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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Elisabeth Auguste Kathinka Gertrud von Schleicher geb Elisabeth von Hennigs 18 November 1893 in Potsdam 1 30 Juni 1934 in Nowawes 2 war die Ehefrau des deutschen Reichskanzlers und Generals Kurt von Schleicher Kurt und Elisabeth von Schleicher 1931 Leben BearbeitenElisabeth von Hennigs wurde 1893 als zweites Kind und als einzige Tochter des preussischen Generals Victor von Hennigs 1848 1930 und seiner Gattin Paula geborene von Albedyll geboren Ihre beiden Bruder kamen im Ersten Weltkrieg ums Leben Am 7 Januar 1916 heiratete von Hennigs in erster Ehe den brandenburgischen Adeligen und koniglich preussischen Rittmeister Bogislav Otto Hans Karl von Schleicher 23 Oktober 1892 in Perleberg 1 2 November 1945 in der Sowjetunion in Berlin Lichterfelde 1 Aus der Ehe ging eine Tochter Lonny Elisabeth Marie Paula von Schleicher 4 November 1919 in Berlin Lichterfelde West 13 November 2014 in Munchen hervor Am 28 Juli 1931 heiratete sie in zweiter Ehe den Offizier und spateren Reichskanzler Kurt von Schleicher einen Vetter ihres ersten Ehemanns von dem sie sich zuvor in einvernehmlicher Absprache aller Beteiligten am 4 Mai 1931 hatte scheiden lassen 1 nbsp Heiratsurkunde zur ersten Ehe von Elisabeth von Hennigs mit Bogislav von Schleicher mit einem Randvermerk uber die Scheidung im Jahr 1931 Sofern man den Aufzeichnungen des Grafen Kessler glauben darf kam der Scheidung Elisabeth von Schleichers von ihrem ersten Mann und ihrer Wiederverheiratung mit Kurt von Schleicher indirekt eine nicht geringe politische Bedeutung zu Kessler berichtet in seinen Tagebuchern Tagebucher 1918 1937 S 737ff der fruhere deutsche Reichskanzler Heinrich Bruning habe ihm in den spateren 1930er Jahren bei einem Zusammentreffen in Paris mitgeteilt die Nationalsozialisten hatten im Zuge ihrer Auseinandersetzung mit Schleicher der von 1929 bis 1932 in seiner Eigenschaft als wichtigster Berater des Reichsprasidenten Paul von Hindenburg diesem gegen die nationalsozialistische Bewegung gerichtete Ratschlage erteilte die Scheidungsangelegenheit verwendet um das Ansehen des ihnen unliebsamen Schleicher beim Reichsprasidenten zu schmalern Zu diesem Zweck hatten sie unangenehme den Scheidungsfall Elisabeth von Schleicher betreffende Dokumente durch einen Einbruch in eine Anwaltskanzlei an sich gebracht und diese Hindenburg zukommen lassen Hindenburg ein sehr konservativer Mann und glaubiger Christ der eine sehr ablehnende Haltung zum Thema Scheidung besass sei in der Folge durch die ihm zugespielten Informationen uber die Schleichers Eheschliessung vorangegangene Scheidung in negativer Weise gegenuber seinem Protege eingestellt gewesen Nach Brunings Auffassung habe diese Angelegenheit in massgeblicher Weise dazu beigetragen dass Schleicher im Jahre 1932 in der Gunst des greisen Staatsoberhauptes zunehmend sank und seine Schlusselstellung als wichtigster Berater Hindenburgs zugunsten Franz von Papens verloren habe Von Papen sei es so moglich geworden seine sich im Folgenden als fatal erweisende Vertrauensstellung bei Hindenburg zu gewinnen Schleicher selbst urteilte 1931 in einem Brief an den fruheren Reichswehrminister Otto Gessler uber seine Ehe dass ihm bei seiner Arbeit eine gewisse Stutzung durch weibliche Klugheit und fraulichen Takt notig sei Verschiedene Memoirenwerke wie etwa von Papens Der Wahrheit eine Gasse vermerkten dabei unabhangig voneinander uber Elisabeth von Schleicher Ihr Aussehen und ihr Charme trugen ihr und Schleicher bei allen Veranstaltungen den offiziellen wie den privaten viel Bewunderung ein und habe ihrem Ehemann so beim Ausbau seiner Beziehungen auf politischer und halbpolitischer gesellschaftlicher Ebene geholfen von Plewhe S 143 Die Familie lebte zunachst in Schleichers Wohnung in der Berliner Alsenstrasse und bezog 1932 nach seiner Ernennung zum Reichswehrminister eine Dienstwohnung im Reichswehrministerium in der Bendlerstrasse in der sie auch nach dem Amtsantritt Schleichers als Reichskanzler verblieb Anfang Februar 1933 kurz nach Schleichers Rucktritt als Kanzler und der Ernennung Adolf Hitlers zum Regierungschef erwarb das Ehepaar von Schleicher eine Villa in der Griebnitz Strasse 4 in Neubabelsberg genauer gesagt in Klein Glienicke bei Potsdam heute Teil Potsdams in unmittelbarer Nachbarschaft zur Familie Adenauer Das Gebaude wurde spater abgerissen weil es im Todesstreifen der Mauer lag Ermordung Bearbeiten nbsp Sterbeurkunde fur Elisabeth von Schleicher vom 2 Juli 1934 nbsp Elisabeth von Schleicher begleitet ihren Ehemann auf dem Weg zum Wahllokal Juli 1932 Am 30 Juni 1934 verschafften sich funf bis heute nicht identifizierte jungere Manner Zugang zum Haus der Familie Schleicher und erschossen Elisabeth von Schleicher zusammen mit ihrem Ehemann Der General starb noch am Tatort seine Ehefrau erlag in bewusstlosem Zustand ihren Verletzungen wahrend des Transportes in das Kreiskrankenhaus Nowawes Die Sterbeurkunde verzeichnet innere Verblutungen als Todesursache Die Leichen von Kurt und Elisabeth von Schleicher wurden kurz vor der geplanten Beerdigung von der Gestapo beschlagnahmt Erst nach dem Begrabnis Elisabeths von Schleicher und ihres Gatten das ohne die sterblichen Uberreste auf dem Parkfriedhof Lichterfelde stattfinden musste wurden den Angehorigen Urnen mit der Asche der Toten zugesandt Die Toten waren am 3 Juli 1934 im Krematorium Wilmersdorf verbrannt worden Als Urheber des Mordauftrags gegen Kurt von Schleicher dem seine Frau wohl eher zufallig mit zum Opfer fiel wurden unter anderem Hermann Goring Heinrich Himmler und Adolf Hitler selbst vermutet Am wahrscheinlichsten gilt in der Forschung die These dass die Morder im Auftrag Himmlers handelten da Gorings Aussage bei den Nurnberger Prozessen er hatte den General nur verhaften lassen wollen durch die Tatsache gestutzt wird dass sich am Tag des Verbrechens einige Stunden nach dem Erscheinen der Morder tatsachlich ein zweiter Stosstrupp von Mannern im Haus der Familie einfand um den General festzunehmen ihn aber schon tot vorfand Auszuschliessen ist indessen die von Holtzendorff in die Literatur eingebrachte These dass ein wild gewordenes Rollkommando die Tat begangen haben konnte da hiergegen schon die enge Koordination des Mordes an Schleicher mit dem Mord an seinem Vertrauten Ferdinand von Bredow spricht Goebbels Bemerkung in einem Tagebucheintrag vom 1 Juli 1934 In Berlin programmgemass Kleine Panne als die dass Elisabeth Schleicher mitfiel Schade aber nicht zu andern 3 stutzt dabei die These dass Elisabeth von Schleichers Tod ein Unfall war wahrend der Tod ihres Mannes dem Programm entsprach d h beabsichtigt war Die Ermordung Elisabeth von Schleichers zusammen mit ihrem Ehemann durch die SS oder Gestapo wahrend der sogenannten Nacht der langen Messer am 30 Juni 1934 gilt als einer der ersten Akte des Terrors des NS Regimes Anders als die Gewalttaten der SA in den Jahren 1933 und 1934 die sich als Ausschreitungen rechtfertigen liessen an denen die Regierung nichts andern konnte war fur die gezielte Ermordung des Ehepaares von Schleicher und anderer Personen die Staatsfuhrung direkt verantwortlich Unverhohlen war diese Gewalttat insofern als sie anders als die Ubergriffe gegen andere wehrhaftere Personen wie z B Parteien oder politische Kampfverbande eine Hausfrau traf und somit nicht als Massnahme der Staatsnotwehr zu rechtfertigen war Die Tat wird haufig als einer der ersten offentlich sichtbaren Hinweise auf den Charakter des NS Regimes und als eine Warnung vor dem Kommenden bewertet In diesem Zusammenhang bezeichnend ist auch das von Friedrich Karl von Plehwe in der Einleitung seiner Schleicher Biografie S 7ff vermerkte Vorstelligwerden der Gestapo im Krankenhaus Nowawes um den Schmuck der Toten an sich zu bringen was indessen an der Weigerung des zustandigen Arztes scheiterte diesen herauszugeben Die protestlose Hinnahme der Totung durch die Bevolkerung und insbesondere durch die massgeblichen politischen und militarischen Kreise wurde von vielen Historikern und Publizisten wie z B Andreas Hillgruber oder Sebastian Haffner als ein erstes Mitschuldigwerden derselben oder zumindest als ein Versagen im Angesicht der Taten der Nationalsozialisten bewertet Man habe so lautet der oft geausserte Vorwurf stillgehalten als das Regime sich selbst zu demaskieren begann Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Standesamt Berlin Lichterfelde Eheregister Nr 4 1916 Standesamt Nowawes Sterberegister fur das Jahr 1934 Sterbeurkunde Nr 169 1934 Elke Frohlich Hrsg Die Tagebucher von Joseph Goebbels Im Auftrag des Instituts fur Zeitgeschichte Teil 1 Aufzeichnungen 1923 1941 Band 3 I April 1934 bis Februar 1936 Munchen 2005 S 72 Normdaten Person GND 124256988X lobid OGND AKS VIAF 6210163411743300360007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schleicher Elisabeth vonALTERNATIVNAMEN Schleicher Elisabeth Auguste Kathinka Gertrud von vollstandiger Name Hennigs Elisabeth von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Ehefrau des deutschen Reichskanzlers und Generals Kurt von SchleicherGEBURTSDATUM 18 November 1893GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 30 Juni 1934STERBEORT Neubabelsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth von Schleicher amp oldid 238539956