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Ernst Wilhelm Johanssen 14 August 1864 in Sophienhof 20 Marz 1934 in Marburg war ein deutscher lutherischer Pastor Missionar und Missionstheologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Lexika 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren und aufgewachsen ist Johanssen zusammen mit acht weiteren Geschwistern auf dem vaterlichen Gut dem Sophienhof bei Preetz zu dem auch die Kapelle Sophienhof gehort preussische Provinz Schleswig Holstein Uber die Mutter die in Preetz einen Missionsnahverein grundete und unter anderem mit Franz Michael Zahn und Friedrich Fabri personlich bekannt war sowie uber den Vater der ebenfalls Kontakte zu fuhrenden Vertretern der deutschsprachigen Missionsgesellschaften pflegte kam er bereits fruhzeitig in Kontakt mit der ausseren Mission Nach dem Abitur in Plon studierte er ab 1884 Theologie in Greifswald Basel Erlangen und Kiel Wahrend dieser Zeit beschaftigte sich Johanssen intensiv mit den Schriften von Soren Kierkegaard und Johann Georg Hamann die seinen Wunsch vergrosserten Missionar zu werden Den endgultigen Entschluss dazu fasste er 1889 aufgrund mehrerer Begegnungen mit Friedrich von Bodelschwingh der ihn auch uberzeugte in die EMDOA einzutreten obwohl Johanssen zuvor Kontakte zur Basler Missionsgesellschaft geknupft hatte 1890 trat er in den Betheler Kandidatenkonvikt ein und wurde 1891 nach Deutsch Ostafrika zusammen mit Paul Wohlrab entsandt mit dem er auch die Missionsarbeit in Usambara begrundete und der er zeitweilig als Prases vorstand Von 1891 bis 1907 war Johanssen in der Missionsstation Mlalo Urlaubsunterbrechung 1894 tatig dort wurde 1903 sein Sohn Paul Gerhard Johanssen geboren 1905 reiste er zusammen mit Missionsinspektor Walther Trittelvitz wahrend dessen Inspektion der Missionsgebiete der EMDOA nach Uganda zu den dort arbeitenden britischen Missionsgesellschaften Aufgrund seines Rede und Predigttalents gaben die Waschamba ihm den Beinamen Ngovi Kunder Bote Herold 1907 war Johanssen als Prases zusammen mit Wilhelm Ruccius sowie mit den Waschambachristen Abel Mtungudja Filipo Shemweta und Shemlondwa einer der Pioniermissionare der Missionsarbeit in Ruanda dort auch Begrunder und Stationarius von Kirinda 1 wo Johanssen in engem Kontakt mit dem Tutsiherrscher Mwami Yuhi V Msinga stand da er sich uber ihn eine Missionierung der indigenen Bevolkerung erhoffte 1911 12 hatte er einen Europaaufenthalt nach seiner Ruckkehr war er kurzzeitig im neuerrichteten Remera tatig danach ging er zuruck nach Kirinda um dort missionierend auf die Msinga einzuwirken Als letzter EMDOA Missionar verblieb Johanssen bis zu seiner Gefangennahme durch belgische Truppen 1916 in Ruanda und wurde anschliessend aus Deutsch Ostafrika durch die Alliierten ausgewiesen und gewaltsam durch den Kongo an die westafrikanische Kuste und von dort nach Deutschland abtransportiert 1919 war er Grunder des Bundes deutscher evangelischer Missionare und Herausgeber der Verbandszeitschrift Unsere Erfahrung Ab 1920 lehrte er als Dozent an der Theologischen Hochschule in Bethel von 1921 bis 1924 war er Pfarrer der Betheler Zionsgemeinde 1925 reiste er nach Usambara von Ende 1926 bis 1929 nahm er die Bukoba Mission wieder auf und war dort Begrunder zahlreicher neuer Stationen Wahrend seiner Zeit in Deutsch Ostafrika und im Tanganyika Territory zahlte Johanssen zu den massgeblich pragenden Personlichkeiten der Missionsarbeit in den Missionsgebieten der EMDOA Seine Arbeit und Missionskonzeption war bestimmt von der hohen Achtung und Wertschatzung der indigenen Kulturen was er in seinen zahlreichen religionswissenschaftlichen ethnologischen und linguistischen Arbeiten betonte 1929 folgte die endgultige Ruckkehr nach Deutschland Fur seine wissenschaftliche Tatigkeit verlieh ihm die Evangelisch Theologische Fakultat der Universitat Munster 1931 den Dr theol h c zudem war er 1932 33 Lehrbeauftragter fur Mission und Primitivreligionen in Ostafrika an der Evangelisch Theologischen Fakultat in Marburg Johanssen verstarb 1934 in Marburg Veroffentlichungen BearbeitenUbilikizi Wa Nyemi Ugondwavyo Ni Mateyo Das Evangelium nach Matthaus in der Schambalasprache Usambara Ostafrika 1902 Nachdruck Kessinger Publishing 2010 Das Leben der Schambala beleuchtet durch ihre Sprichworter Ein Beitrag zum Verstandnis der Eingeborenen Deutsch Ostafrikas Berlin 1915 zusammen mit Paul Doring Ruanda Kleine Anfange grosse Aufgaben der evangelischen Mission im Zwischenseegebiet Deutsch Ostafrikas Bethel 2 Aufl 1915 Die Gottesvorstellung eines Bantuvolkes Der Imana Gedanke bei den Bewohnern Ruandas in AMZ 1923 S 149 ff Mysterien eines Bantu Volkes Der Mandwa Kult der Nyaruanda verglichen mit dem antiken Mithras Kult Leipzig 1925 Geistesleben afrikanischer Volker im Lichte des Evangeliums Munchen Chr Kaiser 1931 Fuhrung und Erfahrung in 40 jahrigem Missionsdienst 3 Bande Band I Anfangsarbeit in Usambara von 1891 1907 Band II Der zweite Arbeitsplatz Ruanda 1907 1917 Band III In der Heimat und Im Dienst am Wiederaufbau von 1918 1934 Bethel o J nach 1934 Lexika BearbeitenJoseph Busse Johanssen Ernst in Lexikon zur Weltmission LWM S 247 f Ernst Dammann Johanssen Ernst in Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL 3 Sp 621 f Hans Werner Gensichen Johanssen Ernst in Biographical Dictionary of Christian Missions BDCM S 333 online auf books google de Hans Werner Gensichen Ernst Johanssen in Dictionary of African Christian Biography DACB online auf dacb orgLiteratur BearbeitenPaul Wohlrab Usambara Werden und Wachsen einer heidenchristlichen Gemeinde in Deutsch Ostafrika Bethel 1915 Nachdruck Saarbrucken Edition Finis Mundi 2005 Walther Trittelvitz Erinnerungen an Missionar Johanssen in NBethMiss 48 1934 66 78 Gerhard Jasper Ein Herold Gottes Bielefeld 1952 Johanna Eggert Missionsschule und sozialer Wandel in Ostafrika Der Beitrag der deutschen evangelischen Missionsgesellschaften zur Entwicklung des Schulwesens in Tanganyika 1891 1939 Bielefeld 1970 S 210 f Friedrich Wilhelm Bauks Die evangelischen Pfarrer in Westfalen von der Reformationszeit bis 1945 Bielefeld 1980 S 235 Klaus Fiedler Christentum und afrikanische Kultur Konservative deutsche Missionare in Tanzania 1900 1940 Gutersloh 2 Aufl 1984 S 65 73 Gustav Menzel Die Bethel Mission Aus 100 Jahren Missionsgeschichte Verlag Vereinte Ev Mission 1986 ISBN 978 3 9219 0009 3 Christian Moller Anstosse zum Gemeindeaufbau aus der ausseren Mission dargestellt an den Anfangen der Bethel Mission in Usambara in Vereinigte Evangelische Mission Hrsg Die diakonische Dimension der Mission Vortrage zum 100 jahrigen Jubilaum der Bethel Mission Bielefeld 1987 S 57 81 Niels Peter Moritzen Was treibt und was hindert einen Missionar religionswissenschaftlich zu arbeiten Uberlegungen anhand von zwei Beispielen in Johannes Triebel Hrsg Der Missionar als Forscher Beitrage christlicher Missionare zur Erforschung fremder Kulturen und Religionen Gutersloh 1988 S 157 160 Walther Knoke Vom Sophienhof zum Victoriasee Zum Gedenken an Ernst Johanssen in Jahrbuch fur Heimatkunde im Kreis Plon 20 1990 148 154 Walter F Rapold Der Gott der abends heimkommt Die Inkulturation des christlichen Gottesbegriffs in Rwanda durch Ernst Johanssen 1864 1934 anhand der Imana Vorstellung Ein missiologischer Beitrag Volketswil Schweiz 1999 S 226 258 Thorsten Altena Ein Hauflein Christen mitten in der Heidenwelt des dunklen Erdteils Zum Selbst und Fremdverstandnis protestantischer Missionare im kolonialen Afrika 1884 1918 Internationale Hochschulschriften Bd 395 Munster Waxmann 2003 ISBN 978 3 8309 1199 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Johanssen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mlalo 1893 Ein Bericht von dem Gartner C Holst 2 in Eine Schulerreise nach Afrika Interkulturelles Begegnungsseminar in Tansania 2010 Teil 3 Historisches uber Mlalo S 5 11 online auf bbs3 hannover de Carl Paul Auf Evangelistenpfaden in den Bergen von Usambara in ders Die Mission in unseren Kolonien Neue Folgen der Dietelschen Missionsstunden 2 Heft Leipzig 1900 S 235 248 online auf gaebler info Einzelnachweise Bearbeiten http travelingluck com Africa Rwanda Kibuye 202021 Kirinda html Menzel Beim ersten Aufbau der Station erhielten die beiden Missionare Hilfe durch den einen Monat spater ausgesandten Diakon Carl Holst der von Beruf Gartner war Carl Holst wechselte bereits nach einem Jahr in den Regierungsdienst uber offensichtlich in seinem Dienst nicht ganz ausgelastet aber auch wohl zu eingeengt in seiner Bewegungsfreiheit Er starb am 17 Mai 1894 in Daressalam S 86 und 501 Normdaten Person GND 122464249 lobid OGND AKS LCCN no2008068528 VIAF 107640302 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Johanssen Ernst ALTERNATIVNAMEN Johanssen Ernst Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Pastor Missionar und Missionstheologe GEBURTSDATUM 14 August 1864 GEBURTSORT Sophienhof STERBEDATUM 20 Marz 1934 STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Johanssen amp oldid 240861996