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Elisabeth Lisl Jager 25 September 1924 in Wien als Leopoldine Elisabeth Morawitz 28 Juni 2019 in Berlin 1 war eine osterreichische Journalistin Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus und Uberlebende des KZ Ravensbruck Leben BearbeitenLeopoldine Elisabeth Morawitz wurde 1924 als jungstes von vier Kindern geboren Der Vater August Morawitz arbeitete als Markthelfer auf dem Wiener Naschmarkt Ihre Mutter Leopoldine war Hausfrau Von 1930 bis 1938 besuchte sie die Volks und Hauptschule Danach erhielt sie eine kaufmannische Ausbildung in einer Papierwarenhandlung Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich am 12 Marz 1938 beteiligte sich Leopoldine mit ihrer Familie und Jugendfreunden am antifaschistischen Widerstand Aufgewachsen im sozialdemokratischen Umfeld der Wiener Gemeindebauten wurde sie im Kommunistischen Jugendverband KJV aktiv und betreute Familien von Inhaftierten schleuste Illegale vom Bahnhof weiter und sammelte fur die Rote Hilfe Mit ihren Freundinnen und Freunden verteilte sie illegale Zeitungen und Flugblatter Am 3 Juli 1941 wurde sie 16 jahrig von der Geheimen Staatspolizei Gestapo zusammen mit ihrer Mutter verhaftet Sie wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung zu drei Jahren Gefangnis verurteilt die sie vor allem in Munchen Stadelheim verbusste Das Urteil fur die Mutter lautete vier Jahre Zuchthaus Am 23 September 1943 wurde ihr Bruder Bruno vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 25 Februar 1944 in Wien hingerichtet Im September 1944 wurde Leopoldine Morawitz nach Strafverbussung nicht entlassen sondern in das Frauen Konzentrationslager Ravensbruck deportiert Am 28 April 1945 wurde das Lager evakuiert Leopoldine Morawitz wurde mit anderen Haftlingen von der SS auf den sogenannten Todesmarsch getrieben von dem sie mit anderen Kameradinnen fluchtete Anfang Mai befreite die Rote Armee das Lager Morawitz half bei der Versorgung und Betreuung zuruckgebliebener kranker Kameradinnen Anfang Juli 1945 kehrte Leopoldine Morawitz in ihre Heimatstadt Wien zuruck Bis November 1945 war sie Angestellte der Wiener Stadtleitung der KPO bis 1950 arbeitete sie als Journalistin bei der von der sowjetischen Besatzungsmacht herausgegebenen Osterreichischen Zeitung Mit ihrem Mann dem Spanienkampfer Max Bair siedelte sie 1950 in die DDR uber wo sie als Elisabeth und Martin Jager lebten Sie holte das Abitur nach schloss ihr Studium als Journalistin an der Leipziger Universitat mit Diplom ab und arbeitete in den darauffolgenden Jahren beim Rundfunk in verschiedenen Zeitschriftenverlagen und dem Ministerium fur Kultur 1951 wurde ihre Tochter Brigitta geboren 1954 ihre Tochter Claudia Elisabeth Jager engagierte sich seit den 1950er Jahren in der Lagergemeinschaft Ravensbruck Komitee der antifaschistischen Widerstandskampfer der DDR Bei Begegnungen mit Schulern und Jugendlichen klarte sie als Zeitzeugin auf und warnte vor den Folgen von Rechtsextremismus und Faschismus In der DDR wurde sie mit der Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 ausgezeichnet Fur ihre Verdienste und ihr konsequentes Eintreten gegen das Vergessen erhielt sie am 13 Juni 2008 vom brandenburgischen Ministerprasidenten Matthias Platzeck den Verdienstorden des Landes Brandenburg Lisl Jager lebte in Berlin war mehrfache Gross und Urgrossmutter und bis ans Ende ihrer Tage politisch aktiv Sie starb im Juni 2019 im Alter von 94 Jahren in Berlin 2 Weblinks BearbeitenLagergemeinschaft Ravensbruck Freundeskreis e V Portrat uber Lisl Jager Lisl Jager Uberlebende erzahlen bpb Weitere Informationen und CD uber Lisl Jager Mahn und Gedenkstatte RavensbruckEinzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige abgerufen am 21 Juli 2019 Traueranzeige in der Berliner Zeitung vom 20 21 Juli 2019 S 26 PersonendatenNAME Jager ElisabethALTERNATIVNAMEN Morawitz Leopoldine ElisabethKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutsche JournalistinGEBURTSDATUM 25 September 1924GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 28 Juni 2019STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Jager Widerstandskampferin amp oldid 235252807