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Ernst Feder 18 Marz 1881 in Berlin 29 Marz 1964 in Berlin war ein deutscher Schriftsteller und Journalist Inhaltsverzeichnis 1 In der Weimarer Republik 2 Exil in Frankreich 3 Exil in Brasilien 4 Ruckkehr nach Deutschland 5 Ehrungen 6 Werke 7 Literatur 8 Siehe auch 9 WeblinksIn der Weimarer Republik BearbeitenFeder gehorte in der Weimarer Republik zu einem Kreis linksburgerlicher Journalisten und war zwischen 1919 und 1931 Ressortleiter fur Innenpolitik beim Berliner Tageblatt Spectator Er war auch Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei DDP einer jener demokratischen Parteien die durch die politischen Radikalisierung spatestens ab 1930 in der Bedeutungslosigkeit versunken sind Exil in Frankreich BearbeitenAls eine Verhaftung Feders drohte floh er uber die Schweiz nach Paris das unmittelbar nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zum Zentrum der linksburgerlichen Publizistik und Exilpolitik wurde Feder nahm massgebend an der Schaffung der wohl bekanntesten Exilzeitung des Pariser Tageblattes teil Als die deutschen Truppen in Frankreich einmarschierten versuchte Feder der judischer Herkunft war ein Visum fur die Vereinigten Staaten zu bekommen Als der Antrag unter Hinweis auf die enorme Zahl deutscher Journalisten in den USA abgelehnt wurde kontaktierte Feder den Vertreter des Emergency Rescue Committee in Marseille Varian Fry der ihn wiederum in Verbindung mit der brasilianischen Botschaft in Vichy setzte Trotz des Verbotes der Einwanderung von Juden leitete Botschafter Souza Dantas Feders Visumsantrag nach Brasilien weiter In einem Brief vom 7 Februar 1941 informierte ihn die Botschaft er und seine Frau wurden dauerhafte Visa fur Brasilien erhalten Ausserdem gab ihm der Botschafter ein Empfehlungsschreiben fur die Zeitung A Noite in Rio de Janeiro Exil in Brasilien BearbeitenFeder kam im Juli 1941 in Brasilien an und wurde bald zu einem bekannten Journalisten Nach seiner Frau Erna Feder erlernte er innerhalb eines Jahres die portugiesische Sprache Die Zeitung Diario de Noticias veroffentlichte eine tagliche Kolumne von ihm wiederum unter dem Pseudonym Spectator Ende der 1940er Jahre gab Feder seinen Beruf als Journalist auf und nahm eine leitende Stellung bei der brasilianischen Vertretung der judischen US Hilfsorganisation Joint Distribution Committee an In Rio de Janeiro bzw in Petropolis zahlte Feder zum intimen Kreis von Stefan Zweig und war der letzte der ihn gesehen hat In seinem Buch Dialogos dos grandes do mundo Estudos historicos e literarios das in Rio de Janeiro und in Esslingen unter dem deutschen Titel Begegnungen Die Grossen der Welt im Zwiegesprach erschienen ist erzahlt er im Stile von Zweig von Begegnungen die in entscheidender Weise das Schicksal wichtiger Menschen oder Lander beeinflusst haben Er widmete sich auch in verschiedenen Essays der Figur Goethes die fur viele Exilierte in Brasilien als Symbolfigur des intellektuellen Widerstands fungierte Ruckkehr nach Deutschland Bearbeiten1957 kehrte Feder nach Berlin zuruck Als er im Jahr 1964 starb war er praktisch in Vergessenheit geraten Ehrungen Bearbeiten1953 Verdienstkreuz Steckkreuz der Bundesrepublik DeutschlandWerke BearbeitenPaul Nathan Ein Lebensbild Deutsche Verlagsgesellschaft fur Politik und Geschichte Berlin 1929 Neufassung Paul Nathan Politiker und Philanthrop in Robert Weltsch Hg Deutsches Judentum Aufstieg und Krise Gestalten Ideen Werke Vierzehn Monographien Veroffentlichung des Leo Baeck Instituts Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1963 S 120 144 Begegnungen Die Grossen der Welt im Zwiegesprach Bechtle Esslingen 1950 Bismarcks grosses Spiel Die geheimen Tagebucher Ludwig Bambergers Societats Verlag Frankfurt 1932 Heute sprach ich mit Tagebucher eines Berliner Publizisten 1926 1932 Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1971 Erinnerungen an Roquette Pinto Low Ijui 1956Literatur BearbeitenThe Diaries of Ernst Feder In Jahrbuch des Leo Baeck Instituts XIII 1968 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 168 Izabela Maria Furtado Kestler Die Exilliteratur und das Exil der deutschsprachigen Schriftsteller und Publizisten in Brasilien Peter Lang Frankfurt am Main Berlin Bern New York Paris Wien 1992 ISBN 3 631 45160 1 Feder Ernst In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 6 Dore Fein Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1998 ISBN 3 598 22686 1 S 505 513 Julia Franke Paris eine neue Heimat Judische Emigranten aus Deutschland 1933 1939 Berlin Duncker und Humblot 2000 Zeitgeschichtliche Forschungen Bd 5 Marlen Eckl Die Blute des Exils Ernst Feder und sein Brasilianisches Tagebuch in Rainer Domschke et al Hrsg Martius Staden Jahrbuch Nr 54 2007 S 103 124 Sylk Schneider Ernst Feder und Goethes Liebe zu Brasilien In Sylk Schneider Goethes Reise nach Brasilien Weimar 2008 ISBN 978 3 937939 69 8 S 17 20 Siehe auch BearbeitenListe bekannter deutschsprachiger Emigranten und Exilanten 1933 1945 Exilzeitschriften Literatur im Nationalsozialismus Walter A Berendsohn Forschungsstelle fur deutsche ExilliteraturWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Feder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ernst Feder im Zentralen Verzeichnis digitalisierter Drucke zvdd Kabinettausstellung Dr Ernst Feder Ein Journalistenleben zwischen Weimarer Republik Exil und Goethe Nachruf in engl Sprache von Robert Weltsch Association of jewish refugees in Great Britain AJR Information Vol 19 No 5 May 1964 Guide to the Ernst Feder Collection 1851 1972 Leo Baeck Institute Center for Jewish History New York Korrespondenz von Feder und seiner Frau Erna geb Zobel mit Personen und Institutionen Tagebucher und Aufzeichnungen Nachlass Bundesarchiv N 2072Normdaten Person GND 118532197 lobid OGND AKS LCCN n85374009 VIAF 91395658 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feder ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und JournalistGEBURTSDATUM 18 Marz 1881GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 29 Marz 1964STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Feder amp oldid 229530137