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Erwin Anton Gutkind 20 Mai 1886 in Berlin 7 August 1968 in Philadelphia USA war ein bis 1945 deutscher dann britischer Architekt Stadtplaner und Architekturtheoretiker Als Architekt gestaltete er uberzeugende Beispiele der klassischen Moderne Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tatigkeit 3 Bauten 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGutkind war der Sohn des judischen Kaufmanns Herrmann Gutkind und dessen Ehefrau Elisabeth Weinberg 1 Er bestand 1904 das Abitur in Berlin Er studierte von 1905 bis 1909 Architektur Stadtplanung Geschichte Kunstgeschichte und Soziologie an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg und der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin unter anderem bei Heinrich Wolfflin 2 1910 heiratete er Margarete Jaffe mit der er zwei gemeinsame Kinder hatte 1914 wurde Gutkind an der Technischen Hochschule Charlottenburg zum Doktor Ingenieur Dr Ing promoviert mit der Arbeit Raum und Materie Im April 1933 emigrierte er nach Paris was den Verlust allen privaten Besitzes mit sich brachte Ein Jahr spater kehrte er noch einmal nach Berlin zuruck um seinen Angehorigen bei der Emigration zu helfen 1935 ubersiedelte Gutkind nach Hampstead London und verlegte seine Tatigkeit nach Grossbritannien Aus beruflichen Grunden lebte er von 1940 bis 1942 in Aberystwith in Wales Seine in Berlin zuruckgebliebene Frau wurde Ende Juli 1942 in Riga ermordet 3 1956 heiratete Gutkind ein zweites Mal die Sinologin Anneliese Bulling Mit der Berufung zum Professor im selben Jahr verliess Gutkind London und zog nach Philadelphia Im Jahr seines Todes 1968 bekam Gutkind den Berliner Kunstpreis fur Baukunst verliehen 2003 wurde eine Gedenktafel fur Erwin Anton Gutkind in der Wohnanlage Sonnenhof in Berlin Lichtenberg enthullt Tatigkeit BearbeitenGutkind war wahrend des Ersten Weltkriegs Planungsberater fur den Wiederaufbau in der Waffenstillstandskommission Anschliessend arbeitete er bis 1923 in der Sozialisierungskommission uber die Neuregelung des Wohnungswesens im Status eines Dezernenten fur Siedlungswesen und Stadtplanung im Reichswohlfahrtsministerium Danach war er zehn Jahre lang als freier Architekt und Stadtplaner tatig bis er 1933 nach Grossbritannien emigrierte Mit der Emigration endete seine aktive Tatigkeit als Architekt Von 1935 bis 1939 beriet Gutkind die Abteilungen Stadt und Landesplanung in London Wahrend des Zweiten Weltkriegs war er zunachst bis 1942 Direktor des Forschungsprojekts Demographic Survey of the 1940 Council und in dieser Position fur Stadt und Landesplanung insbesondere mit kriegsbedingten Einwanderungsproblemen verantwortlich Anschliessend arbeitete er bis Kriegsende als Planungsberater der britischen Kohleindustrie Gutkind gehorte von 1945 bis 1947 der Britischen Kontrollkommission fur Deutschland als Berater fur den Wiederaufbau im Hauptquartier der Britischen Zone an die er dann aber aus Protest gegen deren burokratisches Vorgehen verliess Nach dieser Zeit war er zunachst hauptsachlich publizistisch tatig Ein Grossteil seiner Veroffentlichungen wurde in den Fachzeitschriften Urbanistica und Architectural Design gedruckt Gutkind wurde 1956 mit 70 Jahren als Professor an die Graduate School of Fine Arts an der Universitat Pennsylvania berufen wo er das achtbandige Werk International History of City Development schrieb Erwin Anton Gutkind starb 1968 in Philadelphia Bauten Bearbeiten nbsp Hauser Heerstrasse 645a und 645b in der Siedlung Neu Jerusalem nbsp Wohnanlage SonnenhofAlle bislang bekannten Bauten von Gutkind befinden sich in Berlin Hier entstanden in den Jahren 1923 und 1924 die Flachbausiedlung Neu Jerusalem Gebaude in der Heerstrasse und am Nennhauser Damm in Berlin Staaken In den folgenden drei Jahren war er fur den Bau der Wohnanlage Am Eschengraben fur die Hardanger Strasse 1 5 die Thulestrasse 61 und die Tahlstrasse 1 2a in Berlin verantwortlich Zwischen 1925 und 1927 folgten die Wohnanlage Sonnenhof zwischen Marie Curie Allee Delbruckstrasse Archenholdstrasse und Bietzkestrasse in Berlin Lichtenberg Es folgten bis 1932 die Grunlandsiedlung in Berlin Reinickendorf 1927 der Pfahlerblock ebenfalls in Berlin Reinickendorf 1929 und die Inszenierung Sonne Licht und Luft fur Alle als Ausstellung auf dem Messegelande Berlin 1932 Schriften BearbeitenRaum und Materie Ein baugeschichtlicher Darstellungsversuch der Raumentwicklung Berlin 1915 Neues Bauen Grundlagen zur praktischen Siedlungstatigkeit Verlag der Bauwelt Berlin 1919 Berliner Wohnbauten der letzten Jahre Berlin 1931 mit J Schallenberger Creative demobilisation London 1943 Revolution of environment London 1946 Our world from the air An international survey of man and his environment London 1952 Community and environment A discourse on social ecology London 1953 The expanding environment The end of cities the rise of communities London 1953 The twilight of cities New York 1962 International History of city development 8 Bande New York London 1964 1968 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erwin Anton Gutkind Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Erwin Anton Gutkind im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Erwin Anton Gutkind in der Deutschen Digitalen Bibliothek Erwin Anton Gutkind In archINFORM Erwin Gutkind Sammlung im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister StA Berlin III Nr 823 1886 Rudolf Hierl Erwin Gutkind 1886 1968 Architektur als Stadtraumkunst Birkhauser Basel Boston Berlin 1992 ISBN 3 76432689 1 S 14 Sterberegister StA I Berlin Nr 7973 1950Normdaten Person GND 119014572 lobid OGND AKS LCCN nr94033673 VIAF 22283944 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gutkind Erwin AntonKURZBESCHREIBUNG deutscher bzw britischer Architekt Stadtplaner und ArchitekturtheoretikerGEBURTSDATUM 20 Mai 1886GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 7 August 1968STERBEORT Philadelphia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erwin Anton Gutkind amp oldid 238050852