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Die Foderale Agentur fur Atomenergie Russlands russisch Federalnoe agentstvo po atomnoj energii Rossii Federalnoje agentstwo po atomnoi energii Rossii abgekurzt auch Rosatom russ Rosatom ist eine foderale Behorde Russlands Sie leitet die zivile und militarische Atomindustrie des Landes und kontrolliert 151 Produktions und Forschungsstatten des atomaren Bereiches Nach Schatzungen von Experten des Europaparlamentes kontrolliert die Agentur 98 Prozent des nuklearen Materials in Russland Sie hat ihren Sitz in der Hauptstadt Moskau Rosatom untersteht direkt der russischen Regierung Der Sitz der Foderalen Atomagentur in Moskau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Auftrag und Organisation 3 Aussenhandel 3 1 Agypten 3 2 Bangladesch 3 3 Finnland 3 4 Volksrepublik China 3 5 Iran 3 6 Indien 3 7 Ungarn 3 8 Turkei 4 Perspektiven 5 Kritik 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Ministerium fur Atomenergie der Russischen Foderation russisch Ministerstvo po atomnoj energii Rossi jskoj Federacii abgekurzt Minatom Minatom wurde am 29 Januar 1992 als Nachfolger des entsprechenden sowjetischen Ministeriums fur Nukleartechnik und Nuklearindustrie gegrundet Es wurde am 9 Marz 2004 in die Foderale Agentur fur Atomenergie Russlands umgewandelt Jewgeni Adamow leitete die Behorde von 1998 bis 2001 und wurde wegen Korruptionsverdachts 2001 von Wladimir Putin entlassen Sein Nachfolger war Alexander Rumjanzew Von 2005 bis September 2016 leitete Sergei Kirijenko die Behorde Seit Oktober 2016 ist Alexei Lichatschow Generaldirektor der Behorde Auftrag und Organisation BearbeitenDie Behorde leitet fur westliche Verhaltnisse eher ungewohnlich sowohl den zivilen als auch den militarischen Bereich der Atomenergie Ihr unterstehen Forschungszentren Institute und Unternehmen die sich mit der Planung Herstellung und Wartung von Kernwaffen beschaftigen Sie ist auch fur die Entsorgung atomarer Stoffe im militarischen Bereich zustandig und ist verantwortlich fur die geschlossenen Stadte innerhalb der militarischen Atomwirtschaft 1 Rosatom leitet unter anderem die Unternehmen 2 Atomflot russisch Atomflot betreibt die russischen Atomeisbrecher Atomenergoprom russisch Atomenergoprom Atomenergomasch russisch Atomenergomash baut Reaktoren OKB Gidropress russisch OKB Gidropress OKBM russisch OKBM Atomstroiexport russisch Atomstrojeksport baut Kernkraftwerke innerhalb und ausserhalb Russlands Atomenergoprojekt russisch Atomenergoproekt entwirft die Kernkraftwerke wie das AES 91 und AES 92 Atomredmetzoloto russisch Atomredmetzoloto ist im Uranbergbau aktiv Rosenergoatom russisch Rosenergoatom in ihr sind die russischen Kernkraftwerke zusammengeschlossen Techsnabexport russisch Tehsnabeksport das Unternehmen exportiert Materialien und Kernbrennstoff fur Kernkraftwerke TWEL russisch TVEL ist in der Urananreicherung aktiv und produziert Kernbrennstoff sowie GaszentrifugenAussenhandel BearbeitenDie russischen Nuklearexporte belaufen sich auf umgerechnet rund 3 5 Milliarden US Dollar pro Jahr so erklarte ein Vertreter der Agentur im September 2005 Ein Grossteil werde erzielt durch den Bau von Kernkraftwerken im Iran in Indien und China sowie die Lieferung von atomarem Brennstoff nach Osteuropa Agypten Bearbeiten In Agypten baut Rosatom das Kernkraftwerk El Dabaa Bangladesch Bearbeiten In Bangladesch baut Rosatom das Kernkraftwerk Ruppur Finnland Bearbeiten Der Bau des Kernkraftwerks Hanhikivi in Finnland wurde nach dem russischen Uberfall auf die Ukraine im Jahr 2022 abgebrochen Volksrepublik China Bearbeiten In der Volksrepublik China engagiert sich Rosatom am Kernkraftwerk Tianwan 3 Iran Bearbeiten Im November 2014 haben Rosatom und der Iran beschlossen vier neue Reaktoren am Persischen Golf im Kernkraftwerk Buschehr zu errichten und vier weitere an einem noch nicht festgelegten Ort 4 Indien Bearbeiten Im Dezember 2014 einigten sich Rosatom und Indien fur die kommenden 20 Jahre auf den Bau von mindestens 12 Reaktoren in mindestens zwei Kraftwerken Weiterhin wurden Kooperationen in Drittlandern vereinbart 5 Ungarn Bearbeiten Am 14 Januar 2014 hat Rosatom mit dem staatlichen ungarischen Energieversorgungsunternehmen MVM einen Vertrag uber den Bau von zwei Reaktorblocken am Kernkraftwerk Paks unterzeichnet Die beiden Reaktorblocke sollen eine Leistung von jeweils ca 1200 Megawatt besitzen Mit der Fertigstellung wird fur das Jahr 2023 gerechnet Da es sich lediglich um eine Modernisierung und Erweiterung in Ungarn handelt konnte die Genehmigungspflicht aus Brussel umgangen werden Die Gesamtkosten von 12 Milliarden Euro werden zu 80 Prozent durch russische Kredite mit einer Kreditlaufzeit bis 2045 finanziert 6 7 Turkei Bearbeiten In der Turkei baut Rosatom das Kernkraftwerk Akkuyu Perspektiven BearbeitenSergei Kirijenko sprach sich im Juni 2006 fur die Grundung eines landesweiten Atomkonzerns aus Russland musse mit transnationalen Konzernen wie Toshiba und Siemens konkurrieren konnen Als Vorbild nannte er den russischen Gasmonopolisten Gazprom der neue Konzern konne den Namen Atomprom tragen Er erteilte der Privatisierung der Atomindustrie eine deutliche Absage Im zivilen Bereich werde man Aktiengesellschaften grunden aber mit hundertprozentiger Beteiligung des Staates Bereits im Februar 2006 hatte die Agentur erklart sie wolle bis zum Jahr 2030 insgesamt 40 neue Kernreaktoren bauen Dies wurde Investitionen in Hohe von umgerechnet rund 60 Milliarden US Dollar erfordern Damit will man den Anteil des Atomstroms von zurzeit 17 bis 18 Prozent auf rund 25 Prozent im Jahr 2030 anheben Kirijenko sagte ab 2007 bis 2015 wolle Russland jahrlich zwei neue Reaktoren bauen Ab 2012 sollen bis 2020 jahrlich zwei Reaktoren den Leistungsbetrieb aufnehmen Bestehende Anlagen sollten modernisiert werden Russland arbeite an der Entwicklung neuer Reaktoren die in puncto Sicherheit mit westlichen Reaktoren vergleichbar sein sollen Die russische Agentur fur Atomenergie setzt auch auf die Einfuhrung von schnellen Brutreaktoren Nach Angaben der Germany Trade and Invest ist die Finanzierung der Investitionen allerdings noch nicht gesichert Neben der Kernenergie setzt Rosatom inzwischen nach eigenen Angaben auch auf den Ausbau der Windenergie 8 Hierfur wurde 2017 eine Subunternehmen mit dem Namen SC NovaWind gegrundet So soll z B bis 2021 ein Windpark mit 450 MW Leistung errichtet werden 9 Kritik BearbeitenDem Staatskonzern wird eine zu enge Zusammenarbeit mit dem Militar und der Rustungsindustrie der Russischen Foderation vorgeworfen Die Washington Post zitiert aus einem Vermerk eines Abteilungsleiters von Rosatom vom Oktober 2022 uber eine Zusammenkunft mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und der staatlichen Rustungsindustrie der ihr vom ukrainischen Militargeheimdienst zugespielt worden ist Danach habe Rosatom eine Umgehung der Sanktionen gegen Russland seit dem Uberfall auf die Ukraine bei der Beschaffung von bestimmten Rohstoffen und Ausrustungsgegenstanden angeboten insbesondere Aluminiumoxid fur Raketentreibstoff Lithium Ionen Akkumulatoren fur Triebwerke von Panzern Raketenabwehr und anderen Systemen 3D Drucker und chemische Komponenten fur Flugzeug und Raketentriebwerke Diese Meldung verstarke auch den schon vorhandenen Eindruck einer direkten Unterstutzung der russischen Armee bei der Besetzung des AKW Saporischschja 10 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosatom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der Atomagentur englisch private Homepage zur militarischen Atomstreitmacht Russland englisch Die Agentur auf der Webseite der US amerikanischen Nuclear Threat Initiative englisch Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Guth Atomstaat Russland In Religion amp Gesellschaft in Ost und West 4 2016 30 Jahre nach Tschernobyl S 24 27 Our enterprises In rosatom ru abgerufen am 1 Februar 2020 Radio Free Europe Russia s Rosatom Starts Work On Fourth Reactor At China Nuclear Plant Artikel vom 27 September 2013 abgerufen am 21 September 2016 englisch Russia to build eight more reactors in Iran world nuclear news org vom 11 November 2014 abgerufen am 21 September 2016 englisch Sputniknews Rosatom Chef Russland und Indien vereinbaren Bau von zwolf Energieblocken Artikel vom 11 Dezember 2014 abgerufen am 21 September 2016 Ungarn Energiezusammenarbeit mit Russland Telepolis vom 18 Februar 2015 abgerufen am 21 September 2016 Der Spiegel Atomkraftwerksbau Ungarn vergibt milliardenschweren Auftrag an Russland Artikel vom 14 Januar 2014 abgerufen am 21 September 2016 Rosatom launches wind power subsidary In Windpower Monthly 18 September 2017 Abgerufen am 1 Juli 2018 Rosatom unit plans 450MW in Kalmykia In Windpower Monthly 25 Oktober 2018 Abgerufen am 25 Oktober 2018 Catherine Belton Russia s state nuclear company aids war effort leading to call for sanctions In Washington Post 20 Januar 2023 abgerufen am 28 Januar 2023 englisch Dana Schube Inwieweit unterstutzt Russlands Atomindustrie die Rustungsindustrie In Tagesspiegel 20 Januar 2023 abgerufen am 28 Januar 2023 55 739898 37 623665 Koordinaten 55 44 23 6 N 37 37 25 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Foderale Agentur fur Atomenergie Russlands amp oldid 237089242