats Nervenklinik Rostock Anschliessend war er ausserplanmassiger Assistent am Gerichtsarztlichen Institut der Universitat Breslau 2 Ab 1926 war er Assistent am Gerichtsmedizinischen Institut der Universitat Bonn unter Victor Muller Hess wo er sich 1929 habilitierte Mit seinem Lehrer Muller Hess wechselte er 1930 an das Gerichtsmedizinische Institut der Charite und wurde dort im August 1932 zum ausserordentlichen Professor ernannt 3 Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten wurde Wiethold 1933 Mitglied der SA 3 Wiethold ausserte 1934 uber die Hitlerregierung dass diese nun in vorbildlicher Tatkraft Rassenpflege und Aufartung bewusst zu beherrschenden Gesichtspunkten der Staatsfuhrung erhoben habe 4 Wiethold folgte im Juni 1935 einem Ruf an die Universitat Kiel wo er als Extraordinarius lehrte und das ortliche Institut fur Gerichtliche Medizin leitete Ab 1937 gehorte er der NSDAP an Im Mai 1941 wechselte er auf den Lehrstuhl fur gerichtliche Medizin an die Universitat Frankfurt am Main und stand dem dortigen Institut fur Gerichtliche Medizin als Direktor vor 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1945 durch die amerikanische Militarregierung seines Hochschulamtes enthoben Da er durch seinen ehemaligen Lehrer Muller Hess einen Persilschein erhielt wurde Wiethold nach einem Spruchkammerverfahren im April 1948 als entlastet entnazifiziert Im April 1949 konnte er als personlicher Ordinarius auf seinen Lehrstuhl an der Universitat Frankfurt zuruckkehren und verblieb in dieser Funktion bis zu seinem Tod Wiethold gehorte ab 1950 der medizinisch juristischen Arbeitsgemeinschaft am privaten Institut fur Sexualforschung von Hans Giese an und setzte sich in den 1950er Jahren fur eine Liberalisierung des 175 StGB ein 3 Im Februar 1951 erstellte Wiethold fur die sogenannten Frankfurter Homosexuellenprozesse ein Gutachten in dem er Otto Blankenstein den Kronzeugen der Prozessserie als perversen und amoralischen Lugner diskreditierte 5 Schriften Auswahl BearbeitenUber Chordoma malignum Med Dissertation Frankfurt 1920 Uber Beweggrunde und Ursachen der Sittlichkeitsverbrechen Habilitationsschrift Berlin 1929 Literatur BearbeitenGunter Grau Lexikon zur Homosexuellenverfolgung 1933 1945 Institutionen Personen Betatigungsfelder Lit Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 8258 9785 7 Friedrich Herber Gerichtsmedizin unterm Hakenkreuz Voltmedia Paderborn 2006 ISBN 3 938478 57 8 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Daniel Speier Die Frankfurter Homosexuellenprozesse zu Beginn der Ara Adenauer eine chronologische Darstellung In Mitteilungen der Magnus Hirschfeld Gesellschaft 61 62 2018 S 47 72 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Herber Gerichtsmedizin unterm Hakenkreuz Voltmedia Paderborn 2006 ISBN 3 938478 57 8 S 172 173 Hansjurgen Bratzke Kurzer Abriss der Geschichte der Rechtsmedizin in Frankfurt am Main Memento des Originals vom 14 Januar 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kgu de In B Madea Hrsg 100 Jahre Deutsche Gesellschaft fur Gerichtliche Medizin Rechtsmedizin Vom Grundungsbeschluss 1904 zur Rechtsmedizin des 21 Jahrhunderts Munchen 2004 OCLC 634868655 a b c d Gunter Grau Lexikon zur Homosexuellenverfolgung 1933 1945 Institutionen Personen Betatigungsfelder Berlin 2011 S 328 Zitiert bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 676f Daniel Speier Die Frankfurter Homosexuellenprozesse zu Beginn der Ara Adenauer eine chronologische Darstellung In Mitteilungen der Magnus Hirschfeld Gesellschaft 61 62 2018 S 47 72 Normdaten Person GND 128323132 lobid OGND AKS VIAF 65056078 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wiethold FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsmediziner und HochschullehrerGEBURTSDATUM 24 Dezember 1893GEBURTSORT BocholtSTERBEDATUM 17 April 1961STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Wiethold amp oldid 227523050