www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelische Kirche ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Bromskirchen einem Ortsteil der Gemeinde Allendorf Eder im Landkreis Waldeck Frankenberg Hessen Zusammen mit dem Rathaus Bromskirchen bildet der Kirchplatz den Kern des Ortes 1 Frontansicht der Kirche von Westen Bromskirchen Rathaus und KircheDie Kirche liegt inmitten einer Kirchhofummauerung auf dem hochsten Punkt des Ortes unmittelbar ostlich der Hauptstrasse Eine ursprungliche Befestigung des Kirchhofes ist wahrscheinlich Sie gehort zur Kirchengemeinde Bromskirchen im Dekanat Biedenkopf Gladenbach in der Propstei Nord Nassau der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Beschreibung der Kirche 3 Besondere Ausstattung 4 Anmerkung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenObwohl der Ort als Fromolskerken erst 1238 in einer Urkunde uber einen umfangreichen Guterverkauf der Herren von Battenberg erstmals erwahnt wird deuten die Lage der Kirche und das Martinspatrozinium auf eine fruhe Grundung im 8 oder 9 Jahrhundert hin Aus dem Eigennamen Fromold hat man eine Grundung als Eigenkirche geschlossen eine Burganlage in Bromskirchen ist allerdings bisher nicht nachgewiesen Bromskirchen war Sendgericht fur sechs Orte im Mainzer Diozesanregister Der im Kern erhaltene und durch Ausgrabungen bekannte Kirchenbau stammt aus dem 12 Jahrhundert nach Esterhues bereits aus dessen zweitem Viertel spatestens aber aus der Zeit um 1180 1292 erfolgt die Nennung des Pfarrers Konrad von Girkhausen Vier Jahre spater stellte Erzbischof Gerhard von Mainz einen Ablass zur Instandsetzung der Kirche aus die mit einer lokalen Wallfahrt verbunden war Das Dekanat Bromskirchen war Teil des Archidiakonats von St Stephan in Mainz Das Patronat der Waldecker Familie von Girkhausen ging nach deren Aussterben 1354 nachweisbar erst 1473 an die Familie Winter burgerliche Lehnsleute des Grafen von Wittgenstein in Zuschen 1764 ausgestorben und schliesslich an die Fursten von Waldeck uber Nach der Reformation 1527 28 wuchs der Ort zwar durch Aufgabe mehrerer Dorfer der Umgegend gleichzeitig verfiel die Kirche jedoch Pfarrer Daniel Cranauge leitete 1574 den Umbau zur evangelischen Predigtkirche durch den Abbruch der Seitenschiffe ein aber erst nach dem Einsturz einer Seitenschiffwand Ende 1582 wurden die Arbeiten intensiviert und 1585 abgeschlossen Die ursprunglich romanische dreischiffige Pfeilerbasilika des gebundenen Systems mit zwei Hauptjochen wurde im dritten Viertel des zwolften Jahrhunderts erbaut Sie war dem Hl Martin geweiht Von 1574 bis 1585 wurde sie zur evangelischen Predigtkirche umgebaut Wobei durch den Einsturz einer Seitenschiffwand Ende 1582 die Arbeiten intensiviert und 1585 abgeschlossen wurden Die Seitenschiffe mit den kleinen ostlichen Apsiden wurden abgerissen und die Arkaden wurden vermauert 1644 erfolgten der Abbruch des Westturms und der Bau des Dachreiters welcher ein verschieferter Dachturm mit Spitzhelm ist Zwischen 1699 und 1705 wurde die romanische Apsis durch einen dreiseitig geschlossenen Chor ersetzt und es wurde auf der Westseite eine kleine Fachwerkhalle angefugt Der farbenreiche Innenraum gehort zu den malerischsten Beispielen evangelischer hessischer Landkirchen Die Vorhangfenster des Obergadens stammen vom Umbau im 16 Jahrhundert In derselben Zeit wurden die Emporen uber dem Schiff bemalt und die kassettierte Holzdecke bemalt Beschreibung der Kirche BearbeitenUrsprunglich dreischiffige Pfeilerbasilika von zwei Jochen Lange im gebundenen System ohne Querhaus und ohne baulich separaten Chorraum alle Schiffe mundeten in Apsiden Im Hauptschiff auf die Pfeiler durchgezogene Wandschilde sowie Kastenvorlagen verweisen zumindest auf eine geplante moglicherweise auch ausgefuhrte Wolbung im Hauptschiff die im Westen etwas verkurzten Seitenschiffe waren nach den in der Aussenwand erhaltenen vorstehenden Kampferplatten sicherlich gewolbt Die Ornamente an den Schragen der Kampferplatten die ein jeweils gleiches Muster aufreihen verweisen auf die Entstehungszeit der Kirche Vegetabiles Rankenwerk stilisierte mit einem Grat verbundene liegende Palmetten stehende Palmettenblatter sowie gestapelte Reihen von kleinen stehenden konzentrischen Spitzbogen die Kampferschragen an der Sudwand aussen schachbrettartig geschuppt Der moglicherweise gleichzeitig mit der Kirche erbaute Turm ist in Dimensionen und Aussehen unbekannt das ursprunglich etwas gegen die Seitenschiffe nach Westen vorspringende Mittelschiff konnte aber darauf deuten dass ein ahnlich machtiger Turm wie in Rengershausen und Viermunden vorhanden war Die Kirche gehort mit Adorf und Twiste zu einer Baugruppe Nach der Einfuhrung der Reformation erfolgte der Abbruch der Seitenschiffe die Durchgange wurden mit Fenstern vermauert Die kassettierte Holzdecke stammt vermutlich von 1574 85 und ist mit einem Langsunterzug im Dachstuhl aufgehangt vor dem Chor mundet sie in einem machtigen Querbalken Ihr vegetabiles Rankenwerk korrespondiert mit den Rankenmalereien an den Wanden die die romanischen Schildbogen und die 1626 vergrosserten Vorhangfenster des ehemaligen Obergadens zuruckhaltend einfassen Westportal der Vorhalle mit Tauband und Flachrelief eines Greifen im Scheitel bezeichnet 1585 zugehoriges Turblatt Der Dreiseitchor vgl Laisa im Osten Suden und Norden mit Fenstern und nach Nordosten mit einem kleinen Portal versehen ist mit einer Tonne uberdeckt seit 1934 Rabbitzgewolbe Gewolbemalerei mit zwei Girlanden haltenden schwebenden Engeln uber dem Hochaltar und strahlendem Stern mit Christusmonogramm im Wolkenkranz Die kleine Westvorhalle mit altem Riemchenboden Grosser turmartiger verschieferter Dachreiter uber dem Westteil der Kirche von quadratischem Grundriss und mit achtseitiger Spitzhaube Einziges mittelalterliches Ausstattungsstuck ist das Altarkreuz aus der Zeit um 1430 Die gestuften Emporen an beiden Seitenwanden sind datiert 1580 und damit Teil der Neukonzeption durch Umbau der romanischen Kirche Die Kanzel mit szenisch bemalten und reich beschrifteten Kassetten sowie ausladendem ornamentiertem Baldachin stammt inschriftlich von 1652 sie wurde Anfang des 18 Jahrhunderts uberarbeitet Der den Raum optisch pragende untere Querbalken vor dem Chor halt einen machtigen Holzstander der die Anbringung der Kanzel weiter zur Kirchenmitte hin erlaubt Nach dem Chorneubau um 1700 wurden die Sakristeiprieche mit integriertem Zugang zur Kanzel der zweigeschossige Hochaltar wohl aus der Werkstatt von Josias Wolrad Brutzel und der auf einer Tafel 1704 datierte in machtige Holzstander eingespannte und von Gemalden der Orgel spielenden hl Cacilia und eines Kalkanten flankierte Orgelprospekt mit umgekehrt eingebauten Brustwerkpfeifen sowie die Erweiterung der unteren Langhausemporen rundum in den Chor Hallenberger Buhne geschaffen Auch die erhaltenen Aussenturen stammen aus dieser Zeit 1893 wurde das ursprungliche Altarblatt der Altarhauptzone mit der Einsetzung des Abendmahls durch den einladenden Christus von Alfred Diehte aus Dresden ersetzt Das Werk der Orgel stammt von Adam Eifert Nachfolger 1913 die Fenster von Billa Mogk aus Oberhausen 1961 Besondere Ausstattung BearbeitenEin Altaraufsatz mit gedrehten Saulen und einem Gemalde des Malers Alfred Diethe von 1893 Die Kanzel mit ausgemalten Gefachen hangt an einem Holzpfosten Die Orgel ist mit 1704 bezeichnet und wird Johann Christian Rindt zugeschrieben Erhalten ist der funfachsige Prospekt mit den Zimbelsternen Ungewohnlich ist der kleine Rundturm vor dem Untergehause in dem sieben Pfeifen auf dem Kopf stehen Dahinter wurde 1913 ein neues Werk von Adam Eifert Nachfolger mit zehn Registern auf zwei Manualen und Pedal eingebaut In der Vorhalle liegt altes Kleinsteinpflaster Anmerkung BearbeitenBei der Renovierung der Kirche 1934 wurden das Gewolbe und die Buhne im Chor erneuert und der Innenraum durch Otto Kienzle aus Eberstadt bei Darmstadt ausgemalt Ausgrabungen sudlich und nordlich der Kirche erfolgten 1947 durch Friedrich Johannes Esterhues Bonn Eine weitere Renovierung 1961 galt u a der Entfernung des Aussenputzes Literatur BearbeitenFolkhard Cremer Tobias Michael Wolf und andere Bearbeiter Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Dehio Handbuch Band Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 99 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Evangelische Pfarrkirche ehemals St Martin In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Bromskirchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde Geschichte Website der Denkmalpflege HessenEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Bromskirchen Gesamtanlage historischer Ortskern In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen51 0948 8 624589 Koordinaten 51 5 41 N 8 37 29 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Bromskirchen amp oldid 229509046