www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst Hollstein 10 Oktober 1918 in Limburg 1 August 1988 in Trier war ein deutscher Pionier der Dendrochronologie und Obermuseumsrat am Rheinischen Landesmuseum Trier Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 LiteraturLeben BearbeitenHollstein kam als Sohn des Altphilologen Heinrich Hollstein und der Kunstmalerin Emma Henriette Jeanette Hollstein geborene Iwersen Schmidt zur Welt Hollsteins Vater war als Gymnasiallehrer in Limburg tatig daher wuchs der Junge mit seinen beiden Geschwistern in dieser Stadt auf und machte dort 1937 das Abitur Anschliessend wurde er zunachst zum Reichsarbeitsdienst und danach zur Wehrmacht eingezogen Dort kam er zum Infanterie Regiment 80 der 34 Infanterie Division das weitgehend in Koblenz stationiert war Der Kriegsbeginn 1939 verschloss ihm den Weg zu einem Studium stattdessen musste er an verschiedenen Kriegsschauplatzen Dienst an der Waffe leisten und wurde zweimal verwundet Im Jahr 1941 erfolgte seine Ernennung zum Kompaniechef Nach Kriegsende geriet er 1945 in Gefangenschaft und wurde bereits 1946 wieder entlassen Er ging nach Trier da dort seine Familie lebte und schloss dort eine bereits begonnene Schreinerlehre ab In der Folge war er als Mobel und Bauschreiner tatig und begann nebenberuflich eine Ausbildung zum Holzbildhauer Es folgte ein Studium am Staatlichen Berufspadagogischen Institut in Frankfurt am Main das sich der Holztechnologie Architekturgeschichte und Stochastik widmete Nach Studienende war er ab 1953 als verbeamtete Lehrkraft an der Gewerblichen Berufsschule Trier und an der Technischen Berufsaufbauschule tatig Das Studium hatte bei ihm zusatzlich ein privates Interesse an der mikroskopischen Holzanatomie und insbesondere an der Dendrochronologie gefordert Daher begann er ab 1954 Stamm und Baumquerschnitte im Hunsruck Eifel Mosel Gebiet zu sammeln und zu untersuchen Zu Beginn der 1960er Jahre ergaben sich mehrere Beprobungsprojekte an der Mosel in Trier wozu auch die Romerbrucke zahlte Bei diesen mehrjahrigen Arbeiten bei denen er wahrend der Probenbergung im Wasser haufig von seiner Frau und den Kindern unterstutzt wurde kam es zu einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Landesmuseum Trier In dieser fruhen Phase musste Hollstein seine naturwissenschaftlichen Holzanalysen oftmals vor skeptischen Historikern Kunsthistorikern und Archaologen rechtfertigen und Misstrauen abbauen Weiterhin begann er ein grosses Archiv mit Holzproben aufzubauen wobei jedes Jahr im besten Fall durch mehrere Belege gesichert werden sollte Die Anerkennung seiner Tatigkeit wurde 1968 deutlich als er einem Ruf an das Institut fur Ur und Fruhgeschichte der Universitat zu Koln folgte um ein dendrochronologisches Labor zu grunden und aufzubauen Im Jahr 1969 wurde er aus dem schulischen Lehrbetrieb als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Rheinische Landesmuseum versetzt Auch dort sollte eine dendroarchaologische Forschungsstelle entstehen Hier baute er bis 1975 eine luckenlosen Chronologie auf die bis zum Jahre 691 v Chr reichte Im Jahr 1980 erschien seine Monographie Mitteleuropaische Eichenchronologie die seine Forschungen zusammenfasste Im Jahr 1983 wurde Hollstein pensioniert doch blieb er weiterhin mit seinen anhaltenden Studien dem Landesmuseum verbunden Nach kurzer schwerer Krankheit verstarb der Dendrochronologe Auszeichnungen BearbeitenAufgrund seiner Verdienste um die Dendrochronologie des Rheinlandes wurde Hollstein 1968 mit dem Albert Steeger Preis ausgezeichnet Ausserdem erhielt er 1986 den Landesverdienstorden von Rheinland Pfalz Schriften Auswahl BearbeitenDie Jahresringe vom Magdalenenberg Dendrochronologische Datierung des hallstattlichen Furstengrabes bei Villingen im Schwarzwald Stadtmuseum Stadtarchiv Villingen 1974 Mitteleuropaische Eichenchronologie Trierer dendrochronologische Forschungen zur Archaologie und Kunstgeschichte Trierer Grabungen und Forschungen 11 von Zabern Mainz 1980 ISBN 3805300964 Jahrringchronologische Datierung von Eichenholzern ohne Waldkante in Bonner Jahrbucher 165 1965 S 12 27 Dendrochronologische Untersuchungen an den Domen von Trier und Speyer In Kunstchronik 21 1968 S 168 181 Die Abhangigkeit des dendrochronologischen Datiererfolges von Holzart Holzqualitat und Konservierung In Mitteilungen der Bundesforschungsanstalt fur Forst und Holzwirtschaft 1970 S 29 42 Jahrringkurven der Hallstattzeit In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 36 1973 S 37 55 Jahrringchronologie der Cathedra lignea von St Peter im Vatikan In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 37 1974 S 191 206 Literatur BearbeitenHeinz Cuppers In memoriam Ernst Hollstein In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 51 1988 S 11 14 Jurgen Merten Bibliographie Ernst Hollstein In Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete 51 1988 S 15 21 Mechthild Neyses Ernst Hollstein 1918 1988 Dem bedeutenden Dendrochronologen zum Gedachtnis In Neues Trierisches Jahrbuch 1988 S 36 37 Normdaten Person GND 1051209536 lobid OGND AKS LCCN no2004095611 VIAF 59645093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hollstein ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher DendrochronologeGEBURTSDATUM 10 Oktober 1918GEBURTSORT LimburgSTERBEDATUM 1 August 1988STERBEORT Trier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Hollstein Dendrochronologe amp oldid 226125074