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Eidgenossische Hochschulen und ForschungsanstaltenEcoles polytechniques federalesPolitecnici federaliScolas politecnicas federalasOrdentliches Budget 2021 CHF Mio 1 ETH Bereich 2 604Hochschulen ETH Zurich EPFL 1 316 712Forschungsanstalten PSI WSL Empa Eawag 337 63 127 62Die Eidgenossische Materialprufungs und Forschungsanstalt kurz Empa franzosisch Laboratoire federal d essai des materiaux et de recherche italienisch Laboratorio federale di prova dei materiali e di ricerca ratoromanisch Institut federal da controlla da material e da perscrutaziun 2 ist eine schweizerische Forschungsinstitution fur anwendungsorientierte Materialwissenschaften und Technologie Sie verfugt uber drei Standorte Dubendorf St Gallen und Thun Als Teil des ETH Bereichs ist sie dem Eidgenossischen Departement fur Wirtschaft Bildung und Forschung WBF zugeordnet Fur mehr als 100 Jahre seit ihrer Grundung 1880 war die Empa eine Materialprufanstalt Seit Ende der 1980er Jahre hat sie sich immer mehr zu einer interdisziplinaren Forschungseinrichtung gewandelt 3 Inhaltsverzeichnis 1 Forschung 2 Direktoren 3 Geschichte 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseForschung BearbeitenUnter der Vision Materialien und Technologien fur eine nachhaltige Zukunft hat es sich die Empa zum Ziel gesetzt Losungen fur vorrangige Probleme von Industrie und Gesellschaft zu erarbeiten etwa in den Bereichen Energie Umwelt Mobilitat Gesundheit und Sicherheit Sie orientiert sich dabei an den Sustainable Development Goals der UN sowie an den Bedurfnissen der Schweizer Industrie und Gesellschaft Ihre Forschungsschwerpunkte Research Focus Areas setzt sie in den vier Themenbereichen Nanostrukturierte Materialien und Technologien Gebaute Umwelt Energie Ressourcen und Emissionen sowie Gesundheit und Leistungsfahigkeit 4 Der Wechsel von der Materialprufungs zur Forschungseinrichtung spiegelt sich auch in der Bezeichnung wider Seit 1988 heisst die Empa offiziell Eidgenossische Materialprufungs und Forschungsanstalt Seit 2001 wird der Strategiewechsel immer deutlicher sichtbar Die Zahl der wissenschaftlichen Publikationen stieg von 67 im Jahr 2001 auf rund 870 im Jahr 2022 Die Zahl der vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Projekte erhohte sich im selben Zeitraum von 5 auf uber 100 die Anzahl der Doktorierenden von 16 auf mehr als 280 dazu kommen mehr als 230 Bachelor und Master Studierende und Praktikantinnen und Praktikanten Auch die eingeworbenen Drittmittel stiegen an von 34 Mio Franken im Jahr 2000 auf mehr als 60 Mio Franken 2022 davon 49 Mio Franken uber Forschungsantrage und knapp 11 Mio Franken durch Services und Consulting Die Empa ist zurzeit an 76 laufenden Projekten der EU Rahmenprogramme und knapp 90 Projekten der Innosuisse der Schweizer Agentur fur Innovationsforderung beteiligt Das Jahresbudget betrug 2022 rund 107 Mio Franken an direkten Bundesmitteln und mehr als 60 Mio Franken an eingeworbenen Drittmitteln 5 Im Zentrum der Empa Tatigkeiten steht die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung oft in enger Partnerschaft mit Industriepartnern Dies bringt sie auch in ihrem Slogan zum Ausdruck Empa The Place where Innovation Starts Dabei verfolgt die Empa einen multidisziplinaren Ansatz an den meisten Projekten arbeiten Wissenschaftler und Ingenieurinnen aus zahlreichen Disziplinen gemeinsam Ausserdem unterstutzt sie die beiden Eidgenossischen Technischen Hochschulen ETH in Zurich und EPFL in Lausanne sowie Universitaten und Fachhochschulen in der Lehre und engagiert sich uber die Empa Akademie in der Organisation von wissenschaftlichen Tagungen und Aus und Weiterbildungsveranstaltungen Konferenzen Vortragsreihen Seminare und Lehrveranstaltungen richten sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Fachleute aus Industrie und Wirtschaft aber auch an die breite Offentlichkeit etwa in der Reihe der wissen2go nbsp Logo der Empa nbsp Empa Gebaude in St GallenDirektoren BearbeitenAmtszeit Direktor1880 1901 Ludwig von Tetmajer1901 1924 Francois Schule1924 1949 Mirko Ros1949 1969 Eduard Amstutz1969 1988 Theodor H Erismann1989 2001 Fritz Eggimann2001 2009 Louis Schlapbach2009 2022 Gian Luca Bonaseit Juni 2022 Tanja Zimmermann 6 Geschichte Bearbeiten nbsp Labor der Schweizerischen Versuchsanstalt in St Gallen ca 19301880 nahm die Anstalt fur die Prufung von Baumaterialien ihre Tatigkeit auf Ludwig von Tetmajer Professor fur Baumaterialienkunde war ihr erster Direktor Sie war im Polytechnikum in Zurich der heutigen ETH Zurich untergebracht 7 1891 erhielt Tetmajer den Auftrag die Ursache fur den Einsturz der von Gustave Eiffel erbauten Eisenbahnbrucke bei Munchenstein abzuklaren Es gelingt ihm in kurzer Zeit aufzuzeigen dass die bisher verwendete Eulersche Hyperbel nur im elastischen Bereich des zur Diskussion gestandenen Stahles verwendet werden durfte 1895 wurde die Bezeichnung Eidgenossische Materialprufungsanstalt zum ersten Mal verwendet 1937 kam die 1911 zur Schweizerischen Versuchsanstalt St Gallen erweiterte Textilkontrollstelle hinzu Die Empa erhielt einen neuen Namen Eidgenossische Materialprufungs und Versuchsanstalt fur Industrie Bauwesen und Gewerbe 1962 zog die Empa von Zurich in den Vorort Dubendorf Schwerpunkte waren dort Hoch und Tiefbau Sicherheitstechnik Oberflachentechnik metallische Werkstoffe Stoffverbunde zerstorungsfreie Prufungen chemische Analysen Abgas und Aussenluftuntersuchungen Haustechnik Bauphysik Akustik und Larmbekampfung 8 nbsp Mitarbeiterin der EMPA in St Gallen 19641988 markierte einen Wechsel Richtung Forschung Die Empa heisst von nun an Eidgenossische Materialprufungs und Forschungsanstalt 1996 bezog die Empa am Standort St Gallen den Neubau Im Moos Im Zentrum der Tatigkeit standen Bekleidungsphysiologie personliche Schutzsysteme funktionale Fasern und Textilien biokompatible Werkstoffe Material und Bildmodellierungen sowie Technologie Risikoabschatzungen nbsp Ehemaliges Logo der Empa2001 richtete sich die Empa noch starker auf Forschung und innovative Entwicklungen aus Wissensvermittlung und Dienstleistungen blieben jedoch ein wichtiger Teil des Portfolios Eine internationale Forschungskommission wurde eingesetzt die die Forschungsaktivitaten der Empa in regelmassigen Abstanden evaluiert 2003 kam die Nanotechnologie an die Empa Die neue Abteilung nanotech surfaces arbeitet an Nanostrukturen Nanotubes als Elektronenquellen und quasikristallinen Schichten In Dubendorf wird die Abteilung Funktionspolymere geschaffen 2004 entstand in Dubendorf eine weitere neue Abteilung Nanoscale Materials Science Sie konzentriert sich auf die Entwicklung und Analyse von nanostrukturierten Oberflachen und Beschichtungen 2005 grundete die Empa gemeinsam mit der Warsaw University of Technology und der AGH University of Science and Technology in Krakau die International PhD School Switzerland Poland 9 Diese Zusammenarbeit mit den neuen Mitgliedsstaaten der EU hat sich im Rahmen der so genannten Kohasionsmilliarde dem Schweizer Beitrag zur EU Osterweiterung verstarkt etwa uber zahlreiche Joint Research Projects sowie gemeinsame Veranstaltungen wie die Swiss Polish Science amp Technology Days die 2010 erstmals in Warschau stattfanden Ebenfalls 2005 feierte die Empa zusammen mit 13 000 Besuchern ihr 125 jahriges Jubilaum unter dem Motto Forschung die begeistert 2008 grundete die Empa den Business Inkubator glaTec in Dubendorf der die Ansiedlung innovativer Jungunternehmen im Umfeld der Empa fordern und unterstutzen soll 10 Er ist das Pendant zu tebo das seit 1996 an der Empa in St Gallen besteht Auch baut die Empa ihre Aktivitaten in der Photovoltaik deutlich aus Ausserdem wurde die internationale Zusammenarbeit mit den weltweit fuhrenden Materialforschungsinstituten durch die Grundung des WMRIF World Materials Research Institute Forum ausgebaut u a mit dem japanischen National Institute for Materials Science NIMS den US National Labs sowie verschiedenen EU Materialforschungslabors 2010 vereinbarte die Empa mit verschiedenen Industriepartnern neue Partnerschaften in den Bereichen Brennstoffzellen Medtech Anwendungen und nachhaltige Mobilitatskonzepte Ausserdem wurden die Aktivitaten innerhalb von funf Research Focus Areas noch stringenter auf die Kernaufgabe der Empa ausgerichtet Forschung und Technologie in marktfahige Innovationen umzusetzen In den Jahren 2011 und 2012 beteiligte sich die Empa mit knapp 25 Projekten ausserst erfolgreich an den von der Kommission fur Technologie und Innovation KTI finanzierten Sondermassnahmen gegen die Frankenstarke die die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfahigkeit von Schweizer Unternehmen starken sollen 2014 initiierte die Schweizer Regierung ein Schwerpunktprogramm zur Forderung der Energieforschung acht verschiedene Kompetenzzentren Swiss Competence Centers for Energy Research SCCER sollen die Schweizer Hochschulen und Forschungsinstitutionen im Bereich der Energieforschung besser vernetzen und Synergien fordern Die Empa hat als Leading House die Leitung eines dieser acht Zentren im Bereich Energieeffiziente Gebaude und Quartiere Future Energy Efficient Buildings amp Districts FEEB amp D ubernommen mit dem Ziel den Energieverbrauch des Schweizer Gebaudeparks bis zum Jahr 2050 um den Faktor funf zu senken 2014 erfolgte der Spatenstich fur NEST ein Gebaudekonzept das den Transfer von neuen Materialien und Technologien beschleunigen und Produkte im Bau und Energiebereich schneller auf den Markt bringen soll Die Empa betreibt das Forschungs und Innovationsgebaude gemeinsam mit der Eawag NEST besteht aus einem zentralen Ruckgrat dem Backbone und drei offenen Plattformen auf denen einzelne Forschungs und Innovationsmodule sogenannte Units nach einem Plug amp Play Prinzip installiert werden Nach der Erstellung des Backbone des NEST bis 2015 konnte der Bau an ersten Modulen beginnen Am 23 Mai 2016 wurde das Gebaude mit bereits zwei installierten Modulen eroffnet 11 12 In den Folgejahren kamen stetig weitere Units dazu Ende 2022 waren acht Module in Betrieb Jedes dieser Gebaudemodule wurde gemeinsam mit Forschungs und Industriepartnern realisiert Auf Seiten der Forschung nutzten bislang beispielsweise die ETH Zurich die EPF Lausanne die Hochschule Luzern und auch das Karlsruher Institut fur Technologie KIT die NEST Plattform Der thematische Fokus der meisten Units liegt auf Ressourcen und Energieeffizienz sei dies mit kreislaufgerechten Konzepten und Materialien mit neuen intelligenten Energiekonzepten oder mit neuen digitalen Planungs und Konstruktionsmethoden die den Materialeinsatz optimieren Bereits im Jahr 2015 wurde eine weitere Demonstrations und Technologietransferplattform im Mobilitatsbereich vorgestellt move Diese ermoglicht es Mobilitatskonzepte ohne fossile Treibstoffe zu entwickeln und in der Praxis zu erproben von der Elektromobilitat uber Wasserstoff bis hin zu synthetischen Treibstoffen Als Energiequelle dient zeitlich stark fluktuierender Strom aus Photovoltaikanlagen oder Wasserkraftwerken der im Netz nicht benotigt wird Dieser wird dann durch die Elektrolyse von Wasser zunachst in Wasserstoff und in einem weiteren Schritt in Methan umgewandelt Power to Gas Konzept Im Rahmen der Eroffnung von NEST nahm 2016 mit dem ehub Energy Hub eine dritte Demonstrationsplattform ihren Betrieb auf Der ehub koordiniert und steuert als eine Art Schaltzentrale die Energieflusse zwischen NEST und move mit den verschiedenen Energienutzern und quellen und verbindet damit auch gleichzeitig den Mobilitatssektor mit dem Gebaudesektor so genannte Sektorkopplung Der ehub soll so eine optimierte Energieversorgung sicherstellen vor allem unter dem Vorzeichen von zeitlich stark fluktuierenden Energiequellen wie Sonnen und Windkraft Daher verfugt die Plattform auch uber Zwischenspeicher und Umwandlungstechnologien fur die verschiedenen Energietrager 2016 eroffnete die Empa ihr Coating Competence Center in dem massgeschneiderte Oberflachentechnologien sowie fortschrittliche Fertigungsverfahren Advanced Manufacturing AM den Weg aus den Forschungslabors zur marktfahigen Industrieanwendung finden sollen Das Zentrum beherbergt diverse Beschichtungsanlagen fur Hartstoffschichten flexible Photovoltaik und organische Elektronik sowie 3D Drucker fur metallische Werkstoffe und Biokomposite Die Anlagen sind industrienah was die Prozesstechnik betrifft haben jedoch Modifikationen die den Forscherinnen und Forschern eine detaillierte Prozessanalytik ermoglicht Ziel ist es der Schweizer Industrie dadurch das Up Scaling neuer Technologien und Verfahren zu erleichtern Mit ganz ahnlicher Zielsetzung hat der ETH Bereich 2017 den strategischen Forschungsbereich Advanced Manufacturing AM unter Leitung der Empa gestartet der die Schweizer Industrie darin unterstutzen soll das Potential der Digitalisierung gezielt zu nutzen und AM Technologien zu entwickeln Daraus ging 2019 die AM TTC Alliance hervor der Dachverband der Schweizer Technologietransferzentren im Bereich AM Als erstes derartiges Zentrum entstand 2019 das Swiss m4m Center in Bettlach das in Zusammenarbeit mit der Medtech Branche Verfahren zur Herstellung 3D gedruckter Implantate entwickelt Anfang 2023 umfasste das Netzwerk drei weitere TT Zentren Ebenfalls 2019 verstarkte die Empa ihre Forschungsaktivitaten im Batteriebereich und ging unter anderem eine strategische Partnerschaft mit der Fraunhofer Gesellschaft ein um die Basis fur eine produktionstaugliche nachste Generation von Antriebsbatterien fur Elektroautos zu schaffen Im gleichen Jahr entstand in Kooperation mit dem Imperial College London an der Empa in Dubendorf das Sustainability Robotics Lab das neuartige Materialien fur Robotersysteme entwickelt die bei der Umweltuberwachung und bei der Instandhaltung von schwer zuganglichen Infrastrukturen zum Einsatz kommen 2021 hat die nationale Innovationsplattform Switzerland Innovation den Innovationspark Ost direkt neben dem Empa Standort in St Gallen in das Netzwerk aufgenommen 2022 hat der Start up Inkubator der Empa Startfeld mit dem Innovationspark Ost fusioniert In Dubendorf hat die Empa den Grundstein fur ihren neuen Forschungscampus co operate 13 der konsequent darauf ausgerichtet ist den Ausstoss von Treibhausgasen zu minimieren Ebenfalls im Jahr 2022 hat die Empa ihre Forschungsaktivitaten im Bereich Quantentechnologien verstarkt und erweitert unter anderem durch einen Forderbeitrag der Werner Siemens Stiftung uber 15 Mio Franken um Kohlenstoff Nanomaterialien fur kunftige Quantentechnologien weiterzuentwickeln Ebenfalls 2022 hat die Empa beschlossen ihre Forschungsaktivitaten kunftig in vier Forschungsschwerpunkten zu konzentrieren Weblinks BearbeitenOffizielle Website Empa Akademie Bundesgesetz uber die Eidgenossischen Technischen Hochschulen ETH Gesetz SR 414 110 Verordnung des ETH Rates uber die Forschungsanstalten des ETH Bereichs SR 414 161 Die Geschichte der Empa Artikel auf ETHistoryEinzelnachweise Bearbeiten Finanzbericht des ETH Rats uber den ETH Bereich 2021 auf ethrat ch Schweizerische Bundeskanzlei TERMDAT Empa Geschichte Abgerufen am 12 Juli 2023 Empa Vision amp Mission Abgerufen am 12 Juli 2023 Empa Zahlen amp Fakten Abgerufen am 12 Juli 2023 Kommunikation GS WBF Bundesrat wahlt neue Direktorin der Empa und bestatigt Prasident der ETH Zurich im Amt 23 Februar 2022 abgerufen am 14 Mai 2022 ETHistory Die Eidgenossische Anstalt zur Prufung von Baumaterialien Abgerufen am 12 Juli 2023 Von der Prufanstalt zum Hightech Labor 18 August 2013 abgerufen am 12 Juli 2023 Networking auf institutioneller Ebene Die Empa baut ihr Netzwerk aus Abgerufen am 12 Juli 2023 Happy Birthday Funf Jahre glaTec Erfolgreicher Business Incubator der Empa Abgerufen am 12 Juli 2023 Christian Speicher Ein wohnliches Labor In Neue Zurcher Zeitung 23 Mai 2016 ISSN 0376 6829 nzz ch abgerufen am 12 Juli 2023 Spatenstich fur NEST erfolgt 29 August 2014 abgerufen am 12 Juli 2023 englisch Grundstein fur neuen Empa Forschungscampus co operate gelegt Abgerufen am 12 Juli 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eidgenossische Materialprufungs und Forschungsanstalt amp oldid 235633208