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Emil Gelny 28 Marz 1890 in Wien 28 Marz 1961 in Bagdad war ein osterreichischer Euthanasiearzt in den niederosterreichischen Heil und Pflegeanstalten Gugging und Mauer Ohling Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Beteiligung an der NS Euthanasie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGelny hatte am 13 Juli 1915 zum Doktor der Medizin promoviert und dann als praktischer Arzt in Klosterneuburg gearbeitet Laut der Anklageschrift im spateren Gelny Prozess soll er dort illegale Schwangerschaftsabbruche vorgenommen haben Nach einem dreimonatigen Praktikum an der psychiatrisch neurologischen Klinik Polzl im Wiener Allgemeinen Krankenhaus erhielt er am 4 August 1943 vom Gauarztefuhrer Richard Eisenmenger den Titel Facharzt fur Geistes und Nervenkrankheiten zuerkannt Er war ein fruher Anhanger des Nationalsozialismus in Osterreich trat 1932 der SA und zum 24 November desselben Jahres der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 308 468 1 spater auch dem NS Arztebund und der NSV Er hatte sich auch an den Vorbereitungen fur den Putschversuch der Nationalsozialisten im Juli 1934 beteiligt Beteiligung an der NS Euthanasie BearbeitenAufgrund des ihm zuerkannten Titels und seiner guten Beziehungen zu Gauleiter Hugo Jury und zum Gauhauptmann von Niederdonau Josef Mayer wurde er am 1 Oktober 1943 mit der Leitung der beiden Heil und Pflegeanstalten Gugging und Mauer Ohling betraut Bereits im Rahmen der bis 1941 laufenden T4 Aktion waren etwa 675 Patienten in die NS Totungsanstalt Hartheim verbracht worden Die Tatigkeiten der beiden bisherigen Anstaltsleiter wurden auf administrative Aufgaben begrenzt und ihm wurde als arztlichem Direktor der medizinische Dienst ubertragen Bald darauf tauchten erste Geruchte auf dass jetzt in Gugging euthanasiert werde Ab November 1944 wurde dies auch in der Anstalt Mauer Ohling praktiziert Mithilfe des Abteilungsvorstandes Josef Utz und des dort beschaftigten Pflegepersonals wurden von ihm mindestens 39 Patienten mit Tabletten und Injektionen zu Tode gebracht Er sprach ungeniert davon dass es unter den Pfleglingen viele unnutze Esser gebe wahrend tausende Soldaten ihr Leben lassen mussten und diese unnutzen Esser gehorten daher weg Gelny genoss den Ruckhalt der Berliner Euthanasieburokratie und sah keine Veranlassung seine Taten zu verbergen Im Sommer 1944 fand in Gugging eine Versammlung von zahlreichen Psychiatern aus dem Altreich statt Er nutzte dieses Forum fur eine Vorfuhrung seines elektrischen Totungsapparates Nachdem er Ende 1944 von Mauer Ohling nach Gugging zuruckgekehrt war horten die Patiententotungen in Mauer Ohling schlagartig auf Anfang April 1945 kehrte er auf dem Fahrrad wieder nach Mauer Ohling zuruck und totete personlich bis Kriegsende unter Mitwirkung vieler Pfleger weitere 149 Patienten mit einem von ihm zum Totungsinstrument umfunktionierten Elektroschocker Wie er dem mit Verwaltungsaufgaben betrauten Scharpf mitteilte wollte er noch weitere 700 bis 800 Pfleglinge ermorden dies wurde aber durch den schnellen Vormarsch der russischen Armee vereitelt Aufgrund der Zahl der Todesfalle ist davon auszugehen dass eine sehr hohe Zahl von Patienten ca 600 in den beiden Anstalten ermordet wurde Nach Kriegsende tauchte er unter Ihm gelang bereits 1945 die Flucht nach Syrien und weiter in den Irak wo er wieder als Arzt praktizierte Von der Justiz konnte er nicht zur Rechenschaft gezogen werden In dem Verfahren gegen die weiteren Beteiligten in den beiden Anstalten wurde vom Gericht festgestellt dass Gelny brutal herzlos hemmungslos ohne arztliches Ethos eines Geistes und Sinnes mit seinen verbrecherischen Auftraggebern war Literatur BearbeitenGerhard Furstler Peter Malina Ich tat nur meinen Dienst Zur Geschichte der Krankenpflege in Osterreich Facultas Verlag Wien 2004 ISBN 3 85076 619 5 Henry Friedlander The Origins of Nazi Genocide From Euthanasia to the Final Solution The North Carolina University Press Chapel Hill London 1995 ISBN 0 8078 4675 9 Emil Gelny Der Massenmorder In Stefan Eminger Ernst Langthaler Klaus Dieter Mulley Nationalsozialismus in Niederosterreich Opfer Tater Gegner Studien Verlag Innsbruck u a 2021 Nationalsozialismus in den osterreichischen Bundeslandern 9 ISBN 978 3 7065 5571 5 S 265f Weblinks BearbeitenGugging Memorial Die NS MedizinverbrechenEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10621208Normdaten Person GND 1253468710 lobid OGND AKS VIAF 7805164782063808600002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gelny EmilKURZBESCHREIBUNG osterreichischer EuthanasiearztGEBURTSDATUM 28 Marz 1890GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 28 Marz 1961STERBEORT Bagdad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Gelny amp oldid 238966958