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Ernst Backert geboren 26 Januar 1899 in Wiechs Schopfheim gestorben 11 November 1962 in Laufen an der Eyach war ein deutscher Kommunalpolitiker und NSDAP Funktionar Leben BearbeitenErnst Backert war der alteste von funf Sohnen des Gastwirts und Metzgers Ernst Backert sen und der Lina Jost Er besuchte die Volksschule in Wiechs und vier Jahre die Mittelschule in Schopfheim und machte eine Lehre als Wascher Seine Eltern liessen sich 1915 scheiden und Ernst zog mit dem Vater nach Stetten am kalten Markt wo dieser auf dem Truppenubungsplatz Heuberg eine Stelle als Verwalter gefunden hatte Backert wurde 1917 Soldat und versuchte ab 1919 erfolglos an der Handelsschule in Calw einen besseren Schulabschluss zu machen Ab 1921 arbeitete Backert als Magazinverwalter in dem von Marie Baum geforderten Kindererholungsheim auf dem von der Reichswehr geraumten und entmilitarisierten Heuberg Er heiratete Romana Hangarter sie hatten drei Kinder Backert ubernahm im Laufe der Zeit von seinem Vater die Leitung der Feuerwehrkapelle und auch die Leitung der ortlichen Feuerwehr die ihn bis dato 2017 als Ehrendirigent fuhrt Backert trat zum 1 November 1930 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 359 223 1 und grundete nach der Reichstagswahl 1930 die erste Ortsgruppe der NSDAP im Amtsbezirk Messkirch er wurde nebenberuflicher NSDAP Kreisleiter Backert kandidierte 1930 erfolglos bei Bezirks und Kreistagswahlen wurde aber auf der NSDAP Tarnliste Wahlergruppe fur sparsame Verwaltung in den Gemeinderat in Stetten gewahlt Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde Backert von der nunmehr nationalsozialistischen Bezirksregierung zum stellvertretenden Burgermeister in Stetten ernannt und er liess sich am 28 Mai 1933 mit einer absoluten Mehrheit zum hauptberuflichen Ersten Burgermeister wahlen Backerts Bemuhungen den Truppenubungsplatz okonomisch wiederzubeleben hatten erst im April 1934 Erfolg Vorher war dort nachdem das sozialreformerische Kinderheim geschlossen wurde das Konzentrationslager Heuberg eingerichtet worden das aber schon im November 1933 auf den Kuhberg nach Ulm verlegt wurde Als es in der Amtsbezirksstadt Messkirch zu einem Gerangel der neuen NSDAP Parteimitglieder um die Pfrunden im offentlichen Dienst und in den offentlichen Auftragen kam ergriff Backert fur die eine Seite Partei und liess widerspenstige Parteimitglieder inhaftieren Nach einem von Reichsstatthalter Robert Wagner befohlenen Personaltausch zwischen Messkirch und Stetten wurde Backert Burgermeister von Messkirch und bezog mit 470 RM gegenuber vorher das doppelte Gehalt Als der Amtsbezirk Messkirch 1936 aufgehoben wurde wechselte Backert in die NSDAP Verwaltung und wurde hauptamtlicher Kreisleiter von Stockach 1941 ubernahm er auch noch das Kreisleiteramt im NSDAP Bezirk Uberlingen und fuhrte nunmehr 6800 Parteimitglieder in einer Region mit 80 000 Einwohnern Im Januar 1941 wurde er zum Oberbereichsleiter befordert Ausserdem erhielt er im Laufe seiner Dienstzeit das Kriegsverdienstkreuz II und I Klasse das Goldene Parteiabzeichen und wurde von der Reichspropagandaleitung zum Reichsredner ernannt Backert wurde 1942 durch den neuen Stockacher Kreisleiter Albert Zimmermann entlastet und konzentrierte sich auf die Parteiarbeit in Uberlingen sein Gehalt betrug nun 1080 RM Am 28 April 1944 verursachte der betrunkene Backert als Fahrer einen Autounfall bei dem die mitfahrende Kreisfrauenschaftsleiterin Margarete Lang starb Der vormalige Uberlinger Kreisleiter und nun NSDAP Reichshauptamtsleiter Gustav Robert Oexle war ein Pflegesohn der Familie Lang und verlangte ein Strafverfahren gegen Backert womit er sich bei der Berliner NSDAP Fuhrung gegen die Gauleitung Baden durchsetzte Backert wurde zunachst parteiintern mit der Ablosung vom Kreisleiteramt und Gehaltsreduzierung disziplinarisch bestraft Am 27 Marz wurde er dann vom Landgericht Konstanz wegen fahrlassiger Totung zu funf Monaten Gefangnis verurteilt Backert wurde in diesen Wochen noch zum Inspekteur des Volkssturms in Sudbaden ernannt Backert wurde am 9 Mai 1945 im Vorarlberg verhaftet und war danach bis Februar 1949 in verschiedenen Gefangnissen und Internierungslagern inhaftiert wobei er nun auch Strafen aus Nachkriegsgerichtsverfahren wegen Korperverletzung und Notigung aus seiner Zeit als Kreisleiter verbussen musste Zudem wurde er zu zwei Monaten Gefangnis verurteilt weil er in der Zeit des Nationalsozialismus einer Frau vor dem Stettener Rathaus das Haupthaar zur Glatze abschneiden liess weil diese ein Verhaltnis mit einem polnischen Zwangsarbeiter hatte Backert zog nach seiner Haftentlassung zu einem Sohn nach Laufen an der Eyach arbeitete als Versandleiter in einem Industriebetrieb und dirigierte die lokale Feuerwehrkapelle Literatur BearbeitenHelmut Weisshaupt Ernst Backert Die sind ja narrisch ICH fuhre die Kolonne In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Baden Wurttemberg Band 6 NS Belastete aus Sudbaden Gerstetten Kugelberg 2017 ISBN 978 3 945893 06 7 S 32 46 Walter Hutter Stutzpfeiler der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in der Provinz Die acht NS Kreisleiter von Uberlingen 1930 1945 Konstanz UVK 2020 DNB Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 1070740Normdaten Person GND 1126765597 lobid OGND AKS VIAF 4216148876457849740007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Backert ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker und NSDAP FunktionarGEBURTSDATUM 26 Januar 1899GEBURTSORT Wiechs Schopfheim STERBEDATUM 11 November 1962STERBEORT Laufen an der Eyach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Backert amp oldid 228542997