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Das Explosionsungluck von Rubeland ereignete sich am 10 Januar 1918 in der Pulvermuhle Cramer amp Buchholz in Rubeland im Harz Durch die schwere Explosion wurden 14 Beschaftigte 1 getotet 9 schwer und 30 40 leicht verletzt Unter den Getoteten befand sich die Malerin Kathe Evers 2 Ansichtskarte der Pulverfabrik Cramer amp Buchholz von ca 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Opfer 3 Zeitgenossische Berichterstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseAblauf BearbeitenDie Pulvermuhle in Rubeland Herzogtum Braunschweig bestand seit 1866 und befand sich etwas ausserhalb der Ortschaft auf dem Hahnenkopf einer Anhohe im Bodetal Das Unternehmen Cramer amp Buchholz aus Ronsahl Eigentumer Carl August Buchholz erwarb die Pulvermuhle I Hampe Nachfolger 1873 vergrosserte und modernisierte sie 3 Zum Zeitpunkt des Unglucks war Carl Emil Buchholz Eigentumer der Fabrik Am Nachmittag des 10 Januar kam es um 16 18 Uhr aus ungeklarten 4 Umstanden in einem Trockenraum zu einer Explosion ausserster Heftigkeit die das Gebaude nebst Koksschuppen und Schornstein vollkommen zerstorte und einen Krater von einem Meter Tiefe zuruckliess Weitere Gebaude in der unmittelbaren Umgebung wurden zum Teil schwer beschadigt 5 Opfer Bearbeiten nbsp Zwei der Getoteten Kathe Evers und Char Lotte KochAm Tag darauf wurde der Unglucksort offiziell inspiziert und durch den Kreisdirektor aus Blankenburg ein mehrseitiger Bericht fur das Herzogliche Staatsministerium in Braunschweig mit Datum 12 Januar 1918 angefertigt Der Bericht enthalt folgende Informationen uber die Opfer Es wurden 15 Personen getotet spater auf 14 korrigiert 1 zwei Manner und zwolf Frauen 1 Mit Namen Geburtsdatum und familiarem Hintergrund erwahnt werden die aus Braunschweig stammende Kathe Evers und die aus Volkenrode bei Braunschweig stammende Charlotte Koch 5 Die Explosion war so heftig dass der Bericht feststellte Von den todlich verungluckten Personen haben bislang nur einzelne Teile gefunden werden konnen Ob sich mit Sicherheit feststellen lasst wem diese Teile gehoren muss bezweifelt werden da sie stark verstummelt und ausserdem stark angeschwarzt sind Die samtlichen todlich verungluckten Personen werden im Trockenraume selbst oder unmittelbar davor beschaftigt gewesen sein Die weitere Suche nach sterblichen Uberresten wurde ab dem 11 Januar durch starken Schneefall sehr erschwert bzw unmoglich gemacht 4 Ein Augenzeuge berichtete Von den Leichen konnten nur vier beerdigt werden die ubrigen so druckt sich der Arbeiter aus waren in Atome aufgelost und nicht aufzufinden Stenographische Berichte uber die Verhandlungen des Deutschen Reichstages Band 312 Verlag der Buchdruckerei der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung 1918 S 5019 Auf dem Friedhof von Rubeland erinnert eine Gedenktafel an einige der 14 Getoteten darunter Marie Anderfuhr geb Fehsecke 1885 aus Elbingerode 32 Jahre Kathe Evers 1893 aus Braunschweig 24 Jahre Hermann Fehsecke 1882 aus Elbingerode 35 Jahre Heinrich Heindorf 1872 aus Rubeland 45 Jahre 4 Anm 1 Charlotte Koch 1881 aus Volkenrode 36 Jahre 6 Anm 2 Hermine Muller 1889 aus Rubeland 28 Jahre Anna Querfuhrt geb Fehsecke 1883 aus Elbingerode 34 Jahre Frida Schneider 1901 aus Rubeland 16 JahreErnst August Herzog von Braunschweig Luneburg hielt sich zum Zeitpunkt der Explosion zusammen mit seiner Frau Viktoria Luise nur 12 km vom Unglucksort entfernt im herzoglichen Jagdschloss Windenhutte in Altenbrak auf 4 Das Herzogspaar besuchte am Folgetag die Unglucksstatte und uberreichte anschliessend Geldgeschenke an drei vom Ungluck besonders betroffene Familien 7 Zeitgenossische Berichterstattung BearbeitenDer Kreisdirektor von Blankenburg und das Generalkommando des Heeres in Hannover untersagten den ortlichen Zeitungen detailliertere Berichte uber das Ungluck zu veroffentlichen Sie durften lediglich ein kurze vom Kreisdirektor vorformulierte Meldung bringen 7 Einige Zeit spater erschien ein etwas langerer Bericht mit dem Titel Braunschweiger Frauen in der Munitionsarbeit in der in Braunschweig erschienen Propaganda Zeitschrift Die Braunschweiger im Weltkriege 1914 1918 Vaterlandisches Kriegsgedenkbuch im Auftrage des Landesvereins fur Heimatschutz im Herzogtum Braunschweig in dem die Arbeit von Frauen in Rustungsunternehmen idealisiert geschildert und der Tod von Kathe Evers und Charlotte Koch zum Heldentod an der Heimatfront stilisiert wurden Literatur BearbeitenM Bergmann Braunschweiger Frauen in der Munitionsarbeit In Die Braunschweiger im Weltkriege 1914 1918 Vaterlandisches Kriegsgedenkbuch im Auftrage des Landesvereins fur Heimatschutz im Herzogtum Braunschweig Heft 19 E Appelhans Braunschweig 1920 S 657 658 mit zwei Fotos vom Personal und von Kathe Evers Explosionsungluck in der Pulverfabrik Cramer amp Buchholz in Rubeland Harz StA Wb 12 Neu 13g Nr 10795 Bericht des Kreisdirektors aus Blankenburg an das Herzogliche Staatsministerium in Braunschweig vom 12 Januar 1918 In Karl Heinz Grotjahn Stahl und Steckruben Beitrage und Quellen zur Geschichte Niedersachsens im Ersten Weltkrieg 1914 1918 CW Niemeyer 1993 ISBN 978 3875854 62 6 S 70 ff Weblinks BearbeitenGedenktafel fur acht der Explosionsopfer von Rubeland auf mz buergerreporter de Ronsahler auf Spurensuche im Harz Pulverfabrik Rubeland private WebsiteAnmerkungen Bearbeiten Heinrich Heindorf war Meister in der Pulvermuhle und befand sich zum Zeitpunkt der Explosion zusammen mit Direktor Frey in Baracke 9 Die Detonationswelle schleuderte Heindorf durch ein Fenster aus dem Gebaude Er erlag einer schweren Kopfverletzung Frey wurde unter Trummern der eingesturzten Baracke begraben konnte sich aber aus eigener Kraft befreien Er leitete die anschliessenden Rettungsarbeiten bis in den spaten Abend Charlotte Koch war eines von drei Kindern des Pastors von Volkenrode Ihre beiden Bruder waren bereits als Soldaten gefallen Einzelnachweise Bearbeiten a b c Karl Heinz Grotjahn Stahl und Steckruben Beitrage und Quellen zur Geschichte Niedersachsens im Ersten Weltkrieg 1914 1918 CW Niemeyer 1993 S 82 FN 130 Bericht des Kreisdirektors aus Blankenburg an das Herzogliche Staatsministerium in Braunschweig vom 12 Januar 1918 In Karl Heinz Grotjahn Stahl und Steckruben Beitrage und Quellen zur Geschichte Niedersachsens im Ersten Weltkrieg 1914 1918 S 70 f Olaf Mussmann Selbstorganisation und Chaostheorie in der Geschichtswissenschaft Das Beispiel des Gewerbe und Rustungsdorfes Bomlitz 1680 1930 Leipziger Universitatsverlag 1998 S 161 a b c d Bericht des Kreisdirektors aus Blankenburg an das Herzogliche Staatsministerium in Braunschweig vom 12 Januar 1918 In Karl Heinz Grotjahn Stahl und Steckruben Beitrage und Quellen zur Geschichte Niedersachsens im Ersten Weltkrieg 1914 1918 S 71 a b Bericht des Kreisdirektors aus Blankenburg an das Herzogliche Staatsministerium in Braunschweig vom 12 Januar 1918 In Karl Heinz Grotjahn Stahl und Steckruben Beitrage und Quellen zur Geschichte Niedersachsens im Ersten Weltkrieg 1914 1918 S 70 M Bergmann Braunschweiger Frauen in der Munitionsarbeit In Die Braunschweiger im Weltkriege 1914 1918 Vaterlandisches Kriegsgedenkbuch im Auftrage des Landesvereins fur Heimatschutz im Herzogtum Braunschweig S 658 a b Bericht des Kreisdirektors aus Blankenburg an das Herzogliche Staatsministerium in Braunschweig vom 12 Januar 1918 In Karl Heinz Grotjahn Stahl und Steckruben Beitrage und Quellen zur Geschichte Niedersachsens im Ersten Weltkrieg 1914 1918 S 72 51 747571 10 819479 Koordinaten 51 44 51 3 N 10 49 10 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Explosionsungluck von Rubeland amp oldid 187652080