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Emil Breitenstein 31 August 1899 in Rosenheim 18 November 1971 in Bad Tolz war ein deutscher Politiker NSDAP und SA Fuhrer Emil Breitenstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Jugend und Leben 1899 bis 1933 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 1 3 Verhaftung und Spruchkammerverfahren 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenJugend und Leben 1899 bis 1933 Bearbeiten Breitenstein wurde 1899 als Sohn eines Werkmeisters geboren Nach dem Besuch der Volksschule und der Realschule absolvierte er eine kaufmannische Lehre Ab 1916 nahm er am Ersten Weltkrieg teil Das Kriegsende erlebte er in einem Lazarett in Brussel Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland war Breitenstein zunachst arbeitslos Er fand 1920 zunachst eine Anstellung als Buchhalter in Erding und war spater als Prokurist beschaftigt Anfang Mai 1920 trat Breitenstein in die NSDAP ein der er sich nach ihrem vorubergehenden Verbot am 1 September 1928 erneut anschloss Anlass des Parteieintritts sei eine Hitler Rede gewesen die er 1920 gehort habe und in der er sehr viele Erkenntnisse aus Kriegserlebnissen wiedergefunden hatte Politisch beschrieb Breitenstein sich als Deutscher und Sozialist Er habe als er sich dem Nationalsozialismus zuwandte nach einem System gesucht das den Anforderungen der Arbeiterschaft gerecht werden konnte denn er sei kein Hurrahpatriot sondern einer mit sozialistischen Grundsatzen gewesen 1 Spater betonte er zudem dass er Rassenhass und Radau abgelehnt habe 1 Zum 1 September 1928 trat Breitenstein der neu gegrundeten Partei bei Mitgliedsnummer 99 009 2 und beteiligte sich an der Grundung der NSDAP Ortsgruppe in Erding deren Leitung er 1930 ubernahm Im selben Jahr wurde er auch mit dem Amt eines Bezirksleiters betraut Im bewaffneten Arm der NS Bewegung der Sturmabteilung SA der er von 1920 bis 1923 und erneut seit 1930 angehorte erreichte er 1938 den Rang eines Obersturmbannfuhrers Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 Bearbeiten Vom 30 Marz 1933 bis zum 28 Februar 1945 amtierte Breitenstein als ehrenamtlicher Burgermeister von Erding Am 10 Dezember 1942 trat Breitenstein im Nachruckverfahren fur den verstorbenen Abgeordneten Karl Wenzl in den nationalsozialistischen Reichstag ein dem er bis zum Ende der NS Herrschaft im Fruhjahr 1945 als Vertreter des Wahlkreises 24 Oberbayern Schwaben angehorte In der letzten Kriegsphase ubernahm Breitenstein von November 1944 bis Mai 1945 die Aufgaben eines Volkssturmfuhrers in Erding Verhaftung und Spruchkammerverfahren Bearbeiten Am 2 Mai 1945 wurde er von der US Armee in einer Jagdhutte ausserhalb von Erding entdeckt und verhaftet Da man ihn anfangs verdachtigte an der Erschiessung amerikanischer Flieger beteiligt gewesen zu sein wurde er zunachst im Internierungslager Dachau inhaftiert Im August 1947 wurde er nachdem sich die Verdachtigungen als unbegrundet erwiesen hatten dem sogenannten Automatischen Arrest ubergeben Am 4 September 1948 wurde das Verfahren gegen Breitenstein vor der Spruchkammer Dachau aufgenommen Der offentliche Anklager pladierte darauf ihn als Hauptschuldigen einzustufen und verwies darauf dass Breitenstein ein sehr gefurchteter und ein ganz radikaler Verfechter des Dritten Reiches gewesen sei Insbesondere wurden ihm mehrere Falle zur Last gelegt in denen er die Inschutzhaftnahme von Dissidenten pladierte Am 14 September 1948 wurde er zu einer drei Jahren Arbeitslager verurteilt die durch seine Zeit im Internierungslager als verbusst galt 3 Ferner wurden ihm die burgerlichen Rechte auf zehn Jahre aberkannt und sein Vermogen eingezogen Anders als viele andere ehemalige NS Funktionare leugnete er seine fruheren Uberzeugungen nicht ab sondern bekannte sich zu ihnen Es liegt mir nicht heute einen Stein zu werfen auf Dinge die mir bis dahin heilig waren Im Berufungsverfahren konnte Breitenstein eine Reihe von Entlastungszeugnissen vorlegen in denen ihm rassische Toleranz aufrichtige sozialistische Einstellung und Hilfsbereitschaft attestiert wurden Viele davon durften Persilscheine gewesen sein dennoch durften auch einige gewichtiger gewesen sein So versicherte der Beamte Elsasser von 1932 bis 1946 Amtsgerichtsrat in Erding der nach nationalsozialistischen Massstaben als Mischling ersten Grades galt dass er es Breitenstein zu verdanken hatte dass er seinen Beruf weiter hatte ausuben durfen In der Berufungsverhandlung wurde Breitenstein als Minderbelasteter eingestuft und ihm eine Geldstrafe sowie fur zwei Jahre Einschrankungen bei der Berufswahl auferlegt 4 Den Forschungen Barbara Feits zufolge war Breitenstein zwar uberzeugter Anhanger der NS Ideologie jedoch kein Fanatiker oder Aktivist sondern eher ein obrigkeitsglaubiger Erfullungsgehilfe der unhinterfragt ausfuhrte was man ihm auftrug 5 Literatur BearbeitenE Kienast Hrsg Der Grossdeutsche Reichstag 1938 IV Wahlperiode R v Decker s Verlag G Schenck Berlin Ausgabe Juni 1943 Barbara Feit Die Kreisleiter der NSDAP nach 1945 In Martin Broszat Klaus Dietmar Henke Hans Woller Hrsg Von Stalingrad zur Wahrungsreform Zur Sozialgeschichte des Umbruchs in Deutschland Oldenbourg Munchen 1988 ISBN 3 486 54131 5 S 213 300 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Einzelnachweise Bearbeiten a b Barbara Feit Kreisleiter S 272f Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 3910411 Barbara Feit Kreisleiter S 274 Barbara Feit Kreisleiter S 275f Barbara Feit Kreisleiter S 273 Normdaten Person GND 124447147 lobid OGND AKS VIAF 62481668 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Breitenstein EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR und SA FuhrerGEBURTSDATUM 31 August 1899GEBURTSORT RosenheimSTERBEDATUM 18 November 1971STERBEORT Bad Tolz Oberbayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Breitenstein amp oldid 236608135