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Ercole Visconti 20 August 1646 in Mailand 21 November 1712 ebenda war ein italienischer Geistlicher Titularerzbischof und papstlicher Diplomat Leben BearbeitenEr war der Sohn von Teobaldo Visconti und Claudia Tassoni Estense Im Jahr 1670 zog Visconti nach Rom um dort eine Laufbahn in der Kurie einzuschlagen Im Juni 1671 wurde er zum Apostolischen Protonotar bestellt ab 1675 war er Referendar an den Gerichtshofen der Apostolischen Signatur Im Dezember 1676 wurde er von Papst Innozenz XI zum Inquisitor in Malta berufen 1 Er erreichte am 13 April 1677 Malta und hatte das Amt des Inquisitors inne bis er den Archipel am 13 Juni 1678 verliess Wahrend dieser Zeit wurde Michele Girolamo Molina neuer Bischof von Malta 2 Nach seiner Ruckkehr wurde Visconti am 18 Juli 1678 zum Titularerzbischof von Tamiathis ernannt Die Bischofsweihe spendete ihm am 31 Juli desselben Jahres Kardinal Carlo Pio di Savoia Mitkonsekratoren waren Egidio Colonna Lateinischer Patriarch von Jerusalem und Erzbischof Francesco Casati 3 Am 15 November 1678 wurde Visconti als Apostolischer Nuntius nach Florenz entsandt Wie aus seinen Nuntiaturberichten hervorgeht war die Beziehung zwischen dem Grossherzogtum Toskana und dem Heiligen Stuhl zu jener Zeit unproblematisch In einem dieser Berichte beschrankt der Nuntius sich darauf auf die Ordnungsmassigkeit der Geschaftsfuhrung hinzuweisen insbesondere hinsichtlich der Pfrunden und kirchlichen Besitztumer 1 Am 28 September 1680 wurde Visconti zum Nuntius in Koln ernannt Hier sah er sich nicht nur einem problematischen Umgang mit dem kirchlichen Eigentum gegenuber sondern auch einer schwierigen Situation infolge des Franzosisch Niederlandischen Krieges der 1678 mit dem Frieden von Nimwegen beendet worden war Als aussichtsreicher Kandidat fur die Nachfolge des betagten Erzbischofs und Kurfursten Maximilian Heinrich von Bayern galt Wilhelm Egon von Furstenberg der jedoch aufgrund seiner Aktivitaten im Laufe jenes Krieges als Agent Frankreichs und Ludwigs XIV galt Innozenz XI erlegte seinem Gesandten jedoch strengste Neutralitat im Verhaltnis sowohl zu Frankreich als auch zum Heiligen Romischen Reich auf so dass im Ergebnis Visconti Furstenberg der wenig spater zum Kardinal erhoben wurde schliesslich zum Bischof von Strassburg weihte 1 Ein weiterer Konflikt den Visconti miterlebte lag in den Unabhangigkeitsbestrebungen der Stadt Luttich vom Hochstift Luttich begrundet Als die Stadt sich auf Betreiben der Fuhrungsschicht 1683 fur unabhangig von der Herrschaft des Furstbischofs Maximilian Heinrich von Bayern erklarte bevorzugte Visconti eine Verhandlungslosung Jedoch scheiterten die Verhandlungen und der Furstbischof eroberte Luttich mit militarischer Gewalt zuruck 1 Im Jahr 1687 wurde Visconti nach Rom zuruckgerufen und wurde von Innozenz XI zum Majordomus des Papstes berufen ein Amt das ihm zwar direkten Zugang zum Papst verschaffte aber auch die Verpflichtung umfasste fur den Erhalt der papstlichen Palaste zu sorgen den Sommersitz des Papstes Castel Gandolfo zu verwalten sowie auf diesem Territorium die Rechtsprechung auszuuben Dieses bedeutende Hofamt des Papstes behielt Visconti auch nach dem Tod Innozenz XI unter dessen Nachfolgern Alexander VIII und Innozenz XII 1 Im Juni 1689 endete Viscontis Laufbahn am papstlichen Hof unvermittelt da er sich nach Mailand zuruckzog um sich den Angelegenheiten seiner Familie zu widmen Er starb 1712 in seiner Heimatstadt und wurde in der dortigen Kirche Sant Eustorgio beigesetzt 1 Literatur BearbeitenStefano Tabacchi Visconti Ercole In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 99 Verrazzano Vittorio Amedeo Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Stefano Tabacchi Visconti Ercole In Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 99 Rom 2020 The Inquisitors in Malta 19 Februar 2014 abgerufen am 8 Februar 2023 englisch Eintrag zu Ercole Visconti auf catholic hierarchy org abgerufen am 8 Februar 2023 Normdaten Person GND 1058199560 lobid OGND AKS VIAF 310608413 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Visconti ErcoleKURZBESCHREIBUNG italienischer Geistlicher Titularerzbischof und papstlicher DiplomatGEBURTSDATUM 20 August 1646GEBURTSORT MailandSTERBEDATUM 21 November 1712STERBEORT Mailand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ercole Visconti amp oldid 232143995