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Die Erikskrone nach Konig Erik XIV als Schwedenkrone ist eine der altesten schwedischen Reichsregalien und wird von den schwedischen Monarchen als konigliche Krone bei feierlichen Anlassen benutzt wie bei Kronungen koniglichen Taufen und Hochzeiten Sie wurde in Stockholm vom flamischen Goldschmied Cornelius ver Weiden gefertigt der auch den Reichsapfel herstellte 1 Die Krone wurde 1561 bei der Kronung Erik XIV empfangen 2 3 Moglicherweise verwendete Weiden dafur Gold und Edelsteine fruherer Kronen Die Erikskrone in ihrer Gestalt vor 1970Die Krone hat ein Gewicht von 1700 Gramm 2 und ist damit heute 15 Gramm leichter als vor der Restaurierung im Jahre 1970 4 Sie war inklusive des 1818 hinzugefugten Kreuzglobus 23 7 Zentimeter hoch Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Allgemeines 1 2 Schmucksteine 1 3 Goldschmiedekunst und Emaillearbeiten 1 4 Monogramme 1 5 Schwedische Bugelkronen 2 Anderungen und Restaurierungen 2 1 Fehlende Perlen 2 2 Diamantrosetten 2 3 Kreuzglobus 3 Historisches 3 1 Fertigung der Reichsregalien 3 2 Kleine Anderungen und Schaden 3 3 Heute 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Die Krone besteht aus einem Kronreif mit jeweils vier grosseren und kleineren Blattern zwischen den Sprossen Von den vier grosseren Blattern aus laufen zwei Bugel kreuzformig uber den Kopf auf deren Scheitelpunkt ein Kreuzglobus mit einem Emaillekreuz befestigt ist Uber den Sprossen zwischen den acht Blattern sind jeweils drei Perlen angebracht 4 Die ganze Krone tragt detaillierte Goldschmiedekunst und Emaillearbeiten verschiedener Farben und ist mit Schmucksteinen Perlen und Brillanten besetzt Ursprunglich wurde die Arbeit in einem Renaissance ahnlichen Stil gefertigt was jedoch nach und nach teilweise geandert wurde Beispielsweise wurden im Jahre 1818 Brillanten uber den acht Blattern hinzugefugt die nach der Restaurierung grosser Teile der Krone dort belassen wurden 4 Schmucksteine Bearbeiten Der Kronreif ist mit je einem grossen cabochon geschliffenen Rubin rot unter den grossen Blattern auf Vorder und Ruckseite und je einem grossen rundgeschliffenen Smaragd grun unter den zwei grossen Seitenblattern besetzt Unter den vier kleinen Blattern befindet sich auf dem Kronreif je ein Brillant aus Quarz farblos mit quadratischer Oberflache 2 Mittig auf den vorder und ruckseitigen grossen Blattern sind je ein kleinerer rundgeschliffener Smaragd grun und mittig auf den grossen Seitenblattern je ein etwas kleinerer rundgeschliffener Rubin rot angebracht Auf den kleinen Blattern befindet sich mittig je ein Brillant aus Quarz farblos mit quadratischer Oberflache 4 Goldschmiedekunst und Emaillearbeiten Bearbeiten Bei genauerer Betrachtung kann man sieben in Gold gearbeitete Figuren der Kardinaltugenden und Caritas humana aus dem Lateinischen fur menschliche Liebe auf dem Kronreif finden Die acht Blatter sind mit jeweils zwei Lowen geschmuckt die einen tragen eine Vase die anderen das Wappen des Hauses Wasa 4 In Emaille gearbeitet findet man die drei Kronen Schwedens die drei Lowen Danemarks und den axttragenden Lowen Norwegens womit die Kalmarer Union 1397 1523 dargestellt werden soll auf die der Dreikronenkrieg folgte 4 5 Monogramme Bearbeiten Auf den Sprossen des Kronreifs findet man in Gold eingraviert das ursprunglich gefarbte Monogramm Konig Erik XIV ER fur Ericus Rex Die Bruder Johann III und Karl IX sturzten 1568 ihren alteren Halbbruder wegen seines Geisteszustands mittels eines Aufstands wonach sich Johann III kurz darauf zum Konig kronen liess In der Folge liess er die acht Monogramme seines Bruders jeweils mit zwei vertikal ubereinander gesetzten Perlen verdecken und weitere Perlenkartuschen entfernen Letztere wurden so wiederhergestellt wie sie auf der Krone zu Zeiten Erik XIV vorhanden waren 4 5 Schwedische Bugelkronen Bearbeiten Mit den Kronenbugeln wollte Konig Erik den Wunsch ausdrucken die Bedeutung Schwedens als unabhangigen Staat nach dem endgultigen Austritt aus der Kalmarer Union 1523 zu behaupten Sich als Erbmonarch zu behaupten ist zumeist schwieriger als wenn das Volk wie bei einer Wahlmonarchie hinter ihm stunde 4 Die erste Bugelkrone trug der Konig des Heiligen Romischen Reichs Karl der Grosse Als Vorbild fur die Krone Erik XIV stand vermutlich die Krone Elisabeths I 4 Die erste geschlossene Krone Schwedens war die Beerdigungskrone Gustav I Wasa Beerdigungskronen bestehen meist aus einfacheren Metallen und sind oft mit schwarzem Samt gefuttert Die Krone zu seinen Lebzeiten und alle fruheren Kronen Schwedens waren offen und trugen keine Bugel 1 4 Anderungen und Restaurierungen BearbeitenFehlende Perlen Bearbeiten Ursprunglich waren oben auf den Blattern Perlen angebracht Im Jahre 1818 liess sie Konig Karl XIV Johann gegen Brillanten austauschen und sie sind heute noch so vorhanden Nur um den originalen Zustand der Krone zu zeigen wurden die Brillanten gelegentlich durch Perlen ersetzt 5 Die Perlen gaben der Krone ein eher Renaissance artiges Aussehen da sie in dieser Zeit in der Schmuck und Bekleidungsindustrie oft verwendet wurden Auf der Krone Elisabeth I waren ebenfalls Perlen vorhanden 4 Einige der Perlen wurden spater auf der Herzogskrone Prinz Oskar II angebracht 4 Diamantrosetten Bearbeiten Konig Karl XIV Johann liess auch acht Diamantrosetten auf den Kronreif unter den grossen Blattern platzieren wahrend die dort entnommenen Rubine und Smaragde auf den Sprossen angebracht wurden 4 Die zwei senkrechten Perlen mit denen Konig Johann III die Monogramme Konig Erik XIV verdecken lassen hatte wurden mit weiteren Diamantrosetten ersetzt 4 Im Jahre 1909 wurden die Diamantrosetten wieder mit den zwei senkrecht angebrachten Perlen ersetzt wie man es auch auf spateren Bildern der Krone sehen kann und wie sie z B auch 1927 im Bonniers konversations lexikon dargestellt ist Das Bild zeigt auch die immer noch vorhandenen rund und quadratisch geschliffenen Brillanten uber den Blattern 6 In den 1930er oder 1940er Jahren wurden die Sprossen zum Original wiederhergestellt Die Diamantrosetten wurden in ein Diadem eingesetzt das noch heute die konigliche Prinzessin Victoria von Schweden tragt 4 In der Schatzkammer wo die Kronjuwelen aufbewahrt werden wurde eine der Perlenfassungen auf dem Kronreif entfernt um das Monogramm Konig Erik XIV zu prasentieren 4 Kreuzglobus Bearbeiten Konig Karl XIV Johann liess den auf dem goldenen Bugelkreuz befestigten Kreuzglobus aus Emaille durch einen neuen blauen Kreuzglobus ersetzen Der Globus war mit Sternen und Bandern aus Brillanten besetzt und tragt ein grosses Brillantenkreuz Der originale Kreuzglobus ist mit detaillierten Goldfiguren im Renaissance Stil bestuckt und passt besser zur Krone Der blaue Kreuzglobus bildete einen starken Kontrast zur Krone und storte ihre Symmetrie da er beispielsweise im Vergleich zur restlichen Krone zu gross war 4 Vor der Offnung der Schatzkammer zur Dauerausstellung der Kronjuwelen im Jahre 1970 wurde die Krone wieder mit dem originalen Kreuzglobus ausgestattet Der blaue Kreuzglobus liegt neben der Krone 1 4 Historisches Bearbeiten nbsp Konig Erik XIV Gemalde von Domenicus ver Wilt um 1560 Fertigung der Reichsregalien Bearbeiten Die Krone Konig Erik XIV wurde zu seiner Kronung 1561 zusammen mit Zepter und Reichsapfel geschaffen Ursprunglich wurden die Regalien in Antwerpen bestellt aber nicht geliefert Aufgrund dieser Bestellung wurde von den Historikern zunachst angenommen dass die schwedischen Reichsregalien aus Antwerpen stammten Rudolf Cederstrom bewies 1942 in seinem Werk De svenska riksregalierna hingegen dass alle Reichsregalien mit Ausnahme der Krone und des Reichsapfels von Meistern aus Schweden gefertigt wurden 1 4 Kleine Anderungen und Schaden Bearbeiten Konig Erik XIV liess vor seiner Hochzeit mit Karin Mansdotter durch Frantz Beijer kleine Anderungen an den Reichsregalien vornehmen Art und Ausmass der Anderungen sind derzeit nicht bekannt 4 Die Krone ist zu Zeiten Konig Erik XIV mehrmals zu Boden gefallen Bei der Vermahlung Konig Erik XIV mit Karin Mansdotter 1568 fiel dem norwegischen Reichskanzler Nils Gyllenstierna 1526 1601 die Krone aus den Handen Auch Karl XII fiel sie nach der Kronungszeremonie 1697 beim Besteigen eines Pferdes vom Kopf 4 Wahrend der Regierungszeit Konig Karl XII liess er vermutlich das Monogramm CRS Carolus Rex Suecicae in kleineren Teilen des Kronreifs eingravieren 4 Als Konigin Ulrika Eleonore im Jahre 1720 zu Gunsten ihres Gemahls Friedrich abdankte wurde Friedrich mit der Krone von Konigin Maria Eleonora gekront weil ein Streit zwischen den Eheleuten bezuglich der Verantwortung der Konigin uber die Reichsregalien und der Behordenaufsicht entbrannte Da der Streit bis zur Kronung nicht beigelegt werden konnte weigerten sich die Kammerherren die Krone Erik XIV freizugeben Spater jedoch konnte er es sich als Konig selbst erlauben die Krone Erik XIV zu tragen zumal Ulrika Eleonore ihre Krone auch nicht freigegeben hatte 4 Die Krone von Konigin Maria Eleonora war etwa 2 500 Gramm schwerer als die von Konig Erik XIV So beschloss Konig Friedrich zu zeremoniellen Anlassen die Krone Konig Erik XIV mit wegen der Monogramme Konig Karl XII ausgetauschtem Kronreif und einen neu geschneiderten Konigsmantel statt des schweren Mantels der Konigin Christina zu tragen Nach dem Tod Konig Friedrichs 1751 wurde der alte Kronreif wieder angebracht 4 Heute Bearbeiten Seit 1970 ist die Krone wieder mit dem ursprunglichen einfarbig roten Samt gefuttert der im Jahre 1778 wahrend der Regierungszeit Konig Gustav III als Kappe diente Kappen wurden in dieser Zeit oft aus purpurfarbenem Samt mit perlenbesetzter Goldstickerei gefertigt Die Reichsregalien werden in der Schatzkammer als Dauerausstellung prasentiert 1 4 Siehe auch BearbeitenSchwedens ReichsregalienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Riksregalierna Sveriges Kungahus abgerufen am 26 August 2017 a b c Stig Fogelmarck K E Granath Skattkammaren Rikets regalier och dyrbarheter Stockholms slott 2 Auflage Stockholm 1987 ISBN 91 85726 24 9 Sven T Kjellberg Slott och herresaten i Sverige De kungliga slotten Teil 1 Kungliga slottet i Stockholm Drottningholm Ulriksdal och Sofiero Allhems Malmo 1971 S 98 103 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Nar var hur 1953 Jg 9 DN Stockholm 1952 ISSN 0347 3333 S 152 156 a b c Clara Neveus B J de Waern Ny Svensk vapenbok Streiffert Stockholm 1992 ISBN 91 7886 092 X S 12 15 Yngve Lorents Bonniers konversations lexikon Band 9 Park Sagan Bonnier Stockholm 1927 Sp 923 924 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erikskrone amp oldid 224233927