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Die Gattung Ephebopus zahlt zur Familie der Vogelspinnen Theraphosidae die wiederum der Ordnung der Webspinnen angehorig ist Die Gattung ist in Sudamerika verbreitet und ihre Arten bewohnen dort verschiedene Habitate Lebensraume Sie vollfuhren im Gegensatz zu anderen Vertretern der Unterfamilie der Aviculariinae zu denen sie fruher gezahlt wurden eine uberwiegend terrestrische bodenbewohnende Lebensweise wobei unter gewissen Umstanden auch eine fur die Unterfamilie ansonsten typische arboreale baumbewohnende Biologie nachweisbar ist Fur die Gattung Ephebopus sind ausserdem die Brennhaare des Typs V charakteristisch die lediglich bei Arten dieser Gattung ausgepragt sind Mit insgesamt funf Arten ist die Gattung zahlenmassig sehr klein EphebopusGoldstreifen Vogelspinne E murinus WeibchenSystematikKlasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Webspinnen Araneae Unterordnung Vogelspinnenartige Mygalomorphae Familie Vogelspinnen Theraphosidae Unterfamilie PsalmopoeinaeGattung EphebopusWissenschaftlicher NameEphebopusSimon 1892 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensweise 3 Systematik 3 1 Beschreibungsgeschichte 3 2 Innere Systematik 3 3 Arten 3 3 1 Transferierte Art 3 3 2 Synonymisierte Art 3 3 3 Nicht mehr anerkannte Art 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Frontalansicht eines Weibchens der Berg Vogelspinne E rufescens Einzigartig fur Vogelspinnen Therapsosidae sind die Brennhaare an den Pedipalpen der Gattung Der Carapax Ruckenschild des Prosomas bzw Vorderkorpers ist bei der Gattung Ephebopus langer als breit und der kephale am Kopf gelegenen Bereich leicht erhoht sowie konvex geformt Auch sind hier kephale am Kopf gelegenen und thorakale an der Brust gelegene Streifen deutlich erkennbar Die Fovea an die Muskeln des Saugmagens ansetzende Einkerbung hat eine tiefe und gerade Erscheinung Den Cheliceren Kieferklauen fehlen bei der Gattung Ephebopus die fur Vogelspinnenartige Mygalomorphae typische Rastella an eine Harke erinnernde Strukturen am Ende der Cheliceren zum Graben gleiches trifft auf den Clypeus Abschnitt zwischen den anterioren Augen und dem Carapax zu Der breitere als langere Augenhocker ist bei der Gattung deutlich ausgepragt Die anteriore vordere Augenreihe verlauft gerade Das Labium sklerotisierte Platte zwischen den Maxillae und vor dem Sternum ist subquadratisch geformt und ahnlich wie der Augenhocker etwas breiter als lang Er verfugt auf der anteroren Halfte 100 bis 300 Hocker Die Maxillae umgewandelte Coxen bzw Huftglieder der Pedipalpen erscheinen subrektangular wobei ihre anterioren Lappen deutlich zu einem konischen Fortsatz geformt sind Im inneren winkel besitzen sie mehr als 100 Hocker Das Sternum Brustschild des Prosomas ist genauso langer als breit Die posterioren hinteren Sigillen Einbuchtungen sind submarginal fast am Rand gelegen angelegt 1 Die Beine haben wenige Stacheln an den distalen von der Korpermitte entfernt liegenden ventralen unteren an den Tibien Schienen und den Metatarsen Fersengliedern Setae chitinisierter Haare zur Stridulation fehlen bei der Gattung Ephebopus an den Extremitaten ganzlich Die Mannchen haben je einen bipartiten zweiteiligen Stachel an den Tibien und je einen geraden an den Metatarsen des ersten Beinpaares Bei Beugung dieser Extremitaten schliessen sich letztere Stacheln an einem ausseren oberen Fortsatz des Beinpaares an Den Femora Schenkel des vierten Beinpaares fehlen die fur die Unterfamilie Aviculariinae typische retrolateralen hinten seitliche Scopulae Bedeckungen aus Haftsetae Dafur sind die Tarsen Fussglieder aller Beinpaare und die Metatarsen der beiden vorderen Beinpaare vollstandig und die Metatarsen des dritten Beinpaares entlang der halben Lange mit sowie die Metatarsen des vierten Beinpaares apikal zur Spitze gelegen mit Scopulae versehen Die Scopulae der Tarsen und Metatarsen des ersten und des zweiten Beinpaares ragten sehr in laterale seitliche Richtung hinaus und was ihnen ein spatenformiges Erscheinungsbild verleiht Die grosseren Tarsalklauen weisen eine median mittig angelegte Reihe von wenigen kleinen Zahnen auf Fur Vogelspinnen Therapsosidae einzigartig sind die polsterartig angelegten Brennhaare vom Typ V die distal und prolateral vorne seitlich an den Femora der Pedipalpen umgewandelte Extremitaten im Kopfbereich angelegt sind 1 Ein einzelner Bulbus mannliches Geschlechtsorgan ist bei der Gattung Ephebopus birnenformig gestaltet Der vergleichsweise schmale und lange Embolus drittes und letztes Sklerit bzw Hartteil des Bulbus ist 2 bis 3 mal so lang wie das Tegulum zweites und mittleres Sklerit des Bulbus Kiele an den Bulbi fehlen bei der Gattung ganz Ihre Weibchen haben zwei schwach sklerotisierte verhartete Spermatheken Samentaschen 1 Verbreitung und Lebensweise Bearbeiten nbsp Weibchen der Blauzahn Vogelspinne E cyanognathus am Ausgang seiner Wohnrohre gefunden in Franzosisch Guyana Das Verbreitungsgebiet der Gattung Ephebopus erstreckt sich vom nordostlichen und zentralen in Brasilien gelegenen Teil des Amazonasbecken uber Franzosisch Guayana dem Suden Surinames und dem Sudwesten Guyanas Die Habitate Lebensraume fallen bei den funf Arten der Gattung insgesamt recht unterschiedlich aus Sie sind allesamt im Gegensatz zu den anderweitig mehrheitlich arborealen baumbewohnenden Vertretern der Unterfamilie der Psalmopoeinae terrestrisch bodenbewohnend wobei Jungtiere der Goldstreifen Vogelspinne E murinus zeitweise eine arboreale Lebensweise vollfuhren 2 Systematik BearbeitenDie Systematik der Gattung Ephebopus wurde seit ihrer 1892 von Eugene Simon durchgefuhrten Erstbeschreibung mehrfach verandert so kamen vermehrt neue Arten dazu wahrend andere aus verschiedenen Grunden ihren Artstatus verloren Unter allen zu den Vogelspinnen Theraphosidae zahlenden Gattungen ist die Gattung Ephebopus die deren Zuordnung als am schwierigsten gilt 3 Ihre Typusart ist die Goldstreifen Vogelspinne E murinus 4 Beschreibungsgeschichte Bearbeiten Simon gliederde die Gattung Ephebopus der Gruppe der Selenocosmieae zu Reginald Innes Pocock transferierte 1902 die Gattung zusammen mit den Gattungen Pachistopelma Iridopelma und Psalmopoeus in die ebenfalls 1892 von Simon aufgestellte Gruppe der Avicularieae wobei er selbiges fur die heute mit der Gattung Stromatopelma synonymisierten Gattung Scodra und der Gattung Heteroscodra vorschlug Simon setzte Pococks Vorschlag fur die beiden letzteren Gattungen um ubertrug jedoch die Gattung Ephebopus auf Phoneyuseae und synonymisierte die Gattung Iridopelma mit der Gattung Avicularia Carl Friedrich Roewer ubertrug 1942 die Gattung Ephebopus in die heute nicht mehr bestehende Unterfamilie der Eumenophoriinae Robert John Raven wiederum transferierte die Gattung 1985 zur Unterfamilie der Theraphosinae ehe Sylvia Marlene Lucas 1991 sie wieder der Unterfamilie der Aviculariinae untergliederte Lucas beschrieb ausserdem zeitgleich das Mannchen der Goldstreifen Vogelspinne E murinus womit auch erstmals ein Mannchen innerhalb der Gattung Ephebopus beschrieben wurde Man kam zu dem Entschluss dass den Mannchen der Gattung Ephebopus wie die der Gattung Tapinauchenius fur die Unterfamilie der Aviculariinae typische Merkmale darunter die breiten Tarsalpolster die verlangerten Emboli und das Fehlen von Stacheln an den Beinen aufweisen sodass die Gattung dieser Unterfamilie als zugehorig gilt obgleich der sonst fur die Unterfamilie typische Dornfortsatz an den Tarsen der Pedipalpen fehle 5 Innere Systematik Bearbeiten Bei einer 2008 von Rick C West Samuel D Marshall Caroline Sayuri Fukushima und Rogerio Bertani durchgefuhrten Review mitsamt kladistischer Analyse der Gattung Ephebopus wurden deren funf Arten in zwei Artengruppen aufgeteilt Dies geschah mithilfe des Aufstellens einer Datenmatrix bei der insgesamt 21 Taxa der Unterfamilie der Aviculariinae sowie 48 Charaktereigenschaften dieser mit einbezogen wurden Eine der beiden Artengruppen der Gattung Ephebopus wurde nach der Art E foliatus benannt und enthalt neben dieser die Art E uatuman sowie die Blauzahn Vogelspinne E cyanognathus Die andere Gruppe ist die der Goldstreifen Vogelspinne und setzt sich aus dieser und der Berg Vogelspinne E rufescens zusammen Folgendes Kladogramm verdeutlicht die Stellung der Arten der Gattung zueinander 6 Ephebopus Artengruppe der Goldstreifen Vogelspinne E murinus Goldstreifen Vogelspinne Berg Vogelspinne E rufescens Artengruppe von E foliatus E foliatus E uatuman Blauzahn Vogelspinne E cyanognathus Vorlage Klade Wartung 3Arten Bearbeiten Die Gattung Ephebopus enthalt insgesamt folgende funf Arten mitsamt geographischer Verbreitung 4 Blauzahn Vogelspinne E cyanognathus West amp Marshall 2000 Franzosisch Guyana E foliatus West Marshall Fukushima amp Bertani 2008 Guyana Goldstreifen Vogelspinne E murinus Walckenaer 1837 Franzosisch Guyana Suriname Brasilien Berg Vogelspinne E rufescens West amp Marshall 2000 Franzosisch Guyana Brasilien E uatuman Lucas Silva amp Bertani 1992 BrasilienTransferierte Art Bearbeiten Eine Art galt einst als zur Gattung Ephebopus zugehorig wurden jedoch mittlerweile transferiert Die Art ist 4 E violaceus Mello Leitao 1930 Tapinauchenius plumipesSynonymisierte Art Bearbeiten Eine einstige Art die zuletzt zur Gattung Ephebopus zahlte wurde mit einer anderen der Gattung synonymisiert und verlor somit ihren Artstatus Diese Art war 4 E bistriatus C L Koch 1838 Synonymisiert mit der Goldstreifen Vogelspinne E murinus unter Gabriel 2013 Nicht mehr anerkannte Art Bearbeiten Eine Art zahlte zuletzt zur Gattung Ephebopus und gilt heute als Nomen dubium Die aufgeloste Art ist 4 E fossor Pocock 1903 Aufgelost unter West 2008 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Rick C West Samuel Marshall Caroline Sayuri Fukushima Rogerio Bertani Review And Cladistic Analysis Of The Neotropical Tarantula Genus Ephebopus Simon 1892 Araneae Theraphosidae With Notes On The Aviculariinae Band 1849 Nr 1849 August 2008 S 39 doi 10 5281 zenodo 183360 researchgate com PDF abgerufen am 24 Juli 2023 Rick C West Samuel Marshall Caroline Sayuri Fukushima Rogerio Bertani Review And Cladistic Analysis Of The Neotropical Tarantula Genus Ephebopus Simon 1892 Araneae Theraphosidae With Notes On The Aviculariinae Band 1849 Nr 1849 August 2008 S 35 39 doi 10 5281 zenodo 183360 researchgate com PDF abgerufen am 24 Juli 2023 Rick C West Samuel Marshall Caroline Sayuri Fukushima Rogerio Bertani Review And Cladistic Analysis Of The Neotropical Tarantula Genus Ephebopus Simon 1892 Araneae Theraphosidae With Notes On The Aviculariinae Band 1849 Nr 1849 August 2008 S 36 doi 10 5281 zenodo 183360 researchgate com PDF abgerufen am 24 Juli 2023 a b c d e Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern World Spider Catalog Ephebopus Abgerufen am 24 Juli 2023 Rick C West Samuel Marshall Caroline Sayuri Fukushima Rogerio Bertani Review And Cladistic Analysis Of The Neotropical Tarantula Genus Ephebopus Simon 1892 Araneae Theraphosidae With Notes On The Aviculariinae Band 1849 Nr 1849 August 2008 S 35 36 doi 10 5281 zenodo 183360 researchgate com PDF abgerufen am 24 Juli 2023 Rick C West Samuel Marshall Caroline Sayuri Fukushima Rogerio Bertani Review And Cladistic Analysis Of The Neotropical Tarantula Genus Ephebopus Simon 1892 Araneae Theraphosidae With Notes On The Aviculariinae Band 1849 Nr 1849 August 2008 S 35 54 doi 10 5281 zenodo 183360 researchgate com PDF abgerufen am 24 Juli 2023 Literatur BearbeitenRick C West Samuel Marshall Caroline Sayuri Fukushima Rogerio Bertani Review And Cladistic Analysis Of The Neotropical Tarantula Genus Ephebopus Simon 1892 Araneae Theraphosidae With Notes On The Aviculariinae Band 1849 Nr 1849 August 2008 S 35 58 doi 10 5281 zenodo 183360 researchgate com PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ephebopus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ephebopus im World Spider Catalog Ephebopus bei Global Biodiversity Information Facility Ephebopus bei Tarantupedia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ephebopus amp oldid 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