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Ewald Ludwig Geissler auch Geissler geschrieben 18 Januar 1880 in Dresden 26 Februar 1946 in Erlangen war ein deutscher Rhetoriker und Germanist Inhaltsverzeichnis 1 Akademische Karriere 2 Politische Aktivitaten 3 Sprachpflegerische Aktivitaten 4 Privatleben 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAkademische Karriere BearbeitenGeisslers Vater der ebenfalls Ewald hiess war Professor der Chemie an der Tierarztlichen Hochschule Dresden Der Sohn besuchte von 1890 bis 1899 das Dresdner Gymnasium zum heiligen Kreuz wo er das Abitur ablegte Anschliessend studierte er Theologie und spater nur noch Germanistik und Philosophie an den Universitaten Heidelberg Berlin Leipzig und Erlangen Beim Leipziger Professor fur Vortragskunst Martin Seydel lernte er Theorie und Praxis des gesprochenen Wortes 1 Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied beim Verein Deutscher Studenten VDSt Erlangen 2 An der Universitat Erlangen promovierte Geissler 1904 zum Doktor der Philosophie seine Dissertation behandelte Das empirische Ich oder die Menschen in der Fichtischen Philosophie 1 Im Dezember 1905 wurde er zum Lektor fur Vortragskunst an der Universitat Halle Wittenberg ernannt wo er Sprecherziehung Rhetorik Phonetik und Rezitation lehrte Damit legte er die Grundlagen fur das von seinem Nachfolger Richard Wittsack gegrundete Hallenser Institut fur Sprechkunde 1917 wechselte Geissler auf eine Lektorstelle fur Vortragskunst an der Universitat Erlangen 3 Nach dem Ersten Weltkrieg habilitierte er sich 1925 bei Franz Saran in Erlangen fur Deutsche Sprachkunst eine Disziplin die seinerzeit Rhetorik Phonetik Metrik Stilistik und Asthetik umfasste Geisslers 1925 und 1934 in zwei Banden veroffentlichte Erziehung zur Hochsprache gilt als sein Hauptwerk 1932 wurde er ausserplanmassiger Professor fur deutsche Sprechkunst in Erlangen 1 1939 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor Politische Aktivitaten Bearbeiten1918 19 war Ewald Geissler Leiter der Ortsgruppe Erlangen des Deutschnationalen Jugendbundes Am 1 Marz 1928 trat er dem Stahlhelm Bund der Frontsoldaten bei dessen Ortsgruppe Erlangen er von 1929 bis 1933 leitete Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus erlag Geissler diesem vollig 1 4 So trat er dem Kampfbund fur deutsche Kultur bereits zu dessen Grundungszeit ein Dem Nationalsozialistischen Lehrerbund NSLB trat Geissler am 1 Mai 1933 bei Als der Stahlhelm Bund der Frontsoldaten 1934 in die SA uberfuhrt wurde wurde Geissler SA Obertruppfuhrer und stellvertretender Ortsgruppenleiter Zudem war er Weltanschaulicher Schulungsleiter des SA Sturm 23 R19 1934 wurde er Mitglied der NSV Der NSDAP trat er zum 1 Mai 1937 bei Mitgliedsnummer 5 499 029 5 Mitglied im NS Dozentenbund war er ab 1940 Der Tubinger Germanist Gerd Simon bezeichnet Geissler als den Star Rhetoriker des 3 Reichs 6 Sprachpflegerische Aktivitaten BearbeitenEwald Geissler war aktiver Sprachpfleger und als solcher seit 1929 ausserordentliches Mitglied des Pegnesischen Blumenordens Zu der Zeit des Nationalsozialismus galt Geissler Vorstandsmitglied des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins ADSV als Autoritat fur Sprach und Stilfragen 7 Gemeinsam mit Erich Gierach wirkte Ewald Geissler deshalb im nationalsozialistischen Sinne bei der Grundung des Deutschen Sprachpflegeamts mit 8 Privatleben BearbeitenGeissler heiratete 1906 in Berlin die Kaufmannstochter Gertrude Voigt Das Paar blieb kinderlos Nach dem Ende der Zeit des Nationalsozialismus begingen sie am 26 Februar 1946 gemeinsam Suizid Veroffentlichungen BearbeitenDas empirische Ich oder die Menschen in der Fichtischen Philosophie Inauguraldissertation Borna amp Leipzig Robert Noske 1904 Rhetorik Richtlinien fur die Kunst des Sprechens Leipzig Teubner 1910 Uber die Kunst der freien Aussprache Berlin J Harrwitz Nachf 1912 Anweisungen zur Kunst der Rede Leipzig Teubner 1914 Was ist deutsch Versuch einer Selbstbesinnung im Deutschen Kriege Halle a d Saale Schroedel 1914 Der Krieg als Spracherzieher In Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins 30 1915 S 97 103 Die gute deutsche Aussprache Ihre Entwicklung ihre Forderungen Halle a d Saale Niemeyer 1925 Erziehung zur Hochsprache Halle a d Saale Karras Krober amp Nietschmann 1925 Der Schauspieler Berlin Buhnenvolksbundverlag 1926 Paneuropa in der deutschen Dichtung der Gegenwart Langensalza H Beyer amp Sohne 1930 Nationale Freiheit und Dichtung Langensalza Beyer 1931 Vom deutschen Stil Lockrufe und Warnungen In Der Grosse Duden Stilworterbuch der deutschen Sprache Leipzig Bibliographisches Institut AG 1934 Lehrgange in deutscher Redekunst In Deutsche Akademie Mitteilungen 2 1935 S 360 373 Sprachpflege als Rassenpflicht Berlin Deutscher Sprachverein 1937 Vom deutschen Stil Lockrufe und Warnungen Leipzig Bibliographisches Institut 1937 Wortkunst als Rassenausdruck In Nationalsozialistisches Bildungswesen 2 1938 S 65 80 Literatur BearbeitenHarten Hans Christian amp Neirich Uwe amp Schwerendt Matthias Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs Bio bibliographisches Handbuch Berlin Akademie Verlag 2006 S 381 Knobloch Clemens Volkhafte Sprachforschung Studien zum Umbau der Sprachwissenschaft in Deutschland zwischen 1918 und 1945 Reihe Germanistische Linguistik 257 Tubingen Niemeyer 2005 Korner Hans Michael Hg Grosse Bayerische Biographische Enzyklopadie Band 1 A G Munchen Saur 2005 S 623 624 Law Claudia Sprachratgeber und Stillehren in Deutschland 1923 1967 Ein Vergleich der Sprach und Stilauffassung in vier politischen Systemen Studia Linguistica Germanica 84 Berlin De Gruyter 2007 Lerchenmuller Joachim amp Simon Gerd Im Vorfeld des Massenmords Germanistik und Nachbarfacher im 2 Weltkrieg Eine Ubersicht 4 Auflage Tubingen GIFT Schriftenreihe der Gesellschaft fur interdisziplinare Forschung Tubingen 2009 S 71 Simon Gerd Chronologie Geissler Ewald Quellen und Literatur aus dem GIFT Archiv zum Thema Wer und was ist warum und auf wessen Kosten deutsch Tubingen GIFT Schriftenreihe der Gesellschaft fur interdisziplinare Forschung Tubingen 2005 https homepages uni tuebingen de gerd simon ChrGeissler pdf Irmgard Weithase Geissler Ewald Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 158 f Digitalisat Zirlewagen Marc Biographisches Lexikon der Vereine Deutscher Studenten Band 1 Mitglieder A L Nordersted BOD 2014 S 246 248 Geissler Ewald in Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main S Fischer 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 176Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Irmgard Weithase Geissler Ewald Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 158 f Digitalisat Louis Lange Hrsg Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten Anschriftenbuch 1931 Berlin 1931 S 65 Geschichte des Instituts Abteilung Sprechwissenschaft und Phonetik Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Vgl Korner Hans Michael Hg Grosse Bayerische Biographische Enzyklopadie Band 1 A G Munchen Saur 2005 S 624 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10571808 Gerd Simon Chronologie Geissler Ewald In Wer und was ist warum und auf wessen Kosten deutsch Gesellschaft fur interdisziplinare Forschung Tubingen GIFT 2005 Law Claudia Sprachratgeber und Stillehren in Deutschland 19231967 Ein Vergleich der Sprach und Stilauffassung in vier politischen Systemen Studia Linguistica Germanica 84 Berlin De Gruyter 2007 S 28 Polenz Peter von Deutsche Sprachgeschichte vom Spatmittelalter bis zur Gegenwart Band 3 19 und 20 Jahrhundert Berlin De Gruyter 1999 S 284 Normdaten Person GND 116503041 lobid OGND AKS LCCN nr89009607 VIAF 15521457 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Geissler EwaldALTERNATIVNAMEN Geissler Ewald Ludwig vollstandiger Name Geissler EwaldKURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist RhetorikerGEBURTSDATUM 18 Januar 1880GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 26 Februar 1946STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ewald Geissler Germanist amp oldid 233281442