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Ferdinand Schoen 15 Januar 1906 in Colmar 1 1984 2 war ein deutscher Neurologe Psychiater und Gerichtsmediziner Hochschullehrer Hauptsturmfuhrer und nationalsozialistischer Funktionar Leben BearbeitenSchoen absolvierte nach bestandenem Abitur ein Medizinstudium das er 1931 mit Staatsexamen abschloss 3 Seit 1925 war er Mitglied der Studentenverbindung Landsmannschaft Ghibellinia Tubingen 4 Er wurde an der Universitat Tubingen mit der 1932 erschienenen Dissertation Ueber Zwangsbewegungen von Lid und Unterkiefermuskulatur nach Encephalitis epidemica zum Dr med promoviert Noch vor der Machtubergabe an die Nationalsozialisten trat er 1932 der NSDAP Mitgliedsnummer 989 903 5 und SS SS Nr 166 832 5 bei Seine Facharztausbildung zum Neurologen und Psychiater verbrachte er u a an der von Gottfried Ewald geleiteten Universitatsnervenklinik Gottingen wo er im Rahmen der Zwangssterilisierung Patienten erbbiologisch erfasste 3 Von November 1934 bis Juni 1935 absolvierte er am Kaiser Wilhelm Institut fur Anthropologie menschliche Erblehre und Eugenik und danach von Juli bis Oktober 1935 am Kaiser Wilhelm Institut fur Psychiatrie Weiterbildungen 3 Von 1935 bis 1938 war er Stellvertreter des Gaudozentenbundfuhrers Sud Hannover Braunschweig 6 Des Weiteren war er 1937 38 am Amt fur Bevolkerungspolitik und Erbgesundheit und Fuhrer im SS Rasse und Siedlungshauptamt Ab 1938 war er am Gerichtsarztlichen Institut der Universitat Gottingen und ab Anfang Dezember 1938 am Institut fur Gerichtliche Medizin und Kriminalistik der Universitat Wien tatig Zudem ubernahm er nebenamtlich als Referent fur Erbgesundheitsfragen der Gauleitung Wien und als Gutachter beim Sippenamt weitere Funktionen 7 Er habilitierte sich im Jahr 1942 mit einer Schrift uber Die forensische Bedeutung der mit Erinnerungsverlust oder Erinnerungstauschungen einhergehenden Bewusstseinsstorungen an der Universitat Wien Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er Stabsarzt der Luftwaffe Im Herbst 1943 wurde er Stellvertreter von Philipp Schneider in dessen Funktion als Direktor des neu entstandenen Kriminalmedizinischen Zentralinstituts der Sicherheitspolizei in Wien 8 Ware das KMI in Berlin aufgebaut worden ware Schoen als Institutsdirektor vorgesehen gewesen 9 Schoen fuhrte psychiatrische Untersuchungen an dem nach Wien ans KMI uberstellten Serienmorder Bruno Ludke durch u a einen Geruchstest und eine Occipital und Lumbalpunktion zur Untersuchung des Liquoralkoholspiegels nachdem Ludke 100 Gramm puren Alkohol trinken musste 10 Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Schoen im Jahr 1945 wie alle anderen Mitarbeiter aus dem Institutsdienst entlassen nahm seinen Wohnsitz in Karlsruhe und wurde im Rahmen eines Spruchkammerverfahrens 1946 47 entnazifiziert 11 Er wurde als Dozent fur gerichtliche Medizin tatig 7 Literatur BearbeitenFriedrich Herber Gerichtsmedizin unterm Hakenkreuz Voltmedia Paderborn 2006 ISBN 3 938478 57 8 Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 327 330 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsdatum und ort nach Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 555 Sterbejahr nach Ingrid Arias Die Wiener Gerichtsmedizin im Dienst nationalsozialistischer Biopolitik Projektbericht Memento vom 27 September 2013 im Internet Archive PDF 850 kB S 5 a b c Friedrich Herber Gerichtsmedizin unterm Hakenkreuz Militzke Leipzig 2002 ISBN 3 86189 249 9 S 475 Landsmannschaft Ghibellinia Tubingen Hrsg Jubilaumsausgabe der Mitteilungen aus der Ghibellinia zum 120 Stiftungsfest Stuttgart 1965 Seite 45 a b Auszug Dienstalterliste der SS Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 327 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 555 Ingrid Arias Die Wiener Gerichtsmedizin im Dienst nationalsozialistischer Biopolitik Projektbericht Memento vom 27 September 2013 im Internet Archive PDF 850 kB S 5 Ingrid Arias Die Wiener Gerichtsmedizin im Dienst nationalsozialistischer Biopolitik Projektbericht Memento vom 27 September 2013 im Internet Archive PDF 850 kB S 11 Ingrid Arias Die Wiener Gerichtsmedizin im Dienst nationalsozialistischer Biopolitik Projektbericht Memento vom 27 September 2013 im Internet Archive PDF 850 kB S 14f Ingrid Arias Die Wiener Gerichtsmedizin im Dienst nationalsozialistischer Biopolitik Projektbericht Memento vom 27 September 2013 im Internet Archive PDF 850 kB S 6 Normdaten Person GND 103512842X lobid OGND AKS VIAF 302728390 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schoen FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsmediziner und NS FunktionarGEBURTSDATUM 15 Januar 1906GEBURTSORT ColmarSTERBEDATUM 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Schoen amp oldid 236642525