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Ernst Ludwig Theodor Commer 18 Februar 1847 in Berlin 24 April 1928 in Graz war ein deutscher katholischer Theologe und Philosoph Er gilt als bedeutender Vertreter der Neuscholastik im deutschen Sprachraum Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenErnst Commer war ein Sohn des deutschen Komponisten und Musikforschers Franz Commer Er legte das Abitur ab und studierte anschliessend Jurisprudenz in Berlin Bonn und Gottingen 1869 wurde er Doktor des Zivil und Kirchenrechts und arbeitete daraufhin als Gerichtsreferendar wandte sich aber bereits 1870 dem Studium der Philosophie und Theologie in Tubingen und Wurzburg zu Ab 1870 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Guestfalia Tubingen 1 In Wurzburg wurde er Mitglied der KDStV Markomannia Wurzburg 2 Am 28 Juni 1872 wurde er in Breslau zum Priester geweiht und wirkte als Kaplan in Hirschberg im Riesengebirge 1873 setzte er sein Studium in Rom an der Papstlichen Universitat Gregoriana sowie am Collegium San Thomas fort und erlangte an letzterer Institution 1880 den akademischen Grad eines Doktors der Theologie Wahrend seines Rom Studiums lebte er im Priesterkolleg Santa Maria dell Anima 3 Vor dem Erreichen dieses Titels war Commer ab 1875 als Repetitor fur Philosophie am Priesterseminar Regensburg und ab 1877 als Philosophiedozent am St Edward s College einem Priesterseminar in Liverpool tatig Am 9 Oktober 1884 wurde Commer ausserordentlicher Professor fur Moraltheologie an der Universitat Munster und am 4 April 1888 ordentlicher Professor fur Fundamentaltheologie und philosophisch theologische Propadeutik an der Universitat Breslau 1886 war er Mitbegrunder und bis 1920 Herausgeber des Jahrbuchs fur Philosophie und spekulative Theologie ab 1914 Divus Thomas genannt Nach der Jahrhundertwende wechselte Commer am 1 Oktober 1900 als Professor fur katholische Dogmatik an die Theologische Fakultat der Universitat Wien Seine Berufung auf diesen Lehrstuhl war von aufgeschlossenen Professoren wie Franz Martin Schindler betrieben worden die hierin Unterstutzung von Unterrichtsminister Wilhelm von Hartel und Kaiser Franz Joseph I erfahren hatten In Wien kam Commer auch bald in Beruhrung mit den katholischen Studentenverbindungen Norica und Rudolfina Zunachst zeigte sich Commer offen fur den Modernismus in der katholischen Kirche und befurwortete den reformkatholischen Kurs des Theologen Herman Schell Als aber Papst Pius X 1907 in der Enzyklika Pascendi Dominici gregis heftig diese modernistischen Stromungen angriff wandelte sich Commer aus Autoritatsglaubigkeit zu einem fuhrenden Vertreter einer rigorosen streng romisch ausgerichteten Neuscholastik So war er ab nun auch ein entschiedener Opponent des Reformkatholizismus und kam in Gegensatz zu Schell und Albert Ehrhard Die Streitigkeiten innerhalb der Theologischen Fakultat der Universitat Wien steigerten sich um 1910 noch als der Papst die Ablegung des Antimodernisteneides verordnete Dieser Umstand mag dazu beigetragen haben dass Commer am Ende des Sommersemesters 1911 krankheitshalber in den Ruhestand trat Bei dieser Gelegenheit verlieh ihm der Papst den Ehrentitel eines Apostolischen Protonotars Commer der sich in seinen philosophischen und theologischen Werken als Anhanger von Aristoteles und Thomas von Aquin zeigte verbrachte seinen Lebensabend in Graz und starb dort am 24 April 1928 im Alter von 81 Jahren Er wurde in der Gruft der ehemaligen Grazer Dominikanerkirche beigesetzt Werke Auswahl BearbeitenDie Katholizitat nach dem heiligen Augustin Breslau 1873 Die philosophische Wissenschaft Berlin 1882 System der Philosophie 4 Bande Munster 1883 86 Die Logik Paderborn 1897 Die immerwahrende Philosophie 1899 Die Kirche in ihrem Leben und Wesen 1904 Hermann Schell und der fortschrittliche Katholizismus Ein Wort zur Orientierung an glaubige Katholiken Wien 1907 Die jungste Phase des Schellstreites Wien 1909Literatur BearbeitenCommer Ernst in Meyers Enzyklopadisches Lexikon 9 Auflage 1971 79 Bd 5 S 836 Gisbert Greshake Commer Ernst in Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Bd 2 1994 Sp 1274 Frederick James Roensch Commer Ernst in New Catholic Encyclopedia 2003 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Commer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gerhard Hatmann Ernst Commer auf der Website des Osterreichischen CartellverbandsAnmerkungen Bearbeiten August Vezin 100 Jahre Tubinger Guestfalia Koln 1965 S 69 Gerhard Hartmann Ernst Commer OCV Biolex Abgerufen am 29 Marz 2023 Josef Lenzenweger Sancta Maria de Anima Herder Wien Rom 1959 S 142 Normdaten Person GND 119076551 lobid OGND AKS LCCN no92012772 VIAF 39464598 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Commer ErnstALTERNATIVNAMEN Commer Ernst Ludwig Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Theologe und PhilosophGEBURTSDATUM 18 Februar 1847GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 24 April 1928STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Commer amp oldid 238494721