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Ferdinand Kronawetter 26 Februar 1838 in Wien 20 Januar 1913 in Pottschach Niederosterreich war ein osterreichischer linksliberaler Politiker Ferdinand Kronawetter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerdinand Kronawetter war der Sohn eines Schlossermeisters Er studierte Rechtswissenschaften an der Universitat Wien an der er 1862 das Doktorat ablegte Seit 1860 war er schon Konzeptspraktikant beim Magistrat der Stadt Wien 1873 grundete Kronawetter einen demokratischen Verein in Wien Josefstadt aufgrund dessen er in den Reichsrat gewahlt wurde Dort schloss er sich der kleinen Fraktion der Demokraten an Einer seiner Mitstreiter war der als Hoffnung der Demokraten geltende junge Karl Lueger Es kam jedoch zum Bruch da Lueger Antisemit wurde und sich der Fraktion der Christlichsozialen anschloss Kronawetter gilt als Urheber des von August Bebel aufgegriffenen Wortes vom Antisemitismus als Sozialismus des dummen Kerls womit er die populistische Politik Luegers beschrieb 1 Bei der Wahl 1882 knapp nicht gewahlt gelang ihm 1885 der neuerliche Einzug als Abgeordneter in den Reichsrat Seit dieser Zeit arbeitete er eng mit Engelbert Pernerstorfer zusammen und betatigte sich als Fursprecher fur die Arbeiterschaft Er gehorte jedoch nie der Sozialdemokratischen Fraktion an 1891 unterlag Kronawetter knapp dem Kandidaten der Vereinigten Christen Aloys von Liechtenstein Er wurde aber 1892 bei einer Nachwahl in der Inneren Stadt mit liberaler Unterstutzung doch noch gewahlt 1897 schloss er sich den Wiener Fabier Gesellschaft und der kleinen Fraktion der Sozialpolitischen Partei an 2 1898 trat Kronawetter beim Magistrat in den Ruhestand Von 1896 bis 1902 war er Abgeordneter des Niederosterreichischen Landtags 1901 kandidierte Kronawetter nicht mehr fur den Reichsrat 1924 wurde die Kronawettergasse in Wien Favoriten nach ihm benannt ebenso die stadtische Wohnhausanlage Dr Kronawetter Hof 1925 26 in der Pfeilgasse 47 49 Im Hausflur befindet sich eine Gedenktafel mit Portratrelief Kronawetters von Michael Drobil Bedeutung BearbeitenAuf Landesebene forderte Kronawetter bereits 1879 das allgemeine Wahlrecht blieb aber ohne Erfolg Er unterstutzte 1880 einen diesbezuglichen Initiativantrag Georg von Schonerers Gemeinsames Ziel war es dadurch die Vorherrschaft der Liberalen zu brechen Kronawetter forderte weiters das Selbstbestimmungsrecht der Nationen und war 1879 gegen den Berliner Vertrag 1878 Er trat fur die verfassungsmassig verburgten Grundrechte der Bevolkerung ein und kampfte gegen die Korruption So erhob er 1898 Anklage gegen den Ministerprasidenten Kasimir Felix Badeni wegen Verschleuderung von Staatsvermogen Jede Art von Privilegien lehnte er ab Er engagierte sich fur die Menschenrechte trat als Antiklerikaler fur eine Trennung von Staat und Kirche ein und trat gegen den Antisemitismus auf Kronawetter wurde als das Gewissen des Abgeordnetenhauses bezeichnet Auf stadtischer Ebene machte sich Kronawetter als Grundeinlosungskommissar beim Bau der I Wiener Hochquellenwasserleitung beim Erwerb des Areals fur den Wiener Zentralfriedhof und bei der Reform der Gemeindesteuern verdient Er schuf auch die Grundlage fur die spatere Kommunalisierung der Strassenbahn durch seine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof gegen die private Tramwaygesellschaft Kronawetter war ein ausgesprochener politischer Einzelkampfer der sich keiner grossen Partei anschloss Literatur BearbeitenCzeike Kronawetter Ferdinand In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1969 S 290 f Direktlinks auf S 290 S 291 Felix Czeike Hrsg Historisches Lexikon Wien Band 3 Kremayr amp Scheriau Wien 1994 ISBN 3 218 00545 0 S 620 Gertrud Sakrawa Ferdinand Kronawetter Ein Wiener Demokrat Wien 1947 Weblinks BearbeitenBiographische Daten von Ferdinand Kronawetter im Biographischen Handbuch des NO Landtages 1861 1921 Eintrag zu Ferdinand Kronawetter im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Ferdinand Kronawetter In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg Ferdinand Kronawetter in der Datenbank Frauen in Bewegung 1848 1938 der Osterreichischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Alexander Emanuely Das Beispiel Colbert Fin de siecle und Republik Wien Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2020 ISBN 978 3 90160 285 6 S 148 Alexander Emanuely Das Beispiel Colbert Fin de siecle und Republik Wien Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2020 S 167Normdaten Person GND 134206649 lobid OGND AKS VIAF 35667284 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kronawetter FerdinandKURZBESCHREIBUNG osterreichischer linksliberaler Politiker LandtagsabgeordneterGEBURTSDATUM 26 Februar 1838GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 20 Januar 1913STERBEORT Pottschach Niederosterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Kronawetter amp oldid 218045296