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Emanuel Friedli 14 Dezember 1846 in Lutzelfluh 5 April 1939 in Saanen war ein Schweizer Lehrer Pfarrer und Dialektologe Emanuel Friedli 1904 Portratskizze von R Munger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Sein Hauptwerk 2 2 Nebenwerke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEmanuel Friedli wurde in Lutzelfluh als Sohn eines armen Webers geboren getauft wurde er von Jeremias Gotthelf Als Zehnjahriger kam er in die Armenerziehungsanstalt im Schloss Trachselwald wo er acht Jahre lang blieb Uber diese Zeit schrieb Friedli im Gegensatz zu seinem spateren Leidensgenossen Carl Albert Loosli nichts Freunden gegenuber erwahnte er jedoch dass es eine schwere Leidenszeit gewesen sei Wie auch Simon Gfeller und andere gescheite Knaben aus armen Familien konnte er das Lehrer Seminar Munchenbuchsee absolvieren und Lehrer werden 1867 trat er seine erste Stelle im Dorf Ruegsauschachen an 1874 holte er die Matura nach Er studierte an der Universitat Bern und der Universitat Genf Theologie 1880 wurde er Pfarrer Im Jahr 1881 wahlte ihn die Gemeinde Innertkirchen als Pfarrer 1884 wechselte er nach Gottstadt bei Orpund Dort kam es zu einer schweren familiaren Krise Seine 1881 geschlossene Ehe mit Mathilde geb Walder wurde 1895 geschieden und 1896 scheiterte deshalb die Wiederwahl als Gemeindepfarrer Friedli wollte bereits zur Behandlung seiner Depression in die psychiatrische Klinik in Munsingen eintreten als ihm Freunde eine Stelle beim Schweizerischen Idiotikon in Zurich vermittelten Es war ihm dort zwar eine Aufnahme in die Redaktion in Aussicht gestellt worden doch erfullten sich die gegenseitigen Erwartungen nicht weswegen er von 1896 bis 1901 mit Hilfsarbeiten beschaftigt wurde Obwohl Friedli spater ungern an diese sechs Jahre zuruckdachte hatte er beim Idiotikon dennoch das dialektologische Handwerk gelernt das fur sein anschliessend in Angriff genommenes schriftliches Lebenswerk den Grund legte Er zog wieder nach Lutzelfluh wo er im Haus von Simon Gfeller aufgenommen wurde Uber diese Zeit schrieb er Ich bin mein eigener Sohn 56jahrig kam ich auf die Welt in der Erzieherfamilie Simon Gfeller uf der Egg bei Lutzelfluh Von da an eng befreundet mit Gfeller und Otto von Greyerz fing auch Friedli an zu schreiben 1902 legte er dem Regierungsrat des Kantons Bern ein Projekt fur ein vierbandiges Werk uber Barndutsch als Spiegel bernischen Volkstums vor Mit je einem Band uber Lutzelfluh Grindelwald Nidau und Guggisberg sollten vier Gebiete zu untersuchen die sich hinsichtlich Dialekt Kultur und Wirtschaft stark voneinander unterschieden Gestutzt auf ein Gutachten von Otto von Greyerz bewilligte der Regierungsrat die Subvention des Werks Mit der Zeit entstanden so sieben dickleibige reich illustrierte Bande Der erste erschien 1905 der letzte uber Saanen 1927 Das Gesamtwerk sollte mit einem grossen berndeutschen Worterbuch gekront werden Das kurz vor Friedlis Tod abgeschlossene etwa 32 000 Stichworter enthaltende Manuskript wurde allerdings nicht mehr gedruckt da auch Friedlis Mentor von Greyerz kurz darauf starb und gelangte mit dessen Nachlass in die Burgerbibliothek Bern 1 Friedli starb 1939 93 jahrig im berneroberlandischen Saanen Beerdigt wurde er in seiner Heimatgemeinde Lutzelfluh an der Sonnseite der Kirche neben Jeremias Gotthelf und Simon Gfeller Werke BearbeitenSein Hauptwerk Bearbeiten Barndutsch als Spiegel bernischen Volkstums erschienen im Verlag A Francke Bern Band 1 Lutzelfluh 1905 Band 2 Grindelwald 1908 Band 3 Guggisberg 1911 Band 4 Ins Seeland I 1914 Band 5 Twann Seeland II 1922 Band 6 Aarwangen 1925 Band 7 Saanen 1927 Registerband Alphabetischer Nachweiser zu den Banden 4 und 5Alle Bande sind als Neuauflage 1980 im Cosmos Verlag Muri bei Bern erschienen Nebenwerke Bearbeiten Glaube Liebe Hoffnung Ein Cyclus religios sittlicher Betrachtungen fur stille Stunden 1882 Die Landwirtschaft im Amt Erlach Im Auftrag des Amtskomitees fur Beschickung der schweizerischen Landesausstellung in Bern vom Jahre 1914 skizziert von Emanuel Friedli A Francke Bern 1914Literatur BearbeitenOtto von Greyerz Emanuel Friedlis Barndutsch In Heimatschutz Patrimoine Bd 16 1921 S 5 20 Digitalisat Mario Haldemann Emanuel Friedli In Helvetische Steckbriefe 47 Schriftsteller aus der deutschen Schweiz seit 1800 Bearbeitet vom Zurcher Seminar fur Literaturkritik mit Werner Weber Artemis Zurich Munchen 1981 S 65 71 Ruth Jorg Ein landschaftliches Worterbuch wie die Schweiz noch keines besitzt Ein vergessenes Werk von Emanuel Friedli In Schweizerdeutsches Worterbuch Schweizerisches Idiotikon Bericht uber das Jahr 1997 Zurich 1998 S 17 30 Karin Marti Weissenbach Friedli Emanuel In Historisches Lexikon der Schweiz Peter Sommer Die zwei Leben des Berndeutschforschers Emanuel Friedli 1846 1939 Biographisches zum 150 Geburtstag Fischer Media Munsingen 1996 Paul Zinsli Friedli Emanuel In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 457 Digitalisat Weblinks BearbeitenNachlass von Emanuel Friedli im Katalog der Burgerbibliothek Bern Publikationen von und uber Emanuel Friedli im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Emanuel Friedli im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Eine detaillierte Beschreibung dieses Worterbuchs findet sich im Aufsatz von Ruth Jorg 1998 Normdaten Person GND 119458500 lobid OGND AKS LCCN n88611400 VIAF 8198496 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedli EmanuelKURZBESCHREIBUNG Schweizer SchriftstellerGEBURTSDATUM 14 Dezember 1846GEBURTSORT LutzelfluhSTERBEDATUM 5 April 1939STERBEORT Saanen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emanuel Friedli amp oldid 221383388