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Ernst Stohr 1 November 1860 in St Polten 1 17 Juni 1917 ebenda war ein osterreichischer Maler Dichter und Musiker und Mitbegrunder der Wiener Secession Ernst Stohr Selbstportrat um 1886 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Mitbegrundung und Pragung der Wiener Secession 1 3 Melancholie und Depression 2 Leistungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Ernst Stohr wird am 1 November 1860 als vierter von funf Sohnen des Geigenbauers Karl Stohr geboren Er verlebt eine behutete Kindheit die von der Liebe des Vaters zur Musik und von der Umsorgung durch die Mutter gepragt ist Sein Onkel Ludwig Stohr Musiklehrer Komponist und Leiter des St Poltner Musikvereins wohnt ebenfalls im Hausverband Mit ihm teilt Ernst Stohr neben der Liebe zur Musik auch die enge Naturverbundenheit Schon fruh fallt die hohe musische Begabung Stohrs auf die sich sowohl auf Malerei als auch auf Dichtkunst und Musik erstreckt Stohr zaudert welche seiner Begabungen er ausbilden soll Er entscheidet sich fur Malerei und beginnt 1877 ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien Stohr ist aufgrund seiner breiten Bildung ein gern gesehener Gast in diversen Kunstlerzirkeln und wird Mitglied des Hagenbundes Doch die formalistische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule stosst ihn ab Er bricht 1879 ab und wechselt an die Akademie der Kunste wo er bei Carl Rudolf Huber und August Eisenmenger arbeitet Doch auch hier kampft Stohr gegen den heroisch romantischen Akademismus an und stosst sich an der kommerzialisierten Wiener Kunstlerszene Er verlasst 1887 die Akademie und reist viel zwischen St Polten Melk und Wochein Slowenien wo seine Cousine Friederike Fritzi Tirmann ein Hotel betreibt Zwischendurch zieht er sich immer wieder in Abgeschiedenheit zuruck Finanzielle Note zwingen ihn zur Ruckkehr nach Wien Mitbegrundung und Pragung der Wiener Secession Bearbeiten nbsp Stohrs Vampir erschien als Teil seiner Zeichnungen und Gedichte 1899 in der Zeitschrift Ver Sacrum 1895 organisiert Ernst Stohr eine Ausstellung fur Theodor von Hormann einen fruhen Kritiker des Akademismus die grosses Aufsehen erregt Ein Jahr spater wird er Mitglied des Wiener Kunstlerhauses und wird im selben Jahr fur sein Bild Weihnachtsabend ausgezeichnet Er zahlt zum Kreis der Jungen um Gustav Klimt die aus der Genossenschaft austreten und mit Koloman Moser Carl Moll und 15 weiteren Kunstlern 1897 die Vereinigung Bildender Kunstler die sog Wiener Secession grunden Stohr hat durch eine Vielzahl programmatischer Schriften in Ver Sacrum massgeblichen Anteil an dem sich bildenden Selbstverstandnis der neuen Kunstlergruppe und ist in dieser Zeit ausserordentlich produktiv Fur seinen Bruder den Arzt Hermann Stohr gestaltet er 1898 das Fassadenbild Medizin an dessen Wohnhaus in St Polten Er heiratet seine Cousine Friederike Tirmann und baut sich in der Nahe ihres Hotels am Wocheiner See ein Atelier Eine eigene Druckerpresse gestattet ihm das Experimentieren mit diversen Drucktechniken Das 12 Heft von Ver Sacrum ist ihm alleine gewidmet und wird von ihm gestaltet Stohr beteiligt sich intensiv an zahlreichen Ausstellungen der Vereinigung so auch an der bedeutenden 14 Ausstellung der Secession 1902 Beethovenausstellung fur deren Katalog er das Vorwort verfasst Melancholie und Depression Bearbeiten Durch intensives Arbeiten bereits gesundheitlich angeschlagen erleidet Stohr 1902 einen ersten Schicksalsschlag als sein von ihm verehrter Onkel Ludwig stirbt den er zuvor lange gepflegt hat 1904 eilt er erneut nach St Polten da seine Mutter schwer erkrankt Stohr pflegt sie ebenso wie seinen Vater 1909 aufopferungsvoll Pflege und Verlust der geliebten Menschen sturzen Stohr immer wieder in Trauerstimmung und Depressionen die sich auch in seinen Bildern niederschlagen Stohr intensiviert seine Auseinandersetzung mit Religion und Philosophie Sein Christusbild erhalt 1915 den Reichelpreis Der Kriegseintritt Italiens macht Wochein zum Kriegsgebiet was Stohr in tiefe Depression versetzt Er reist nach Wochein und schafft dort Bilder die ausweglose Situationen zum Thema haben wie Tod und Madchen 1917 wird er in die Heilanstalt Tulln gebracht die ihn nach wenigen Wochen entlasst Stohr reist nach St Polten spielt das 1912 von ihm selbst fur sich komponierte Grablied und erhangt sich am 17 Juni in der Kuche seines Elternhauses Leistungen BearbeitenDurch sein vielfaltiges Schaffen als Dichter ausgezeichneter Musiker und Maler kann man Stohr als Pionier des secessionistischen Konzepts des Gesamtkunstwerks bezeichnen Seine Landschaftsmalereien und Portrats sind teils dem Formenkanon des 19 Jahrhunderts verpflichtet den er selbst bekampft hat Charakteristisch fur Stohrs Œuvre ist der Versuch das Empfinden des Kunstlers in seine Werke einzubringen Fast all seinen Werken ist der symbolische Gehalt gemeinsam die Stohr zu einem Hauptvertreter des osterreichischen Symbolismus machen Die Auseinandersetzung mit vielen verschiedenen Stilen und Gestaltungsformen Musikstucke Gedichte Dramen machen Stohr zum vielleicht universellsten Kunstler der Wiener Secession Seine Labilitat hinderte ihn aber daran all seine Visionen umzusetzen und fuhrte dazu dass er letztlich im Schatten der grossen Kunstlerpersonlichkeiten der Secession steht In jungster Zeit erwacht wieder ein starkeres Interesse an Ernst Stohr So richtet das Stadtmuseum St Polten derzeit eine Abteilung ein die sich ganz auf sein Werk konzentriert Der Nachlass von Ernst Stohr befindet sich im Stadtmuseum St Polten bedeutende Gemalde sind u a in der Osterreichischen Galerie Belvedere der Albertina Wien und im Wien Museum zu finden Werke Bearbeiten nbsp Gewissensqual 1897 nbsp Das Weib 1898 nbsp Aus dem Katalog der Beethovenausstellung mit stilisierten Kunstlermonogrammen nbsp Mitzi 1907Literatur BearbeitenG Frodl Stohr Ernst In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 292 f Direktlinks auf S 292 S 293 Marian Bisanz Prakken Heiliger Fruhling Gustav Klimt und die Anfange der Wiener Secession 1895 1905 Christian Brandstatter Wien und Munchen 1999 ISBN 3 85447 856 9 Gabriele Bosch Die Kunst des inneren Sehens Ernst Stohr Leben und Werk eine kunsthistorische Analyse Univ Diss Marburg 1993 Josef Engelhart Hrsg Ernst Stohr zum Gedachtnis Frisch Wien 1918 Kathrin Pokorny Nagel Ernst Stohr In Landeshauptstadt St Polten Hrsg Sinnlichkeit und Versuchung Jugendstil und Secessionskunst von Andri bis Olbrich St Polten 1999Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Stohr Album mit Bildern Videos und Audiodateien Ernst Stohr in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Literatur von und uber Ernst Stohr im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Taufbuch 01 10 St Poelten Dom St Polten rk Diozese westliches Niederosterreich Osterreich Matricula Online Abgerufen am 6 November 2018 Normdaten Person GND 11935635X lobid OGND AKS LCCN nr2003022998 VIAF 27879755 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stohr ErnstKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 1 November 1860GEBURTSORT St PoltenSTERBEDATUM 17 Juni 1917STERBEORT St Polten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Stohr amp oldid 228009388