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Der Eldfell ˈɛltfɛtl islandisch Feuerberg ist ein Vulkan mit einem 200 m hohen Schlackenkegel auf der 13 4 km grossen islandischen Insel Heimaey Er bildete sich ohne Vorwarnung bei vulkanischen Eruptionen wenige hundert Meter ausserhalb der Stadt Heimaey am 23 Januar 1973 Seit dem Ende der Ausbruche im Juli 1973 befindet sich der Vulkan im Ruhezustand EldfellHelgafell links und Eldfell rechts 2006 Die Vulkanspalte des Ausbruches ist sudlich des Eldfell deutlich zu sehen Hohe 200 mLage Vor der Sudkuste IslandsKoordinaten 63 25 50 N 20 14 47 W 63 430555555556 20 246388888889 200 Koordinaten 63 25 50 N 20 14 47 WEldfell Island Typ Schlackenkegel SpaltenvulkanGestein BasaltLetzte Eruption 1973 aktiv Der Lavastrom vier Monate nachdem er am Weiterfluss gehindert worden war Foto vom 23 Juli 1973 Vorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Besiedelung 3 Geologische Situation 4 Eruptionen der Neuzeit 5 Ausbruch 1973 5 1 Beginn der Eruptionen 5 2 Evakuierungen 5 3 Auswirkungen der Eruption Zerstorung von Hausern Erzeugung von Land 5 4 Kuhlung der Lava 5 5 Der Ausbruch klingt ab 5 6 Heimaey nach den Ausbruchen 6 Eldfell heute und in Zukunft 6 1 Pompeji des Nordens 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDie Eruptionen verursachten eine Krise bei den damals ca 5 000 Einwohnern 1 und fuhrten fast zu ihrer dauerhaften Aussiedlung von der Insel Vulkanische Asche ging auf Heimaey nieder und zerstorte dabei viele Hauser Lavastrome drohten den naturlichen Hafen vom Meer abzutrennen Damit ware die Haupteinnahmequelle der Inselbewohner die Fischerei stark beeintrachtigt gewesen Mittels grosser Meerwassermengen wurde jedoch die Lava erfolgreich so weit abgekuhlt dass sie zum Stillstand kam und nicht nur die Nutzung des Hafens weiter moglich war sondern die bis 40 m hohen Lavawalle ihn sogar ausgesprochen gut gegen die beruchtigten Wintersturme aus Osten und Sudosten schutzten Nach dem Ende der Eruptionen wurden die nur langsam abkuhlenden Lavastrome zur Energie und Warmwassergewinnung genutzt Die niedergegangenen Pyroklastika wurden zur Erweiterung des Flughafens und zur Landgewinnung eingesetzt wodurch Platz fur 200 neue Hauser geschaffen wurde Besiedelung BearbeitenDie Vestmannaeyjar isl Westmannerinseln wurden 874 erstmals besiedelt ursprunglich moglicherweise von geflohenen irischen Sklaven die den nordischen Siedlern auf Island gehorten Diese Siedler gaben einer Theorie nach der Insel ihren Namen Westmanner da Irland westlich von Skandinavien liegt Obwohl es auf Heimaey an Susswasser mangelt und die Siedler durch Piraterie bedrangt wurden wurde die Insel ein wichtiges Zentrum der islandischen Fischerei da sich dort fischreiche Gewasser befinden Zudem gelang es um die Mitte des 20 Jahrhunderts schliesslich einen eigenen Hafen auszubauen der auch Motorschiffe und Trawler aufnehmen konnte Ab da trieb man den Aufbau einer eigenen Fischereiindustrie erfolgreich voran 2 Geologische Situation BearbeitenAufgrund seiner Lage uber dem mittelatlantischen Rucken wo sich die Eurasische und die Nordamerikanische Platte voneinander entfernen ist Island eine Region mit starker vulkanischer Aktivitat Die inzwischen von Wissenschaftlern mehrheitlich angenommene Lage Islands uber einem nach dem Land benannten Hotspot tragt zu Anzahl und Intensitat der Ausbruche massgeblich bei Der Archipel der Vestmannaeyjar liegt vor der Sudkuste Islands und besteht aus mehreren im Holozan entstandenen Inseln Das Vulkansystem der Vestmannaeyjar ist das jungste und sudlichste der ostlichen Vulkanzone Islands Eastern Volcanic Zone und seit der Eiszeit aktiv 3 Heimaey die grosste Insel der Gruppe und die einzige bewohnte enthalt auch im Pleistozan entstandenes Material Bis vor dem Ausbruch des Eldfell war der Helgafell ein 200 m hoher und etwa 6 000 Jahre alter Vulkankegel der bekannteste Vulkan der Insel Eruptionen der Neuzeit BearbeitenSeit der Besiedlung ereigneten sich die ersten grosseren Eruptionen 1637 und 1896 als unterseeische Ereignisse Zu einer weiteren Eruption kam es 1963 als sich etwa 20 km sudwestlich die neue Insel Surtsey bildete Wissenschaftler vermuten dass die verstarkte vulkanische Aktivitat auf eine Ausdehnung der Island durchquerenden Riftzone Richtung Suden zuruckzufuhren ist Ausbruch 1973 BearbeitenBeginn der Eruptionen Bearbeiten Am 21 Januar 1973 begann etwa um 20 Uhr eine Serie schwacher Erdbeben um Heimaey Sie waren zuerst zu schwach um von den Bewohnern wahrgenommen zu werden konnten jedoch von einem 60 km entfernten Seismographen aufgezeichnet werden Zwischen 01 00 und 03 00 in der folgenden Nacht 22 Januar zeichnete er uber 100 Beben auf Anschliessend nahm die Anzahl der Beben wieder ab und horte bis um 11 00 vollstandig auf Erst am spaten Abend dieses Tages um 23 00 begannen die Beben von neuem Zwar wurden bis 01 34 am folgenden Tag nur sieben Beben gemessen sie waren jedoch starker als die vorigen das starkste erreichte einen Wert von 2 7 auf der Richterskala Derartige Beben sind an den Randern von Lithospharenplatten nicht ungewohnlich und so deutete noch nichts auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hin Die Eruptionen begannen daher praktisch unerwartet Um etwa 01 55 am 23 Januar offnete sich eine Spalte auf der Ostseite der Insel nur etwa 1 km vom Ortszentrum Heimaeys entfernt und nur 200 m ostlich des nachstgelegenen Hofes Kirkjubaer isl Kirchenhof wo sich eine der Kirchen der Insel befand Die Spalte vergrosserte sich rasch auf eine Lange von 2 km Auch unterseeische Aktivitaten wurden registriert jeweils knapp vor der Nord und der Sudkuste Wahrend der ersten Stunden konnten entlang der im Maximum 3 km langen Spalte spektakulare Lava Fontanen beobachtet werden aber die Aktivitat konzentrierte sich danach auf eine Offnung die sich etwa 800 m nordlich des Helgafell Vulkanes und gerade noch ausserhalb der Stadt befand Wahrend der ersten Tage der Eruptionen wurden pro Sekunde geschatzte 100 Kubikmeter Lava und Pyroklastika ausgestossen Innerhalb von zwei Tagen hatten die Lava Fontanen einen Vulkankegel mit einer Hohe von 100 m aufgeschuttet Ursprunglich wurde dieser neue Vulkan Kirkjufell Kirchenberg genannt aufgrund seiner Nahe zur ehemaligen Kirche Dieser Name wurde von den islandischen Behorden jedoch nicht ubernommen sie gaben dem Vulkan gegen den Widerstand der lokalen Bevolkerung den Namen Eldfell Feuerberg Evakuierungen Bearbeiten In den ersten Stunden der Eruptionen wurden von der islandischen Zivilschutzbehorde bereits im Vorfeld ausgearbeitete Notfallplane umgesetzt und die gesamte Bevolkerung der Insel ausgesiedelt Die Evakuierung war notwendig da Lavastrome bereits in das ostliche Ende der Stadt zu fliessen begannen ausserdem war die gesamte Insel von niedergehender Asche bedroht Wegen schwerer Sturme in den vorangegangenen Tagen befand sich glucklicherweise fast die gesamte Fischereiflotte im Hafen was eine rasche Evakuierung ermoglichte Die Bevolkerung wurde von der Feuerwehr mittels Sirenen alarmiert und versammelte sich im Hafen Die ersten Boote verliessen die Insel Richtung THorlakshofn um 02 30 nur eine halbe Stunde nach Beginn der Eruptionen Der Grossteil der Bevolkerung verliess Heimaey per Schiff Zum Gluck bedrohten Lava und Asche anfanglich das Flugfeld nicht so konnten einige Personen zusatzlich ausgeflogen werden Dies betraf vor allem altere Einwohner und die Patienten des ortlichen Krankenhauses die nicht per Schiff transportiert werden konnten Innerhalb von sechs Stunden wurden so nahezu alle 5 300 Einwohner sicher auf die islandische Hauptinsel ausgesiedelt Nur wenige Menschen blieben zuruck fur wichtige Arbeiten oder fur die Rettung von Wertgegenstanden in bedrohten Hausern Auswirkungen der Eruption Zerstorung von Hausern Erzeugung von Land Bearbeiten nbsp Hauser von Pyroklastika bedecktNahe an der Spalte stehende Hauser wurden bald durch Lava oder Pyroklastika zerstort Einige Tage nach Beginn der Eruptionen drehte die Hauptwindrichtung auf West und trug so den Hauptteil der Asche auf die Insel und die Stadt Viele Hauser wurden durch das Gewicht der niedergehenden Asche zerstort einige konnten von freiwilligen Helfern gerettet werden Bis Ende Januar bedeckten Pyroklastika weite Teile der Insel an manchen Stellen bis zu 5 m hoch Einige Hauser wurden auch durch Lavabomben in Brand gesteckt oder gerieten unter vorruckende Lavastrome Anfang Februar klang der Niederschlag von Pyroklastika langsam ab Lavastrome sorgten aber weiter fur Zerstorung Unterseeische Aktivitat nordlich der Insel zerstorte sowohl das Stromkabel als auch die Wasserleitung die Heimaey von der Hauptinsel aus versorgten Auch drohte Lava die Hafeneinfahrt zu verschutten Dies ware eine Katastrophe fur die islandische Wirtschaft gewesen ist die Fischwirtschaft doch die Haupteinnahmequelle Islands und Heimaey mit etwa 25 des islandischen Fischfangs der wichtigste Hafen des Landes Neben der Zerstorung von Hausern in der Stadt schuf die Lava aber auch uber zwei Quadratkilometer neue Landflache im Nordosten der Insel Die Lavastrome bestanden aus dickflussiger krustiger ʻAʻa Lava und bedeckten das Gebiet um den Vulkan mit einer durchschnittlich 40 m dicken Lavaschicht an manchen Stellen bis zu 100 m hoch Im weiteren Verlauf der Ausbruche zerstorten die Lavaflusse eine Fischverarbeitungsfabrik und beschadigten zwei andere schwer ausserdem zerstorten sie das Kraftwerk der Insel Obwohl die Ausbruche so nahe bei der Stadt geschahen war nur ein Todesfall zu beklagen Ein Mann verstarb nach dem Einatmen giftiger Dampfe als er etwas aus einem Keller holen wollte Kohlenstoffdioxid verbunden mit einer geringen Konzentration giftiger Gase sammelte sich in vielen von der Vulkanasche bedeckten Gebauden Mehrere andere Personen verletzten sich beim Einatmen dieser Gase als sie kontaminierte Hauser betreten wollten 4 Es wurden Bemuhungen unternommen die giftigen Gase aus der Stadt abzuleiten Dazu wurden Graben ausgehoben und Walle aufgeschuttet um die im Vergleich zu Luft schwereren Gase aus der Stadt fliessen oder sie diese erst gar nicht erreichen zu lassen Dabei wurde angenommen dass die Gase aus der Vulkanspalte stammten Im Nachhinein erkannte man dass zumindest ein Teil der Gase unterirdisch vom Vulkan durch das alte Gestein unter der Stadt in sie eingedrungen sein konnte Kuhlung der Lava Bearbeiten nbsp Aufsteigender Wasserdampf beim Abkuhlen des Lavaflusses mit Meerwasser am Stadtrand und nahe dem Hafen Luftaufnahme Die schlimmste Bedrohung fur die Stadt waren die Lavastrome sie drohten den Hafen vom Meer abzutrennen Es wurde schon diskutiert durch eine Nehrung im Norden der Insel eine neue Hafeneinfahrt zu graben sollte die alte tatsachlich verschlossen werden doch es wurden auch Anstrengungen unternommen es uberhaupt nicht so weit kommen zu lassen Bereits zuvor war versucht worden Lavastrome wie etwa in Hawaii und am Atna mittels Wasser zu kuhlen und auf diese Weise zu stoppen Diese Versuche brachten jedoch wenig ein und es hatte sich immer nur um kleinere Einsatze gehandelt Trotzdem schlug Prof THorbjorn Sigurgeirsson von der Haskoli Islands einer islandischen Universitat in Reykjavik vor die Lavastrome mit einer enormen Menge an Meerwasser zu bespruhen und damit ihr weiteres Vordringen in die Stadt und den Hafen zu verhindern Die ersten derartigen Versuche wurden am 7 Februar unternommen Obwohl dabei nur etwa 100 Liter Wasser pro Sekunde auf die Lava gepumpt wurde verlangsamte sich das Vordringen merklich Die Lava kuhlte zwar nur sehr langsam ab doch die Methode erwies sich als sehr effizient da praktisch das gesamte eingesetzte Wasser verdampfte und so der Lava die Warmeenergie entzog Durch die ersten Erfolge ermutigt wurden die Bemuhungen rasch weiter erhoht Anfang Marz brach ein grosseres Stuck vom Krater ab und floss im Lavastrom Richtung Hafen Dieser Flakkarinn Der Wanderer genannte Felsblock stellte eine grosse Bedrohung fur den Hafen dar hatte er ihn erreicht Vom Baggerschiff Sandey aus wurde versucht den Lavastrom zu kuhlen und zum Stillstand zu bringen Der Flakkarinn brach schliesslich in zwei Teile die jeweils 100 m vom Hafen entfernt liegen blieben Die darauffolgenden Versuche die Lava abzukuhlen waren die grosste derartige Operation in der Geschichte Von der Sandey aus wurden bis zu 400 Liter Wasser pro Sekunde auf die Lava gespruht Zusatzlich wurde ein Netz von Wasserleitungen direkt auf die Lava gelegt um das Meerwasser auf eine moglichst grosse Flache direkt auf der Lava zu verteilen Holzerne Verstarkungen der Leitungen fingen durch die Hitze bald Feuer und auch Aluminiumteile des Leitungssystems begannen zu schmelzen Die Leitungen selber aber uberstanden dank der Kuhlung durch das Meerwasser die enorme Hitze Durch diese Methode konnte bald eine Flache von 1 2 Hektar gekuhlt werden Manche Stellen wurden besonders intensiv gekuhlt und bildeten so naturliche Barrieren die durch nachfliessende ebenfalls wieder gekuhlte Lava weiter verstarkt wurden nbsp Der Hafen von Heimaey rechts hinter der Stadt ist der erstarrte Lavafluss zu erkennenDie Arbeiten Wasserleitungen auf einen zwar oberflachlich erstarrten Lavastrom aufzubringen der aber immer noch sehr heiss war und sich dank der flussigen Lava im Inneren pro Tag immer noch um mehrere Meter vorwarts schob waren extrem gefahrlich Zusatzlich erschwerte das verdampfende Wasser die Sicht und behinderte damit die Arbeiten weiter Mit Planierraupen wurden provisorische Wege auf der Lava angelegt die aber schnell uneben wurden und sich um mehrere Meter pro Tag bewegten Die Leitungsleger die sich selber Das Selbstmordkommando nannten konnten Leitungen bis zu 130 m weit vom festen Untergrund aus uber die Lava legen direkt auf den sich immer noch bewegenden Lavastrom Dabei erlitten zwar mehrere Arbeiter Verbrennungen es gab jedoch keine schwerer Verletzten Ende Marz war ein Funftel der Stadt von der Lava bedeckt Aus den USA wurden 32 Pumpen mit einer Leistung von jeweils 1000 Litern pro Sekunde geliefert die schliesslich den weiteren Vorstoss der Lavastrome beenden konnten Diese Pumpen waren eigentlich fur das Pumpen von Ol konstruiert worden und mussten daher mit eigens dafur in Reykjavik entwickelten Ersatzteilen umgerustet werden Mit dem Meerwasser wurde auch eine grosse Menge an Meersalz auf die Lava aufgebracht so dass sich bald eine Salzkruste auf dem erstarrenden Gestein bildete Schatzungen geben an dass so bis zu 220 000 Tonnen Salz an Land abgelagert wurden Die Eruptionen hatten fur Schlagzeilen auf der ganzen Welt gesorgt und insbesondere in Island wurde standig daruber berichtet Auch in Europa fanden die Nachrichten uber die Vorgange in Island Beachtung obwohl sie um die Platze auf der Titelseite mit den Friedensverhandlungen zum Vietnamkrieg in Paris konkurrierten Besonders die Versuche die Lavastrome zu kuhlen zogen die Aufmerksamkeit auf sich und fanden Eingang in Publikationen wie dem National Geographic Volcano overwhelms an Icelandic village 1973 Die Aufmerksamkeit die der Vulkanausbruch Island und im Besonderen Heimaey brachte fuhrte zu einem sprunghaften Anstieg des Tourismus in der Zeit nach den Eruptionen Der Ausbruch klingt ab Bearbeiten nbsp Karte der neuen Landflachen auf Heimaey durch den AusbruchNach den ersten paar Tagen nahm der Nachschub an frischer Lava wieder ab Wurden anfanglich 100 Kubikmeter Lava pro Sekunde ausgestossen sank dieser Wert bis zum 8 Februar auf 60 m Mitte Marz schliesslich drangen nur mehr 10 m pro Sekunde an die Oberflache Danach fiel dieser Wert nicht mehr so stark etwa Mitte April wurden immer noch 5 m ausgestossen Am 26 Mai wurden von einem Fischerboot aus vulkanische Aktivitaten am Meeresgrund zwischen Heimaey und Island beobachtet die jedoch bald wieder abklangen Ganzlich zum Erliegen kamen die Eruptionen Anfang Juli als an der Oberflache keine frische Lava mehr austrat wobei jedoch unter der Oberflache noch ein paar weitere Tage lang Lava stromte Kurz vor Ende der Ausbruche zeigte eine 1150 m vom Krater entfernt angebrachte Wasserwaage an dass sich der Boden unter dem Krater nach innen wolbte was darauf schliessen liess dass sich die Magmakammer unter dem Vulkan geleert hatte Insgesamt wurden wahrend der funf Monate dauernden Ausbruche 0 23 Kubikkilometer Lava und 0 02 Kubikkilometer Tephra 5 ausgestossen Etwa 2 5 km neues Land wurden der Insel hinzugefugt was einer Zunahme um 20 entsprach Die Hafeneinfahrt wurde zwar betrachtlich verschmalert blieb jedoch offen Tatsachlich verbesserte die Lava den Hafen sogar da die neue erstarrte Lava nun als zusatzlicher Wellenbrecher dient Heimaey nach den Ausbruchen Bearbeiten nbsp Dieselbe Strasse wie oben nach dem Entfernen der LavaAufgrund der schlechten Warmeleitfahigkeit der erstarrten Lava liegt im Inneren der Lavastrome die Temperatur auch Jahre nach dem Ausbruch immer noch bei mehreren hundert Grad Celsius Schon bald nach Ende der Eruptionen suchten Geologen nach Moglichkeiten diese Energiequelle zu nutzen Bald wurden entsprechende Heizsysteme entwickelt und schon 1974 wurde ein erstes Haus an diese Energiequelle angeschlossen Nach und nach wurden weitere Hauser mit Heizenergie versorgt Ab 1979 wurden vier Kraftwerke zur Nutzung der Lavaenergie gebaut Jedes dieser Kraftwerke entzog einer Flache von 100 mal 100 Metern die Warmeenergie indem kaltes Wasser in das Gestein gepumpt und der zuruckkehrende Dampf verwertet wurde Bis zu 40 Megawatt an Leistung konnten so erzeugt werden was zur Versorgung praktisch aller Hauser auf der Insel genugte Die in Unmengen vorhandenen Pyroklastika wurden genutzt um die Landebahn des Flughafens der Insel zu vergrossern ausserdem wurde damit Neuland im Meer aufgeschuttet auf dem 200 neue Hauser errichtet werden konnten Mitte 1974 war etwa die Halfte der Bevolkerung auf die Insel zuruckgekehrt und im Marz 1975 waren es bereits 80 Die Wiederherstellung der Infrastruktur auf Heimaey wurde uber eine zweckgebundene islandweite Umsatzsteuer finanziert wobei auch internationale Hilfe in Hohe von 2 1 Mio US Dollar bereitgestellt wurde hauptsachlich vom ehemaligen Mutterland Danemark aber auch von den USA und mehreren internationalen Organisationen In dem durch den neuen Wellenbrecher besser geschutzten Hafen kehrte bald die alte Betriebsamkeit ein und er blieb das wichtigste Fischereizentrum des Landes Eldfell heute und in Zukunft Bearbeiten nbsp Blick vom Hang des Eldfell auf den Hafen von HeimaeyAm Ende der Eruptionen betrug die Hohe des Eldfell etwa 220 m uber dem Meeresspiegel Seit damals hat die Hohe um etwa 18 bis 20 m abgenommen was sowohl auf Erosion durch den Wind und Regen als auch auf die Verdichtung des Materials zuruckzufuhren ist Am Fusse des Vulkans wurde Gras angepflanzt um die weitere Erosion zu verlangsamen Der gesamte Eldfell soll in Zukunft moglichst von Gras bedeckt sein wie das auch beim nahen Helgafell der Fall ist Das typische Verhalten eines Vulkans im Vestmannaeyjar Archipel ist eine einzige Phase vulkanischer Aktivitat Dies macht weitere Eruptionen des Eldfell lange nach der ersten aktiven Phase sehr unwahrscheinlich aber nicht unmoglich Pompeji des Nordens Bearbeiten nbsp Eldheimar Vulkan MuseumPompeji des Nordens ist ein Projekt in dem einen Teil etwa 7 bis 10 Hauser der fast 400 verschutteten Gebaude wieder ausgegraben wurden Der Name spielt auf die Ausgrabungen in Pompeji an wo durch den Vulkan Vesuv verschuttete Hauser freigelegt wurden Die freigelegten Gebaude wurden der Offentlichkeit als Museum zuganglich gemacht um einen realistischen Eindruck der Ereignisse zu vermitteln Nach dem Projektbeginn im Sommer 2005 waren ein Jahr spater bereits drei Wohnhauser an der verschutteten Strasse Sudurvegur freigelegt worden 6 Am 23 Januar 2013 dem 40 Jahrestag des Ausbruchs erfolgte der erste Spatenstich fur den Bau des Museums 7 Nach 15 Monaten Bauzeit wurde das 400 m grosse Eldheimar isl Feuerwelten Vulkan Museum im Mai 2014 schliesslich feierlich eroffnet 8 Literatur Bearbeiten nbsp Auf dem Gipfel des EldfellTHorleifur Einarsson 1974 The Heimaey Eruption in Words and Pictures Heimskringla Reykjavik L Kristjansson I Simon M L Cohen S Bjornsson Ground tilt measurements during the 1973 Heimaey eruption In Journal of Geophysical Research v 80 1975 S 2951 2954 Lava Cooling Operations During the 1973 Eruption of Eldfell Volcano Heimaey Vestmannaeyjar Iceland U S Geological Survey Open File Report 97 724 R S Williams Jr J G Moore Man Against Volcano The Eruption on Heimaey Vestmannaeyjar Iceland 2 Auflage US Geological Survey 1983 pubs usgs gov PDF John McPhee The Control of Nature 1989 ISBN 0 374 12890 1 Das mittlere Drittel dieses Buches ist dem Eldfell Ausbruch und seinen Folgen gewidmet H Mattsson A Hoskuldsson Geology of the Heimaey volcanic centre south Iceland early evolution of a central volcano in a propagating rift In Journal of Volcanology and Geothermal Research v 127 2003 S 55 71 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eldfell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eldfell im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch VolcanoWorld Informationen englisch Information von eyjar is englisch Ein Bericht uber die Eruptionen und die Evakuierung englisch Eldheimar Vulkan Museum islandisch englisch deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Gudjon Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 165 vgl z B Gudjon Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 125 ff vgl z B Eldfell im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Zugriff 13 Februar 2011 Gudjon Eyjolfsson Vestmannaeyjar Ferdafelag Islands arbok 2009 S 169 f R Williams J Moore Man Against Volcano The Eruption on Heimaey Vestmannaeyjar Iceland 1976 S 12 Worlds of Fire Eldheimar Memento vom 4 Oktober 2006 im Internet Archive Pompeji des Nordens Zugriff 20 Februar 2011 Forty Years since Famous Iceland Volcanic Eruption In icelandreview com 23 Januar 2013 abgerufen am 21 Oktober 2021 englisch Returning Home to Iceland s Volcano Museum In segd org Abgerufen am 21 Oktober 2021 englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Juli 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum VIAF 39148570696624311948 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eldfell amp oldid 239411933