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Falltechnik ist ein Sammelbegriff fur Techniken mit denen man einen Baum bei Wald oder Baumpflegearbeiten auf die gewunschte Art und Weise z B in eine bestimmte Richtung zu Fall bringt fallt oder abtragt Hierzu gibt es verschiedene Schnitttechniken Diese und verwandte Techniken werden auch beim Aufarbeiten des Baumes dem Zerlegen zu brauchbaren Stucken Holz verwendet Durch geeignete Schnitttechniken und den richtigen Einsatz der Werkzeuge kann in der Forstwirtschaft effektiv gearbeitet und auch ein Problembaum sicher gefallt werden Schnittbild nach Haltebandfallung des Stammes Links die verbliebene Bruchleiste das damit verbundene Stammende hat sich auf die Fallkerbsohle gelegt source Ein Baum wird gefallt Standardtechnik des Fallens ist eine Kombination aus Fallkerb und Fallschnitt Baume werden im Allgemeinen mit der Motorsage gefallt Fruher erfolgte das von Hand mit Zugsage Axt und Keil ein moderneres Verfahren ist etwa der Holzvollernter oder in Extremlagen der Schnitt aus dem Hubschrauber 1 Grundsatzlich wird ein Baum nicht umgesagt sondern falls er nicht von selbst fallt umgekeilt im Osterreichischen auch geschnitten oder gelegt Inhaltsverzeichnis 1 Sicherheitshinweise zur Baumfallung 1 1 Schutzkleidung 1 2 Gefahrenbereich 2 Beurteilungen 3 Die Fallung 3 1 Der Fallkerb 3 2 Fallschnitt 4 Fallhilfen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSicherheitshinweise zur Baumfallung BearbeitenFur das Fallen von Baumen gibt es eine Unfallverhutungsvorschrift VSG der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft 2 Schutzkleidung Bearbeiten Das Schneiden ohne Schutzkleidung PSA Personliche Schutzausrustung ist lebensgefahrlich Die Schutzkleidung umfasst Sicherheitsschuhe verstarkter Fersenbereich Zehenschutzkappen Schnittschutzhose Arbeitshandschuhe Schutzhelm mit Visier Gehorschutz am SchutzhelmBeim Aufarbeiten unter Spannung stehenden Sturmholzes und vom Borkenkafer befallener Bestande sind besondere Massnahmen erforderlich weil hier ein erhohtes Verletzungsrisiko besteht Besondere Gefahr besteht auch bei faulem Holz oder extremen Frost wegen des sproden Holzes sowie bei manchen Holzern ausserhalb der winterlichen Saftruhe wegen des unberechenbaren Verhaltens des Baumes Gefahrenbereich Bearbeiten nbsp Warnschild an einem Wald und WanderwegAls Gefahrenbereich wird eine kreisformige Flache um den zu fallenden Baum mit einem Radius von der doppelten Baumlange bezeichnet siehe UVV Forsten In diesem Bereich durfen sich nur die mit der Fallung beschaftigten Personen aufhalten Waldwege Wanderwege usw sind abzusperren Offentliche Strassen mussen bei Gefahrdung gesperrt werden Voraussetzung Antrag auf eine verkehrsrechtliche Anordnung beim zustandigen Landratsamt Beurteilungen Bearbeiten nbsp Holzfaller in Oregon nbsp Holzfaller mit MotorsageVor dem ersten Schnitt ist der Baum genau zu beurteilen Baumansprache Welche Baumart Langfaserige Baumarten wie Eichen oder Fichten haben ein anderes Fallverhalten als kurzfaserige Baumarten wie Weymouths Kiefer oder Buche Steht der Baum gerade oder hangt er Wurde er vom Wind angeschoben und hat daher wenig Halt im Erdreich 3 Wenn er hangt ist es ein Vorhanger oder ein Ruckhanger Wo befindet sich die Kronenhauptlast In welche Richtung will oder muss man den Baum fallen lassen Zeigt der Baum Anzeichen von Stammfaule oder Borkenkaferbefall Sind die Windverhaltnisse geeignet um Baume generell sicher zu fallen Welche Gefahren sind in unmittelbarer Nahe zu beachten Menschen Tiere Strassenverkehr Stromleitungen Gebaude Welche technischen Hilfsmittel sind notig Je nachdem in welcher Richtung sich die Fallrichtung befindet und in welcher Richtung die Kronenlast zeigt spricht man von einem Vorhanger Hangerichtung Fallrichtung einem Seitenhanger Hangerichtung rechtwinklig versetzt zur Fallrichtung oder einem Ruckhanger Hangerichtung entgegengesetzt der Fallrichtung Auf Grund der Hangerichtung wird die Entscheidung uber die Falltechnik getroffen Wie sind die Windverhaltnisse Als Faustregel gilt Wenn sich starkere Aste im Wind bewegen ist die Arbeit hochst gefahrlich und moglichst einzustellen Durch zu starken Wind kann der zu fallende Baum nicht kontrolliert fallen Weist der zu fallende Baum vernarbte Verletzungen oder offene Rindenstellen auf dann ist mit einer Kernfaule zu rechnen Bei kernfaulen Baumen besteht erhohtes Fallrisiko da der Baum durch die Faule instabil ist Befinden sich Nagel oder andere Metallgegenstande sichtbar in der Rinde besteht die Gefahr dass die Sagekette beim Auftreffen reisst Sind alle Faktoren beurteilt kann festgelegt werden welche technischen Hilfsmittel benotigt werden Die Standardausrustung bei der Fallung eines Baumes sollten Aluminium oder Kunststoffkeile mit einem Spalthammer bzw im Schwachholz ein Fallheber sein Zur Sicherung bei Gefahrenbaumfallung bietet sich immer ein Mehrzweckzug oder ein Seil an einem Schlepper an Bei Fallarbeiten in Ortsgebieten sind zudem eventuell bestehende Baumschutzsatzungen zu beachten Neben der Standardfalltechnik gibt es weitere Falltechniken wie die Fallung mit Herzschnitt bei zu kurzer Fuhrungsschiene die Haltebandfallung bei Vorhangern oder die Fallung mit Stutzband bei Ruckhangern Die Fallung Bearbeiten nbsp Haltebandfallung einer vorhangenden Pappel Der Fallkerb ist hier rechts am Stamm zu sehen auf der linken Seite wird soeben das nach dem Fallschnitt verbliebene Halteband durchtrennt Nach dem Beischneiden der Wurzelanlaufe wird mit dem Fallkerb begonnen Der Fallkerb Bearbeiten nbsp Kontrolle der FallrichtungDer Fallkerb bestimmt die Fallrichtung des Baumes und dient dazu ein Kippen in die gewunschte Richtung zu ermoglichen Er besteht aus der Fallkerbsohle und dem Fallkerbdach Grundsatzlich sollte der Fallkerb unter der Stammwalze angelegt werden Der Sohlenschnitt verlauft waagrecht etwas hohenversetzt zu den ebenfalls waagrechten Schnitten der Wurzelanlaufe Er sollte ein Funftel bis ein Drittel des Stammdurchmessers haben Das Fallkerbdach sollte mindestens einen Winkel von 45 bei Herzschnitt mindestens 60 zur Fallkerbsohle aufweisen um so eine ausreichend grosse Offnung zu bekommen So wird sichergestellt dass der Baum wahrend des Fallens nicht zu fruh mit dem Fallkerbdach auf der Fallkerbsohle aufsitzt und den Stamm dadurch in Langsachse aufreissen lasst Die Fallkerbsehne bildet sich an der Schnittlinie von Fallkerbdach und der Fallkerbsohle beide Schnitte sollten sich treffen Keiner der beiden Schnitte sollte uber den anderen hinausgehen Das Lot der Sehne zeigt in Fallrichtung Bei langfaserigen Baumarten wie Fichten oder Kiefern werden an den Enden der Sehne Einschnitte in den Stamm gemacht um die langen ausseren Holzfasern an der Sohle zu durchtrennen Ziel der Splintschnitte ist es ein seitliches Aufreissen des Stammes zu verhindern Bei kurzfaserigen Baumarten Buche usw ist dies nicht erforderlich Das Fallkerbmaul wird bei Vorhangern an der Stammseite gesagt zu der der Baum geneigt ist und in die allein er fallen kann Nach Anlage der Fallkerbe und nochmaligem Uberprufen des Gefahren und Ruckzugsbereiches kann der Baum per Fallschnitt gefallt werden source source source source source source source Video von Fallung und andere ProzedurenFallschnitt Bearbeiten nbsp Motorsagenschema nbsp Schema des FallschnittsDer Fallschnitt wird 1 10 des Stammdurchmessers mindestens jedoch 3 cm oberhalb der Fallkerbsohle angesetzt Dieser Hohenversatz wird Bruchstufe genannt Beim Ausfuhren des Fallschnittes ist darauf zu achten dass eine Bruchleiste von ebenfalls 1 10 des Stammdurchmesser mindestens jedoch 3 cm Starke zwischen der Fallkerbsehne und dem Fallschnitt bestehen bleibt Bruchleiste und stufe bilden ein Scharnier das den Baum wahrend der Fallarbeiten halt und beim Fallen sicher fuhrt Die nach der Fallung am unteren Stammende verbleibenden Reste der Bruchleiste werden Waldbart genannt Bei einem stark nach vorne hangenden Baum lasst man auf der Ruckseite des Baumes ein sogenanntes Halteband stehen Dieses wird erst durchtrennt wenn der Fallschnitt ausgefuhrt wurde Nach Durchtrennung des Haltebandes kommt der Baum zu Fall Baume werden ausgenommen Vorhanger immer durch Setzen eines Fallkeils zu Boden gebracht Fallhilfen BearbeitenMechanische Fallhilfen Fallheber sind Hebelwerkzeuge die den Kraftaufwand beim Ankippen des Baumes mindern Bei starkeren Baumen werden Keile Kunststoff Aluminium und ein schwerer Hammer eingesetzt Im Starkholz konnen hydraulische Fallhilfen zum Einsatz kommen um die korperliche Belastung zu minimieren Siehe auch BearbeitenDruckspannung Ruckschlageffekt Sanitarhieb Seilunterstutzte Baumklettertechnik ZugspannungLiteratur BearbeitenErlbeck Haseder Stinglwagner Das Kosmos Wald und Forstlexikon Kosmos Verlag 1998 ISBN 3 440 07511 7 Handbuch Arbeiten mit der Motorsage Husqvarna Auszuge als weblink Christoph Klose Axenia Schafer Die Geheimnisse der professionellen Baumfallung Das umfangreiche Werk zur Arbeit mit der Motorsage Verlag Schafer amp Schafer 2019 ISBN 978 3 9820610 3 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Falltechnik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sachgebiet Forst Medien des Bundesverbandes der Unfallkassen Gefahrenkatalog Gefahrdungen bei forstlichen Tatigkeiten In waldwissen net Abgerufen am 15 Juli 2023 Falltechnik fur Laubholz In waldwissen net Abgerufen am 15 Juli 2023 Videos zur Fallkerbanlage und zur Falltechnik Baum fallen Anleitung Sichtheitshinweise Sagekunde und Stockpeilung Film Die Sicherheitsfalltechnik Falltechnik der Profis SVLFGEinzelnachweise Bearbeiten Die fliegende Sage VSG Waldarbeit 1 2 Vorlage Toter Link www svlfg de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven PDF 10 MB angeschobener Baum In baeume agl luneburg de Abgerufen am 8 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Falltechnik amp oldid 235492263