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Johanne Henriette Elisabeth Frerichs geborene Seifert geschiedene Oppel 13 Oktober 1883 in Niedersachswerfen 22 Mai 1967 in Oldenburg war eine deutsche Politikerin der SPD Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 In der Weimarer Republik 1 3 In der Zeit des Nationalsozialismus 1 4 In der Bundesrepublik Deutschland 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Frerichs war die Tochter des Postassistenten Karl Seifert und seiner Ehefrau Pauline geb Hotze Sie besuchte ab 1890 in Clausthal Zellerfeld die Grundschule und anschliessend auch die dortige Hohere Madchenschule Nach erfolgreichem Schulabschluss war sie von 1899 bis 1903 bei der Reichspost tatig und nahm nebenbei aktiv an dem durch die Studenten der Bergakademie gepragten gesellschaftlichen Leben in der Oberharzstadt teil 1903 heiratete sie den Marineangehorigen Johann Oppel und zog mit ihm nach Kiel Dort wurde am 27 Marz 1904 ihr gemeinsamer Sohn Hans geboren Die haufige diensttbedingte Abwesenheit des Ehemannes uberbruckte Frerichs durch die Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen unterschiedlichster Art So belegte sie 1910 und 1913 zwei Ferienkurse der Universitat Jena Nach dem Umzug der Familie nach Wilhelmshaven im Jahr 1914 suchte Frerichs den Kontakt zu freigeistigen Vereinen und Diskussionsforen Monistenbund Vortrupp Friedensgesellschaft Ihre politische Karriere begann 1917 mit dem Eintritt in die SPD Im gleichen Jahr trennte sie sich von ihrem Mann In der Weimarer Republik Bearbeiten Im Oktober 1919 wurde Frerichs in den Bildungsausschuss der SPD in Wilhelmshaven Rustringen gewahlt 1920 beauftragte der SPD Bezirksvorstand sie mit der Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt im Bezirk Oldenburg Ostfriesland Osnabruck Auf dem Bezirksparteitag am 31 Juli 1921 in Oldenburg wurde die Verankerung der Arbeiterwohlfahrt als Arbeitsgemeinschaft innerhalb der SPD Organisation beschlossen und Frerichs zur weiblichen Vertrauensperson Frauenreferentin im Bezirksvorstand sowie zur ersten Bezirksvorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt gewahlt Von 1921 bis zum Verbot der SPD und dieser Hilfs und Ersatzorganisationen durch die Nationalsozialisten im Sommer 1933 nahm sie diese Doppelfunktion wahr Weiterhin war sie ab 1925 Stadtratin in Rustringen Von 1932 bis zu dessen Auflosung durch die Nationalsozialisten war sie Abgeordnete im Oldenburgischen Landtag Insgesamt hatte es im Oldenburgischen Landtag nur vier Frauen gegeben Maria Brand Elisabeth Frerichs Auguste Henke und Ilsa Wubbenhorst 1 Am 15 April 1922 heiratete Elisabeth Frerichs Friedrich Frerichs 1882 1945 Parteisekretar und sozialdemokratischer Fraktionsvorsitzender im Oldenburger Landtag Die von Zeitzeugen als sehr harmonisch charakterisierte Ehe und das gemeinsame Engagement der Eheleute fur die Zielsetzungen der SPD in den Jahren der Weimarer Republik ermoglichten es Frerichs mit uberdurchschnittlichem Arbeitsaufwand die sozialdemokratische Frauenbewegung im Bezirk Oldenburg Ostfriesland Osnabruck aufzubauen Ihr Aufgabenfeld umfasste die Einrichtung von Ortsausschussen der Arbeiterwohlfahrt und Koordinierung aller politischen und sozialen Aufgaben auf Bezirks sowie die Vertretung der Nordwestregion auf Reichsebene Neben der Einberufung und Leitung von Kreis und Bezirksfrauenkonferenzen den alljahrlich stattfindenden Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag sowie politisch aber auch aus Geselligkeit motivierten Frauentreffen engagierte sich Frerichs ebenso stark in der Parteiarbeit der SPD in Wilhelmshaven Rustringen Weiterhin verfasste sie regelmassig Presseberichte uber die Aktivitaten der sozialdemokratischen Frauenbewegung des Bezirks die in lokalen und uberregionalen Zeitungen sowie in den SPD Frauenzeitschriften Die Gleichheit und Die Genossin veroffentlicht wurden Zu ihren Aufgaben gehorte ab 1924 auch die bis 1932 mit dem Verein Landaufenthalt fur Stadtkinder e V in Berlin durchgefuhrte Organisation von Ferienaufenthalten fur bedurftige Kinder des Bezirkes Parteiintern war Frerichs ausserdem verantwortlich fur die Planung und Leitung von Schulungsveranstaltungen und Seminaren fur die weiblichen SPD Mitglieder In der Endphase der Weimarer Republik ubernahm sie zusatzlich die Vorfuhrung sozialkritischer Filme Mit dieser Variante von Offentlichkeitsarbeit im Vorfeld von Wahlen wurde das Ziel verfolgt passive Genossinnen aber auch politisch indifferente Frauen zu mobilisieren Sie reiste in die entlegensten Teile des Bezirkes fuhrte die Filme selbst vor und referierte im Anschluss uber aktuelle politische Themen Weiterhin galt ihr starkes Engagement dem Kampf gegen den Abbau der sozialen Errungenschaften der Weimarer Republik und gegen die politische Radikalisierung in jenen Jahren In der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten setzten in Deutschland Unterdruckung Verfolgung und Ermordung politisch Andersdenkender ein Unmittelbar nach dem Verbot der SPD am 22 Juni 1933 wurden Elisabeth Frerichs und ihr Ehemann gezwungen Wilhelmshaven Rustringen zu verlassen Sie zogen zuerst nach Bohlenbergerfeld spater nach Zetel Im Zuge der Aktion Gitter in der fruhere Abgeordnete der demokratischen Parteien und Gegner des NS Regimes nach dem Attentat auf Hitler verhaftet wurden wurde Friedrich Frerichs am 22 August 1944 von der GeStaPo verhaftet und in das Konzentrationslager Neuengamme eingeliefert 2 Ihr Versuch beim Reichssicherheitshauptamt seine Freilassung zu erreichen scheiterte er starb vermutlich bei der Versenkung der Cap Arcona Anfang Mai 1945 In der Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Frerichs von der Britischen Militarregierung als Mitglied des Kommunalparlamentes der Friesischen Wehde und des Kreistages Friesland eingesetzt und gehorte als eine von zwei Frauen neben Margarete Gramberg FDP von Januar bis November 1946 als Abgeordnete dem Ernannten Landtag von Oldenburg an Nach Grundung des Bundeslandes Niedersachsen war sie im Marz 1947 kurzzeitig Mitglied des ernannten Niedersachsischen Landtages und nach der Landtagswahl im Fruhjahr 1947 auch fur eine Legislaturperiode Mitglied des Niedersachsischen Landtages Parteiintern nahm sie in der Wiederaufbauphase der SPD an einer Vielzahl von Veranstaltungen als Referentin teil Wie vor 1933 war sie auch Mitglied des SPD Bezirksvorstandes 1951 zog sie von Zetel nach Oldenburg wo sie seit 1952 dem Rat der Stadt angehorte Aus Altersgrunden verzichtete sie 1961 auf eine erneute Kandidatur Daneben widmete sie ihre Energie dem Wiederaufbau der Arbeiterwohlfahrt und der SPD Bis 1959 war sie Vorsitzende danach Ehrenvorsitzende des im Oktober 1948 geschaffenen Bezirksverbandes der Arbeiterwohlfahrt Weser Ems e V Ehrungen BearbeitenElisabeth Frerichs muss zu den wenigen exponierten Frauen gezahlt werden die die Tradition der SPD Frauenbewegung uber die Zeit des Nationalsozialismus hinaus reprasentierten 1952 wurde sie mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet Fur ihr Engagement im Rahmen der Arbeiterwohlfahrt erhielt sie weiterhin die Albert Schweitzer Medaille und die Niedersachsische Verdienstmedaille In Wurdigung ihres Wirkens wurde in Delmenhorst ein Heim der Arbeiterwohlfahrt nach ihr benannt In Oldenburg erinnert ein Strassenname an sie Literatur BearbeitenBarbara Simon Abgeordnete in Niedersachsen 1946 1994 Biographisches Handbuch Hrsg vom Prasidenten des Niedersachsischen Landtages Niedersachsischer Landtag Hannover 1996 S 107 Albrecht Eckhardt Von der burgerlichen Revolution bis zur nationalsozialistischen Machtubernahme Der oldenburgische Landtag und seine Abgeordneten 1848 1933 Isensee Oldenburg 1996 ISBN 3 89598 327 6 Seite 94 Frerichs Johanne Henriette Elisabeth geb Seifert gesch Oppel In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 206 208 online Einzelnachweise Bearbeiten Albrecht Eckhardt Von der burgerlichen Revolution bis zur nationalsozialistischen Machtubernahme Seite 21 Biographie von Frerichs Friedrich Fritz Boiken In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 208 209 online Normdaten Person GND 102441812X lobid OGND AKS VIAF 252814186 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frerichs ElisabethALTERNATIVNAMEN Frerichs Johanne Henriette Elisabeth Oppel Elisabeth Seifert Johanne Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin SPD MdLGEBURTSDATUM 13 Oktober 1883GEBURTSORT NiedersachswerfenSTERBEDATUM 22 Mai 1967STERBEORT Oldenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Frerichs amp oldid 216797208