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Elias Schrenk 19 September 1831 in Hausen ob Verena bei Tuttlingen 21 Oktober 1913 in Gadderbaum Bethel heute Bielefeld war ein schwabischer Kaufmann evangelischer Missionar und Erweckungsprediger des Pietismus bzw der Heiligungsbewegung Elias Schrenk Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Dienst als Evangelist und Seelsorger 3 Gedenktag 4 Schriften 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenSchrenk war eines von drei Kindern eines Schneiders Handlers und Bauern 1847 als junger Mann machte Elias Schrenk eine Ausbildung als Kaufmann in Tuttlingen und kam so in die Fremde Fruhzeitig kam er mit glaubigen Menschen in Beruhrung Vor allem beeindruckte ihn sein pietistischer und sozialer Arbeitgeber und Unternehmer Carl Mez in Freiburg zu dem er 1853 kam In dieser Phase kam er selbst zu einem lebendigen Glauben 1854 besuchte er das Missionsseminar der Basler Mission wo er von den Lehrern Wolfgang Friedrich Gess Theodor Haug und dem Missionsinspektor Joseph Friedrich Josenhans gepragt wurde 1858 ist er nach seinen eigenen Angaben in seiner Autobiographie von Dorothea Trudel durch Handauflegung von einem nervosen Leiden geheilt worden 1 Elias Schrenk war von 1859 bis 1872 als Missionar der Basler Mission an der Goldkuste in Westafrika zeitweise in verantwortlicher Stellung tatig 1865 bis 1866 verbrachte er zur Erholung im appenzellischen Heiden wo er nebenbei auch als Kurpastor tatig wurde Seit 1866 war er mit der Schweizer Pfarrerstochter Berta Tappolet verheiratet Aus gesundheitlichen Grunden musste er aus Afrika heimkehren und er war 1873 bis 1874 Kurprediger in Davos danach kurz in England wo er die Evangelisten Dwight Lyman Moody und Ira Sankey kennenlernte Ab 1875 wurde Schrenk Reiseprediger der Basler Mission in Hessen und Thuringen mit Wohnsitz in Frankfurt am Main zudem war er fur die dortige Missionskasse und Redaktion des Starkenburger Missionsblattes zustandig Carl Heinrich Rappard und Otto Stockmayer die ebenfalls zur Heiligungsbewegung gehorten wurden damals seine lebenslangen Freunde Er besuchte auch die Grunder der Heilsarmee William und Catherine Booth in London von derer Arbeit er tief beeindruckt war aber ihre angewendeten Evangelisationsmethoden waren ihm dann doch zu plakativ 1879 bis 1886 war er Prediger fur die Evangelische Gesellschaft des Kantons Bern in der Schweiz Dabei konnte er eine grosse Zuhorerschaft von mehreren hundert Personen gewinnen so dass die evangelisch reformierte Stadtberner Nydeggkirche fur den Sonntagabendgottesdienst gebraucht werden musste Wie es in der damaligen Heiligungsbewegung ublich war hielt er auch Bibelstunden und erweckliche Versammlungen im Umfeld von Bern ab und predigte auch in Tanzsalen und Turnhallen um die Menschen zur Umkehr zu Gott zu rufen Die Evangelische Gesellschaft erlebte auch durch ihn grosses Wachstum und eine Blutezeit 2 In dieser Zeit wurde er das geistliche Vorbild fur Franz Eugen Schlachter der in Bern sein Mitarbeiter war Er war ein ernsthafter uberzeugender Erweckungsprediger der versuchsweise ab 1884 und definitiv von 1886 bis zu seinem Tod 1913 in Deutschland als freier Evangelist arbeitete 1893 sprachen Hudson Taylor Eduard Graf von Puckler und Schrenk an einer grossen christlichen Studentenkonferenz in Frankfurt am Main Einer der Teilnehmer war der spatere Tubinger Theologieprofessor Karl Heim der nach einer Predigt Schrenks ein personliches Gesprach mit ihm hatte das er als befreiend empfand Dabei kapitulierte Heim bedingungslos vor Gott erlebte einen radikalen Neuanfang der fur ihn ein schopferischer Neubeginn seines Lebens sein sollte 3 1888 nahm er an der ersten Pfingstkonferenz im thuringischen Gnadau teil woraus 1897 der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband entstand Schrenk war einer der damaligen Redner dabei stellte er der Versammlung seine mehrstufige Evangelisationsmethode vor 4 Er war Hauptreferat bei der 14 Gnadauer Pfingstkonferenz in Wernigerode als es vor allem um die Abwehr gegen die Pfingstbewegung ging 5 Schrenk war 1909 einer der Unterzeichner der sogenannten Berliner Erklarung in der sich die deutsche Gemeinschaftsbewegung von der neu aufkommenden Pfingstbewegung abgrenzte obwohl Schrenk an sich und in seinem Dienst auch Heilungserfahrungen gemacht hatte Elias Schrenk war verheiratet sein Sohn Gottlob Schrenk wurde spater Hochschullehrer fur neutestamentliche Exegese an der Universitat Zurich Dienst als Evangelist und Seelsorger BearbeitenIm deutschsprachigen Raum galt Schrenk als Vater der klassischen Evangelisation die er in ahnlicher Weise wie Dwight Lyman Moody durchfuhrte Die durch personliche Glaubenserfahrungen und Gebet gepragte Predigt sollte bei den Zuhorern zu Sundenerkenntnis Busse Bekehrung Glauben an Jesus Christus und auch zur Heilsgewissheit fuhren Er beachtete aber auch die sogenannte vorlaufende Gnade und das unterschiedliche Glaubensverstandnis seiner Zuhorerschaft Er bot auch seelsorgerliche Nachbetreuung und biblische Unterweisung der Neubekehrten an 6 Teilweise konnte er nur gegen starken Widerstand der Bevolkerung arbeiten und predigen Es kam vor dass er mit Jauche ubergossen wurde oder dass auf den Versammlungssaal in dem er predigte geschossen wurde Auch wurde er von Mannern in Frauenkleidern die mit Knuppeln bewaffnet waren uberfallen Trotz allem Widerstand verkundigte er aber das Evangelium mit grosser Uberzeugung Obwohl er zeitweise stark zur freikirchlichen Linie tendierte naherte er sich nach seiner Zeit in Bern wieder starker dem kirchlich pietistischen Bereich 7 8 Gedenktag Bearbeiten21 Oktober im Evangelischen Namenkalender 9 Schriften BearbeitenPilgerleben und Pilgerarbeit Verlag Ernst Rottger Kassel 1905 Autobiographie Jungfrauenleben im Lichte des Evangeliums Verlag der Missionsbuchhandlung 1920 Ein Leben im Kampf um Gott R Brockhaus Wuppertal 1962 Suchet in der Schrift Tagliche Betrachtungen fur das ganze Jahr viele Auflagen Verlag der Liebenzeller Mission Bad Liebenzell 2000 ISBN 978 3 8800 2716 9 und Missionsverlag der Evangelisch Lutherischen Gebetsgemeinschaften 2016 ISBN 978 3 9296 0259 3 Wen durstet der komme Zwolf Reden Nabu Press 2012 ISBN 978 1 2788 3044 5Literatur BearbeitenRuth Albrecht Blut Theologie und Blut Mystik bei Charles Haddon Spurgeon Elias Schrenk und Adeline Grafin Schimmelmann S 341 371 in Hans Jurgen Schrader und Irmtraut Sahmland Medizin und kulturgeschichtliche Konnexe des Pietismus Heilkunst und Ethik arkane Traditionen Musik Literatur und Sprache Band 61 von Arbeiten zur Geschichte des Pietismus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2016 ISBN 978 3 6475 5844 8 Rudolf Dellsperger Markus Nageli Hansueli Ramser Auf dein Wort Beitrage zur Geschichte und Theologie der Evangelischen Gesellschaft des Kantons Bern im 19 Jahrhundert Zum 150jahrigen Bestehen der Evangelischen Gesellschaft herausgegeben vom Hauptkomitee Haller Bern 1981 Friedrich Hauss Vater des Glaubens Lebensbilder von Johann Albrecht Bengel Ludwig Hofacker Aloys Henhofer Elias Schrenk und anderen Hanssler Verlag Neuhausen 1992 ISBN 978 3 775 11836 1 Kuno Kallnbach und Klaus von Orde Dietrich Busch Vorbilder Leitbilder Johann Christoph Blumhardt Karl Heim Elias Schrenk Born Verlag Kassel 1989 Hermann Klemm Elias Schrenk der Weg eines Evangelisten TVG R Brockhaus Verlag Wuppertal 1961 und 1986 ISBN 978 3 417 29236 7 Karl Launhardt Manner die mit der Bibel lebten Martin Luther Hermann Menge Erich Sauer Elias Schrenk Verlag der Liebenzeller Mission Bad Liebenzell 1997 ISBN 978 3 880 02635 3 Jorg Ohlemacher Das Reich Gottes in Deutschland bauen ein Beitrag zur Vorgeschichte und Theologie der deutschen Gemeinschaftsbewegung Band 23 von Arbeiten zur Geschichte des Pietismus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1986 ISBN 978 3 525 55807 2 S 93 103 Elias Schrenk Jorg Ohlemacher Gemeinschaftschristentum in Deutschland im 19 und 20 Jahrhundert S 393 405 in Martin Brecht Gustav Adolf Benrath Martin Sallmann Ulrich Gabler Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Geschichte des Pietismus Band 3 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 978 3 525 55348 0 Arno Pagel Sprechstunde bei Elias Schrenk Seelsorgerliche Briefe Verlag und Schriftenmission der Evangelischen Gesellschaft fur Deutschland 1981 ISBN 978 3 8785 7170 4 und Verlag der St Johannis Druckerei C Schweickhardt Lahr Dinglingen 1991 ISBN 978 3 8800 2478 6 Fruhere Ausgabe Elias Schrenk Seelsorgerliche Briefe Ausgewahlt und herausgegeben von Arno Pagel Wuppertal 1981 Gerhard Ruhbach Elias Schrenk Der Bahnbrecher der Evangelisation in Deutschland Theologische Beitrage 13 1982 Werner Schmuckle Elias Schrenks Evangelisationspredigt und Evangelisationspraxis Studien zu ihrem historischen Kontext und ihrer Bedeutung fur die Gegenwart LIT Verlag 2019 ISBN 978 3 64314249 8 Karl Weber Elias Schrenk und seine Botschaft Brunnen Verlag Giessen 1960 Karl Weber Klarer Kurs in wirrer Zeit Weg und Wort des Evangelisten Elias Schrenk Telos Verlag der Liebenzeller Mission Bad Liebenzell 1973 Einzelnachweise Bearbeiten Samuel Schrenk Elias Schrenk ein Leben im Kampf um Gott Hrsg Samuel Schrenk Folgen Verlag Langerwehe 2019 ISBN 978 3 95893 204 3 Christian Fuhrer Geschichte Evangelisches Gemeinschaftswerk EGW Memento des Originals vom 13 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www egw ch Karl Heim Ich gedenke der vorigen Zeiten Hamburg 1957 S 31 39 Jorg Ohlemacher Gemeinschaftschristentum in Deutschland im 19 und 20 Jahrhundert S 393 405 in Martin Brecht Gustav Adolf Benrath Martin Sallmann Ulrich Gabler Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Geschichte des Pietismus Band 3 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 978 3 525 55348 0 Werner Schmuckle Evangelistisch predigen bei Elias Schrenk lernen 5 AMD Kongress fur Theologinnen und Theologen Werner Schmuckle Evangelistisch predigen bei Elias Schrenk lernen 5 AMD Kongress fur Theologinnen und Theologen Werner Raupp Schrenk Elias In Historisches Lexikon der Schweiz Jorg Ohlemacher Das Reich Gottes in Deutschland bauen ein Beitrag zur Vorgeschichte und Theologie der deutschen Gemeinschaftsbewegung Band 23 von Arbeiten zur Geschichte des Pietismus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1986 ISBN 978 3 5255 5807 2 S 93 103 Elias Schrenk Elias Schrenk im Okumenischen HeiligenlexikonWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Elias Schrenk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Das Elias Schrenk Haus in Tuttlingen Werner Raupp Schrenk Elias In Historisches Lexikon der Schweiz Andachten von Elias Schrenk auf der Website des deutschen Gemeindenetzwerkes abgerufen am 10 Mai 2018 Normdaten Person GND 118761749 lobid OGND AKS LCCN no98097172 VIAF 20476130 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schrenk EliasKURZBESCHREIBUNG schwabischer evangelischer Missionar und Erweckungsprediger des Pietismus und der HeiligungsbewegungGEBURTSDATUM 19 September 1831GEBURTSORT Hausen ob VerenaSTERBEDATUM 21 Oktober 1913STERBEORT Gadderbaum Bethel heute Bielefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elias Schrenk amp oldid 233021340