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Der Farberplatz ist ein Platz in Graz Er befindet sich im Bezirk Innere Stadt und damit im historischen Zentrum der Stadt Der Platz entstand jedoch erst am Beginn des 20 Jahrhunderts durch Abtragung eines zuletzt Farberkaserne genannten ehemaligen Adelspalais Blick von der Nordecke des Farberplatzes nach Sudosten Am gepflasterten baumbestandenen Bereich rechts befand sich die Farberkaserne Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Vom Adelspalais zur Kaserne 1 2 Von der Kaserne zum Platz 2 Liste bedeutender Bauten und Denkmaler 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEntwicklung Bearbeiten nbsp Blick vom Mehlplatz durch die Farbergasse nach Nordwesten Links die Nordfassade des Palais Inzaghi danach die 1902 bis 1904 abgetragene FarberkaserneVom Adelspalais zur Kaserne Bearbeiten Der Farberplatz liegt im nordostlichen Bereich des mittelalterlichen Stadtkernes von Graz die heute noch erhaltenen Bauten in seiner Umgebung gehen in der Regel auf das 16 und 17 Jahrhundert zuruck Historisch befand sich hier keine offene Flache Das alteste bekannte Gebaude am Areal des heutigen Platzes war ein 1728 erbautes Palais der Grafen von Wagensberg und Trauttmansdorff Dieses Gebaude wurde 1776 als Waisenhaus 1795 als Arbeitshaus adaptiert Wahrend der Neuerrichtung des Grazer Rathauses waren zwischen 1802 und 1807 die Behorden des Magistrats dort untergebracht und das davor ebenfalls im Rathaus verwahrte Grazer Stadtarchiv im Keller des Gebaudes deponiert 1 Offenbar verblieben die Dokumente dort bis etwa 1820 wobei sie durch Feuchtigkeit vollkommen zerstort wurden sodass schliesslich das gesamte Archiv in der Mur entsorgt wurde 2 Ab 1827 diente das Palais als Kaserne woraufhin sich die Bezeichnungen Waisenhauskaserne Rathauskaserne und zuletzt Farberkaserne etablierten 1 Letztere leitete sich von der nordostlich vorbeifuhrenden Farbergasse ab Ob diese wiederum ihren Namen nach hier eventuell ansassigen Textilfarbern welche jedoch nicht nachgewiesen sind oder aus anderen Grunden etwa nach einem gleichnamigen Grazer Burgergeschlecht erhielt ist nicht geklart 3 Von der Kaserne zum Platz Bearbeiten Bereits 1862 hatte eine Kommission die vom Gemeinderat zur Ausarbeitung zukunftiger Ziele der Stadtpolitik eingesetzt worden war den Ankauf der Farberkaserne als ein Ziel erkannt das wenn auch nicht gleich vollends zu bewerkstelligen doch wenigstens einzuleiten und stets im Auge zu behalten ware 4 Das Gebaude befand sich nicht in stadtischem Besitz sondern war Teil des Militar Arars 1874 blieb ein Antrag im Gemeinderat diesbezuglich eine Petition an das K u k Kriegsministerium zu stellen folgenlos 5 Schliesslich ordnete das Ministerium im Jahr 1902 den Abriss des schon sehr heruntergekommenen 6 Palais an Zwei monumentale Sandsteinfiguren Samson und Herkules aus dem Vestibul des Gebaudes wurden erhalten sie sind heute auf der Burgbastei oberhalb des Grazer Stadtparks aufgestellt 7 Nach dem Abriss der Farberkaserne konnte die Stadt das Areal zum Preis von 63 000 Kronen erwerben Man beschloss den bisher im Bereich des Stainzer Hofes 1969 abgerissen heute dort Hauptgebaude der Steiermarkischen Sparkasse 8 abgehaltenen Lebensmittelmarkt auf den nun entstandenen Platz zu verlegen Auch der Bau einer Markthalle wurde angedacht jedoch aufgrund der beengten Verhaltnisse wieder verworfen 9 10 Durch den Abriss der Farberkaserne entstand ein L formiger Platz Die Prokopigasse im Westen und die namensgebende Farbergasse im Norden zwischen welchen die Kaserne gelegen hatte verlaufen formell weiterhin entlang des Platzes sie sind heute durch die Art der Pflasterung optisch abgesetzt Im Suden und Osten wird der Platz durch die Ruckseite des hakenformigen Palais Inzaghi begrenzt Da die umliegenden Gebaude zu ihrem Erbauungszeitpunkt nicht an einem offenen Platz sondern an den genannten schmalen Gassen lagen haben sie nicht so reprasentative Fassaden wie sonst zu erwarten ware Die moderne Ausnahme bildet ein an das Palais Inzaghi anschliessendes Geschaftsgebaude M1 das der Unternehmer Helmut Marko 1989 90 errichten liess Nach zwischenzeitlicher Unterbrechung fand der Lebensmittelmarkt auf dem Platz seit 1949 wieder statt spater folgte ein Kunsthandwerksmarkt der wahrend der Adventszeit bis heute stattfindet 1989 wurden die dauerhaften holzernen Markthutten abgebrochen und 1993 der Platz durch das Grazer Architektenehepaar Jorg und Ingrid Mayr neu gestaltet 1 Durch die zahlreiche Bars und Restaurants in der Umgebung gilt er heute als Teil des Grazer Bermudadreiecks eines durch Kulinarik und reges Nachtleben charakterisierten Bereichs der Altstadt 11 12 Liste bedeutender Bauten und Denkmaler BearbeitenSiehe auch die Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Graz Innere Stadt Name amp Adresse Bild KurzbeschreibungPalais InzaghiFarbergasse 12 nbsp Das denkmalgeschutzte Palais Inzaghi ist ein freistehender L formiger Bau der den Farberplatz vom Mehlplatz trennt Er geht auf das 16 Jahrhundert zuruck Die zum Mehlplatz ausgerichtete Hauptfassade wurde von Johann Georg Stengg barockisiert Die Fassade an der Sudseite des Farberplatzes hat noch viele Elemente der Renaissance darunter einen Erker und wurde im Barock lediglich aufgestockt 13 14 M1Farberplatz 1 nbsp Dieser moderne Bau schliesst westlich an das Palais Inzaghi an Der Unternehmer Helmut Marko liess das Geschaftsgebaude 1989 90 nach einem Entwurf von Richard Ellmer errichten 15 Ehem Salzburger Kasten Prokopigasse 2 nbsp Das denkmalgeschutzte dreigeschossiges Eckhaus mit Mansarddach Schopfwalmgiebel und Erker wurde Ende des 16 Jahrhunderts errichtet Zu Beginn des 18 Jahrhunderts wurde die Fassade barockisiert 1838 bis 1841 erfuhr das Gebaude einen grosseren Umbau mit erneuter Umgestaltung der Fassade Bei der Renovierung 1994 wurden einige Elemente aus der Renaissance Fensterlaibungen etc wieder freigelegt Der Bau konnte auf einen Getreidespeicher des Erzbistums Salzburg zuruckgehen 16 17 HFarberschule ehem FerdinandeumFarbergasse 11 nbsp Dieses weitlaufige denkmalgeschutzte Gebaude dominiert die Langsseite des Farberplatzes Es verfugt uber zwei Innenhofe und geht auf drei Hauser zuruck die 1602 unter Erzherzog Ferdinand zu einem Jesuitencollegium fur unbemittelte weltliche Studenten vereinigt wurden Nach Auflosung des Jesuitenordens wurde der Komplex 1775 zur k k Haupt und Normalschule umgebaut Diese wurde 1857 wegen Baufalligkeit geschlossen und nach Sanierung 1870 als Landesburgerschule wieder eroffnet 1875 wurde ein drittes Geschoss aufgestockt Die heutige Fassadengliederung entstand 1966 18 19 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Farberplatz Graz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Farberplatz In Walter Brunner Hrsg Geschichte der Stadt Graz 4 Stadtlexikon Eigenverlag der Stadt Graz Graz 2003 ISBN 3 902234 02 4 S 115 Gerhard Marauschek Das Stadtarchiv Graz seine Aufgaben und Bestande In Mitteilungen des Steiermarkischen Landesarchivs Folge 44 45 1994 95 Graz 1995 S 215 f steiermark at Farbergasse In streetsofgraz at Abgerufen am 12 Oktober 2022 Gemeinderathssitzung vom 25 Januar In Grazer Tagespost 26 Janner 1862 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gpt Gemeinderathssitzung In Gratzer Zeitung Der Aufmerksame Steyermarkische Intelligenzblatter Steyermarkisches Intelligenzblatt Steyermarkisches Amtsblatt Stiria ein Blatt des Nutzlichen und Schonen Gratzer Zeitung Steiermarkisches Amtsblatt 27 August 1874 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gra Die Gespensterburg In Grazer Volksblatt 28 Oktober 1902 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gre Burgbastei In Walter Brunner Hrsg Geschichte der Stadt Graz 4 Stadtlexikon Eigenverlag der Stadt Graz Graz 2003 ISBN 3 902234 02 4 S 64 Stainzergasse In streetsofgraz at Abgerufen am 12 Oktober 2022 Der Ankauf des Platzes der ehemaligen Farberkaserne In Grazer Tagblatt Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Neues Grazer Tagblatt Neues Grazer Morgenblatt Morgenausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Neues Grazer Abendblatt Abendausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Suddeutsches Tagblatt mit der Illustrierten Monatsschrift Bergland 14 Mai 1905 S 9 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Der neue Marktplatz in der Farbergasse In Grazer Volksblatt 25 Mai 1906 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gre Bermudadreieck In inside graz at Abgerufen am 13 Oktober 2022 Das gemutliche Sofa der Stadt In Kleine Zeitung 2 Februar 2019 pressreader com Horst Schweigert DEHIO Graz 3 unveranderte Auflage Schroll Wien 2013 ISBN 3 7031 0475 9 S 83 f Farbergasse 12 In grazwiki at Abgerufen am 13 Oktober 2022 Farberplatz 1 In grazwiki at Abgerufen am 13 Oktober 2022 Prokopigasse 2 In grazwiki at Abgerufen am 13 Oktober 2022 orst Schweigert DEHIO Graz 3 unveranderte Auflage Schroll Wien 2013 ISBN 3 7031 0475 9 S 89 Farbergasse 11 In grazwiki at Abgerufen am 13 Oktober 2022 Horst Schweigert DEHIO Graz 3 unveranderte Auflage Schroll Wien 2013 ISBN 3 7031 0475 9 S 67 47 071568 15 439784 Koordinaten 47 4 17 6 N 15 26 23 2 O Bedeutende Platze in Graz Am Eisernen Tor Andreas Hofer Platz Dietrichsteinplatz Europaplatz Farberplatz Franziskanerplatz Geidorfplatz Glockenspielplatz Griesplatz Hauptplatz Jakominiplatz Kaiser Josef Platz Karmeliterplatz Lendplatz Mariahilferplatz Mehlplatz Schlossbergplatz Sudtiroler Platz Tummelplatz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farberplatz amp oldid 227115285