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Emil August Podszus 21 Januar 1881 in Konigsberg 27 Marz 1968 in Roth war ein deutscher Physiker und Erfinder Er meldete weit uber 100 Industriepatente an 1935 erfand er die Podszus Lautsprechermembrane deren grundlegende Merkmale wie geringes Eigengewicht Sandwichaufbau und Unterdruckung von Partialschwingungen auch heute noch bei der Entwicklung von hochwertigen Lautsprechermembranen Berucksichtigung finden Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Lautsprecher 3 Ehrungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEmil August Podszus wurde als Sohn des Gendarmen August Podszus in Konigsberg geboren und evangelisch getauft Er besuchte u a das Konigliche Luisen Gymnasium in Memel und legte dort am 29 Marz 1900 die Reifeprufung ab Danach studierte er bis 1904 sieben Semester Physik Chemie Mineralogie und Mathematik an der Universitat in Konigsberg und bestand am 8 Juli 1904 die Lehramtsprufung pro facultate docendi Wahrend seines Studiums arbeitete er auch als Assistent am Physikalischen Kabinett der Universitat 1 Bis 1906 folgten je ein Seminarjahr an der Koniglichen Oberrealschule zu Konigsberg und dem Koniglichen Gymnasium zu Allenstein an dem er danach auch sein Probejahr absolvierte Am 1 April 1906 ubernahm er eine Anstellung als Oberlehrer an der Stadtischen Oberrealschule in Rixdorf bei Berlin 1908 legte er seine Dissertation zum Thema Thermoelektrische Krafte in Elektrolyten vor die von der Philosophischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin genehmigt wird am 23 September 1908 promovierte er bei Max Planck und Walther Nernst 2 Nach seiner Promotion lehrte er zunachst weiter an der Oberrealschule in Rixdorf und an der stadtischen Albrecht Durer Oberrealschule in Berlin Neukolln Noch wahrend seiner Lehrtatigkeit beschaftigte er sich mit der Weiterentwicklung elektrischer Dampflampen und Dampfapparaten 3 1913 arbeitete er fur die Berliner Firma Ehrich und Graetz Schwerpunkt seiner Tatigkeit war die Entwicklung von Verfahren zur Darstellung reiner Elemente Herstellung von Gluhkorpern und Gluhlampen sowie des gasdichten Einschmelzens von Metalldrahten in Quarzglas 4 1918 wechselte er zu Siemens amp Halske Hier meldete er wahrend seiner Tatigkeit mehrere Patente zu einer elektrischen Bogenlampe mit leuchtenden Dampfen an Am 1 Mai 1924 wurde er als Lehrer in den einstweiligen Ruhestand versetzt 5 und arbeitete dann im Vorstand der Berliner Hartstoff Metall AG Hametag in Berlin Kopenick 6 Bei der Hametag lagen seine Forschungsschwerpunkte in der Verbesserung von Verfahren zur Herstellung feinster Metallpulver sowie der Herstellung dazu geeigneter Maschinen 7 Nach dem Krieg schmuggelte er die Blaupausen zum Bau einer Wirbelschlagmuhle in den Westen und geriet in den Fokus des Ministeriums fur Staatssicherheit Kurz nach dem Tod seiner Frau wurde er 1952 von einem Mitarbeiter der Staatssicherheit uber seine bevorstehende Festnahme informiert 8 Er floh aus dem Osten Berlins und wurde danach fur das Further Unternehmen Eckart tatig Auch hier beschaftigte er sich mit feinsten Metallpulvern die in erster Linie zu Metallic Farben und Bronzen verarbeitet wurden Lautsprecher BearbeitenIn den 1930er Jahren bestanden die Membranen von Lautsprechern entweder aus langfaserigem dicken Papier oder aus textilem Material das teilweise mit Lacken getrankt war Diese Membranen waren schwer und liessen eine naturgetreue Wiedergabe von Tonen nicht zu da sie zu Partialschwingungen neigten Zunachst versuchte Podszus diese unerwunschten Eigenschwingungen mit Federn aus hart gezogenem Wolfram oder Stahldraht zu dampfen Diese Federn wurden in der Membran punktformig in den Schwingungsbauchen der besonders zu dampfenden Eigenschwingungen befestigt und nach hinten mit moglichst starren Tragern verbunden 9 Spater entwickelte er eine aus mehreren Schichten bestehende Membran in denen der Schall unterschiedliche Geschwindigkeiten erreichte Damit wurde die Ausbildung von Resonanzen minimiert Die aussere Schicht der Membran bestand aus einem sehr festen Papier Darauf wurde ein in der Hitze aushartender Schaum aus formaldehydhaltigem Lack aufgebracht Wahrend der Aushartung wurde von oben eine Aluminiumfolie aufgepresst So entstand eine Sandwichmembran mit einer Starke von etwa 1 5 mm die durch Beifugung harter Substanzen wie Glimmer o a eine extrem hohe Steifigkeit bei sehr niedrigem Eigengewicht aufwies Die grundlegende Idee eine Schaumstruktur zu verwenden kam ihm beim Anblick von Sahnebaisers Als Backofen fur die Membranen diente ein Mulleimer der mit Heizdrahten ausgekleidet war 10 Die Rezeptur des Schaumes wie auch der verwendeten Papiere und Folien wurde immer wieder verandert Podszus Lautsprecher wurden wegen ihrer sehr neutralen Wiedergabecharakteristik unter anderem in professionellen Studiolautsprechern von Klein Hummel eingesetzt 11 Ehrungen BearbeitenAm 5 Oktober 1956 wurde ihm im grossen Festsaal der Landesgewerbeanstalt Nurnberg fur seine Erfindungen die 1 Goldene Erfindermedaille der Stadt Nurnberg verliehen 12 Auf Vorschlag des bayerischen Ministerprasidenten Wilhelm Hoegner wurde ihm am 30 April 1957 als Forscher und Erfinder insbesondere fur seine bahnbrechenden Arbeiten uber Hartstoffe das Verdienstkreuz 1 Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen 13 Weblinks BearbeitenPersonalbogen von Emil Podszus in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Einzelnachweise Bearbeiten Personaldaten aus Lebenslauf zur Dissertation Berlin 1908 Dissertation Berlin 1908 Annalen der Physik Volume 332 Issue 14 Date 1908 Pages 859 889 z B Patente DE227270A DE232994A z B Patente DE293964A DE292483A DE287268A handschriftl Eintrag auf Personalblatt A fur Direktoren wissenschaftl Lehrer und Kandidaten des hoheren Schulamts http www bbf dipf de cgi opac digiakt pl id p173952 abgerufen am 12 Januar 2010 siehe Unterschrift auf Aktie 1 abgerufen am 31 Mai 2012 wegen der Vielzahl der Patente wird auf http depatisnet dpma de DepatisNet depatisnet action einsteiger mit dem Suchbegriff Emil Podszus unter Erfinder verwiesen abgerufen am 12 Januar 2010 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 12 Februar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zellaton de osterreichisches Patent AT 128717 angemeldet am 23 Juni 1930 Gesprach mit Sohn Werner Podszus am 15 August 2010 Produktbeschreibung Lautsprecher O 92 Archivlink Memento des Originals vom 8 November 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www klein hummel com abgerufen am 12 Januar 2010 CHRONIK Personalien Jubilaen Memento vom 15 Juni 2010 im Internet Archive sowie Mitteilung Stadtarchiv Nurnberg abgerufen am 12 Januar 2010 Antwort Bundesprasidialamt vom 27 Januar 2010 auf AnfrageNormdaten Person GND 140156712 lobid OGND AKS VIAF 313238389 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Podszus EmilALTERNATIVNAMEN Podszus Emil AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Erfinder der Podszus Lautsprechermembrane und Inhaber zahlreicher IndustriepatenteGEBURTSDATUM 21 Januar 1881GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 27 Marz 1968STERBEORT Roth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Podszus amp oldid 211464427